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Was sonst nirgends passt

In dieser Rubrik steht all das, was in den anderen Rubriken irgendwie nicht so recht reinpasst. Nicht alles lässt sich eindeutig zuordnen oder betrifft mehrere Themen gleichzeitig. Wer so ein Thema hat, ist in dieser Rubrik gut aufgehoben.  
8 Stunden alleine? Kein Problem...
15. Juni 1999 09:57


: Ich persönlich halte es für verantwortungslos, wenn sich jemand einen einzelnen Hund "anschafft", obwohl er von vornherein weiß, daß er das Tier berufsbedingt täglich einen Arbeitstag lang alleine lassen muß.
:
Hallo Suki,
verantwortungslos handeln meiner Meinung nach die Leute, die sich einen Hund "anschaffen", egal ob er hinterher
alleine ist oder Menschen um sich hat. "Anschaffen" kann ich einen Gegenstand oder eine Sache, aber kein Lebewesen.
Wenn ich einen Hund halte, habe ich mich bewußt zu einem intensiven Zusammenleben mit ihm entschieden, mit allen
Höhen und Tiefen und der absoluten Bereitschaft, mich in der Freizeit (incl. Urlaub) ganz auf die Bedürfnisse des Hundes
einzustellen.

Sicherlich sollte das Alleinlassen von Hunden nicht verharmlost werden, aber andererseits ist nicht
jeder verantwortungslos, der berufsbedingt abwesend ist und trotzdem einen Hund hat. Ich habe die Erfahrung gemacht,
daß der Hund sich sehr gut daran gewöhnen kann, seine Ruhezeit in die Abwesenheitszeit seines Menschen zu legen
(daran erkennbar, daß er nicht jault/kläfft/Dinge zerstört wenn er alleine ist). Voraussetzung dafür ist allerdings,
daß die Anwesenheitszeit seines Menschen fast uneingeschränkt ihm gehört mit allen dazugehörigen Aktivitäten, wie
knuddeln, spielen, toben und vor allem Ansprache.

Viele Grüße
Dorothee + Billy (der absolut keinen leidenden Eindruck macht, sondern
überaus fröhlich und ausgeglichen ist)

15. Juni 1999 10:08

Hi Dorothee,

: verantwortungslos handeln meiner Meinung nach die Leute, die sich einen Hund "anschaffen", egal ob er hinterher alleine ist oder Menschen um sich hat. "Anschaffen" kann ich einen Gegenstand oder eine Sache, aber kein Lebewesen.

Deshalb hatte ich das Wort ja auch schon in Anführungszeichen gesetzt.

: Sicherlich sollte das Alleinlassen von Hunden nicht verharmlost werden, aber andererseits ist nicht
: jeder verantwortungslos, der berufsbedingt abwesend ist und trotzdem einen Hund hat. Ich habe die Erfahrung gemacht,
: daß der Hund sich sehr gut daran gewöhnen kann, seine Ruhezeit in die Abwesenheitszeit seines Menschen zu legen
: (daran erkennbar, daß er nicht jault/kläfft/Dinge zerstört wenn er alleine ist). Voraussetzung dafür ist allerdings,
: daß die Anwesenheitszeit seines Menschen fast uneingeschränkt ihm gehört mit allen dazugehörigen Aktivitäten, wie
: knuddeln, spielen, toben und vor allem Ansprache.

Wie gesagt, das gilt für DEINEN Hund, ganz individuell, aber diejenigen, die trotz Berufstätigkeit daran denken, ihr Leben durch einen Hund zu bereichern (lange Umschreibung von "anschaffen" ;-)), und das sind nicht wenige, sollten nun nicht glauben, daß das für jeden Hund gilt und bei jedem problemlos möglich ist, sondern, daß es sich eher um eine Ausnahme handelt. Wenn der Hund erst einmal da ist, ist das Kind schließlich bereits in den Brunnen gefallen. Und wie schnell nimmt man so einen kleinen, knuddeligen Welpen mit nach Hause. Handelt es sich dann um ein Exemplar, das mit dem längeren Alleinebleiben nicht fertig wird (eigentlich hundetypisches Verhalten!), ist oft das Tierheim wieder um einen Hund voller und das wollen wir schließlich alle nicht. Wie gesagt, es KANN gut gehen, MUSS es aber absolut nicht, es wäre in keinster Weise erstaunlich, wenn es NICHT gut geht, und mir persönlich wäre dieses Glücksspiel im Sinne des Hundes zu riskant. Es gibt natürlich Lösungsmöglichkeiten wie Zweithund und Hundesitter, aber nicht jeder ist zu einem solchen Schritt bereit, wenn es da doch auch noch das Tierheim gibt...

