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Was sonst nirgends passt

In dieser Rubrik steht all das, was in den anderen Rubriken irgendwie nicht so recht reinpasst. Nicht alles lässt sich eindeutig zuordnen oder betrifft mehrere Themen gleichzeitig. Wer so ein Thema hat, ist in dieser Rubrik gut aufgehoben.  
Zucht mit Mischlingshündin
14. Juli 1999 08:12

: Warst DU schon mal in Ungarn,Spanien,Italien u.s.w.?Hast Du das Elend dieser Mischlinge gesehen?
Du wirst es nicht glauben, aber ich bin selber aktiv mit dabei, in Thailand Hunden zu helfen (Siehe Hunde in Not!!!).

Hallo, Ihr Züchter,
natürlich will ich es mir nicht nehmen lassen, noch einmal meinen Beitrag abzugeben. Wenn sich durch meinen Beitrag jemand angegriffen fühlt, tut es mir ehrlich leid, denn das ist nicht das, was ich damit bezwecken wollte. Wirklich nicht! Ich denke, wir haben das Problem, das ich mich angegriffen fühlte durch den Satz des „Mischling“ züchtens und ihr Euch angegriffen fühlt, weil ich so über Reinrassige schreibe, aber nicht weil ich so denke, sondern weil ich es ständig „erlebe“. Ich denke keineswegs schlecht über Züchter, ich bin über jeden glücklich, der gesunde und wesensfeste Hunde vermittelt. Nur leider ist es so, daß ich bei uns im Verband ständig vom Gegenteil überzeugt werde, da wir kein Rassehundverein sind. Es ist nun einmal Fakt, daß Hunde „auf Masse“ produziert werden, wenn er in Mode kommt, sprich: durch einen Film oder durch Werbung. Genannt seien Golden Retriever, Dalmatiner und der Briard ist auch im Kommen (wenn noch mehr „Werbung“ über den Wäller gemacht wird, wird dies vermutlich der nächste Kandidat, der ja auch aus der Briard-Abstammung resultiert; er ist eben jetzt eine Rasse und der Border Collie fällt mir im Moment auch durch Veränderungen auf). Das Problem dabei ist eben, daß die meisten Leute, die sich dann zu einem dieser Rassen entscheiden, meist keine Erfahrung über Hunde haben, wie ich es auch in meinem vorherigen Statement ausdrücklich geschrieben habe (es geht mir in erster Linie um unwissende Leute, denn die Hundeerfahrenen wissen, wo sie ihren gesunden reinrassigen Welpen beziehen können und gehen vermutlich auch dann damit in einen Rassehundverein)!!!
Und schon ist es passiert. Sie gelangen an einen, ich sag mal „Hundehändler“ und schon hat man meist einen Hund an der Hand, der weder wesensfest noch gesund ist. Diese Leute sind eben genau diejenigen, die bei uns landen. Wie oft habe ich in letzter Zeit Ratschläge gegeben, den Hund doch besser röntgen zu lassen oder er hatte Ekzeme oder die Augen waren nicht in Ordnung und, und, und. Ich finde es schade, wenn sich Leute einen Hund anschaffen und die meiste Zeit beim Tierarzt verbringen müssen. Denn seien wir doch mal ehrlich: Wo viel Geld zu machen ist, gibt es eben auch viele schwarze Schafe, denen es egal ist, ob die Leute Freude an dem Hund haben (oder der Hund Freude am Leben hat), denen geht es halt nur um die schnelle Mark. Wenn es so wäre, daß die überwiegende Zahl von Rassehunden gesund wäre, wäre ich die Erste, die sagen würde, es gibt nur noch Rassehunde. Aber so ist es doch nun einmal nicht. Und das wißt Ihr doch bestimmt auch alle und müßte doch für einen guten Züchter ein echtes Problem sein, daß es solche „Massenproduzenten“ gibt. Sicher bin ich mir bewußt, daß aus reinrassigen „Ruinen“ keine gesunden Mischlinge resultieren. Logisch! Bei uns im Umkreis gibt es „Zuchtstätten“, die selbstverständlich mittlerweile auch Mischlinge für teures Geld verkaufen (viele Rassen, keine Elterntiere). Die sind mit Sicherheit nicht besser! Ich kenne wiederum aber auch Golden Retriever-Leute, die mittelschwere mit leichter HD kreuzen, die dann auch alle 12 an unerfahrene Leute für 1600,-- DM verkauft werden. Und das finde ich unmöglich! Es gibt eben solche und solche. Deshalb finde ich einen Satz wie „das kann doch nur ein Irrtum sein, einen Mischling belegen zu lassen“ für mich hochgradig explosiv, denn auch dort sei es Leuten zugestanden, daß sie genügend Erfahrungen haben, einen gesunden und guten Hund zu vermitteln . Ich beschäftige mich seit Jahren mit Hunden in der Vereinsarbeit zur humanen Hundeerziehung. Auch da kommt es uns nicht darauf an, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen, sondern ihnen (bzw. den Hunden) mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, weil die meisten viel zu wenig Erfahrung über Hunde haben. Von meinem Hund kann ich sagen, daß er ein ausgeglichenes Sozialverhalten hat, kinderlieb, tierlieb und wesensfest, robust ist, aber nicht lieb im Sinne von „treudoof“. Wer das Rasseportrait eines Briards kennt, der weiß, wovon ich spreche, der auch eindeutig als „Sieger“ in der Mischung meiner Hündin hervorgeht. Ich werde mit Sicherheit, wenn ich in den Genuß von Welpen komme, nicht die Person sein, die irgendwelche Leute sucht, die Welpen verkauft und weg damit, sondern ich werde mir schon die Leute aussuchen (bitte nicht wieder die Bezeichnung „blauäugig“, da ich wirklich schon genug Interessenten habe), da es mir wichtiger ist, daß die Hunde gut untergebracht sind und eine gute Erziehung genießen, damit die Leute genauso viel Freude an ihrem Hund haben wie ich. Dazu sei noch gesagt, daß ich nicht einfach sage, ich will Welpen, nehme Nachbars Lumpi und das wars. Abgesehen davon ist meine Hündin für mich auch kein Lumpi, obwohl sie ein Mischling ist und für mich mit Geld gar nicht zu bezahlen ist! Auch ich habe meinen Hund komplett untersuchen und röntgen lassen. Auch die Eltern und Vorfahren meiner Hündin, die mir bekannt sind (reinrassige Briard-Hündin und reinrassiger Berner-Sennen-Rüde, ebenfalls sind mir die rassespezifischen Krankheiten und Wesen/Abstammungen bekannt, denn wenn der Hund das größte Hobby ist, macht auch das nicht viel Mühe und Arbeit, sich darüber zu informieren) sind belegbar einwandfrei. Der angehende Vater (wobei auch nur dieser für mich in Frage käme, obwohl ich genügend Hunde kenne!) ist auch gecheckt, auch diesen kenne ich schon länger als meine Hündin und ist charakterfest und einfach klasse! Über die Eltern und weitere Vorfahren des Rüden habe ich mich noch nicht informiert. Sollte es so sein, daß dort irgendetwas Negatives auftaucht, würde ich die ganze Sache sofort wieder verwerfen. Und ich denke einfach, daß es vielleicht noch ein paar Leute mehr gibt, die das genauso sehen wie ich und auch bewußt eine Mischung züchten. Wobei ich mich nicht als angehende Züchterin verstehe, da ich dieses nur einmalig geschehen lasse und es bei einem Wurf belasse. Ich weiß nicht, was gegen eine Verpaarung der Wesen von Hovawart, Briard/Berner-Sennen sprechen sollte, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. Ich würde nicht unbedingt einen Bouvier mit einem Dobermann verpaaren oder sonstige imposante Mischungen, aber davon rede ich ja auch gar nicht! Und das sei mir doch bitte bewußt gegönnt! Werde von den Beiden mal ein Bild hier im Forum plazieren. Für mich ein Traum, vielleicht kann ich ja den einen oder anderen Züchter damit überzeugen, daß das kein „Fehltritt“ werden wird!


