von Katharina(YCH) am 23. Juli 1999 12:23
Hallo Anja!
Das Problem, welches Du ansprichst, ist nicht einfach. Ich habe zwei Labrador-Retriever.
Der ältere Hund hat schon einige sehr unschöne Erfahrungen mit Dobermännern gemacht. Als er noch jung war (ca. 9 Monate alt), wurde er von einem Dobermann-Rüden total verbissen. Mein Hund hat sich damals sofort unterworfen. Der Dobermann biss trotzdem völlig irre weiter. Der Hundehalter fand das Ganze sehr lustig. Einige Zeit später ist er nochmals, trotz sofortiger, deutlicher Unterwerfung, gebissen worden, wiederum von einem Dobermann. Der Hundebesitzer fand das ebenfalls nicht weiter schlimm und lächelte sogar. Von diesem Moment an hat mein Hund aufgehört, sich zu unterwerfen. Das führte dazu, dass es immer wieder Kämpfe mit anderen Rüden gab, die meist blutig endeten, mein Hund hat aber nie mehr aufgegeben. Mittlerweile hat sich das Ganze ein wenig gelegt. Heute weiss ich, dass mein Hund nur den Kampf aufnimmt, wenn ein anderer Rüde zu beissen beginnt.
Mit sogenannten "Kampfhunden" hatte ich bisher nie Probleme. Ich habe aber festgestellt, dass es eine gewisse Gruppe Hunderassen gibt, wo die Hundehalter irgendwie nicht ganz normal ticken. Leider hat sich das bei mir (und einigen Bekannten) immer auf den Dobermann, den Rottweiler und den Schäferhund sowie Appenzeller-Mischlinge konzentriert. Klar, auch von diesen Rassen gibt es verantwortungsvolle und klar denkende Hundehalter. Leider hatte ich aber bisher vor allem mit Hundehalter der untersten Schublade zu tun: Sie hatten Freude, wenn ihr Hund zu streiten beginnt, sie nehmen ihren Hund nicht zurück, selbst wenn man seinen Hund an der Leine führt, sie kennen die einfachsten Grundregeln nicht und sie haben dass Gefühl, dass nur IHR Hund ein Recht zu leben hat. Schade eigentlich.
Mittlerweile habe ich angefangen, solchen Kämpfen vorzubeugen. Auch bin ich bereit, eine Streit mit Hilfe von Gewalt zu schlichten. Früher hätte ich das nie gemacht.
Passt also auf, dass Euer Hund keine solchen schlimmen Erlebnisse machen muss. Dann ist er auch im Erwachsenenalter ein angenehmer Artgenosse.