Liebe Grüße senden
suki und maxi, die keinen Zweifel daran haben, daß es Billy gut geht.


15. Juni 1999 10:31

Hallo, Regula!



: Obwohl meine Hunde tagsüber viel "allein" sind, bin ich der Meinung, dass sie ein ausgefülltes "Hunde"-Leben geniessen dürfen. Wie Du, denke ich ebenfalls, dass sich kein "normaler" Hundebesitzer uneingeschränkt 7 Stunden am Tag mit seinem Hund beschäftigt.

Es geht ja beim Zusammenleben mit einem Hund auch nicht darum, sich ununterbrochen mit ihm zu beschaeftigen. Aber ein Hund ist und bleibt ein Rudeltier. Im Rudel sind die Woelfe z.B. ja auch nicht ununterbrochen miteinander beschaeftigt, aber sie fuehlen sich wohl in der Gemeinschaft.
Da koennt Ihr das Zusammenleben mit Euren Hunden noch so schoen schildern. Ich persoenlich haette mir einen Hund nie "angeschafft", wenn ich ihn 8 Std. alleine lassen muesste. Gerade wenn man Familie hat fallen ja doch oefter Dinge an, die man ausserhalb der Arbeitszeit erledigen muss und die dann doch
von der "Hundezeit" abgeknapst werden muessen.
Ich arbeite 4 Std. und verbringe die restliche Zeit des Tages moeglichst mit dem Hund, wobei ich ihn auch nicht stundenlang betue. Wir machen stundenlange Spaziergaenge und leben die uebrige Zeit einfach zusammen, ohne dass ich den Hund stundenlang auf dem Schoss halte.

Auch fuer alleinstehende Hundebesitzer gibt's ja wahrscheinlich die Moeglichkeit, sich bei der Hundebetreuung aushelfen zu lassen. Liebe Gruesse, Juliane
: Liebe Grüsse
:
: Regula mit den beiden quirligen Vierbeinern
:

15. Juni 1999 11:03

Hallo Klaus,

zuersteinmal möchte ich sagen, daß ich 29 Jahre auf die Möglichkeit der Hundehaltung gewartet habe, bis ich einen Hund in mein Leben geholt habe. Nur, weil mein Ehemann die Hunde (mittlerweile sind es 3) mit auf seinen Arbeitsplatz (Reitstall) nehmen darf, stellte sich bei uns zuhause (ich bin vollberufstätig) vor 5 Jahren die Frage nach einem Hund. Als mein Mann vor längerer Zeit seine Arbeit verlor und es so aussah, als müsse er in einem Werk arbeiten, waren wir sogar soweit, daß wir uns überlegten, unsere Hunde in "bessere" Hände abzugeben, weil es mir nicht möglich ist, meine Arbeitszeit zu reduzieren und mein Mann ebenfalls ganztägig arbeiten muss. Soviel zu diesem Thema...

:wenn mehrere Hunde 8 Stunden täglich alleine gelassen werden, ist ihre Beziehung zum sogenannten Rudelführer zu hinterfragen...

hierzu habe eine Frage: wie kann es dann vorkommen, daß ich für meine Hund der Rudelführer bin, obwohl ich die Hunde während meiner Arbeit hier 9 Stunden nicht um mich habe ?