14. Juli 1999 08:59

Hallo Franziska!

Bin Rassehundebesitzer, kann Dir aber nur zusprechen, Franziska.
Wie schon bei anderen Nachrichten erwähnt, ist bei der Rassehundezucht auch nicht alles "im Reinen". Dazu kommt, daß Rassehunde - zumindest früher - für ganz bestimmte Aufgaben hin gezüchtet wurden. Diesen Aufgaben wird auch nicht jeder Hundekäufer später gerecht, ich zum Beispiel habe mich trotz Besitz von Settern noch nicht zur Jagdausbildung entschließen können. Ein Setter kann auch anders beschäftigt werden und ich möchte behaupten, daß es meinen Hunden recht gut geht und sie sich wohl fühlen. Doch Sinn dieser Zucht ist das wohl ursprünglich nicht gewesen.
Warum also keine Mischlinge? Sorgsam die gesunden Elterntiere auswählen und die Welpen sorgsam aufziehen, davon gehe ich mal aus.

Liebe Grüße
Daniela


14. Juli 1999 09:50

Hallo Franziska

Ich selbst bin Rassenhundebesitzerin. Gegen Mischlingshunde habe ich nichts.

In Deinem Text hast Du die Frage in den Raum geworfen, weshalb ein Rassenhund (mit Stammbaum) mehr kostet. Diese Frage ist relativ einfach zu beantworten: Beim Labrador Retriever, um ein Beispiel zu nennen, sind die Elterntiere nur dann zur Zucht zugelassen, wenn die Ellbogen- und Hüftgelenke geröngt wurden, die Augen kontrolliert und ein Wesenstest bestanden wurde. Dies ist alles mit erheblichem Aufwand und Kosten verbunden. Weiter hat der Züchter Gebühren für Wurfkontrollen etc. zu bezahlen. Diese Kosten entstehen zu Gunsten einer kontrollierten Aufzucht sowie gesunden und wesensfesten Elterntieren. Nicht zu vergessen ist zudem die Decktaxe, die der Rüdenbesitzer erhält, die Tierarztkontrollen, Impfungen, Tätowierungen, Entwurmungen der Welpen etc. etc. Wenn man dies alles berücksichtigt, ist geht daraus ganz klar hervor, weshalb ein Rassenhund meistens um einiges mehr kostet als ein Mischling. Ich war bis jetzt auch sehr gerne bereit, diesen Preis zu bezahlen.

14. Juli 1999 11:36

Hallo Zusammen,

kleine Anmerkung:
Papier ist geduldig, dass gilt auch fuer Zuchtpapiere.

Gruss
Sonja und Nero

14. Juli 1999 12:21

Liebe Christina
:

: Viel schlimmer finde ich es jedoch, zu der Rassehundeschwemme in Tierheimen noch ein paar Mischlinge hinzuzufügen. Und da landen ständig neue Hunde, die ja vom Züchter in beste Hände abgegeben wurden.
: Denn was in ein paar Jahren aus den Hunden wird, kann heute noch keiner sagen.

Auch hierzu möchte ich mich doch noch äußern. Ich denke nicht, daß die Tierheime leerer werden, würde es keine Mischlinge geben. Das ist ein Irrtum. Ich hatte im letzten Jahr einen Irish Setter, 2 Goldies, 1 Dalmatiner und einen Neufundländer als Anfrage zur Vermittlung. Weißt Du, ich denke auch ein Züchter kann im Endeffekt seinem Abnehmer nur vor den Kopf sehen, leider nicht hinein. Alle Hunde waren knapp unter einem Jahr ... und schon ging die Auktion los. Diesen Leuten kommt es nicht darauf an, ihre Hunde gut untergebracht zu wissen, sondern wieviel man für den Hund noch "rausschlagen" kann. Schließlich hat man selbst 5 Monate zuvor 1500,-- DM oder mehr bezahlt. Abgegeben wurden diese Hunde aus Gründen: der beißt (8 Monate alter Golden Retriever (der 3. Besitzer wurde gesucht), was ich nur dementieren kann, da ich mir den Hund selber 2 Tage lang angesehen habe) oder man hatte einfach festgestellt, daß ein Hund einem nicht die Zeitung vorbeibringt, also nicht der Werbung entspricht, sondern dieser auch gewisse Ansprüche hat, seinen Auslauf, seine Zuwendung, seine Aufgaben, seine Erziehung benötigt und auch Arbeit und Dreck macht. Und so wandelt manch Rassehund durch viele, viele Hände, nur um einen 100erter mehr rauszuschlagen. Auf das Schicksal des einzelnen nehmen diese Leute überhaupt keine Rücksicht. Hauptsache weg und natürlich nicht ins Tierheim, weil da gibts ja nichts für. Auch wir konnten die Hunde nicht vermitteln. Natürlich habe ich für diese Hunde ein gutes Zuhause gefunden, aber den Besitzern war der Preis nicht hoch genug und wollten natürlich genau das haben, was sie bezahlt haben (oder mit geringen Abstrichen) und das mute ich den Leuten, denen ich einen Hund vermittele, einfach nicht zu, denn wenn ein Hund 5 Monate falsch gehalten wird, bin ich froh darüber, daß es Leute gibt, die sagen, klar, den nehmen wir, damit es ihm gut geht und wir werden mit ihm arbeiten, um den Hund wieder in den Griff zu bekommen, natürlich auch gegen einen Kostenbeitrag, den von mir aus auch ich bezahlt hätte, nur um dem Hund zu helfen. Die Leute könnten es sich sonst eben einfacher machen und sich selber einen "nagelneuen", "unversauten" Welpen zulegen.
PS: Der einzige, der gut vermittelt wurde, war der Irish Setter, denn den hat der Züchter wieder zurückgenommen und den kompletten Preis zurückerstattet. Fand ich super von ihm, da er wirklich nur im Sinne des Hundes gehandelt hat. Aber für den Hund mit Sicherheit auch nicht das Ideale! Letzten Monat wurde hier bei uns ein junger Goldie mit einem Würgehalsband am Baum aufgehangen. Tja, die Rassezugehörigkeit hatte ihm leider auch nichts gebracht.


14. Juli 1999 19:27

Hallo Bianca,

ich denke, jemand er sich einen nicht reinrassigen Hund zulegt will
in erster Linie eins: einen Hund ( ich hab selber auch einen Schaefer
ohne Papiere, der sicher fuer jede Zucht eine Bereicherung waere ).

Ich habe nichts gegen Rassehunde, allerdings laufen diese Gefahr, als
Statussymbol, K.Rex-Verschnitt oder aehnliches angeschafft zu werden.

Einen 2500 DM Hund gibt man wohl nicht so schnell ins Tierheim, wie Du
ja auch gut erklaert hast.
Das ihnen deswegen ein besseres Schiksal bevorsteht als nicht
rassereinen Hunden, darf wohl angezweifelt werden.

Gruesse
Sonja und Nero