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Zucht mit Mischlingshündin

geschrieben von Bianca(YCH) 
Zucht mit Mischlingshündin
13. Juli 1999 14:51

Hey, habe gerade unter der Rubrik 63.ter Trächtigkeitstag - wann gehts endlich los? die Frage gelesen, wieso man eine Mischlingshündin belegt. Mein Kommentar dazu: Ich bin glückliche Besitzerin einer 4-jährigen Berner-Sennen-/Briard-Mischlingshündin und habe vor, sie nächstes Jahr belegen zu lassen mit einem feuerroten (Fehlfarbe) Hovawartrüden. Meine Hündin ist und war bis heute kerngesund (ebenfalls der Rüde und die Vorfahren), was man leider von vielen ihrer reinrassigen Kollegen und Kolleginnen des gleichen Alters nicht behaupten kann, einige sind sogar schon tot!!! Sie hat einen superguten astreinen Charakter und ist kinderlieb, was man teilweise durch die Überzüchtung der Reinrassigen auch nicht immer behaupten kann. Und genau das wünsche ich vielen (unerfahrenen)Menschen, daß sie viel Freude mit und an ihrem Hund haben und aus diesem Grunde möchte ich gezielt und nicht aus Versehen meine Hündin belegen lassen. Ich bin aktiv in einem Verband tätig und ich finde es erschreckend zu sehen, wie viele reinrassige "Ruinen" an unwissende Leute verkauft werden: In erster Linie für die Tiere und in zweiter Linie für den Menschen, der sich leider - viel zu früh - von seinem Vierbeiner trennen muß.

13. Juli 1999 14:59

Bianca,

da du so über die rassehunde und ihre züchter denkst...was hast DU dafür getan um sicherzustellen, gesunde und wesensfeste hunde zu produzieren ?

kennst du die gesundhtl. probleme der beteiligten rassen ?

hast du sie ausgetestet ? hast du tests der vorfahren gesehen ?

oder glaubst du sogar, diese hätten sich nach einer generation "herausgemendelt" ?

weisst du eigentlich das sich bei mischlingen oft die probleme der ahnen POTENZIEREN ???

oder hauptsache: war bis heute gesund und ist lieb ?

sorry.....reichlich blauäugig für eine angehende "züchterin" !

Gruß,
tia






13. Juli 1999 15:08

:Hallo Tia,

bei diesem Punkt muss ich Dir Recht geben. ICh finde es nicht gerade das verantwortungsvollste "wilde Würfe" zu produzieren.
Zwar kann man Defekte nie ausschließen, aber sie treten nicht zwangsläufig auf.
Viel schlimmer finde ich es jedoch, zu der Rassehundeschwemme in Tierheimen noch ein paar Mischlinge hinzuzufügen. Und da landen ständig neue Hunde, die ja vom Züchter in beste Hände abgegeben wurden.
Denn was in ein paar Jahren aus den Hunden wird, kann heute noch keiner sagen.

Viele Grüße

Christina
:
:

13. Juli 1999 15:52

: die Überzüchtung der Reinrassigen

Sali

Da muss ich mich also auch einmischen.

Ihr Mischlings-Züchter gebt immer das die Begründung, dass wir Züchter Ruinen züchten, kranke Hunde und unsere Rassenhunde überzüchtet sind. Jä was glaubt Ihr denn: unsere "Krankheiten" werden nicht an Mischlinge weitergegeben?? Die schwere HD des Grossvaters Retriever und die Epilepsie der Mutter Schäfer verschwinden plötzlich wenn man diese beiden paart??

Zudem kommt noch hinzu, dass man unterschiedliche Charaktere paart, bei denen man zum einen nicht weiss was durchkommt, die vielleicht gar nicht zusammenpassen.

Was weisst Du denn über die Vorfahren?? HD/ED, PRA, Glaukom, Charaktere usw.?? Weisst Du: züchten heisst nicht einfach ich nehme meine Hündin und den Rüden meines Kollegen und that's it. Ein seriöser Züchter interessiert sich für die Nachkommen seiner Hunde. Was bringen sie usw. Wo sind Krankheiten, Charakterschwächen usw.Das ist viel mehr als decken, werfen und verkaufen!! Und sei mir nicht böse: aber ich behaupte mal, dass das keiner macht der Mischlinge zulässt.

