von Porcha & Dino(YCH) am 19. Juli 1999 10:22
Hi Alex,
also mein Dobie ist auch ein Einmannhund.
Als Kind haben meine Eltern einen süßen Mischling gehabt, der sehr selbständig war und es auch nicht so gern hatte, wenn man ihn streichelte und knuddelte. Am glücklichsten war er unter der Eckbank. Ähnlich Erfahrungen hatte ich auch mit anderen Hunden gemacht und das hatte mein Bild von Hunden geprägt.
So war ich absolut nicht darauf vorbereitet, daß mein erster und jetziger Hund sich zu meinem zweiten Schatten entwickeln würde. Als Junghund war das besonders penetrant - wenn ich im Badezimmer war, hat er sich vor die Tür gelegt und wenn ich nicht mehr daran gedacht habe, bin ich dann fast über ihn gestolpert.
Wenn ich mal am PC arbeite oder ein Buch lese - mich also nicht mit ihm beschäftige - kommt er angetrabt und dann schiebt er seinen Kopf unter meine Hand - nach dem Motto - jetzt bin ich aber dran - . Wenn ich die Tür zu meinem Zimmer zugemacht habe, damit ich in Ruhe lernen konnte hat er sich dann vor die Tür gelegt, seine Nase zwischen Tür und Türrahmen gesteckt und wie ein Lok geschnauft und gewartet, daß ich ihn reinlasse. Wenn ich im Wohnzimmer sitze, sitzt er immer neben mir auf der Couch. Früher ist er immer aufgestanden, wenn ich aufgestanden bin, mir hinterhergelaufen und hat sich dann anschließend wieder auf die Couch gesetzt, wenn ich mich auch wieder hingesetzt habe. Mittlerweile hat sich das gelockert. Er weiß, daß er nicht unbedingt etwas Tolles verpaßt, wenn ich z.B. den Werkzeugkasten hole und er mir nicht auf Schritt und Tritt gefolgt ist.
Da mein Freund selbständig ist, nimmt er den Hund mit (bei mir geht es leider nicht) und mein Freund sagt, daß Dino den Tag damit verbringt, darauf zu warten, daß er nach Hause kann, um mich wiederzusehen.
Kennst Du das auch: Du bringst den Müll runter und warst vielleicht wirklich höchstens 5 Minuten unten und der Hund führt ein Freudentanz auf, als ob man sich 5 Monate nicht gesehen hat!
Es ist auch wirklich erstaunlich, wie Hunde im allgemeinen, einem so gut kennen.
Mit ca. 4 Jahren haben wir eine Dobermannhündin (6 Monate alt)als Artgenossin und Spielkamerad für ihn zu uns geholt. Wenn wir spazieren gegangen sind und beide sind links von mir gelaufen und ich habe z.B. Dino außen und Lady nach innen laufen lassen, ist er um sie herum, um sich dazwischen zu drängeln und innen zu laufen.
Manchmal wenn ich auf der Couch sitze, kommt er zu mir und schmiegt sich an meine Beine wie eine richtige Katze, die gestreichelt werden will. Macht das Zisco auch?
Er hat auch einen ausgesprochen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Wenn ich z.B. meine Freundin besuche, habe ich abends keine Angst mehr wieder nach Hause zu fahren. Am Bahnhof hängen nämlich abends viele Trinker, Fixer und Dealer rum und die lassen mich dann in Ruhe meinen Weg gehen. Dino merkt wenn ich Angst habe auch wenn ich es äußerlich nicht zeige.
Ein Leben ohne Dino kann ich mir gar nicht vorstellen und ich freue mich über unser inniges Verhältnis. Für uns ist er ein Stück Lebensqualität und -freude. Er möchte immer nur bei seinem Rudel sein und umgekehrt gilt das Gleiche für uns auch.
Schöne Grüsse ;o) !
Porcha & Dino