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Sorgfalt bei der Auswahl des Hundes

geschrieben von Holger + Ajax(YCH) 
Sorgfalt bei der Auswahl des Hundes
28. Mai 1999 11:04

Hallo,

ich gehe davon aus, daß jeder hier im Forum sich darüber im Klaren ist, daß man vor der Anschaffung eines Hundes eine Menge Informationen einholen muß und sich selbst mindestens genausoviele Fragen stellen sollte. Schließlich soll der neue Hausgenosse ja zu einem passen und man selbst will ja den Ansprüchen des Tieres gerecht werden. Bei all den Überlegungen vor der Anschaffung des Hundes scheint nur regelmäßig ein Punkt übersehen zu werden: das geschlechtsspezifische Verhalten.
Wie sonst ist es zu erklären, daß Leute Rüden zu sich holen und später über deren spezifisches Verhalten, nämlich u.U einer Unverträglichkeit mit anderen Rüden, erstaunt sind. Die gängige Vorgehensweise hier ist es dann, wenn diese nicht sogar von Anfang an geplant war, den Hund kastrieren zu lassen, um sein Verhalten entsprechend den eigenen Vorstellungen zu modifizieren. Die landläufige Rechtfertigung ist dann die, daß der Hund die an ihm vorgenommene Manipulation ja nicht merke. Diese Argumentationlogik
konsequent fortgesetzt würde es übrigens auch rechtfertigen, wenn ich mir irgendeinen Hund zulege und ihn später mit irgendwelchen Chemikalien/Medikamenten vollpumpen, um ihn mir entsprechend 'hinzubiegen' (Vielleicht den Chow-Chow, der ein 'Fehlkauf' war, etwas aufputschen, daß ich doch Agility mit ihm machen kann - oder den Windhund etwas ruhigstellen, damit man ihn doch in einer kleinen Wohnung ohne jeden Auslauf halten kann). Warum nicht? Der Hund merkt ja anschließend nichts von der vorgenommenen Manipulation.

Leute, wenn ihr Gedanken über Euren zukünftigen Hund macht, so denkt bitte auch an das geschlechtsspezifische Verhalten des Tieres. Und wer glaubt, daß er da mit einem Rüden Probleme hat, der sollte einfach davon Abstand nehmen einen Rüden zu sich zu holen.

Diese Gedanken, heute vielleicht etwas provokativ formuliert, wollte ich eigentlich schon immer 'mal los werden.

Viele Grüße
Holger mit Ajax & Danessa



28. Mai 1999 14:24

Hi Holger,
BRAVO und DANKE !!! Du sprichst mir aus der Seele.

Wie sonst ist es zu erklären, daß Leute Rüden zu sich holen und später über deren spezifisches Verhalten, nämlich u.U einer Unverträglichkeit mit anderen Rüden, erstaunt sind. Die gängige Vorgehensweise hier ist es dann, wenn diese nicht sogar von Anfang an geplant war, den Hund kastrieren zu lassen, um sein Verhalten entsprechend den eigenen Vorstellungen zu modifizieren.
- aber das ist doch so schön einfach! Man braucht den Hund nicht zu erziehen,
- sondern schnipp-schnapp und das Problem ist gelöst.
- Viele Rüdenbesitzer sind davon überzeugt, daß eine Kastration auch tatsächlich eine Verhaltensänderung bringt. Leider - oder Gott sei Dank - ist dies aber eben nicht so.
- Ein "erwachsener" Rüde ändert sein Verhalten nach Kastration nicht,
- da sein Verhalten schon zu "festgefahren" ist.
- Ich kenne einige Fälle, wo Rüden wegen diversen "Fehlverhalten" kastriert
- wurden und es hat überhaupt nichts gebracht !!!
- Das Schlimmste an der ganzen Sache ist jedoch, daß die Tierärzte den Haltern im voraus gesagt haben, daß Kastration bzgl. Verhalten keinen
- Erfolg bringt - und es wurde trotzdem operiert.
- Warum lehnen die TÄ es eigentlich nicht ab, diese sinnlose Verstümmelung
- vorzunehmen ???


Die landläufige Rechtfertigung ist dann die, daß der Hund die an ihm vorgenommene Manipulation ja nicht merke.
- Möglich, daß der kastrierte Rüde nichts davon merkt; ich kann das nicht
- beurteilen.
- Definitiv merken das aber alle anderen Hunde !!!
- Ein kastrierter Rüde ist vom Geruch her weder Männlein noch Weiblein
- und das dürfte doch für den Rüden einige Probleme mit sich bringen.

