Was sonst nirgends passt

: Leider konzentriert sich der Zug rückwärts am Halsband -egal ob mit oder ohne Zugstopp- am Kehlkopf des Hundes und nicht auf die gesamte Halsbandfläche. Wäre das nicht ein Pluspunkt für´s Brustgeschirr ?
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Hallo mecki,

mein Beitrag war kein Beitrag des Für und Wieder Brustgeschirr. Beim besten Willen nicht. Das muß jeder Hundeführer für sich und seinen Hund allein entscheiden.
Nur eines sei noch angemerkt. Wenn ich drei rohe Eier nehme und Gewicht direkt auflege gehen sie kaputt. Lege ich zwischen den rohen Eiern (dreieckig angeordnet) und dem Gewicht eine flächenmäßig große Platte, bleiben sie heil(meistens weingstens).
Mit diesem Vergleich wollte ich nur anmerken das Druck auf einen Punkt eine stärkere Wirkung zeigt als Druck auf eine Fläche.
Sorry, für den Patzer mit der kompletten Halsbandfläche. Du hast natürlich recht es wirkt eigentlich nur auf den Kehlkopf, wobei jedoch z.B. bei Kettenhalsbändern durch die Kettenglieder ein gewisser Zug entsteht wenn Haare einfach eingezwickt werden. So meinte ich das eigentlich.

Tschau
Dobi-Manu

Hallo Mecki,

die Tatsache, daß sich viele Hunde über ein Geschirr leichter führen lassen, als über Halsband hat einen ganz banalen Hintergrund.
Ein schlechtführiger, halsbandgewöhnter Hund, wird durch das Anlegen eines ungewohnten Geschirres zuerst einmal verwirrt, da dies für ihn Neuland bedeutet. Der Führer kann diese Verwirrung ausnutzen, um die Fehler, die er in der Leinenführigkeit vorher gemacht hat zu egalisieren und dem Hund leichter begreiflich machen, was er eigentlich von ihm will.
Ausschlaggebend ist die ungewohnte Druckverteilung.

Im Umkehrfalle ist es genauso, daß ein schlechtführiger, geschirrgewohnter Hund mit Verwendung des Halsbandes genau die selben Reaktionen zeigt.

Noch extremer würde die Verunsicherung funktionieren, wenn man den Hund über ein Leder- armband an der rechten Vorderfessel führte.

Wichtig bei dem Einsatz einer neuen Führhilfe ist, daß man nicht die vorherigen Fehler wiederholt - dann kann das was bringen - ansonsten setzt auch hier der Gewöhnungseffekt ein und der Geschirrhund kann noch viel kraftvoller ziehen, als der mit dem Halsband.

Viele Grüße

Daniel

Grüß Dich Andreas,

es manchmal ganz gut, die eigenen gefühle zu überprüfen:

: Ich habe einen -vielleicht etwas banalen- Vergleich mit mir selbst angestellt: Wenn mich jemand am Hals zieht oder würgt, hat dies auch bei mir sofortige Gegenwehr zur Folge. Nimmt mich jemand an den Schultern beiseite, sieht die Sache schon ganz anders aus.

genauso ist es. der hund, der den hals und damit seine kopfhaltung frei bestimmen kann, ist freier und selbstsicherer. er wird nicht zu körperhaltungen gezwungen, die etwas anderes ausdrücken, als er empfindet.

: Seitens der Hundeausbilder wurde mir gegenüber so argumentiert, daß der Kopf des Hundes beim Tragen des Brustgeschirrs frei sei und ich auf diesen nicht einwirken könn, daher der Hund schlechter unter Kontrolle sei.

die haben noch nie einen großen hund am geschirr geführt, sonst wüßten sie, daß das gegenteil zutrifft. wenn man unter einwirken natürlich "reißen am halse" versteht, haben sie recht.

