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An die weiblichen Hundehalter

geschrieben von Katrin + Vlin(YCH) 
An die weiblichen Hundehalter
29. Oktober 2001 11:13


Hallo Freundinnen (und Freunde natürlich auch ;-))

vorhin ist mir folgendes passiert: ich gehe mit meinem Hund (ohne Leine) im Wald spazieren. Da er etwas Angst vor Fahrrädern hat, die ich gerne abbauen möchte, habe ich ein Rad dabei, das ich immer mal wieder ein Stück schiebe und versuche, den Hund an das sich bewegende Rad zu gewöhnen. Dabei passe ich einen Moment nicht auf und in ca. 20-30 m Entfernung taucht plötzlich ein einzelner Fußgänger auf. Mein Hund sieht den Mann, erschrickt (war wohl im Stress wg. dem Rad) und rennt ein paar Schritte bellend auf ihn zu, hält aber wohlgemerkt ca. 10 m von dem Mann entfernt an. Ich rufe, Hund kommt aber nicht. Ich möchte an der Stelle noch einmal betonen, dass sowohl das Drauflosrennen als auch das Nicht-Kommen absolut ungewöhnlich für meinen Hund ist, der ansonsten wirklich gut gehorcht, sonst würde ich ihn nicht ohne Leine laufen lassen. Jedenfalls fange ich meinen Hund ein, leine ihn an, der Mann geht weiter, kommt in unsere Nähe, ich entschuldige mich und der Typ fängt an, mich zu belehren, so à la "Sie dürfen so einen unfolgsamen Hund nicht frei rumlaufen lassen, Sie haben Glück, dass ich mich mit Hunden so gut auskenne, jeder andere hätte Sie sofort angezeigt usw."
Ich will keinen weiteren Streit provozieren, schließlich hat er ja irgendwo Recht, wir wechseln noch ein paar Worte und er geht seines Weges.

Ich bin bestimmt keine Super-Emanze, aber: warum werde ich das Gefühl nicht los, dass er einen männlichen Hundebesitzer nicht so runtergeputzt hätte? Okay, ich war in der Defensive, aber ich habe mich wirklich in aller Form entschuldigt und diese herablassende Art ("Sie dürfen nicht" bzw. "Sie müssen..."winking smileyärgert mich einfach!!! Und ich habe keinen Bock mehr, mich immer wieder von jedem dahergelaufenen Rechthaber (meist schon etwas älter und fast immer männlich) runtermachen zu lassen, nur weil ich eine Frau bin und dazu "erst" 29.
Ist euch auch schon mal so was passiert?

Grummelige Grüße
Katrin + Vlin

29. Oktober 2001 11:34

Hallo Katrin!

Unglücklich gelaufen, kann man nur sagen. Es gibt aber auch nette Männer im Wald :-) Ich hatte letztens eine ähnliche Begegnung, da war ich mit Indy und Ronja im Wald. Ronja ist mein Schwiegerneufundländer, ein 45Kilo schwerer, pechschwarzer Riesenhasenfuß. Von vorn kam ein Mann und ich habe Indy rangerufen und bei Fuß genommen, da er im Halbdunkeln zu Wachsamkeit neigt. An Ronja habe ich kaum gedacht, muß ich gestehen. Die war ein Stück hinter uns, und als er an Indy und mir vorbei war, hat sie den Mann wohl erst bemerkt. Und hat angefangen zu muffen und zu bellen...
Auch der Mann sagte mir, ich müsse so einen ungehorsamen und potentiell gefährlichen Hund doch anleinen usw. Ich habe mich natürlich entschuldigt, sie rangerufen und gesagt, sie würde das nicht böse meinen, sie habe nur Angst. Darauf er: "Und ich dachte, ich hätte Angst!" Da haben wir dann herzlich drüber gelacht :-)

