mal was anderes- überfahrene Tiere
01. Februar 2002 18:01

hallo!

Mir geht das thema schon sehr lange durch den Kopf.
Letzten Herbst haben eine Freundin und ich es uns zur Aufgabe totgefahrene Tiere von der Strasse einzusammeln (soweit sie nicht so matsch sind, dass man einen Spachtel bräuchte um sie zu entfernen).
bisher haben wir 1 Frettchen und einen Marder "bekommen". Das Frettchen war das erste, und es war ganz praktisch, dass wir sowieso grad auf dem Weg zum Tierheim waren. Wir haben ihn dort abgegeben und die haben ihn "entsorgt".
Den marder haben wir neulich erst gefunden, und es war nachts und nicht in der Nähe vom tierheim. tja, was nun. Wir haben uns lange gedanken gemacht, wo wir ihn hinbringen. 1. Wir schmeissen ihn übers Flughafengelände, da dort kein Hund o.ä. ihn fressen könnte, aber es war spät und ohne Hund geh ich nicht in so "unbemenschte" gegenden. Dann dachte ich, es wäre sowieso ziemlich fies gewesen ihn als letzte Ehre über nen zaun zu schmeissen (aber besser als noch 25 mal von Autos überfahren zu werden allemal...).
Dann sahen wir die Möglichkeit ihn unter einen laubhaufen zu legen, aber da können Hunde ran...
Dann dachten wir nurnoch an die Biotonne (im nachhinein bringt es mich zum schmunzeln), aber auch das wäre als letzte Ehre was ziemlich hinterletztes gewesen.
Dann war ich schon fast zuhause und sah DAS grab. Ich wohne hinter einer Lärmschutzmauer. Um diese Lärmschutzmauer schöner zu machen, baute man zur Strassenseite hin sowas wie einen Absatz in dem Büsche usw. gepflanzt wurden. Wir haben ihn dann dort hingelegt, und ihn mit der dort vorhandenden Späne bedeckt.
Es gefiel mir gut, denn so hat er nun ausblick auf die vielen Flugzeuge und niemand kommt an ihn ran.
ich weiss ich vermenschliche das etwas sehr, und höchstwahrscheinlich wäre die biotonne das beste gewesen, aber dann hätte ich mich ziemlich schlecht gefühlt.
Wo könnte man diese armen tiere noch hinbringen?
Es ist sowieso schon ziemlich besch... das die leute, die die Tiere überfahren, sich kein stück verantworlich fühlen und einfach weiterfahren, deswegen dachten wir uns, sobald wir ein solches Tier sehen, sammeln wir es ein und erweisen ihm als paten sozusagen die letzte ehre. aber wo bloss? ich kann doch nicht ewig die tiere dort begraben, da arbeiten auch öfters leute an der strasse oder an der mauer usw., das wäre sehr auffällig später...
habt ihr nicht ein paar gute tips?

p.s. ich könnte auch damit barfen... winking smiley

Viele Grüsse, Tina + Fume

01. Februar 2002 19:00

Hallo,

ich lasse sie liegen, bewußt. Sollen die Leute doch sehen, welche Dramen sich auf der Straße abspielen. Vielleicht fahren sie dann langsamer. Wenn alle toten Tiere gleich weggeräumt werden, fährt man unbesorgter und somit werden vielleicht mehr plattgewalzt.

Als ich neulich ein Fredchen auf der Straße herumirren sah, fuhr ich rechts ran, um es einzusammeln. Es war dunkel, ich war dunkel. Es kamen weitere Autos, ich machte Handzeichen zum Langsam fahren. Ohne Erfolg. Das Auto erfaßte das arme Kerlchen und es war nach einigen Zuckern tot. Es war ein prachtvolles unkastriertes Männchen. Den ließ ich nicht liegen, da ich dachte, vielleicht ist es doch nicht ganz tot und ich soweiso auf dem Weg zum TA war. Ich hab mich so geärgert. Warum fahren die Leute denn so schnell (er war mind. mit 60-70 Stundenkilometern unterwegs, 50 sind erlaubt!! Ich hab ja auch anhalten können. Immerhin hat der Übeltäter gehalten und sich entschuldigt. Schon mehr als man normalerweise erwarten darf!

Aber wie gesagt, das Liegenlassen halte ich für sinnvoller, weil so mehr Menschen mitbekommen, was passieren kann. So hat der Tod vieleicht noch einen Sinn gehabt. Aber vielleicht an den Rand legen, sichtbar aber doch so sicher, daß ein Aasfresser nicht gleich auch noch geplättet wird.

