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Was sonst nirgends passt

In dieser Rubrik steht all das, was in den anderen Rubriken irgendwie nicht so recht reinpasst. Nicht alles lässt sich eindeutig zuordnen oder betrifft mehrere Themen gleichzeitig. Wer so ein Thema hat, ist in dieser Rubrik gut aufgehoben.  
Stille
12. September 2001 21:26

: Hallo Yorkies,
: ich lebe in Kalifornien, nördlich von Los Angeles. Seit gestern ist hier alles anders, die Ruhe sticht heraus. Kein Flugzeug am Himmel, kein Hubschrauber, kein Jet. Es ist wie leergefegt.
: Menschenmengen, die bis vor zwei Tagen laut lachten und aktiv waren, sind still geworden. Es wird geflüstert, starre Gesichter scheinen ins Leere zu sehen, es wird geweint. So groß und so unterschiedlich hier die Staaten sind, heute, gestern sind und waren sie ein Ganzes, gleich denkend, gleich fühlend, gleich trauernd. Und alle sehen auf zu ihrem Präsidenten und sinnen mit ihm auf Rache. Während Amerika die Wut und Verzweiflung in sich birgt, hoffen die Nationen rund um uns herum auf Frieden.
: Die Ruhe vor dem Sturm? Ich glaube sie wirklich zu spüren. Neben meiner Unfähigkeit zu begreifen, wie einzelne Fanatisten zu so einer Tat fähig sein können, versuche ich die Trauer in mir um die vielen Verstorbenen und noch Lebenden in den Trümmern zu verarbeiten.
: Ich nehme meine Kinder in den Arm und versuche ihnen zu erklären, was ich selber nicht verstehe. Sie sind es, die alles so viel intensiver machen, wenn Monty und Sina weinen, weil sie sich vorstellen, was die Menschen in den Flugzeugen und betroffenen Häusern wohl gedacht und gefürchtet haben, kurz vor dem Crash.
: Das Leben einer ganzen Nation hat sich geändert, Trauer, Hass und Rache sind nicht mehr nur Worte, sondern ein nationales Gefühl.
: Ich habe schon lange nicht mehr gebetet, aber heute bete ich um Frieden! Denn wir alle können das brauchen.
: Mina
:



Meine Tochter wurde am 11.9.2001 um 3 Uhr 36 mit schweren Blutungen
ín der 30 Schwangerschaftswoche ins AKH (Wien) eingeliefert. Am späten
Nachmitag nahm ich mein Baby (Golden Retriever) und lief mit ihr einfach so durch die Gegend. Als ich nach Hause kam hörte ich im Radio
von der Katastrophe in Amerika. Ich war bestürzt und dachte mir nein es kann nicht sein. Und ich kann nur eines sagen: Ich habe niemanden
verloren meine zwei Kinder (meine Tochter ist 17) werden überleben.

Ich fühle mit jeden der einen lieben Menschen verloren hat, mehr gibt es nicht zu sagen
Ilse

12. September 2001 21:38

Hallo Mina,

auch uns hat die Fassungslosigkeit, die endlose Trauer, das Unverständnis und das Fragen nach dem Warum seit gestern nicht mehr losgelassen! Wir sitzen nur noch vor dem Fernseher, unfähig, irgend etwas zu tun!

Ich denke weniger an das Morgen, das Gestrige hat einfach zu tief getroffen und die Gedanken schwirren um die hilflosen Menschen, die sinnlos gestorben sind, die Helfer, die helfen wollten und denen es selber zum Verhängnis wurde, die Fluginsassen, die Piloten, die Menschen, die sich aus Verzweiflung aus dem Fenster stürzten, die Menschen, die noch Hoffnung auf Rettung hatten und diejenigen Menschen, die immer noch in diesen Trümmern "lebendig begraben" sind.

Ich denke, dass man dieses keinem erklären kann. Es ist auch für einen normalen Menschenverstand nicht zu erklären und dass es Menschen auf dieser Welt gibt, die sich an diesem Elend erfreuen können, macht einen noch fassungsloser und lässt die unbändige Wut in einem aufkeimen.

Mir fehlen einfach die Worte ....wenn man doch nur helfen könnte!

Viele verbündete Grüße, nicht nur eine Nation trauert, ALLE zivilisierten Nationen tun es!
Bianca

12. September 2001 21:36

Hallo,

ich kann mich den anderen nur anschließen und frage mich immer wieder:

Wozu sind die Menschen denn noch fähig ? - Haben wir nicht schon genung gelernt aus all den Kriegen und dem Haß, den es auf dieser Welt gibt, bzw. gab?

Wir sind fassungslos und als ich heute morgen aufwachte, dachte ich zuerst, ich hätte einen schlimmen Film gesehen. Doch dann, als ich den Fernsehr anschaltete, wurde ich wieder wachgerüttelt.

Wir machen uns Sorgen um Dinge, die oft banal und manchmal auch überflüssig sind. Wir überlegen, wo wir den nächsten Urlaub verbringen und welches Auto wir kaufen sollen. Doch heute denke ich nur daran, wie schön es ist einfach zu leben und geliebt zu werden. Sei es von Mensch oder Tier. Das Leben ist doch das Wichtigste und das Schönste das wir haben - und wie schnell kann ein Leben ausgelöscht werden... deshalb sollten wir es zusammen geniesen und froh sein, so lange wir noch können.

Vieles, das für mich noch vorgestern sehr wichtig war ist seit gestern nachmittag unwichtig geworden.

Stille Gedanken und besonders Grüße an dich Mina und an deine Familie

Jutta + Ouzo

12. September 2001 23:59

Herrjeh Ilse,
ich denke an dich ...
Mina

13. September 2001 07:59


: Viele verbündete Grüße, nicht nur eine Nation trauert, ALLE zivilisierten Nationen tun es!

hei bianca
was sind denn unzivilisierte nationen?

gragegruss pat

13. September 2001 08:18

Hi pat!

Laß uns jetzt nicht über unzivilisiert oder zivilisiert streiten, obwohl ich auch über diese Ausdrucksweise sehr überrascht bin. Ich hoffe nur, daß unsere "zivilisierte" Welt sich mit Gegenschlägen sehr zurückhält! Wie schnell daraus noch viel mehr entstehen kann, hat doch die Vergangenheit gezeigt! Sicherlich kann man sich so etwas auch nicht gefallen lassen! Aber bitte nicht vorschnell einen Krieg beginnen - nein, falsch ausgedrückt: Ich weiß zwar auch nicht wie man damit umgehen sollte, ich weiß nur eines: KEINER will einen Krieg und das sollte das Alleinige Bestreben ALLER sein! Mein Mitgefühl gilt allen, die unverschuldet ihr Leben lassen mussten und deren Angehörigen! Egal, auf welcher Seite! Ich - wir alle - wollen unsere Kinder in Frieden aufwachsen sehen! Katie