Was das besserwisserische Verhalten gewisser älterer Männer angeht: Da hilft nur gar nicht drauf achten. Ich habe mich auch schon zig mal aufgeregt über Typen, die keine wahrnehmbare Ahnung von Hunden hatten, aber mir einen Vortrag halten zu müssen glaubten (ich bin genau Dein Alter, leider immer schon chronisch jünger aussehend *nerv*). Ich stelle mir dann immer genüßlich vor, daß der sich gleich langlegt, sich den Knöchel bricht und morgen von mir seine Narkose zur OP kriegt, mal sehen, ob er dann auch alles besser weiß *fiesgrins*).
Älter werden allein reicht bei vielen dieser Typen auch nicht, für diesen Schlag hast Du als Frau sowieso einfach nie Ahnung. Prinzipell. Da kann man nur die Schultern zucken und hoffen, daß solche Armleuchter nicht noch Kinder in die Welt setzen und denen so'n Mist auch erzählen.
Solche Besserwissertypen werden übrigens deswegen nicht von anderen Leuten runtergeputzt, weil die gleich vorher dem anderen die Schuld zuschieben: "Sehen Sie denn nicht, daß ich hier gerade mit meinem Hund übe?! Da können Sie doch nicht einfach dazwischenlatschen!!!" usw.... Angriff ist für sie halt die beste Verteidigung.
Aber wie gesagt: Es gibt auch intelligente und nette Männer :-)))

Erfolgreiches Weiterüben und Nicht-ärgern-Grüße,
Katja

29. Oktober 2001 12:16

Hallo Katrin,

ich wohne in Hamburg und habe eine Mix-Hündin die ziemlich nach Rotti aussieht. Zu der Zeit, als die Hunde-Attacke auf den kleinen Türkenjungen im hiesigen Stadtteil Wilhelmsburg so richtig in den Medien plattgetreten wurde, durfte ich mir auf offener Straße mehrfach die wildesten Pöbeleien sowohl von Frauen als auch Männern anhören - meinem Freund ist dies beim Hundespaziergang nicht ein einziges Mal passiert...

Gruß, Susanne007

29. Oktober 2001 13:03

Hallo Katrin!
Hallo Vlin! :-)

Solche Motzer findest du überall. Ich hab es ja besonders gern, wenn sie dich gar nicht direkt ansprechen, sondern mit einer imaginären (aber sehr verständnisvollen ;-)) Person sprechen, die augenscheinlich immer so 5 Meter neben mir läuft und schlecht hören kann. "Ich dachte im Wald ist Leinenpflicht! Dummheit stirbt nicht, was!?" Sowas brabbeln die dann vor sich hin. Und zwar Männlein wie Weiblein!
Mir geht das auch völlig auf den Sack, dass jetzt jede Pappnase der Meinung ist einen Freifahrtschein zum Stänkern zu haben. Am übelsten ist doch wenn du dich dann entschuldigt hast (für deine bloße Existenz :-)) und dann geht´s erst richtig los.
Das Allerschlimmste ist aber zweifelsfrei, wenn die A...nasen auch noch Recht haben! :-D Sowas sollte definitiv in irgendeiner Verordnung verboten werden! ;-)

Verständnisvolle Grüße,
Yna

29. Oktober 2001 13:19

Hi Katrin,

das was Yna beschreibt kenne ich auch, Leute die sich lautstark über meine Hunde unterhalten, damit ich es ja mitbekomme.
Normalerweise spricht mich niemand an, die Leute sind so "mutig" und pöbeln aus dem Fenster oder Auto heraus, weil sie ganz einfach Angst vor meinen Hunden haben. Trotzdem passiert meinem Freund das nie. Meine Mutter dagegen zieht diese "Motzer" förmlich an, wahrscheinlich weil sie einen sehr kleinen Hund hat. Sie bekommt grundsätzlich alles ab, besonders wenn es um Hundehaufen auf dem Gehsteig geht, die gar nicht von ihrem Hund stammen. Männer wissen einfach, daß sie von uns Frauen keins auf die Nase bekommen, wenn sie uns anpöbeln.

