Was sonst nirgends passt

Hallo Daniel,

ich verstehe es leider immer noch nicht: warum nicht den Hund einfach so lassen wie er auf die Welt kommt?

Zur Bedeutung eines äußeren Erscheinungsbildes: ich denke auf Dauer entschädigt das tollste Äußere nicht für die Probleme, die man mit einem Neurotiker hat. Will damit sagen: ob kupieren oder züchten: müssen den alle immer perfekt entsprechend irgendwelchen theoretsichen Rassestandardvorgaben oder einem Design-Wunsch des Halters aussehen?
Natürlich finde ich meine Hündin klasse so wie sie ist: allerdings kann ich mich für Hunde anderer oder nicht definierbarer Rassen auch durchaus begeistern. Ein Freund von mir hat einen kleinen Welpen in Spanien aus der Mülltonne gerettet. Der Rasseursprung ist da kaum feststellbar (wie der Hund aussehen "müßte" folglich erst Recht nicht)und dennoch ist das ein Klasse Hund, der irgendwie einen tollen Ausdruck hat und ein freundlicher Geselle ist.

Ich bin zu meiner Hündin durch Zufall gekommen, ein anderer Hund in Not hätte es auch sein können und wäre genauso willkommen gewesen. Deswegen: laßt doch einfach alles an den Hunden dran, womit sie auf die Welt kommen...

Abschließend noch zum Kupieren der Rute: ich finde es auch durchaus praktisch, daß ich die Gemütsverfassung meines Hundes mal eben auf die Schnelle an seiner Schwanzhaltung ablesen kann, ob emporgereckt, entspannt, verängstigt usw. Bei unserem Riesenschnauzer mit seinen Stummel muß ich schon genauer hingucken und auf andere Körperzeichen achten, bei mir als kurzsichtigem bisweilen ihne Brille schwierig...

Viele Grüße (und Danke für die Post),

andreas

P.S. Im Schnitt verhungern jeden Tag so um die 15.000 Kinder. Das tun sie allerdings, ob wir über ein Stück Ohr diskutieren oder nicht. Ob das wirklich hierher gehört?

Hallo Daniel,

wiedermal überrascht Du mich angenehm mit einer ausgewogenen Stellungnahme.

Ich stimme Dir in fast allen Punkten 100 % zu, nur ich hatte echt keinen Nerv mehr all das niederzuschreiben...ich als Besitzer von "misshandelten", kupierten Dobermänner bin sooo müde mich immmer wieder zu wiederholen und verteidigen zu müssen.

Besonders dieser Teil ist so WAHR und ich wünschte, einige Leute hier würden in SEHR GENAU lesen und vielleicht endlich Ruhe geben:

"Hacken wir also nicht auf Leuten herum, die zu ihren Einstellungen stehen und deren Hunde wahrscheinlich viel mehr Spass am Leben haben, als die meisten anderen.

Offensichtlich erfüllt das Kupieren nämlich doch einen Zweck - und wenn es nur der sein sollte, daß man sich am äußeren Erscheinungsbild vermehrt erfreuen kann.
Das nämlich, hat zur Folge, daß dieser Hund dort sicher eine höhere Wertschätzung genießt.

Ob ich nun eine Rasse genetisch verändere, um ein ansprechendes Äußeres zu erlangen - und dabei die Gefahr diverser Defekte eingehe - oder operativ "angleiche"..... - wer will hier beurteilen, was schmerzloser, oder gesünder ist. - Das will auch ich nicht.

Wie ich bereits erwähnte. Jeder sollte für sich selbst entscheiden, was für ihn richtig und wichtig ist.

Die wirklichen "Arschlöcher" unter den Haltern finden eh immer den entsprechenden Hund - oder machen ihn dazu.

Halter oder Befürworter kupierter Hunde pauschal abzuurteilen jedenfalls, ist völlig falsch und im höchsten Maße unfair. Vor 15 jahren wäre kaum einer auf die Idee gekommen - aber anscheinend ist es Trendy, sich der vermeintlich vorrangigen Meinung anzuschließen.

Ob kupiert, oder unkupiert - Hauptsache ist, Hund und Halter fühlen sich wohl und gehen förderlich miteinander "

Jetzt heißt es bestimmt wieder gleich, ich hätte mir oder Dir unberechtigterweise auf die Schulter geklopft...auch gut.

Eins möchte ich noch hinzufügen:
Der Dobermann wurde nicht nur aus optischen Gründen kupiert.
Ursprünglich als Wachhund "kreiert", hatte man damals schon mit anderen Hunden, die als Gefängniswachhunde eingesetzt wurden und zwischen den Doppelzäunen patroullierten, folgende Erfahrung gemacht:
Durch den Zaun an Ohr und Rute gepackt hatte man so einem Hund schnell das Genick gebrochen.

