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Was sonst nirgends passt

In dieser Rubrik steht all das, was in den anderen Rubriken irgendwie nicht so recht reinpasst. Nicht alles lässt sich eindeutig zuordnen oder betrifft mehrere Themen gleichzeitig. Wer so ein Thema hat, ist in dieser Rubrik gut aufgehoben.  
Haltung von Schlittenhunden
12. März 1999 11:20

Hallo Yvonne

Es gibt tatsächlich Fälle, wo Schlittenhunde nicht von der Leine gelassen werden können und die sich als wahre Ausbrecher betätigten. Dies führt dann zu so tragischen Fällen wie im Welschland, wo ein "durchgeknallter" Husky mit einem Hirschrudel in einem Gehege "Aufgeräumt" hat und mehrere Tiere getötet hat. Allerdings habe ich mit meinem keinerlei Probleme in der Hinscht, und ich kenne genug andere Besitzer, die dank konsequenter Erziehung auch keine Probleme haben. Verallgemeinern lässt sich hier wie so oft nicht. Allerdings denke ich schon, dass es bei Huskys mehr noch als bei anderen Hunden, eine sehr konsequente und verantwortungsbewusste Erziehung braucht. Bei meinem ging die in dem Moment los, als er mit 11 Wochen ins Haus kam.

Viele Grüsse
Daniela

12. März 1999 12:05

Hallo Yvonne,

: aha, wieder was gelernt.

Ja, ich hab´s auch erst hinterher erfahren:smiling smiley)

: Stimmt es auch, daß man solche Hunde nur an der langen Leine mitnehmen kann, da sie sonst ganz schnell weg sind?

Petra und Daniela haben ja schon was schönes dazu geschrieben. Kann beiden nur Recht geben. Auch ich kenne einen Husky-Besitzer, der seine beiden Husky´s ohne Probleme frei laufen lassen kann. Leider gehöre ich nicht zu dieser Sorte und wenn ich mich so in diesen Kreisen umhöre, bin ich nicht allein. Es erleichtert zwar die Sache nicht, aber man zweifelt nicht ständig an seiner Fähigkeit mit Hunden umgehen zu können.

: Wie lange bleibt so ein Hund eigentlich im Sportgeschäft?

Wie Petra schon schreib, sind Hunde ältere Hunde schon Seltenheit. Wie mir gesagt wurde, sind die meisten nocht tätigen Schlittenhunde bis 6 Jahre alt.

:Und was passiert hinterher mit ihm? Bleiben sie beim Musher oder entledigt er sich ihrer?

Dazu habe ich eine echt hässliche Antwort, die Du mir ruhig glauben kannst. Ich habe es nämlich selbst nicht fassen können und habe somit mal hier und da bei passenden Gelegenheiten "leise" nachgefragt. Fangen wir mal mit den Eskimos und Grönländern an. Laut einigen Fachberichten, töten sie ihre Schlittenhunde, wenn sie nicht mehr "tauglich" sind und essen sie selbst bzw. werden sie zu Hundefutter, weil sie keinen "Nutzen" (und nur dafür haben sie ja diese Hunde) davon haben, den Hund weiter "durchzuschleifen". Der zweite Hammer ist, daß es auch wohl Musher (hat mir selbst ein Musher erzählt und er machte keine Witze) gibt, die der gleichen Ansicht sind und ihre Hunde somit töten (ich glaube nicht, daß sie sie selber essen). Ein weiterer Hammer ist, daß diese Musher noch nicht mal die Hunde einschläfern lassen weil es ihnen zu teuer ist, sondern sie einfach erschlagen (ähnlich wie bei den "ausrangierten" Windhunden). Dann gibt es ja welche, die nicht ganz so "herzlos" sind, die bringen ihre Hunde ins Tierheim,was ich auch als unmöglich empfinde. Andere wiederrum, probieren per Anzeige die Hunde loszuwerden (lese ich monatlich in entsprechenen Magazinen) und die echt "netten" Musher, geben wenigstens die ältern Hunde an sogenannte Jungmusher ab, damit die von ihnen noch was lernen können. Natürlich gibt es auch bestimmt viele, die ihre Hunde das verdiente "Gnadenbrot" geben. Dennoch finde ich die anderen Fälle furchtbar.

: Ich habe auch mal gehört, daß Musher (jedenfalls hier in D) ihre Hunde selbst züchten. Stimmt das? Warum?