Aufmunternde Grüße, Andrea





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: Hallo Freundinnen (und Freunde natürlich auch ;-))
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: vorhin ist mir folgendes passiert: ich gehe mit meinem Hund (ohne Leine) im Wald spazieren. Da er etwas Angst vor Fahrrädern hat, die ich gerne abbauen möchte, habe ich ein Rad dabei, das ich immer mal wieder ein Stück schiebe und versuche, den Hund an das sich bewegende Rad zu gewöhnen. Dabei passe ich einen Moment nicht auf und in ca. 20-30 m Entfernung taucht plötzlich ein einzelner Fußgänger auf. Mein Hund sieht den Mann, erschrickt (war wohl im Stress wg. dem Rad) und rennt ein paar Schritte bellend auf ihn zu, hält aber wohlgemerkt ca. 10 m von dem Mann entfernt an. Ich rufe, Hund kommt aber nicht. Ich möchte an der Stelle noch einmal betonen, dass sowohl das Drauflosrennen als auch das Nicht-Kommen absolut ungewöhnlich für meinen Hund ist, der ansonsten wirklich gut gehorcht, sonst würde ich ihn nicht ohne Leine laufen lassen. Jedenfalls fange ich meinen Hund ein, leine ihn an, der Mann geht weiter, kommt in unsere Nähe, ich entschuldige mich und der Typ fängt an, mich zu belehren, so à la "Sie dürfen so einen unfolgsamen Hund nicht frei rumlaufen lassen, Sie haben Glück, dass ich mich mit Hunden so gut auskenne, jeder andere hätte Sie sofort angezeigt usw."
: Ich will keinen weiteren Streit provozieren, schließlich hat er ja irgendwo Recht, wir wechseln noch ein paar Worte und er geht seines Weges.
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: Ich bin bestimmt keine Super-Emanze, aber: warum werde ich das Gefühl nicht los, dass er einen männlichen Hundebesitzer nicht so runtergeputzt hätte? Okay, ich war in der Defensive, aber ich habe mich wirklich in aller Form entschuldigt und diese herablassende Art ("Sie dürfen nicht" bzw. "Sie müssen..."winking smileyärgert mich einfach!!! Und ich habe keinen Bock mehr, mich immer wieder von jedem dahergelaufenen Rechthaber (meist schon etwas älter und fast immer männlich) runtermachen zu lassen, nur weil ich eine Frau bin und dazu "erst" 29.
: Ist euch auch schon mal so was passiert?
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: Grummelige Grüße
: Katrin + Vlin


29. Oktober 2001 16:55

Hallo Katrin !

Ich habe einen Dogo Argentino Rüden und mir hat mal ein ganz schlauer Mann gesagt, daß "so ein Hund in Frauenhand eine Schande" sei.
Ein anderer älterer Geschlechtsgenosse lief mit hochrotem Kopf an mir und meinem abgesetzen Dickerchen vorbei, drehte sich dann um und rief mir zu : " werden Sie überhaupt Herr über so einen Hund ? "
Meine Antwort : "Können Sie mir erklären, wie ich als Frau Herr über einen Hund werden soll ?"
Kurz gesagt werde ich ziemlich häufig wegen meinem Dogo von Männern blöde zugetextet.
Das hat aber auch den Vorteil, daß sie mir im Allgemeinen vom Leibe bleiben, wenn Urraco dabei ist.
Wenn ich nur meine "ach so niedliche" FoxTerrier-Hündin hätte ( super Miststück ;-) ), würde ich sicher wunderbar in das Weibchen-Schema passen.
Ich kann echt nur müde lächelnd den Kopf schütteln.
Früher haben Männer mit wilden Tieren "gekämpft" und sie gejagt und heute klettern sie auf die Bäume, wenn ihnen ein großer bzw. bellender Hund entgegenkommt ;-)))) .
Ist das der emanzipierte Mann ??
Schmunzel-Grüße
Janine + Urraco und Peppi