Diese Argumentationlogik konsequent fortgesetzt würde es übrigens auch rechtfertigen, wenn ich mir irgendeinen Hund zulege und ihn später mit irgendwelchen Chemikalien/Medikamenten vollpumpen, um ihn mir entsprechend 'hinzubiegen' (Vielleicht den Chow-Chow, der ein 'Fehlkauf' war, etwas aufputschen, daß ich doch Agility mit ihm machen kann - oder den Windhund etwas ruhigstellen, damit man ihn doch in einer kleinen Wohnung ohne jeden Auslauf halten kann). Warum nicht? Der Hund merkt ja anschließend nichts von der vorgenommenen Manipulation.
- Du solltest solche Gedanken nich öffentlich verbreiten; vielleicht
- kommt ja irgendein Genie auf die Idee, die "passenden Mittelchen"
- zu erfinden.

Leute, wenn ihr Gedanken über Euren zukünftigen Hund macht, so denkt bitte auch an das geschlechtsspezifische Verhalten des Tieres. Und wer glaubt, daß er da mit einem Rüden Probleme hat, der sollte einfach davon Abstand nehmen einen Rüden zu sich zu holen.
- Jawohl, das kann man gar nicht deutlich genug sagen !!!

Diese Gedanken, heute vielleicht etwas provokativ formuliert, wollte ich eigentlich schon immer 'mal los werden
- Wieso provokativ ? Wo Du Recht hast, da hast Du nun mal Recht !

In diesem Sinne.
Liebe Grüße
Heike (mit -aus medizinischen Gründen- kastrierter Hündin + intaktem Rüden)



28. Mai 1999 16:24

: Hallo Holger,
:
danke, Du sprichst uns voll aus der Seele. Ist aber nicht nur bei Rüden, kaum wird die Hündin läufig, oh weh, sofort Kastration, statt sich vorher nur mal einen Gedanken zu machen.
Habe in der Nachbarschaft leider auch wieder die Erfahrung gemacht.
Da schaffen sich (meiner Erfahrung nach recht lauffaule Leute) eine Samojeden-Hündin an. Gehen drei mal am Tag eine 1/2 Stunde mit ihr spazieren. Kaum ist sie das erste Mal läufig, hören wir, daß sie kastriert werden soll.
Aussage der Halter "der Hund ist so nervös, und dieses Verhalten während der Läufigkeit, nicht auszuhalten".
Leider viel zu oft typisch!!!
Yasmin, Arabella, Pumila Dayana, und Akira (vor einem Jahr Toteloperation wegen Zysten) und Zweibeiner


28. Mai 1999 16:37

Grüß Euch zusammen,

klare deutliche worte zu gebrauchen macht richtig spaß.

: Wann wird Ihr Ruede denn kastriert ?
: Klare Antwort : Gar nicht, basta.

wer aber einmal rüden erlebt hat, die unter ihrem hormonspiegel leiden, denkt ein wenig differenzierter. es gibt rüden, für die es ALS HUND eine wohltat ist, kastriert worden zu sein.

: Ich habe mich ganz bewusst fuer einen Rueden entschieden und wuerde
: es auch immer wieder tun.

so geht es mir auch. und dann schau ich, mit wem ich so auf dauer zusammen lebe.

tschüß martin & mirko sad smiley


28. Mai 1999 17:31

Hallo Martin,

damit mir uns nicht missverstehen aendere ich meine Aussage in:

Gar nicht, nur um ihn fuer mich eventuell pflegeleichter zu machen, basta!
:
: wer aber einmal rüden erlebt hat, die unter ihrem hormonspiegel leiden, denkt ein wenig differenzierter. es gibt rüden, für die es ALS HUND eine wohltat ist, kastriert worden zu sein.
:
Das denke ich auch. Fuer mich faellt das in den Bereich medizinische
Indikation.

Gruesse
Sonja und Nero


28. Mai 1999 16:43


: wer aber einmal rüden erlebt hat, die unter ihrem hormonspiegel leiden, denkt ein wenig differenzierter. es gibt rüden, für die es ALS HUND eine wohltat ist, kastriert worden zu sein.
: tschüß martin & mirko sad smiley

Hallo Martin,
kannst Du das vielleicht ein bißchen genauer erläutern ???
Bis dann
Heike
: