TH-Hund: Kontakt zum Vorbesitzer?

Moin moin,

vor ca 4 Monaten haben wir unsere Lena aus dem TH gehohlt und sie hat sich auch sehr gut und schnell eingelebt bei uns.

Nun habe ich vor einigen Tagen einen Anruf vom Tierheim erhalten (Mit der komischen Frage "Ist die Lena denn noch bei ihnen?.. *wirr* wo sollte sie denn sonst sein? Aber egal..), die Tochter der Vorbesitzerin wollte Lena im TH besuchen und war wohl todunglücklich das der Hund nicht da war. Ich wurde daraufhin gefragt ob ich bereit sei besagter Tochter (etwa 12 oder 13 Jahre alt) einen Brief zuschreiben wie es dem Hund so geht... meine erste Reaktion war "Klar mach ich .. soll sich doch keine Sorgen machen ..."

Das TH hat auch mehrfach erwähnt das es der Tochter (die jetzt bei ihrem Vater in einer anderen Stadt wohnt) wohl nicht darum geht den Hund zurück zubekommen sondern eben nur wissen möchte wie es ihr geht.

Nun hab ich einige Tage darüber nachgedacht und einen Brief angefangen, und aufeinmal schleichen sich die merkwürdigsten Befürchtungen ein. Was wenn sie aufeinmal einfach so vor der Tür steht und Lena zurück will, wie würde Lena reagieren, wie würde ich reagieren...

Dann wieder denke ich ich würde mich über einen Briefwechsel sogar freuen .. vielleicht könnte ich auch mehr über Lenas Vergangenheit erfahren und einige ihrer "Macken" besser verstehen.... aber im Hinterkopf ist eben immer die Befürchtung ... was wenn sie Lena zurück will ?????

(Ich möchte jetzt gerne beruhigt werden das meine Befürchtung bescheuert ist ...)

Und noch eine Frage was würde euch interessieren wenn ihr euch nach dem Befinden eines Ex-Hundes erkundigen würdet??
Mein bisheriger Briefentwurf ist irgendwie .. hmmm negativ .. nicht auf ihre jetzigen Lebensumstände bezogen aber irgendwie fielen mir hauptsächlich Sachen ein die wir Lena endlich abgewöhnen konnten und das klingt schon irgendwie nach "was habt ihr nur mit dem armen Hund gemacht das er so verstört war...und wir machen jetzt alles besser" und ich glaube nicht das ein Kind in dem Alter sowas hören möchte.

Würde mich sehr über Tips, Beruhigungen und/oder Erfahrungen von euch freuen.

Grüße

Sandra & Lena

Hallo,
ein paar Gedanken dazu:
Rein rechtlich gehört der Hund Euch. Wie ich das verstanden habe ist er kein Fundtier, sondern Abgabetier. Wegnehmen kann Euch den Hund weder Vorbesitzer noch TH.
Weiterhin handelt es sich ja um ein Kind und ich denke, es wäre etwas hartherzig, der Bitte nicht nachzukommen. Wenn Dir dabei mulmig ist, für den Briefwechsel doch über das TH, dann bleibt Ihr anonym. Vielleicht reicht ein kurzes Schreiben von Dir ja aus, aber evt. entwickelt sich doch ein netter Kontakt.
Das Kind hat jedenfalls Euren Hund nicht "Verkorkst".Schuld an Abgabe und Verhaltensauffälligkeiten tragen die Eltern.
Grüße
Sylle

Hi Sandra und Lena,

mein Rat - SCHREIBE NICHT - Du darfst nicht vergessen, die Vorbesitzer haben Lena einfach abgegeben!!!!!! Eine wirklich einfache Lösung..... und es hat keiner gefragt wie es Lena dabei geht sich von ihrer Familie trennen zu müssen - und jetzt auf einmal diese Reaktion???? Ebenso verstehe ich das Tierheim nicht. Wir sind ein Tierschutzverein und wahren die Anonymität der alten und neuen Familie der Hunde, einfach um mögliche Komplikationen auszuschliessen.

Herzliche Grüss
Annette von Hunde in Not Dortmund und Umgebung e.V.

Korrektur:

FÜHR den Briefwechsel doch über das TH, dann bleibt Ihr anonym.

:
: mein Rat - SCHREIBE NICHT - Du darfst nicht vergessen, die Vorbesitzer haben Lena einfach abgegeben!!!!!! Eine wirklich einfache Lösung.....

Meinst Du, das Kind hat so entschieden?

Ebenso verstehe ich das Tierheim nicht. Wir sind ein Tierschutzverein und wahren die Anonymität der alten und neuen Familie der Hunde, einfach um mögliche Komplikationen auszuschliessen.

