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Fila Brasileiro (an Simone)

geschrieben von K. Keck(YCH) 
Fila Brasileiro (an Simone)
02. Juni 1999 11:39

Hallo Simone,

das mit den Rassebeschreibungen ist immer so eine Sache. Immer subjektiv.
Das Knaurs grosses Hundebuch kommt mir zudem sehr verstaubt vor. Völliger
Blödsinn, die Geschichte Filas und Kinder würden sich ausschließen.

Also in der Familie ist der Fila prinzipiell sehr geduldig, gerade gegen
eigene Kinder. Da läßt er fast alles mit sich machen (außer die Rudelsituation
ist nicht o.k.). Bei fremden Kindern kommt es sehr auf die Sozialisierung
des Hundes an.

Aber man kann einfach nichts verallgemeinern. Wie immer kommt es auf den einzelnen
Hund an, auf den Züchter, auf die Sozialisierung auf die Familie. Es gibt Filas,
die jeden Fremden sofort zwicken, aber es gibt welche, die sich nur nicht anfassen
lassen und es gibt wenige, die außerhalb ihres Reviers sogar freundlich auf Fremde zugehen.

Leo z. B. aus dem TH Bielefeld (lebt jetzt bei Bekannten in Bremen) ist
gegen jeden und alles freundlich und nett. Eine Filahündin aus dem Nachbardorf
(von einem VDH-Züchter) ignoriert Fremde und weicht zurück, wenn diese
sie anfassen wollen. Geschnappt hat sie nur einige Monate (als sie so ca.
6 Monate alt war). Jetzt ist sie 4 Jahre. In der Familie leben mehrere Kleinkinder. Baldo, mein
Fila, kam mit 3 Jahren als Angstbeißer ins TH. Der Vorbesitzer hat ihn nur
im Zwinger gehalten und geschlagen. Im Laufe der Jahre wurde er zu einem
"normalen" Hund, der gegen Fremde freundlich war, außer bei bestimmten
jungen Männern, die seinem ehemaligen Vorbesitzer ähnelten oder mein Männern
mit dunkler Kleidung. Baldos Bruder liebte alle Kinder, egal welche, war
aber bei Erwachsenen sehr mißtrauisch.

Viele Grüße

K. Keck



06. Juni 1999 07:23

Hallo,
ich habe auch einen Fila. Er ist ein Rüde und ein Jahr alt. Sein Verhalten Fremden gegenüber ist sehr verschieden. Manche Leute mag er einfach und andere halt nicht. Aber auch wenn er jemanden nicht mag, hat er nochnie zugeschnabt, er weicht dann einfach zurück. Anders ist es bei Kindern, die findet er immer klasse und besonders jene, die er kennt. Er ist dann so voller Freude, daß ich ihn ablegen lassen muß, damit er die Kinder nicht umrempelt.
Erzählt doch mal mehr von Euren Filas, würde mich sehr interessieren.

Viele Grüße
Nina


08. Juni 1999 11:08

Hallo,

eine Eigenschaft der Fila's hab ich nicht genannt, obwohl sie ziemlich einmalig
ist: Fila' sind unglaublich zärtlich. Alle, die kenne und kannte, spielten
sehr vorsichtig, nie grob. Sie sind schwächeren Familienmitgliedern gegenüber
überaus rücksichtsvoll, sei es gegen Kinder oder kleineren Hunden. Otto,
ein Fila-Mix, den ich vor 1 Jahr aus dem TH vermittelt habe, möchte
den Nachbarbeagle zwar am liebsten fressen, liebt "seine" Boxerhündin abgöttisch,
läßt sich von ihr quälen (an den Ohren knabbern, als Trampolin mißbrauchen usw.).
Ebenso rücksichtsvoll geht er mit der Dame des Hauses (ca. 75 Jahre) um. Aber
mit Fremden kann Otto gar nicht (Anmerkung: er lebte 4 Jahre völlig isoliert
in einem Hof und am Schluß nur im Schweinestall = keine Sozialisierung).

Trotz der Lobesreden: Ein Fila ist ein anspruchsvoller Hund und nur für
sehr verantwortungsbewußte Leute mit Einfühlungsvermögen geeeignet. Landet
er in Händen von Leuten, die eine "harte" Erziehung propagieren, ist der
Fila gleich verdorben.

Leider hat der Fila, wie fast alle Hunde, Jagdtrieb. Deshalb gibt es bei uns zur
Zeit keinen Fila in der Familie.

Viele Grüße

K. Keck