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SchH und soziale Kontakte

geschrieben von Yvonne & Hexe(YCH) 
SchH und soziale Kontakte
19. Mai 1999 13:28

Hallo,

da es nicht zu dem anderen Thema gehört, schreibe ich unter einer neuen Überschrift.

Ich weiß ja nicht, wie viele Schutzhundler unter Euch sind. Ich habe letzte Woche folgende Beobachtung gemacht:

Ein Schäferhund auf unserem Platz (er steht ganz am anfang eine SchH-Ausbildung und ist derzeit der einzige, der eine solche Ausbildung anstrebt) wurde vom Scheintäter angereizt. Nach beendeter Übungsstunde lassen wir unsere Hunde immer gemeinsam toben. Dabei zeigt sich dieser Schäfi diesmal besonders grob. Er ist sonst in diesem Rudel schon immer der Boß, nur hat er es diesmla wieder richtig unter Beweis gestellt und die anderen Hunde strenger zurechtgewiesen. Nach einer gewissen Zeit war dann alles wie immmer.

Sein Herrchen meinte nun, das liegt daran, daß er vom Anreizen noch so aufgebracht war und seine Erregung erstmal abbauen mußte. Es wäre verkehrt gewesen, den Hund erst anzureizen und dann ins Rudel zu lassen. Es müßte umgekehrt gemacht werden.

Stimmt das? Und könnte das der Grund sein, daß es die sozialen Kontakte auf Plätzen, wo mehrere Hunde zum SchH ausgebildet werden, nicht gibt? Und kann das der Grund sein, daß Burkhard auf seinem Platz da solch negative Eindrücke erlebt hat, weil die Hunde nach dem Schutzdienst so aufgebracht sind?


Liebe Grüße

Yvonne und Hexe

19. Mai 1999 16:23

Hallo,

: Stimmt das? Und könnte das der Grund sein, daß es die sozialen Kontakte auf Plätzen,
: wo mehrere Hunde zum SchH ausgebildet werden, nicht gibt? Und kann das der Grund sein,
: daß Burkhard auf seinem Platz da solch negative Eindrücke erlebt hat, weil die Hunde
: nach dem Schutzdienst so aufgebracht sind?

ich muss leider zugeben, daß meine Erfahrungen mit der Ausbildung zum Schutzhund
sich auf genau einen Hundeplatz (Träger war ein "Verband für das Gebrauchshundewesen"winking smiley
beziehen und mir nach mehrmaligem Besuch dieser Institution nicht nach weiteren Versuchen
war.

Verallgemeinerungen sind sicher immer Unsinn (für Heidi: Nein, SchH-ausgebildete
Tiere, egal welcher Rasse sind nicht!!! immer Killerbestien).

Aber die Erfahrung in dieser konkreten Situation war sehr Krass. Schon die
Zeiten, die die Hunde dort mit warten in einer engen, dunklen Box verbringen
mussten, waren entschieden zu lang. Mag auch sein, daß die Tiere nach der
Ausbildungslektion noch erregter waren, aufgebracht waren sie jedenfalls immer,
ein kontakt war zu jeder Zeit unangenehm bis gefährlich.

Ein Kernproblem der SchH-Ausbildung könnte vieleicht sein, daß viele ungeignete
Halter von Hunden kurzfristig auf Hundeplätzen an Ausbildungsstunden, dann
aber aus Bequemlichkeit oder mangeldem kurzfristigen Fortschritt abbrechen
und auf eigene Faust mit der "Ausbildung" weitermachen. Die Tierheime (jedenfalls
das in dem ich Aktiv bin) sind voll mit solchen gequälten Tieren.

Sicher mag die SchH-Ausbildung, von erfahrenen Trainer/innen argerecht und
kontinuierlich ausgeführt, die Hunde sogar positiv motivieren.
Gerne bin ich auch bereit, zuzugestehen das meine Erfahrungen ein negativer
Ausreißer waren. Trotzdem stellt sich für mich die Frage nach der Notwendigkeit
einer SchH-Ausbildung. Der Sicherheit alleine kann es nicht dienen, für ein
so niedriges Bedrohungspotential soviel Mühe aufzuwenden wäre unnütz.

Für den Hundesport gibt es sicher genug Alternativen!

Ich bin jedenfalls strikt gegen eine Ausbildung von Bull-Hunden, die legitime
Notwehr mit einem Ausgebildeten "Kampfhund" würde immer anders (negativer)
beurteilt werden, als z.B. mit einem DSH.

Ciao Burkhard

19. Mai 1999 17:13

Hallo, Yvonne,
ich bin ziemlich sicher, daß die Erregung der Rüden und das grobe Verhalten auf den Schutzdienst zurückzuführen sind. Oftmals ist es leider so, daß die Tiere stark gereizt werden, damit sie nicht nur aus reinem Beutetrieb, wie es eigentlich sein sollte, in den Ärmel beißen, sondern auch mit Knallen oder Anfeuerungsrufen und Bedrohen gereizt werden. Ich weiß, daß gilt sicher nicht für alle Hundeplätze, bei guten Ausbildern läuft viel über positive Motivateion und den Beutetrieb, aber die meisten, die schon mehrer hundeplätze besucht haben, können sicher meine beobachtungen bestätigen.
Ich selbst war mit meiner rio mal eine Zeitlang auf einem Rottweilerplatz. Schutzdienst wurde dort mit Peitschenknallen und auch schlägen mit diesem komischen Gummistock gemacht. Keine Angst, ich habe mich erst schlagen lassen, bevor ich das meinem Hund zugemutet habe, es tut überhaupt nicht weh, aber er reizt die Hunde natürlich.
Ich habe die Ausbildung mittlerweile abgebrochen. nach dem Hundeplatzbesuch konnten wier unsere Hunde, sie sich sonst gut vertrugen, nicht zusammen ins Auto tun. Wenn ich Rio zu Hause aus dem Auto ließ, und es kam jemand vorbei, dann wurde der sofort angegiftet, immer nur dann, wenn ich frisch vom Hundeplatz kam. Mir war das irgendwann zu gefährlich, so hatte ich mir eine vernünftige Schutzhundeausbildung nicht vorgestellt. Aber ich denke, es ist immer so, daß Hunde, wenn sie hoch im Tireb standen, in der darauf folgenden Zeit heftiger reagieren, auch dann, wenn sie mit anderen hunden zusammen sind.
Tschüß,
eva und rio
PS: Sag mal, habe ich eigentlich deine letzte Mail beantwortet?
Ich kann übrigens deine Anlagen nicht öffnen yawning smiley((

20. Mai 1999 06:41

Hallo,

negative Erfahrungen prägen. Das verstehe ich. Die Frage nacah dem Sinn ist natürlich nicht korrekt. Welchen Sinn hat Agility und Turnierhundesport? Der Sinn ist der Spaß an der Freud.

Viele Grüße

Heidi

20. Mai 1999 08:21

Hallo Heidi,

ich denke, die Ausnahme beim Schutzhundetraining bilden Plaetze, wo die Hunde nicht sozial isoliert werden. Ich kenne nun bereits vier Schutzhunde-Ausbildunsplaetze und in allen werden die Hunde sowohl vor, als auch nach dem Training in extrem kleine Zwingerboxen gebracht, wo sie dann oft stundenlang warten. Dass Gebell und die Aggressivitaet der Hunde dort ist mir nachhaltig in Erinnerung geblieben. Insofern ist die Sinnfrage von Burkhard berechtigt, denn den Hunden macht das bestimmt keinen Spass.

Schoene Gruesse

Michaela

20. Mai 1999 12:14

Hallo Michaela,

natürlich gibt es solche Hundeplätze wie Du sie beschreibst. Meiner Meinung nach sind sie in der Minderheit. Bei uns werden die Hunde auf dem Übungsgelände angebunden oder sie sind bei uns. Wenn ich meine und die anderen Hunde beobachte, dann denke ich schon, daß es ihnen eine Menge Spaß macht. Die Hunde wissen genau wann es zum Hundeplatz geht. Sie sind dann noch freudiger als sonst.

Niemand wird gezwungen Schutzhundsport zu machen. Wer keinen Sinn darin sieht braucht es nicht zu tun. Glücklicherweise hat man die Wahl was man sportmäßig machen will. Man soll also jedem seinen Sport lassen.

Viele Grüße

Heidi