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Hund einschläfern lassen

geschrieben von Dirk(YCH) 
Hund einschläfern lassen
31. Juli 2001 06:49

Hallo, in 2 Wochen wäre er 12 Jahre alt geworden. Mit 6 Monaten habe ich ihn aus einer Familie mit Kindern geholt, und wir waren ein ganzes Hundeleben lang ein unzertrennliches Paar. Als ich einige Jahre später meine Frau kennen lernte, schloß sie ihn sofort ins Herz. Vor genau einer Woche mußten wir ihn wegen brüchigen Gewebes in der Darmgegend leider einschläfern lassen. Der Kot wurde nicht mehr weitertransportiert.
Seit dem tritt bei meiner Frau die Neurodermitis enorm stark zum Vorschein, meine Rückenprobleme sind mittlerweile unerträglich geworden. Hätte ich Ihn nicht doch operieren lassen sollen? Auch bei einer 70-80% Rezidifrate? Wir zerbrechen beide an dem Verlußt unseres lieben Timmi. Mein Leben hatte ich für ihn komplett umgestellt, und nun ist er nicht mehr da. Kennt einer eine "Schmerzweg-Methode"?

31. Juli 2001 07:07

Hallo Dirk

Es tut mir sehr leid für dich und deine Frau. So ein Entscheid ist immer schwierig und der Verlust wahnsinnig schmerzvoll.

:Kennt einer eine "Schmerzweg-Methode"?

Leider nein. Jeder Mensch trauert anders. Bei mir hilft es, wenn ich den grössten Schmerz durchstehe. Vor knapp 3 Jahren starb unsere Goldie Hündin. Ich sah mir Fotos an, ich weinte und trauerte und dachte viel an die schönen Zeiten. Für mich wäre es unmöglich gewesen gleich einen neuen Hund wieder zu holen. Etwa ein halbes Jahr später hatte ich wieder etwas Raum und Luft und fing erstmals langsam an Hunde aus dem Tierheim auszuführen. Bis ich es ohne Hund nicht mehr aushielt und der kleine Nouk bei uns einzog. Ich habe diese Pause gebraucht und spürte wann die richtige Zeit für einen neuen vierbeinigen Freund gekommen war. Heute wenn ich mir die Fotos ansehe muss ich nicht mehr weinen sondern kann lächeln.

Liebe Grüsse
Jenny

31. Juli 2001 07:33

hallo dirk
ob eine op sinnvoll gewesen wäre,wird euch hier wohl keiner beantworten können,das konnte nur der ta gemeinsam mit euch beurteilen.so wie du hier schreibst,habt ihr das aber intensiv durchgesprochen.

hinterfragt diese wohlüberlegte entscheidung nicht.sie wurde pro hund getroffen,alleine das zählt.

nun steht ihr da,fühlt euch verloren ,leidet und die psyche geht den bach runter.
lasst es zu,aber geht auch damit um,aktiv.vielleicht möchtet ihr gemeinsam über ihn sprechen,die alten gassiwege nochmal gehen,abschied nehmen und loslassen.
und aus meiner sicht kann ich nur raten:sucht euch eine neue aufgabe.etwas,was ihr gemeinsam macht.ob mit hunden oder derzeit noch ohne,kann ich nicht sagen.
und vergesst euch nicht,denk daran,ihr beide leidet,tut das nicht jeder für sich.
fingerschnipp und schmerzweg-das geht nicht.aber das geschehen annehmen
und weitermachen-das geht.
11,5 jahre leben mit partner hund......da draussen sind so viele hunde,die sich das sehnlichst wünschen.wer weiss.....
liebe grüsse
pat

31. Juli 2001 07:57

hallo dirk,

die trauer kann ich euch leider auch nicht abnehmen oder erleichtern - doch ich weiß, wie das ist...
aber vielleicht kann ich ein wenig euer gewissen beruhigen wg. der operation - unser damals 11jähriger rüde hatte genau das gleiche problem. wir haben ihn auf anraten unseres ta 2 x operieren lassen, weil er ansonsten noch soo fit war. eine op hat der ta uns nicht mal berechnet, weil die aussichten so schlecht waren. leider hat er es nicht geschafft und nach der 2. op probleme mit der leber bekommen und sein schließmuskel hat nicht mehr funktioniert sodaß wir ihn einschläfern lassen mußten. im nachhinein haben wir uns gesagt, würden wir es nicht wieder machen, dafür hat er nach den op's und unter seiner eigenen unsauberkeit zu sehr gelitten.

liebe grüße,

andrea & co.