Wie Petra schon schrieb zum Teil wegen der Hundesteuer. Stell Dir mal die Steuer für 30 oder mehr Hunde vor ? Und zum Teil auch, weil sie ja somit quasi ihr eigenes "Material" (diesen Begriff schreibe ich mich voller Absicht)verbessern. Das beste Beispiel hierzu ist ja wohl die neue entstanden Rassen dieser Alaskan Husky´s (oft Mix aus Laufhund und Sib.Husky) oder dieser Hounds (oft Mix mit Greyhounds). Diese Hunde haben keine Unterwolle mehr und frieren sich quasi den A.... ab, aber sie sind schnell und nur darauf kommt es neuerdings an. Ich habe mal in einem Rennbericht gelesen, daß viele Zuschauer nur des Aussehens der Sib.Husky´s zu Rennen gingen und mittlerweile entsetzt sind, wie die Rasse aus praktischen Gründen verändert wird. Auch der Alaskan Malamut hatte früher viel mehr Fell und sieht auf praktischen Gründen heute ganz anders aus. Ich habe mal bei einem Rennen 3 Exemplare des "alten Schlages" bewundern können, da sehen die heutigen echt hässlich dagegen aus. Da ich auch auf die Sib.Husky´s stehe, frage ich mich, wie lange man diese Rasse noch in ihrem Urzustand bewundern kann.

Gruß mecki

23. April 1999 00:05

Ey, das hört sich ja wirklich grauenvoll an, hab den Bericht Gott sei Dank (oder leider?!) nic ht gesehen, mein Adrenalinspiegel wäre wahrscheinlich wieder auf 1500 angestiegen!!!!
Also wenn man so wie die von Euch beschriebene Tussie Schlittenhunde halten sollte, dann hab ich keinen.....also mein Husky liebt das Wohnzimmersofa heiss und innig und das darf meine Laika auch, ist nachts auch ihre Ruhestätte!! Laika ist 5 Jahre alt und macht seit ich sie habe Agility, sie bestand die Begleithundeprüfung erst aufs dritte mal, na und??? Ich habe einen Husky, was gleich viel bedeutet mit NULL EHRGEIZ!!! Sie soll einfach am Leben ihren Spaß haben und den hat sie weiss Gott!!! Hüpfen im Agility??? Ist toll, aber natürlich nur so wie sie es möchte....auch gut!!! Sie startet auch seit 2 Jahren auf Wettkämpfen und hat noch nie was erreicht, wurde IMMER disqualifiziert, aber sie hat mächtig Spaß dabei und den nimmt ihr nur jemand über meine Leiche!!! Die Tussie sollte wohl besser ihr Hobbie oder ihre Sportart wechseln, soll sich ein Fahrrad kaufen und radeln, denn bei einem Fahrrad kann sie keine Seele zerstören!!!!!

26. April 1999 08:14


:
:Hei mecki

Also, das mit den 6 Jahren stimmt so nicht. natürlich fahren die Spitzenmusher keine Senior-
teams, da hätten sie keine Chance, aber das heißt nicht, daß sie diese
Tiere nicht mehr halten. Für die meisten anderen Musher gilt: die Hunde
werden auch noch mit 8 oder 10 J. eingesetzt, auf den Happydogläufen oder
zuhause als b o c-Gespann, um zB die Junghunde anzuleiten, für die Kinder...
Jeder Halter entscheidet selbst, was er mit den alten Hunden macht.
Die meisten Tierheimhuskies sind nicht von Mushern, außer aus Beschlagnahmungen,
wenn der vermeintliche Musher kein Maß fand und schlichtweg überfordert war.
Die Merheit der "Insassen" kommt von "normalen" Hundehaltern.
zu den Eskomos: Bei den Naturvölkern ist oder war der Huskie nichts
anderes als bei uns unser Nutzvieh. Eine Milchkuh mit 3 Jahren hat nicht mehr
diesse Milchleistung, also kommt sie zum Schlachter. Ebenso ursprünglich
der Huskie. Mit 4 J. ist die Höchstform vorbei, das Fell ist am dichtesten.
Als Nutztier ist das der ideale Zeitpunkt zur Tötung. Die Naturvölker
töteten nicht aus Bosheit oder Tierquälerei, sondern zum Überleben.
Wir heute haben damit ein Problem, aber das waren andere Zeiten.
Darüber können und dürfen wir Zivilisationsmenschen nicht urteilen.
Daß Musher ihre ausgepowerten Hunde töten, ist nicht die Regel.
Aber es wird immer "Menschen" geben, die solche Dinge tun. Es ist abscheulich
und jeder , der so etwas mitkriegt, muß etwas dagegen unternehmen,
aber das sind und waren Einzelfälle.Jockeys treiben ihre Pferde zu Tode,
spanische Jagdhunde werden aufgehängt.....
Hier ist die Initiative jedes einzelnen gefragt.
Zum Thema selber züchten: Das ist wie in jedem Sport-höher,schneller,
weiter. Der Siberier ist zwar der schnellste Reinrassige, aber nicht
der schnellste Hund. Diese Entwicklung war zwangsläufig. Der Mensch ist
jie mit dem zufrieden, was er hat. Ob einem das gefällt oder nicht, ist
die Sache jedes einzelnen. Es gibt wirklich genügend Möglilchkeiten,
die Reinrassigen zu unterstützen . Jeder in seinem Umfeld. Dazu gehört
auch, mit Haltern von Einzelhunden zu sprechen. Tierquälerei hat ganz
viele Gesichter
Meine Hunde und auch die Hunde meiner Kumpels haben Fell, Ringelrute
und sterben an altersschwäche oder Krankheit. Sie laufen, solange sie wollen
oder können und enden nicht als Handschuh-obwohl, manchmal ist man in
Versuchung (kleiner Spaß)alle Huskieleute wissen das.
Ich bin der Ansicht, nur wer etwas unternimmt, darf sich auch beschweren.
Antwort????? Pat