Viele Grüße

K. Keck

01. Februar 2002 19:17

Hi!

: ich lasse sie liegen, bewußt. Sollen die Leute doch sehen, welche Dramen sich auf der Straße abspielen.

Aber meinst du denn damit ist dem Problem geholfen? ich denke eher nicht, denn du siehst ja, es ändert sich nichts. ich denke, die menschen wissen, was passieren kann, aber sie kümmerts trotzdem nicht.
Und dann das arme tier auf der Strasse liegen lassen, damit noch andere "ihren Spass dran haben"? ich weiss nicht so recht. eigentlich ist es schon gut, soeine "Schocktherapie" aber wohl mit extrem geringem Erfolg.

:Ohne Erfolg. Das Auto erfaßte das arme Kerlchen und es war nach einigen Zuckern tot. Es war ein prachtvolles unkastriertes Männchen.

Das finde ich soooo traurig. mein Gott, bei mir zuhause hoppeln die durch unsere Zimmer, und auf der strasse interessierts keinen. aber wenn wir besuch kriegen, dann sinds ja die ach so niedlichen Frettchen. Komisch, dass sich nie jemand um die auf der Strasse kümmert...

Du hast recht, ich werd das problem damit nicht beseitigen, aber auf der strasse liegen lassen, damit irgendwelche Tierquäler ihren Frust an dem tier kompensieren können? neeeeee.

traurige grüsse, Tina + fume (und 2 frettchen, denen hoffentlich nie soein schicksal bläut...)



01. Februar 2002 19:19

Ähh, damit das jetzt keiner falsch versteht winking smiley:

: Komisch, dass sich nie jemand um die auf der Strasse kümmert...

ich meinte damit die lebenden.

01. Februar 2002 19:39

So gut ich Euch verstehen kann, trotzdem eine dringende Warnung:

Ihr bewegt Euch rechtlich auf sehr dünnem Eis!
1.) Bei Frettchen und Eichhörnchen wird sicher kein Richter und Jagdhüter was sagen, aber alles, was größer ist (und das können schon Feldhasen, Füchse, etc sein!) begeht Ihr Wilderei (§§ 292, 293 StGB, Strafe bis maximal 5 Jahre Haft)! Alle jagbaren Tiere (und das sind beiliebe nicht nur Rehe und Schweine) sind Eigentum des Jägers. Nur der Jäger (Jagdpächter) darf das tote Wild mitnehmen. Jeder andere begeht Wilderei. Unkenntnis schützt auch hier nicht vor Strafe.

2. Straftatbestand: Umweltverschmutzung. Wer tote Tiere in der freien Wildbahn/Vorgarten/Flugfeld "entsorgt" (sorry den Ausdruck!) begeht mindestens eine Ordnungswidrigkeit. Rechtlich sind auch tote Tiere nur eine Sache, die weggeschmissen als Umweltverschmutzung anzusehen ist.
Da die Tiere aber nunmal in der NAtur gestorben sind, liegt hier sicher ein Grenzfall vor. Scherereien kann es aber trotzdem genug für Euch geben, wenn Ihr beobachtet werdet und Ihr in Beweisnot kommt, woher das tote Tier stammt. Ferner sind Flugfelder KEINE öffentlichen Bereiche, also wird hier auf einem privaten Grundstück "Abfall" abgelagert. Der Eigentümer kann sich natürlich dagegen wehren und Anzeige erstatten gemäß Abfallbeseitigungsgesetz (AbfG). Auch eine Untersuchung, ob ggf Grundwasser kontaminiert wurde, ist nicht auszuschließen, was unter Umständen teuer werden kann.

So sehr ich Eure Beweggründe WIRKLICH (!!) verstehen kann, überlegt Euch die Folgen gut und wägt ab, ob das Risiko das beruhigte Gefühl nicht in Wirklicheit übersteigt!

Dies ist KEINE REchteberatung, sondern die persönliche Meinung eines ein klein wenig bewanderten Rechtsreferent.

N.N.

01. Februar 2002 19:45

Bei uns im Ort liegen sogar tote Katzen am Straßenrand. Also ich weiss nicht wie man überhaupt Tiere überfahren kann. Und das im Ort. Und das den Kindern erklären. Aber im Moment liegen auch viele Mader o.s.ä. auf der Strasse.
Hah, neulich lag sogar ein totes Reh bei Leuten vor der Gartentür, mir fällt dazu nichts mehr ein. Nur man sollte sich der Geschwindigkeit im Dunkeln anpassen. Oh, und das von mir die keinen Führerschein hat.