: Ich kann das nicht bestätigen; ganz im Gegenteil kann ich meines Erachtens mit dem Brustgeschirr viel stärker auf meinen Hund einwirken, weil ich -vor allem bei einem seitlichen Zug- Kraft von seinen Vorderbeinen nehmen kann. Leider habe ich bis heute von keinem der Halsbandverfechter weitere Argumente vernommen, vielleicht meldet sich ja hier mal einer zu Wort.

unsichere hunde führe ich immer viel lieber im geschirr als am halsband. man kann eine menge darüber herumtheoretisieren, man kann es auch einmal ganz einfach ausprobieren. mir ist nicht bekannt, daß man dem hund damit schaden kann. aber er lernt schneller vertrauen und sichereres auftreten als hund.

tschüß martin & mirko

PS
weil es irgendwo später in diesem thread kommt:
"verunsichern" kann bei bestimmten problemen eine große hilfe sein, bei anderen - wo "versichern" angesagt ist, kann es kontraproduktiv sein. es gibt keine allheilmittel.

: Hallo Dobi-Manu, hallo Andreas,

: er Hund kann bei angelegtem Brustgeschirr seine volle Zugkraft entfalten, wenn er will.


: Es ist nunmal so das die "Angriffsfläche" beim Brustgeschirr viel größer ist als beim Halsband und deshalb die Kraft die der Hundeführer auf den Hund ausübt sich schlichtweg auf die gesamte Geschirrfläche am Hund verteilt. Beim Halsband eben nur auf die Halsbandfläche, sprich auf den Bereich der bei Zug am Hund anliegt, béi Zughalsbändern selbstverständlich auf die komplette Halsbandfläche.

: Leider konzentriert sich der Zug rückwärts am Halsband -egal ob mit oder ohne Zugstopp- am Kehlkopf des Hundes und nicht auf die gesamte Halsbandfläche. Wäre das nicht ein Pluspunkt für´s Brustgeschirr ?


Nun muß ich mich allerdings doch mal zu Wort melden. auch wir führen unseren Beagle-Retriever am Geschirr, wenn wir mit ihm trainieren, da er dann ohne Probleme sehr artig läuft. Angefangen haben wir auch mit Halsband, was allerdings eine ständige reizung seiner Atemwege zur Folge hatte. wir sind sehr begeistert vom Geschirr. gehen wir nur so spielen haben wir meist nur sein Halsband um, da sonst immer alle anderen in sein Geschirr beissen, aber da geht er dann sowiso ohne Leine Beifuß wenn er muß. Insgesamt bin ich aber der Meinung, daß ein Hund, egal wie groß oder schwer sich nicht in die Leine hängen sollte, sondern Ziel ist es doch den Hund mit leicht hängender Leine zu führen. Auch wir arbeiten noch an der vollkommenheit dieser Aktion.
Aber im Fall eines so gut erzogenen Hundes, wie wir ihn doch alle gerne haben wollen, ist die Art der Führung dann doch egal. nur wenn der Hund eh ständig zieht ist ein Geschirr sicher gesünder, aber die Abhilfe wäre doch eher eine bessere Erziehung, oder? vielleicht habe ich auch das gesamte Problem falsch verstanden?

viele Grüße
Stephanie

Dies soll allerdings keinen Angriff auf irgendwen darstellen, auch unser Kleiner ist noch bei weitem nicht perfekt erzogen.

:wir sind sehr begeistert vom Geschirr.

