Liebe Sabine,
die Sache mit dem "Schutz der Augen" ist mindestens ebenso umstritten, wie die Notwendigkeit des Kupierens von Ohren und Ruten bei Hunden mit bestimmten Aufgaben. Warum "brauchen" manche Rassen eines Typs diesen Schutz, andere aber nicht, obwohl sie gleiche Aufgaben erfüllen?
Und: Sicherlich gibt es Unterschiede von arbeitenden Hunden und Schauhunden. Ein Hund mit viel Fell hat das ursprünglich dazu, den Witterungsbedingungen, unter denen er arbeitet, angepaßt zu sein. Bei diesen Hunden verfilzt die Unterwolle im Normalfall und bildet so einen Schutz gegen Nässe und Kälte. "Schön" und vor allem gepflegt ist ein arbeitender Hund in aller Regel nicht - der Schäfer und der Hund haben wohl kaum die Zeit dafür. Daß bei einem Langhaarhund das Fell halt nun mal überall wächst, auch über die Augen, liegt in der Natur der Sache. Die arbeitenden Hütehunde, die ich kenne, haben den Vorhang allesamt entfernt oder zumindest stark gelichtet.
Nicht arbeitende Hunde werden stark auf Optik gezüchtet, wozu auch das Entwickeln von viiiieeeel Fell gehört. Extremes Langhaar ist bei Hütehunden aber eigentlich eher hinderlich, weil es sich im Gestrüpp verfängt.
Jedenfalls widerspreche ich entschieden der Meinung, die Hunde würden mit Vorhang gut sehen. Kämme Dir mal die Haare über die Augen und probiere aus, wieviel Du noch sehen kannst. Ich habe bei meinen beobachtet, daß sie mit dichtem Vorhang ständig gegen Hindernisse laufen (Guinness wollte schon durchs geschlossene Tor).
Liebe Grüße,
Jutta