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Was sonst nirgends passt

In dieser Rubrik steht all das, was in den anderen Rubriken irgendwie nicht so recht reinpasst. Nicht alles lässt sich eindeutig zuordnen oder betrifft mehrere Themen gleichzeitig. Wer so ein Thema hat, ist in dieser Rubrik gut aufgehoben.  
Kupieren / Tierschutz für tia
05. Juli 1999 16:08

: ...und das "Kupieren" der Hoden fügt einen sicherlich ebensolchen Schmerz zu, führt zu einem wesenswidrigen Kastratendasein, kann u.U. zu immensen sozialen Mißverständnissen führen und ist in fast allen Fällen tierschutzwidrig und eigentlich strafrechtlich relevant.
: Ein vernünftiger Grund für das Kastrieren von Rüden liegt in über 90% der Fälle ebenfalls nicht vor.
: Trotzdem ist das in Ordnung?
:
: hmm
:
: Daniel
: P.S. Ein unmittelbarer Schmerz ist wohl ausgeschlossen.

Nein Daniel, das ist auch nicht OK. Hunde zu Kastrieren oder Sterilisieren, nur wegen der Verträglichkeit, da sollte man
andere und "schmerärmere" Wege finden.

Ilselore

05. Juli 1999 16:31


: Ich würde mir auch lieber ein Stück Ohr abschneiden lassen, als meine Hoden.

wobei man eine solche Wahl ja nicht unbedingt treffen muß...

Ich weiß nicht, ob ich hier was nicht mitbekommen habe, aber ich sehe keinen Sinn darin, dem Hund ohne Notwendigkeit einen Teil seines Körpers zu entledigen. Daß andere Eingriffe (Kastration) schwerwiegender sind, hat doch damit nichts zu tun und rechtfertigt meines Erachtens nicht den Wunsch des Hundehalters nach einem bestimmten Design des Hundes. Nichts anderes ist es doch heutzutage.
Letztlich wird doch so gut wie keiner unserer Vierbeiner als Jagd- oder Gebrauchshund eingesetzt, wozu also überhaupt darüber nachdenken, ob und warum ein Kupieren einmal umständebedingt angezeigt war?
Ich frage mich zudem, ob tatsächlich jemals eine generelle rassebezogene Notwendigkeit des Kupierens gegeben war. Im Jagdhundebereich fällt mir beispielsweise auf, daß das Kupieren sich fast ausschließlich auf die "Kurzhaar-Varianten" begrenzt war, während Deutsch-Langhaar, Münsterländer, Setter, Retriever etc. (allesamt mit langem Haarkleid) unkupiert blieben, was die Rute betrifft.
Im übrigen ist es meines Erachtens geradezu absurd, daß man wegen der gewünschten Stehohren das Heil im Messer sucht, während man im Zuchtwege eine geradzu unglaubliche Vielfalt und Typenreichtum aus dem gleichen "Rohmaterial" geschaffen hat. Wenn die Stehohren bei eine Rasse gewünscht oder erforderlich sind, warum dann nicht den Weg über Zuchtauslese nehmen?

Daß die Kastration im übrigen nach wie vor so oft erwogen und vollzogen wird, wundert mich im übrigen nicht, erscheint sie doch als ein bequemer Weg aus der Verantwortung und den Mühen der Erziehung. Ich mußte vor zwei Wochen gerade wieder erleben, daß in einer hier sehr renommierten Hundeschule einem Terrierbesitzer die Kastration nahegelegt wurde, falls die Probleme zwischen Hund und Halter bleiben würden; das alles nach einigen Monaten Kursus zu recht ansehnlichen Beträgen...

Viele Grüße,

andreas

05. Juli 1999 17:25

Hallo Andreas,

hier ging es - mir zumindest - nicht um die Sinnfrage.

Ich erachte das Kupieren weder als notwendig, noch als verwerflich.

Und um auf das "Design" einzugehen...
Mir - und wahrscheinlich auch dem z.B. Dobermann - ist es lieber, man entledigt ihn eines Teiles seiner Ohren, anstatt man ihm ein multimorbides Sprungschanzengebäude anzüchtet, um dem jeweiligen Trend zu folgen.
Im Übrigen, gebe ich Dir auch vollkommen recht.
Andererseits gibt es überhaupt keine ursprünglich natürliche Hunderasse, weswegen die ganze Diskussion sich selbst in gewisser Weise ad absurdum führt.
Stellt sich jetzt also nur noch die Frage, welcher Eingriff dem Hund mehr schadet.
Der Züchterische, welcher sich der jeweiligen Mode anpasst und den Hund auch u.U. genetisch nachhaltig negativ beeinflußt - oder der Manuelle, welcher bestimmte Äußerlichkeiten "operativ korrigiert".

