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: Wie reagiert ein Husky, der zuwenig Auslauf kriegt??
: Ich hab gehört, dass die agressiv werden, was ich mir eigentlich schwer vorstellen kann. Weiss jemand Bescheid.
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Hallo Andrea,
Zunächst einmal : gegen was richtiet sich die Aggression die Du meinst? Gegen Menschen, andere Hunde oder Gegenstände?
Das muß man unterscheiden.
Grundsätzlich ist es so, daß es kaum Huskies gibt, die gegen Menschen aggressiv sind. Das wurde weitgehend aus der Rasse herausgezüchtet, weil es sich nicht mit der Aufgabe vertrug die diese Hunde "früher" einmal hatten, nämlich als Schlittenhunde auf engstem Raum mit dem Menschen zu leben.
Aggressivität gegenüber anderen Hunden kommt vor, da diese Hunde sehr rudel- und rangordnungsorientiert sind.
Daß Huskies aggressiv werden, wenn sie nicht "gefordert" werden, und dazu gehört nicht nur der Auslauf sondern auch generell die Beschäftigung mit dem Tier, kann man so nicht sagen.
Es kommt auf den Einzelfall an. Ich kenne Huskies, die am liebsten den ganzen Tag auf der Couch liegen und pennen und sich allerhöchstens zur Verrichtung ihres Geschäftes bewegen. Diesse Hunde reagieren auf wenig Auslauf wenig oder kaum, da es nichts ist was sie vermissen. Das kommt teilweise von der Veranlagung bzw. von der Gewöhnung.
Es gibt aber auch Huskies, die diesen Drang zum Laufen sehr stark in sich haben. Diese neigen schon zu einer gewissen Zerstörungswut, wenn sie nicht ausgelastet sind. Unsere beiden Huskies drehen schon ein wenig am Rad wenn sie länger als 2 Tage nichts gemacht haben, im Sinne von trainieren waren (heisst: mind. 5 km mich und Rad ziehen).
Sie sind dann unruhig und hängen ständig aneinander. Unser Rüde hat dann auch schon mal Stuhlbeine angenagt.
Das ist aber Gewohnheit. Man kann sie dazu erziehen, daß sie ihr regelmässiges Training haben, fällt das weg, fehlt ihnen etwas und sie sind unruhig.
Generell ist es aber so, dass das Training nicht der Punkt ist.
Huskies brauchen Beschäftigung. Das muss nicht das kilometerlange Ziehen sein, das kann auch Agility sein, oder Joggen, oder einfach nur spielen. Man kann seinen Husky mit einer halben Stunde Ballspielen auch in Form halten.
Wichtig ist aber, dass man sich mit dem Hund abgibt. Ihn beschäftigt. Wenn der Hund ausgelastet ist, sozusagen eine Aufgabe hat, wird er ausgeglichen und auch "ruhiger".
Uns glaubt auch kein Mensch, daß man unsere Hunde tagsüber kaum hört und sieht. Die schlafen von 8 bis 16 Uhr mit einer kleinen Begrüßungsunterbrechung, wenn um 13 Uhr jemand nachhause kommt.
Um 16 gehts meistens zum Training. Danach ist noch Spielen und Ruhepause angesagt. Um 18 Uhr ist Fütterung.
Bis um ca 21 Uhr sind sie dann im Garten unterwegs. Danach ist Schlafenszeit. Diese Zeiten versuchen wir auch einzuhalten, da ein Hund gewisse Regelmäßigkeiten in seinem Leben braucht.
Unsere Hunde sind nicht aggressiv und ausgeglichen, aber nur, weil sie ausreichend beschäftigt werden. Sie haben ständig jemanden um sich, bleiben aber auch allein, wenn es sein muß(sie schlafen dann).
Vielleicht muß man sich mit diesen Hunden mehr abgeben als mit anderen, das kann ich so nicht sagen. Jedenfalls ist das mit der Aggression vielleicht zu heftig. Es gibt Hunde, die schon eine gewisse Destruktivität entwickeln, wenn sie unterbeschäftigt sind.
Beisser werden es allerdings meines Wissens nach nicht. Jedenfalls habe ich das noch nicht gehört.
Ich habe einen Bekannten, der 8 Huskies hat und mit denen den ganzen Sommer über nichts macht. Diese Hunde haben sich auch noch nicht zerfleischt. Im Rudel wird viel Energie durch Miteinanderspielen aufgebraucht. Diese Hunde sind sozusagen ebenfalls beschäftigt.
In diesem Sinne
Marion
Gruß Marion