26. April 1999 08:47

:an Yvonne
Anhang an die Re von mecki und mayo:
Sicher werfen wir unseren Hunden das Futter nicht auf den boden, aber dem Hund selbst ist
es eigentlich völlig egal, ob es in einer Schüssel liegt oder nicht.
Davon abgesehen: würdest du 1-2x täglich 50-150 Näpfe einsammeln, reinigen, füllen,
austeieln, einsammeln, reinigen....???
Bei weniger Hunden sind die Schüsseln oft an der Hütte installiert.
Anbindehaltung und Schüssel, was passiert da? Der Hund schiebt die Schüssel vor sich
her, bis sie beim Nachbarn angelangt ist (Gottseidank ist er angebunden,
sonst gäbe es jetzt Tote). Fazit: Einer hat nichts, der andere die doppelte Ration.
Diese masse an Hunden beim Fressen zu beaufsichtigen, ist nicht mehr möglich.
Zum Thema zu kleines Gehege: Ist vielleicht die Vorgabe des Gesetzgebers(6m2) ok?
und die gilt oft für Hunde, die NUR im Zwinger leben. Racehuskies haben wirklich
genug Auslauf. Danach brauchen sie eine Regenarationsphase, also Ruhe.
hat der Kennel ausreichend Platz zum Spielen, erhöhte Plätze etc, reicht das.
jeder gute Musher weiß: Nur ein Hund in psych. optimaler Verfassung kann auch physisch
max. Leistung bringen.
der Hund läuft sicherlich nicht 90km aus Bewegungsstau, dies würde er konditionell
gar nicht aushalten. Sondern er ist auf solche Distanzen hin austrainiert.
Motivation, pos. Konditionierung. Nach jedem Training erhalten die Hunde
ihre Belohnung, dann Freilauf und Spiel. Training soll primär Spaß machen. Und ich
zeige dem Tier: ich bin stolz auf dich,Herrchen/Frauchen ist mit deiner Leistung
zufreiden. Guuuuuuter Hund. Der Hund erbringt seine Leistung u.a. auch mir zuliebe. manche
Hunde möchten so sehr gefallen, daß sie ziehen würden bis zum Umfallen. Hier ist meine
Kenntnis gefordert. ich muß wissen, wann Schluß ist, wann er eine Pause braucht. ich sehe
meinem Hund seine Verfassung an, kontrolliere sie mit wenigen Handgriffen auf
Wasserhaushalt und Pulsschlag.
Thema im geschirr übernahcten: Auf einem Rennen wie Iditarod oder Quest, wo willst du denn
nächtens mit den Hunden hin? Ein blockhaus bauen? Wenn du zB den ganzen Tag auf dem Bau
schaffst, würdest du auch abends in voller Montur aufs Sofa fallen, frag mal jemanden,
der schwer körperlich arbeitet.Dieses Schlafen im Geschirr ist nicht opti, kommt aber nur
bei solch extrem langen und in der Wildnis verlaufenden Rennen vor. im Training und auf
kleineren Rennen kommen die Hunde nach jeder Etappe aus dem Geschirr und an den Stake Out.

