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: Guten Abend Pat,
: Ich probiers nochmal. Was ist ein ser.Züchter?
Nehmen wir mal die Briards als Beispiel, einmal ist es eine Rasse, die
nicht für Hundeanfänger geignet ist und ich halt am besten erklären kann was ich meine .
Der Briard zählt zu den Gebrauchshunden, denn seine ursprüngliche Verwendung fand er
bei der Arbeit an der Schafsherde. Er hatte zweierlei Aufgaben. Einmal die Schafsherde
zu treiben und außerdem mußte er seine Herde auch vor Angreifern schützen.Dazu mußte er gewisse
Voraussetzungen mitbringen:
Er durfte sich nicht von den Schafen beeindrucken lassen, mußte die Herde zusammenhalten und
vorwärtstreiben, er mußte die Ausbrecher zurückholen, durfte bei besonders sturen Exemplaren
auch mal zwicken, aber niemals zubeißen.Auf alles Fremde mußte er achten und was der Herde zu
nahe kam wurde vertrieben, wenn es notwendig war auch mit den Zähnen.
Dieser Hund war auch in der Lage selbst zu entscheiden ob er eingreifen mußte, wenn der
Schäfer nicht bei der Herde war.Seinen Menschen war er treu ergeben und hat sie auch
mit seinem Leben verteidigt. All diese konnte er nur tun, wenn er ein
"fremdabweisender" Hund war.Eine Eigenschaft, die der erwachsene Briard
heute noch zeigt, denn er geht nicht freiwillig mit fremden Menschen mit.
Als es keine großen Schafsherden mehr gab hat man sich seine Vorzüge zunutze gemacht
und ihn zum Familienhund umgemodelt, der sowohl auf das Haus und die Familie aufpasst,
als auch ein ständiger Begleiter sein kann.
Um den Hund auf seine neue Aufgabe vorzubereiten, kommen die verantwortungsvolle Züchter
ins Spiel. Für seine alten Aufgaben lernte er als Welpe und Junghund nur seine Herde
und die Menschen in seiner unmittelbaren Umgebung kennen,dadurch blieb er bei der Herde
und ging nicht in der Umgebung spazieren.Die Grundlagen für sein Verhalten hat er über viele Generationen ererbt.
Für die neuen Aufgaben muß er nun lernen, daß fremdes nicht immer feindlich ist und nicht unbedingt
angegriffen werden muß. Dieser Prozess war ein langer und manchmal auch schwieriger Weg, denn auch ein
Züchter muß Erfahrungen im Umgang mit seinen Hunden machen.Nicht jeder Hund
hat die Voraussetzungen mit in die Zucht gebracht oder hat das was man erzüchten
wollte weitervererbt. Ein seriöser Züchter nimmt z.B. solche Hunde aus der Zucht.
Unterstützung erhält er bei seinem Rasseverband durch die Zuchtberatung.
Es sind im laufe der letzten 10 Jahre sehr viele Kriterien entwickelt worden,
die erfüllt werden müssen, um die Rasse gesund und "umwelttauglich" zu erhalten.
Daher ist es wichtig, daß immer wieder darauf hingewiesen wird, daß
Hunde nicht bei Händlern oder Massenzüchtern gekauft werden sollen.
Hoffentlich habe ich mich verständlich ausgedrückt und ein wenig zum Thema aufgeklärt.
Ein seriöser Züchter ist sich auch bewußt, daß er es mit lebendigen und individuellen
Lebewesen zu tun hat und nicht mit einer nach seinen Wünschen formbaren Materie zu tun hat.
Für jede Rasse läßt sich dieses Beispiel abwandeln.
Mein Mann hat mal ausgerechnet, daß die Entwicklung unserer Beira vom Welpen zur
Zuchthündin, gut und gerne 10.000,-- Mark gekostet hat. Für einen guten Züchter
ist Hundezucht ein Hobby und kein Broterwerb.
Sie hatte 5 Würfe mit insgesamt 28 Welpen, die alle typische Rassevertreter geworden
sind und einige unserer ehemaligen Welpenkäufer sich eine zweiten Briard gekauft haben.
: Bin gespannt Liebes Grüßle Pat (hoffe,ihr lyncht mich nicht gleich) :-)
Seriöse Hundezüchter haben sehr selten Lynchgelüste,
in diesem Sinne noch einen schönen Abend
wünscht Elke