Mietwohnung und Bulli
20. Mai 1999 20:08

Hallo!

Nur mal so zum drüber Aufregen:
Ich habe gestern den Mietvertrag für die neue Wohnung unterschrieben.
Darin stand die Klausel, dass Tierhaltung nur mit schriftlicher Erlaubnis
des Vermieters gesattet ist (Es leben auch schon div. Tiere im Haus.).
Ich wollte natürlich nur unterschreiben, wenn die Erlaubnis schon vorliegt.
Die Maklerin meinte, das sei kein Problem, das würden wir dann grade noch
in den Vertrag mit reinschreiben. Also rief sie mal fix beim Vermieter,
einer Gesellschaft, an und fragte nach.
Zuerst kam natürlich die Sache mit der Größe: "Es ist ja kein so großer
Hund, oder?" Da es sich bei July um eine nicht allzu große Rottweilerdame
handelt, konnte ich wahrheitsgemäß antworten: "Kniehoch."
Dass der Hund nicht alleine ist, konnte die Maklerin dann schon gleich
ohne Nachfrage bei mir beantworten, da ich das gleich zu Anfang schon
gesagt hatte.
Achtung, jetzt der Knaller:
"Es ist ja kein Bullterrier, oder?"

Ich dachte, ich muss sofort vom Stuhl fallen, konnte mich aber
zusammenreißen und antworten: "Ne, die sind ja außerdem meist kleiner
als kniehoch."

Zwar wird wohl NIE einer in der Wohnung vorbeikommen und nachschauen,
was fuer ein Hund da lebt und wenn ich einen Mastino haette, würde es
keinem in den Sinn kommen, dass das ein "Kampfhund" ist, aber ich frage
mich, was passiert wäre, wenn July nun mal halt ein Bully wäre. Hätten
sich die Vermieter den Hund angeschaut, hätten sie gleich abgesagt oder
ein wasweißich-Gutachten verlangt?

Zum Glück kam dann keiner auf den Gedanken nach July's Rasse zu fragen.
Rottweiler haben ja nun auch einen zweifelhaften Ruf.

Zudem kann ich mir nicht vorstellen, dass es hier (R-P) rechtlich ok ist,
die Erlaubnis abhängig von der Rasse zu vergeben. (Abhängig vom eigenen
Eindruck ist ja schon so ein Ding.)


Naja, mich hat's jedenfalls sehr geärgert (, zumal der beste Freund
unseres bei meinen Eltern lebenden "Familienhundes" (Zwergpudel) ein
AmStaff ist.).

Ich habe auch noch keinen einzigen "mit Vorsicht zu genießenden"
"Kampfhund" persönlich erlebt, wohl aber so manchen DSH. Die wildeste
Bestie war ein drollig aussehender Schauzermix.


Gruß,
Tharin

21. Mai 1999 07:05

Hallo Tharin,

: Zudem kann ich mir nicht vorstellen, dass es hier (R-P) rechtlich ok ist,
: die Erlaubnis abhängig von der Rasse zu vergeben. (Abhängig vom eigenen
: Eindruck ist ja schon so ein Ding.)

ist leider wirklich so :-(. Es gibt eine Reihe von Mietrechtsurteilen, die eine
rasseabhaengige Erlaubnis rechtfertigen.
Speziell die Bullterrier haben unter dieser Diskriminierung zu leiden, da bie
ihre speziellen Optik von den Vermietern natuerlich sofort mit "Kampfhund"
assoziiert wird. Ein Amstaff geht zur Not schon mal als Boxermix durch.

Beispiele hierzu findest Du unter "[www.hpi.de];.

Fazit: Es war in Deutschland schon immer etwas gefaehrlich eine nicht dem
deutschen Standard entsprechende (Bulli)Nase zu haben.

Ciao Baxter the Bulli (Burkhard's alter Ego)