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: Vielleicht ist es dann besser, wenn er bei Dir bleibt?
: Grüße
: Sylle
Hallo Sylle,
natürlich würde ich den Dobi am liebsten behalten. Mein Partner und
ich haben auch schon sämtliche Varianten durchgesprochen, wie und ob
wir das Problem irgendwie lösen können, aber im Moment haben wir keine
Lösung parat.
Meine Hündin (aus schlechter Haltung, ängstlich, nervös, so gut wie
nicht sozialisiert, obwohl schon Besserung in Sicht) habe ich auch erst
im Februar übernommen und sie alleine ist schon nicht gerade einfach,
d.h. wir sind gerade in Hundeschule mit ihr und sie ist durch den Zweithund immer so abgelenkt und unkonzentriert, dass es wirklich auf
dem Platz nicht einfach ist. Hundeausbilderin meinte für ihre Erziehung
wäre es wesentlich besser, wenn sie erst mal alleine wäre. Allerdings
hängt sie ziemlich an dem Rüden. Alleine kann ich z.B. mit beiden überhaupt nicht gassi gehen, d.h. ich brauche morgens schon immer eine
Person, die mit mir spazieren geht. Mit "Halti" gehen beide zwar
ganz gut, aber sobald ein Hund kommt, ist es rum und alleine krieg ich
das (noch) nicht auf die Reihe.
Nächstes Problem ist, dass der Pflegehund nicht alleine bleiben kann
wegen seiner großen Trennungsangst, sonst könnte ich ja mit jedem der Hunde einzeln gassi gehen. Also geht auch nicht. Mittlerweile ist es
sogar soweit, dass meine Hündin, die sonst ohne Probleme mal stundenweise alleine geblieben ist, ein Theater macht, wenn ich mit Rüden alleine gehe und sie zuhause lasse. Natürlich gehe ich dann nicht
wieder ins Haus, wenn sie kläfft, sonst wäre sie ja nur bestätigt.
Weiter gehts dann mit meiner Arbeit. Zwei Hunde kosten ja nicht gerade wenig Geld, also vier Stunden Arbeit müssten einfach drin sein, aber
wie soll das gehen, wenn Pflegehund nicht alleine bleibt? Hatte sogar
beinahe einen (guten!) Hundesitter, die ihn vier Stunden täglich
genommen hätte, aber sie hat im letzten Moment einen Rückzieher gemacht.
Also der Job wäre weg!! Und Du weisst ja selber, wie schwer es in der heutigen Zeit ist, was ordentliches und dann nur halbtags zu finden.
Tja, meinen letzten Arzttermin legte ich vor zwei Wochen so früh, damit
es noch kühl war und ich Pflegehund im Auto lassen konnte. Zum Glück
bin ich auch gleich dran gekommen, konnte aber die ganze Zeit auch kaum
entspannen, weil Hund im Auto war.
Tja, so sieht es mit dem Behalten von Dobi aus. Echt beschissen!!!
Von abgeben wollen, kann auch nicht die Rede sein, aber was bleibt mir
in dieser Situation anderes übrig!?? Zuvor hatte ich einen allergiekranken Schäferhund aus dem Tierheim und danach einen neun Jahre alten sehr herzkranken Dobermann ebenfalls aus dem Tierheim zur Pflege,
beide Hunde habe ich natürlich dann behalten. Hätte sie auch nicht mehr
abgeben können. Aber nach der Misere mit der jetztigen Situation werde
ich wohl nie wieder einen Pflegehund aufnehmen, weil ich wahrscheinlich
mit dieser Trennung sehr lange zu kämpfen habe.
Natürlich könnte ich noch weiter nach einem Traumplatz suchen, aber ob
ich diesen jemals finden würde? Und wäre es nicht Egoismus den Hund noch
länger hier zu behalten, wenn er auf Dauer sowieso nicht bleiben kann?
Mein vorhergehender Dobi "Brutus" hat das Alleinesein nicht mehr gelernt, vielleicht wird Pflegedobi es auch nie lernen.
Was soll ich jetzt machen?
Traurige Grüße, Sam + Dobis