Und es ist ja wohl eine Tatsache, dass in den Tierheimen, zumindest in der Schweiz sicher 80% Mischlinge sitzen und 20% Rassenhunde. Und eine weitere Tatsache ist es, dass Wesensmässig bei Mischlingshunden viel mehr Mängel herrschen als bei Rassenhunden. Das zeigt mir meine Erfahrung als Welpenspielgruppen- und Junghundeübungsleiterin mehr als deutlich. Das liegt aber nicht etwa an den Hunden, sondern an den Züchtern.

Und was ich dann jeweils den absoluten Hammer finde: wenn Mischlingshunde fast soviel kosten wie Hunde mit Stammbaum.

Sabine

P.S. wohlverstanden: ich setze die Rassenzucht ohne SKG-Stammbaum den Mischlingshunden gleich. Denn meiner Meinung nach gibt es immer einen Hacken, wenn jemand Rassenhunde ohne Papiere züchtet.

13. Juli 1999 16:32

:
Hallo

Ich kann mich nur den vorherigen Kommentaren anschliessen. Ich bin (als Erst-Hundebesitzer) sehr froh einen Rassehund (Flat) zu haben. Ich kenne die Mutter meiner Luna und habe den Papi immerhin schon mal gesehen. Könnte ihn aber jederzeit besuchen. Meine Züchterin kennt den aber sehr gut. So wusste ich was mich im Grossen und Ganzen erwartete. (Aussehen, Grösse, Wesen) Die Kontrollen die meine Züchterin ausgesetzt war, waren immens, und das ist ja auch gut so.(Von Zuchtstellen usw.) Da wurde alles kontrolliert, die Grösse der Wurfbox und was die Züchterin so alles an Sachen macht mit den Welpen (Prägung). Beide Elternteile sind kerngesund. Ich würde mir keinen anderen Hund kaufen wollen. Die Prägung war excellent.

Gruss Yvonne


13. Juli 1999 16:55

Hallo Sabine,

: P.S. wohlverstanden: ich setze die Rassenzucht ohne SKG-Stammbaum den Mischlingshunden gleich. Denn meiner Meinung nach gibt es immer einen Hacken, wenn jemand Rassenhunde ohne Papiere züchtet.

ich muß Dir hier wiedersprechen. Ich lebe in Deutschland und Züchte auch außerhalb des VDH. Ich züchte Langhaar-Schäferhunde und bin in LSVD e. V. (Langhaar-Schäferhunde-Verband Deutschland e. V.) der auch in der Schweiz sehr stark vertreten ist. Wir Züchten diese Hunde, weil uns dieser Schlag des Deutschen Schäferhundes sehr gut gefällt. Für den Schäferhundeverband der von der FCI anerkannt ist, Züchten wir mit einem Zuchtauszuschließendem Fehler. Aus diesem Grund kann der Verband und seine Züchter sich noch so viel Mühe geben, sie werden einfach nicht von den Großen Dachorganisationen anerkannt. Auch die Weißen Schäferhunde fallen darunter. Sicher gibt es auch noch andere Rassen welche davon betroffen sind. Unsere Hunde zählen leider bei den anerkannten Verbänden als Mischlinge. Unsere Zuchtordung ist jedoch dem VDH angepasst und zum Teil noch strenger (keine Schrebergartenzuchten, strengere HD-Auswertung etc.).
Für mich steht der übergeordnete Verband mittlerweile nicht mehr an 1. Stelle, überall gibt es "Schwarze Schafe", gerade bei den Schäferhunden ist es zum Teil sehr schlimm (Züchter mit bis zu 500 Welpen pro Jahr). Für mich ist in erster Linie wichtig die Aufzucht, die Elterntiere (vor allem deren Wesen), die Prägung, das kann ich nur sehen, wenn ich zu den Züchtern fahre und nicht auf dem Papier.

Gruß Tanja