Hallo Stephanie,

wir ehrlich gesagt nicht. Ich habe mir jetzt, um nun auch „richtig mitreden“ zu können mal ein Brustgeschirr gekauft um zu sehen wie mein Dobermann damit läuft. Mann steht ja anderen oder neuen Dingen nicht unbedingt kritisch gegenüber.
Mal abgesehen davon das er es nicht gewohnt ist war die erste Reaktion meines Hundes die, das er versucht hat diesen „Straps“ so schnell wie möglich wieder loszuwerden. Klug wie ich bin hab ich ihn erstmals frei mit dem Geschirr laufen lassen mit dem Effekt das er sich mehr gekratzt und auf den Boden gewälzt hat entgegen seiner normalen Art wie ein „Beklopfter“ durch die Gegend zu flitzen. Sei’s drum. Also Leine ran und mal gar kein Kommando gegeben.. Resultat: Rumhampeln wie ein Irrer. Als nächstes ein energische Fußßßßßßßßßßßß. Hund hat sich zusammengerissen und war kurz bereit meiner Anordnung Folge zu leisten. Wie gesagt allerdings nur kurz. Also gut zweiter Versuch. Fußßßßßßßßßßß. Prima hat wieder geklappt. Dann wieder hammpeln. Jetzt werde ich energisch und fang an mal bestimmt dagegen zu „rupfen“. Effekt: Jetzt zehrt er wie verrückt dagegen. Ich gebe nicht nach und halte wieder dagegen. Jetzt fährt mein Dobi zur Höchstform auf. Dagegenziehen was das Zeug hält. Jetzt versuch ich doch mal mit dem angesprochenen „seitlichen Ruck“ meinen Hund von den Füßen zu holen. Also, ich schaff’s nicht aber mein Hund bei mir. Jetzt bin ich frustriert und gebe auf. Also gut, sehn wir mal wie’s mit Halsband aussieht. Brustgeschirr aus (entpuppt sich genau wie das anlegen als etwas schwierig, da der Hund meint er müßte helfen) und Halsband und Leine ran. Gegenprobe: Ein kurzer „Schüttler“ der Erleichterung bei meinem "Man in Black" und dann beten von mir das der Ungehorsam von vorher wirklich nur dem Geschirr zuzuschreiben ist. Dem ist so, der Hund läuft wie in gewohnter Manier, tadellos. Also ich hab’s versucht und kam nicht gut mit dem Brustgeschirr zurecht. Für meinen Teil bleib ich dem Halsband treu. Wenn’s bei anderen klappt freu ich mich für die. Vielleicht liegt es an der neuen Situation, vielleicht würde sich der Hund dran gewöhnen. Doch warum soll ich meinen Hund da hinein stressen und ihn mit einer neuen Führhilfe konfrontieren wenn er mit dem Halsband gut zurechtkommt? Es hätte auch sein können das der Hund, wie Daniel gesagt hat, mit Verblüffung reagiert und überraschend gut mit Geschirr läuft. Doch meiner tat’s nicht.

Tschau
Dobi-Manu

Hallo Stephanie,

:auch wir führen unseren Beagle-Retriever am Geschirr, wenn wir mit ihm trainieren, da er dann ohne Probleme sehr artig läuft. Angefangen haben wir auch mit Halsband, was allerdings eine ständige reizung seiner Atemwege zur Folge hatte.

Diese Sache war auch Ausgangspunkt der entstandenen Debatte.

: wir sind sehr begeistert vom Geschirr.

Ich führe meine beiden Hunde (Husky u. Border-Mix) seit ca. 2 Jahren im Geschirr und bin ebenfalls sehr zufrieden damit.

: gehen wir nur so spielen haben wir meist nur sein Halsband um, da sonst immer alle anderen in sein Geschirr beissen,

Das ist in der Tat ein Nachteil. Passiert bei uns auch gelegentlich, aber die Geschirre (Führgeschirre aus Schlauchband mit Neoprem unterlegt von einem Schlittenhundezubehörhersteller) sind von guter Qualität und halten sowas aus.

:Insgesamt bin ich aber der Meinung, daß ein Hund, egal wie groß oder schwer sich nicht in die Leine hängen sollte, sondern Ziel ist es doch den Hund mit leicht hängender Leine zu führen. Auch wir arbeiten noch an der vollkommenheit dieser Aktion.

*schäm* ich habe die Sache etwas schleifen lassen und darf somit in dieser Richtung nicht über meine Hundis meckern:)

: Aber im Fall eines so gut erzogenen Hundes, wie wir ihn doch alle gerne haben wollen, ist die Art der Führung dann doch egal. nur wenn der Hund eh ständig zieht ist ein Geschirr sicher gesünder, aber die Abhilfe wäre doch eher eine bessere Erziehung, oder?

Hast Du gut gesagt. Finde ich auch.

:vielleicht habe ich auch das gesamte Problem falsch verstanden?

ne, ich denke Du hast es richtig verstanden, nur andere wieder nicht:(

gruß mecki