Wieso? Das TH hat doch die Anonymität von Sandra gewahrt und sich selbst mit ihr in Verbindung gesetzt.
Einem Kind die Mitverantwortung für das Fehlverhalten der Eltern zu geben, finde ich nicht fair.
Wenn Sandra anonym bleiben will, kann sie ohne Absender, bzw. über das TH eine Nachricht schicken. Keiner von uns weiß, ob und wie sehr auch das Mädchen trauert, Schuldgefühle hat etc.
Grüße
Sylle

Hallo Sandra und natürlich auch Lena,

seit fast 2 Wochen ist nun unser Harvey bei uns, den wir zuvor seit seiner Abgabe im August 3 Monate lang ausgeführt haben. Er wurde von der 16-jährigen Tochter abgegeben, da die Mutter zu feige war.... das Mädel weinte sehr.

Ich fand in Harveys Ohr eine Tätowierung. Übers Internet bekam ich heraus, daß er Papiere hat und wo er herkommt. Er hat 4 Exbesitzer!
Seine 1 Besitzerin ist die Züchterin, die ihn als Welpen abgab. Besitzerin Nr. 2 hatte ihn bis er 1,5 Jahre alt war und gab ihn dann an ein Ehepaar weiter. Dort lebte er bis Anfang des Jahres - also immerhin 4 Jahre lang. Als das Ehepaar sich trennte, gaben sie Harvey an die Familie ab, die ihn letztendlich im TH ablieferte ("Er haart so sehr!" war die Begründung....). Naja, dies alles konnte ich rekonstruieren - die Züchterin rief ich an, als ich durchs Internet erfuhr, wer es ist. Die Telefonnr. der 2. Besitzerin hatte ich von der Züchterin.

Nun fehlen mir noch die beiden letzten. Anschrift habe ich. Bei den letzten Besitzern melde ich mich nicht - die wollten Harvey nämlich per Polizei wieder aus dem Tierheim abholen. Aber sie hatten ja einen Abgabevertrag unterschrieben. Also gehörte der Hund rechtlich gesehen dem Tierheim, was dann auch in Lenas Fall wohl so war. Sprich: Die Leute können sie euch eigentlich garnicht mehr wegnehmen.

Bevor ich den Kontakt aufnahm, wurde mir auch mulmig und ich holte mir Meinungen dazu ein. Einige Leute rieten mir davon ab.
Es kommt auch immer darauf an, zu welcher "Art" von Leuten die Exbesitzer gehören - ob es eine ganz normale Familie war oder ob es welche sind, wo morgen der Papi mal eben bei Dir in der Tür steht und sagt, Du sollst den Hund rausrücken....
Kennst Du die genauen Gründe wg. der Abgabe? Gab Dir das Tierheim Auskunft darüber, wie Lena früher gehalten wurde? Das denke ich ist wichtig, bevor Du Kontakt suchst. Alles in allem finde ich aber, daß es eine positive Sache ist.

Ich persönlich wollte über Harvey ALLES wissen. Und genauso wird es dem Mädel jetzt gehen - schreib ihr, wie ihr lebt, wo Lena schläft, ob und wie sie gerne Gassi geht, nenn ihr Besonderheiten und frag, ob sie das früher auch gemacht hat (müssen ja nicht unbedingt negative Sachen sein *g*) usw. - gerade ein Kind wird sich über jegliches Wort freuen. Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie schrecklich es wohl für die Kleine war, den Hund zu verlieren. Du mußt ja nicht ständig mit ihr in Kontakt sein, nur vielleicht ab und an einen kleinen "Zwischenstand" geben, dann geht es ihr sicher schon besser.

Und vorallem sehe ich das Ganze auch aus Deiner Sicht - Du kannst vielleicht noch viele Dinge erfahren, die Dir dabei helfen, Lena besser zu verstehen. Ich habe z. B. erfahren, daß Harvey eine Allergie hat und nicht alles fressen darf. Ich habe erfahren, daß er mit einem Chihuahua zusammengelebt hat - das erklärt, warum er mit kleinen Hunden eine solche Engelsgeduld hat (sogar wenn sie ihn besteigen wollen ;-)). Ich weiß, daß er mal die BH gemacht hat - damit weiß ich auch, welche Kommandos in etwa er mal lernte, welche nur wieder aufgefrischt werden müssen etc. Vielleicht schicken Sie Dir ja sogar mal Welpenphotos von Lena, wer weiß.

Wenn Du Dir unsicher bist, befolge Sylles Rat und stelle den Kontakt übers Tierheim her. Schreib einfach, wenn sie sich bei Dir melden will, soll sie einfach ans Tierheim schreiben - Du holst es dann dort ab.

Ich drück Dir ganz ganz doll die Daumen. Du wirst sehen - es kann megainteressant sein, etwas rumzuforschen. Nur muß man sich halt immer im Klaren sein, daß die Exbesitzer vielleicht doch nicht so sind, wie man sie sich vorgestellt hat. Deshalb wähl den sicheren Weg.

Viel Glück und liebe Grüsslis,

Danni mit Gina und Harvey