Von einer Beantwortung dieser Frage, sehe ich aus Rücksicht auf die lesenden Hundehalter einmal ab.

Nehmen wir aber nur das Beispiel der - so oft in Erwägung gezogenen - Umzüchtung auf Steh-Ohren, so bemerken wir, daß im Laufe dieses Vorganges vor Allem auf dieses Detail achtgegeben würde, womit andere, extrem wichtige Merkmale, an Bedeutung verlieren.

Nach zig Jahren also, haben wir den Dobermann mit Steh-Ohren - der aber leider mit dem ursprünglichen Hund nichts mehr zu tun hat und aufgrund einseitiger Selektion jetzt über Erbkrankheiten verfügt, welche Dieser vorher nie hatte.
Soll das denn erstrebenswert sein?

Wir können das Ergebnis beim deutschen Schäferhund sehen, der einstmals eine außergewöhnliche Rasse war, mittlerweile aber zum Sorgenkind avancierte.

Wie gesagt - man muß dieses Thema wirklich differenziert betrachten.

Liebe Grüße

Daniel


05. Juli 1999 21:36

Hallo Ilselore!

: Das Kupieren der Ohren eines Dobermann fügt dem Tier langanhaltende Schmerzen zu, die nicht auf einem vernünftigen Grund beruhen. Die Maßnahme ist deshalb tierschutzwidrig und strafbar. Dies gilt auch dann, wenn der Eingriff an den Ohren nicht in Deutschland, sondern im Ausland vorgenommen wurde, wo dies noch erlaubt ist. Denn wer seinen Hund nur deshalb kurzfristig ins Ausland bringt, um dort die Ohren kupieren zu lassen, macht sich strafbar, weil der Hund die Schmerzen nicht nur unmittelbar beim Eingriff hat. Diese Schmerzen dauern
: vielmehr noch mehrere Wochen während der Nachbehandlung (2-4 Wochen) an.

Hier muss ich Dir leider wiedersprechen! Das Kupieren von Rute und Ohren wurde von
(wohlgemerkt) seriösen Züchtern zwischen dem 3. und 5. Lebenstag eines Welpen "angeordert" (schrecklicher
Begriff)! Nicht ohne Grund: zu diesem Zeitpunkt sind die Nerven eines Welpens noch nicht richtig
ausgeprägt (weniger Heilschmerz) und die Wunden heilen sehr schnell (innerhalb von max. 2 Wochen - ohne Komplikationen)!

Liebe Grüsse,

Alex & Zisco

06. Juli 1999 00:30

Hallo Alex,
ich hab mir einfach irgendjemand rausgepickt.

: Was die Kastration angeht, stimme ich Dir absolut zu - sie dient meistens zur sozialen Problemlösung, in
: den seltensten Fällen ist sie angemessen!

Aber selbst wenn das Stimmen sollte, ist es immer noch Vertretbarer als das unsinnige Abschneiden von Ohren und Ruten!!!

: Auch wenn ich mich jetzt unbeliebt mache: Ich persönlich halte das verantwortungsbewußte Kupieren unter Narkose während der ersten 5 Lebenstage
: durchaus für vertretbar (kaum Schmerzempfinden, da die Nerven noch nicht richtig ausgeprägt sind)! Was ich definitiv als Tierquälerei empfinde, ist das eigene "Hand anlegen" von
: Züchtern um Narkose- und Behandlungskosten zu sparen!


Aber wozu soll das gut sein, es gibt keinerlei Vorteile dadurch, außer vielleicht die Eitelkeit des Bestitzers, eines unnsinnigerweise Verstümmelten, zu befriedigen.

Noch was es gibt bestimmt schlimmeres als das Kupieren, aber was hat das damit zu tun. Man wird doch nicht gezwungen, etwas schlimmes zu tun, nur weil es noch schlimmeres gibt.

Besorgte Grüße
Mario
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06. Juli 1999 06:01

: Hier muss ich Dir leider wiedersprechen! Das Kupieren von Rute und Ohren wurde von
: (wohlgemerkt) seriösen Züchtern zwischen dem 3. und 5. Lebenstag eines Welpen "angeordert" (schrecklicher
: Begriff)! Nicht ohne Grund: zu diesem Zeitpunkt sind die Nerven eines Welpens noch nicht richtig
: ausgeprägt (weniger Heilschmerz) und die Wunden heilen sehr schnell (innerhalb von max. 2 Wochen - ohne Komplikationen)!
:
Hast Du überhaupt schon mal 3 bis 5 Tage alte Welpen gesehen? Ich glaube nicht. Dann sind die Ohren noch sooooo klein und können gar nicht kupiert werden, die Rute wohl.

Gruss
Martina