So kam man auf´s Kupieren, das dann bei jedem neuen potentiellen Wachhund, also auch beim Dobermann eingesetzt wurde.

Schöne Grüße,
Tia

Hallo Heidi,

: wenn die Befürworter wenigstens zugeben würden, daß sie für das Kupieren sind, weil sie kupierte Hunde schöner finden, dann wäre das wenigstens ehrlich. Schlimm finde ich nur, daß irgendein medizinischer Grund gesucht wird, den es einfach nicht gibt (siehe meinen Beitrag von grade).

- da habe ich kein Problem mit: ich finde kupierte Dobis auch 100 x schöner als Unkupierte. Und nicht weil sich so angeblich gefährlicher aussehen.

Eine Frage, bitte auch mal ehrlich sein !

Würdest noch nicht AUCH noch Deine Rottischwänze kupieren WÄRE es nicht verboten ????

Gottseidank lebe ich in einem Land wo man noch die Wahl hat.

Gruß,
Tia

Hallo Tia,

hättest Du mich das vor dem 01.06.98 gefragt, dann hätte ich wahrscheinlich gesagt, daß ich mir nich sicher bin. Ganz ehrlich. Weil ich zu den Leuten gehöre, die am Anfang Probleme damit haben gewohnt Dinge hinter sich zu lassen. Andererseits hatte ich ein sehr negatives Erlebnis beim Kupieren der Welpen. Wir hatten im August den ersten unkupierten Wurf kleiner Rottis. Sie sind jetzt gut elf Monate alt. Was ich in dieser Zeit erlebt habe (einen Rüden haben wir behalten/siehe Fotoseite Bild von heute), daß möchte ich nicht mehr missen. Dieser Hund hat so geniale Möglichkeiten sich auszudrücken. Er sieht immer freundlich aus. Außerdem habe ich beobachtet, daß die Rute ihm vieles leichter macht, z.B. beim Schwimmen. Er schwimmt viel besser und schneller als unsere kupierten Rottis. es hilft ihm auch beim Hundesport. Dieser unkupierte Hund hat viel bessere Möglichkeiten mit der Rute auszubalancieren. Nach diesen Erfahrungen und einigen Gedanken, die ich mir bezüglich des Tierschutzes gemacht habe, bin ich froh, daß nicht mehr kupiert wird.

Viele Grüße

Heidi

Hallo Tia,

: Ich stimme Dir [Daniel]in fast allen Punkten 100 % zu, nur ich hatte echt keinen Nerv mehr all das niederzuschreiben...ich als Besitzer von "misshandelten", kupierten Dobermänner bin sooo müde mich immmer wieder zu wiederholen und verteidigen zu müssen.

Ich glaube in meinen Beiträgen die Argumente Für und Wider Kupieren diskutiert zu haben und keine Angriffe unter der Gürtellinie gefahren zu haben.
Bisher ist hier noch kein Argument Pro-Kupieren aufgetaucht, das ich für stichhaltig erachte.
Auf alle Fälle darf ich von mir behaupten, daß ich keine Halter von kupierten Hunden anmache, deren Hunde eindeutig vor den jeweiligen Stichtagen 1989 und 1.6.1998 geboren wurden.
Bei allen anderen erlaube ich mir lediglich den Verweis auf das geänderte Tierschutzgesetz und das muß doch wohl zulässig sein.


: Eins möchte ich noch hinzufügen:
: Der Dobermann wurde nicht nur aus optischen Gründen kupiert.
: Ursprünglich als Wachhund "kreiert", hatte man damals schon mit anderen Hunden, die als Gefängniswachhunde eingesetzt wurden und zwischen den Doppelzäunen patroullierten, folgende Erfahrung gemacht:
: Durch den Zaun an Ohr und Rute gepackt hatte man so einem Hund schnell das Genick gebrochen.
:
: So kam man auf´s Kupieren, das dann bei jedem neuen potentiellen Wachhund, also auch beim Dobermann eingesetzt wurde.
:

Gut, aber wir diskutieren ja nicht über Sinn und Unsinn des Kupierens vor 100 Jahren. Heute ist das doch wohl kein Grund mehr. Ich glaube auch, daß Du und Daniel beide erwähnt habt, daß es sich dabei um historische Gründe handelt. Und denen fehlt heute die Basis.

Ich warte also immer noch auf stichhaltige Gründe für das Kupieren.

Viele Grüße

Silke

Hallo Heidi,

ich möchte mich Deinem Beitrag anschließen und lediglich in ehrlicher Antwort anmerken, daß ich bereits vor dem Stichtag 1989 zu den erklärten Gegnern des Kupierens gehörte.
Zu dem Zeitpunkt fehlte mir aber noch das Wissen für eine fundierte Diskussion und Entscheidung. Da war es tatsächlich vor allem noch das Aussehen, das mich gestört hat.

Viele Grüße

Silke