: Hallo Yorkies,
: ich lebe in Kalifornien, nördlich von Los Angeles. Seit gestern ist hier alles anders, die Ruhe sticht heraus. Kein Flugzeug am Himmel, kein Hubschrauber, kein Jet. Es ist wie leergefegt.
: Menschenmengen, die bis vor zwei Tagen laut lachten und aktiv waren, sind still geworden. Es wird geflüstert, starre Gesichter scheinen ins Leere zu sehen, es wird geweint. So groß und so unterschiedlich hier die Staaten sind, heute, gestern sind und waren sie ein Ganzes, gleich denkend, gleich fühlend, gleich trauernd. Und alle sehen auf zu ihrem Präsidenten und sinnen mit ihm auf Rache. Während Amerika die Wut und Verzweiflung in sich birgt, hoffen die Nationen rund um uns herum auf Frieden.
: Die Ruhe vor dem Sturm? Ich glaube sie wirklich zu spüren. Neben meiner Unfähigkeit zu begreifen, wie einzelne Fanatisten zu so einer Tat fähig sein können, versuche ich die Trauer in mir um die vielen Verstorbenen und noch Lebenden in den Trümmern zu verarbeiten.
: Ich nehme meine Kinder in den Arm und versuche ihnen zu erklären, was ich selber nicht verstehe. Sie sind es, die alles so viel intensiver machen, wenn Monty und Sina weinen, weil sie sich vorstellen, was die Menschen in den Flugzeugen und betroffenen Häusern wohl gedacht und gefürchtet haben, kurz vor dem Crash.
: Das Leben einer ganzen Nation hat sich geändert, Trauer, Hass und Rache sind nicht mehr nur Worte, sondern ein nationales Gefühl.
: Ich habe schon lange nicht mehr gebetet, aber heute bete ich um Frieden! Denn wir alle können das brauchen.
: Mina
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Meine Tochter wurde am 11.9.2001 um 3 Uhr 36 mit schweren Blutungen
ín der 30 Schwangerschaftswoche ins AKH (Wien) eingeliefert. Am späten
Nachmitag nahm ich mein Baby (Golden Retriever) und lief mit ihr einfach so durch die Gegend. Als ich nach Hause kam hörte ich im Radio
von der Katastrophe in Amerika. Ich war bestürzt und dachte mir nein es kann nicht sein. Und ich kann nur eines sagen: Ich habe niemanden
verloren meine zwei Kinder (meine Tochter ist 17) werden überleben.
Ich fühle mit jeden der einen lieben Menschen verloren hat, mehr gibt es nicht zu sagen
Ilse