gruß mecki


15. Juni 1999 11:03


: Wie gesagt, das gilt für DEINEN Hund, ganz individuell, aber diejenigen, die trotz Berufstätigkeit daran denken, ihr Leben durch einen Hund zu bereichern (lange Umschreibung von "anschaffen" ;-)), und das sind nicht wenige, sollten nun nicht glauben, daß das für jeden Hund gilt und bei jedem problemlos möglich ist, sondern, daß es sich eher um eine Ausnahme handelt. Wenn der Hund erst einmal da ist, ist das Kind schließlich bereits in den Brunnen gefallen. Und wie schnell nimmt man so einen kleinen, knuddeligen Welpen mit nach Hause. Handelt es sich dann um ein Exemplar, das mit dem längeren Alleinebleiben nicht fertig wird (eigentlich hundetypisches Verhalten!), ist oft das Tierheim wieder um einen Hund voller und das wollen wir schließlich alle nicht. Wie gesagt, es KANN gut gehen, MUSS es aber absolut nicht, es wäre in keinster Weise erstaunlich, wenn es NICHT gut geht, und mir persönlich wäre dieses Glücksspiel im Sinne des Hundes zu riskant. Es gibt natürlich Lösungsmöglichkeiten wie Zweithund und Hundesitter, aber nicht jeder ist zu einem solchen Schritt bereit, wenn es da doch auch noch das Tierheim gibt...
:
Hallo Suki,
ich stimme Dir uneingeschränkt zu, daß man sich bei berufsbedingter Abwesenheit keinen
Welpen nehmen sollte, da er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen
psychischen Knacks bekommt, abgesehen davon daß er in kürzeren Abständen raus muß,
für seine Sozialisierung den häufigen Kontakt zu anderen Hunden und Menschen braucht
und sein Spieltrieb nicht auf die paar Stunden Anwesenheit seines Menschen eingegrenzt
werden kann. Zudem werden Entscheidungen zugunsten eines Welpen leider viel zu oft
aus dem "hohlen Bauch" raus getroffen, ohne daß sich die Leute über die nachfolgenden
Konsequenzen Gedanken machen.

Außerdem sollte sich grundsätzlich keiner (ob berufstätig ist nicht) einen Hund nehmen,
der im Hinterkopf die Möglichkeit erwägt, das Tier bei Nichtgefallen, auftretenden Problemen
Zeitmangel oder Interessensverlagerung in ein Tierheim abzuschieben oder sich des Hundes auf andere Weise zu entledigen. Hundehaltung bedeutet meiner Meinung nach eine Verantwortung auf
Lebenszeit für den geliebten Kumpel, die nicht einfach abgelegt oder auf andere
übertragen werden kann.

Liebe Grüße
Dorothee + Billy
:

15. Juni 1999 11:47

Hallo Klaus!

Bevor ich mir Zisco ins Haus geholt habe, habe ich mich natürlich so viel wie
möglich informiert! Das heißt für mich nicht nur Fachliteratur sondern auch Gespräche
mit anderen "Hundemenschen" und vor allem! Tierärzten (mehrere und unabhängige voneinander)!!!!
Alle waren der Meinung, daß der Ausgleich das Wichtigste und dieser lange Zeitraum des Alleinlassens auch
möglich ist! Allerdings braucht das sehr viel Fingerspitzengefühl - vor allem um einen Welpen
erstmal dorthin zu führen! Ich habe in meinem Beitrag ja auch schon erwähnt, daß ich es bei ihm
vor einem Alter von 2 Jahren nicht machen würde und diese Zeit nutze um ihn daran zu gewöhnen.
Wenn alle Stricke reißen und er partout nicht (mit den Katzen) alleine bleiben kann/will, würde ich
ihm einen "Kumpel" dazuholen (was ich vielleicht sowieso irgendwann machen werde)!

Womit wir bei Deiner Anmerkung zum Thema "Rangordnung" wären...
Ich denke, daß nur ein Hund sich in dieser Situation zum Alpha-Tier entwickeln kann, wenn er diesen
Ausgleich, sprich intensive Beschäftigung mit Herrchen/Frauchen nicht hat! Auch spielt hier die Erziehung
und - meiner Meinung nach das Wichtigste - die SOZIALISIERUNG eine Rolle! Ein Hund, der seinen festen Platz
im Rudel hat und damit aufwächst, wird diesen auch bis an sein Lebensende halten. Und bei der Gewöhnung ans
Alleinlassen wächst er ja mit - wie gesagt, wir reden ja nicht von einem Zeitraum von Tagen, Wochen oder Monaten,
sondern JAHREN!! Und wenn er in Abwesenheit "Chef" über den anderen Hund oder der anderen Hunde ist, hat das (unter
Berücksichtigung o.g. Punkte) nichts mit der Entwicklung zum "Alpha-Tier" zu tun, sondern einfach damit, daß
er das ranghöchste Glied im Rudel ist, wenn das "Alpha-Tier" nicht da ist!

Liebe Grüsse,

Alex & Zisco (der jetzt schon froh ist, wenn er mal "sturmfreie Bude" hat)

PS: Wo studierst Du denn vetmed?