Jetzt zu den Sachen, die dich erschreckt haben: Blutige Pfoten: Dies darf eigentlich, kann aber
vorkommen. ist die Schneedecke verharscht, die Kristalle scharf, schneiden sie halt, auch ein Bootie
kann davor nicht 100% schützen.Ich persönlich unterscheide zwischen einem Schnittchen und einer
Verletzung Schneide ich mir im Sommer an etwas den Fuß auf, lege ich mich auch nicht ins Bett.
Bei allem Weitergehenden nehme ich meinen Hund aus dem Gespann. Deshalb hätte ich auch bei einem
wirklich gr. Rennen keine Chance. Fahren wir eine Tour, 25-50 km, und ich habe eine verletzte Pfote,
wird sie behandelt(ich habe auch keine Uhr im Nacken) oder er fährt im Packsack mit oder ich breche
ab.
Durchfall: ein Problem, das häuffig bei aktiven Schlittenhunden auftaucht. Ganz besonders bei Langstreckenrennen.
Dies hat sich in den letzten Jahren auafgrund der verbesserten Ernährung stark gebessert.
Das Ganze nennt sich DDSS: Durchfall-Dehydrierung-Streß-Syndrom.
Wasserverlust=Elektrolytverlust, Kachexie=Abmagerung durch Nährstoffverlust (eingefallene Flanken).
Es ist so was wie eine Verdauungsbeschwerde unter erhöhten Streßbedingungen. Es ist sehr komplex, weswegen
ich hier nicht näher darauf eingehe.
Nochmal zur Übernachtung im Geschirr: Auf den Vergleich zum Kettenhund gehe ich gar nicht ein.
"...verhindern, daß die Hunde nachts herumlaufen und Energie verpulvern".
Darum geht es wohl keinem. Aber wie fange ich mmorgens mein Gespann in den Weiten Alaskas wieder ein?
In Londons Büchern wurden auch nicht wenige von Wölfen oder Bären gefressen.
Noch einmal: Hunde, die solche Distanzen laufen, sind müde.Deinen vorgeschlagenen Hunde-Schlaf-Zaun
müssten sie auch noch auf dem Schlitten mitschleppen, und wozu? Will wirklich einer spazierengehen,
braucht es schon 2 m, um ihn zu halten. Wie das in die Tat umsetzen? Diese Rennen dauern einige Tage,
das Jahr aber hat 365. Schlittenhunde haben Spaß an ihrer Arbeit-schwarze Schafe freilich gibt es,
wie überlall, auch hier, egal, ob es um kein Preisgeld, 100 oder 10000 DM geht.
Schert nicht alle über einen Kamm und bitte, man solte erst über etwas urteilen, wenn man sich damit
befasst und es genau selbst unter die Lupe genommen hat.
Ein TV Bericht ist keine objekt. Berichterstattung, sonder eine meinungsbildende Manipulation.
Man bekommt nur zu sehen, was man sehen soll. Um den Rest muß man sich selbst kümmern.
In diesem Sinne Gruß Pat

26. April 1999 10:49

Hallo Pat,

: Also, das mit den 6 Jahren stimmt so nicht....

Soweit wie ich mich an meine Antwort zu Yvonne erinnern kann, habe ich auch nicht von "grundsätzlich" gesprochen, sondern davon, daß nach meinen Info´s schon was an den "Geschichten" drann ist.

: Jeder Halter entscheidet selbst, was er mit den alten Hunden macht.

Eben und leider gibt es eben auch die Musher, die sich die "Sache" sehr einfach machen. Und genau diese Menschen "verurteile" ich auch.

: zu den Eskomos.....
: Darüber können und dürfen wir Zivilisationsmenschen nicht urteilen.

ich hatte auch nicht den Eindruck, daß ich in meiner Antwort dies "verurteilt" habe, vielmehr schrieb es es einfach "aufklärend". Das ich diese Fälle dennoch furchtbar finde, war mehr auf die heutigen "Macharten" der Musher bezogen.

: Daß Musher ihre ausgepowerten Hunde töten, ist nicht die Regel.

Hab ich auch nicht behauptet. Sondern, daß es wohl "auch" Musher gibt, die dies tun.

: Ich bin der Ansicht, nur wer etwas unternimmt, darf sich auch beschweren.

Nun, ich denke, daß auch "Aufklärung" "etwas unternehmen" ist. So behalte ich es mir vor, jedem Husky-Halter der mich wegen Problemen mit seinem Husky anspricht (kam schon öfters mal vor), durch Aufklärung über diese Rasse und weitere Tip´s zu helfen. Bis jetzt hat es schon mehrmals geklappt und die Hunde sind nicht im Tierheim gelandet. Musher, die ein Problem mit der "Entsorgung" ihres Hundes haben, kann ich als "Anfänger" leider nicht beeinflussen und mich "ausrangierten" Hunden annehmen ebenfalls nicht. Dennoch bin ich der Ansicht, daß ich nicht im "stillen Kämmerlein" sitze und mich "nur" beschwere.
Oder habe ich Deinen letzten Satz falsch verstanden ?

Gruß mecki