31. Juli 2001 10:37

hallo Dirk,


... Vor genau einer Woche mußten wir ihn wegen brüchigen Gewebes in der Darmgegend leider einschläfern lassen. Der Kot wurde nicht mehr weitertransportiert.

das tut mir unendlich leid für euch. ich weiss, wie euch zumute ist, ich habe selbst schon 3 mal diesen weg gehen müssen und weiss daher auch, dass es nicht möglich ist zu trösten ...

: Seit dem tritt bei meiner Frau die Neurodermitis enorm stark zum Vorschein, meine Rückenprobleme sind mittlerweile unerträglich geworden... Hätte ich Ihn nicht doch operieren lassen sollen? Auch bei einer 70-80% Rezidifrate? Wir zerbrechen beide an dem Verlußt unseres lieben Timmi. Mein Leben hatte ich für ihn komplett umgestellt, und nun ist er nicht mehr da. Kennt einer eine "Schmerzweg-Methode"?

nein, ich denke ihr habt die richtige entscheidung getroffen, da er wohl nur gelitten hätte. ihr und euer ta habt diese entscheidung sicher nicht leichtfertig getroffen. ich kann dir sagen, dass diese fragen "ob oder ob nicht", "war es richtig", "hätte ich nicht doch noch ..." oder auch "hab ich ihn nicht zu lange leiden lassen?" immer sich stellen. ich wünschte und wünsche mir auch heute noch, dass wenigstens einer meiner hunde zuhause in seinem bett sterben darf. leider war uns das bisher nicht vergönnt. lass diese gedanken fallen, es ist wie es ist und es ist gut so! dein Timmi hat es, da wo er jetzt ist sicher besser, als wenn er noch lange sich hätte quälen müssen. trauere um ihn und behalte die schönen tage im gedächtnis.
und nein, ich habe keine "schmerzweg-methode" für dich, außer der, die mir immer wieder über den verlust hinweggeholfen hat: ein neuer hund.
ich kann dir aber nicht zu- oder abraten, denn jeder mensch ist anders. mir ist z. b. jedesmal ein "geisterhund" hinterhergelaufen, d. h. ich habe, wenn ich unkonzentriert irgendwo gelaufen bin, das klickern der krallen meines toten hundes auf dem asphalt gehört. wie oft habe ich mich umgedreht und hatte den mund schon offen, um ihn zu rufen ...
bei MIR hat es geholfen, einen neuen hund mir zu holen, eine freundin von mir musste 1 jahr lang warten, bis sie in der lage war, einen anderen hund gefühlsmässig "anzunehmen".
da du weiter oben schreibst, dass die gesundheitlichen probleme bei beiden - dir und deiner frau - sehr stark sind, würde ich dazu neigen, anzunehmen, dass ihr so ähnlich trauert wie ich ... aber das ist nur eine vage annahme. ich denke, ihr werdet die für euch richtige entscheidung treffen, da bin ich mir ganz sicher. zum schluß
möchte ich euch nur um eines bitten: wenn ihr euch FÜR einen neuen hund entscheidet - vergleicht nicht! das wäre unfair dem neuen hund gegenüber. der "alte" hund wird immer unersetzbar und einmalig sein, aber gebt dem "neuen" die chance, in die galerie der unersetzbaren und einmaligen sich auch mit der zeit einreihen zu können.....

ich umarme euch beide - Gabi + Freddie K. (der wie ein wirbelwind in mein leben gekommen ist und die trauer und die dunklen gedanken genommen hat, ohne die erinnerung zu trüben)


31. Juli 2001 12:31

: Hallo, in 2 Wochen wäre er 12 Jahre alt geworden.

Hallo, lieber Dirk!

Ich kann genau nachfühlen, wie es Euch geht.
Erst einmal mein allerherzlichstes Beileid.
Ich mußte vor einem Jahr meine Hündin im Alter von 8 Jahren wegen Leberkrebs im Endstadium einschläfern lassen.
Wir haben auch ewig gelitten, ob es richtig war.
Aber es hätte keine Hilfe mehr gegeben.
Wir haben ein Jahr lang sehr getrauert. Selbst unserem Sohn ging es sehr schlecht. Wir dachten auch, das wir mit der Zeit darüber hinweg kommen, aber der Schmerz über ihren Verlust wollte einfach nicht vergehen.
Nun haben wir vor 4 Wochen wieder einen Hund in die Familie aufgenommen.
Seitdem geht es uns bedeutend besser.
Natürlich fehlt uns unsere Hündin trotzdem sehr und wir werden sie niemals vergessen, aber der Blick in die Augen des neuen Wauwi´s macht alles um einiges leichter.
Wenn ihr die Kraft habt, dann gebt doch einem neuen Hund eine Familie und ein zu Hause!

Liebe Grüße und viel Kraft!
Anja mit Familie und Riesenschnauzer Frodo