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Was sonst nirgends passt

In dieser Rubrik steht all das, was in den anderen Rubriken irgendwie nicht so recht reinpasst. Nicht alles lässt sich eindeutig zuordnen oder betrifft mehrere Themen gleichzeitig. Wer so ein Thema hat, ist in dieser Rubrik gut aufgehoben.  
Was tun wenn Kampfhunde zubeißen?
23. Juli 1999 15:36


: was tun wenn ein Kampfhund zubeißt.

Ich denke die ganze Hysterie um die sogenannten Kampfhunde ist übertrieben. Die Hunde sind so, wie sie der Halter erzieht. (gilt auch für andere Hunderassen).
Auf Eure Frage kann ich aus eigener Erfahrung antworten:
Unser kleiner Mischlingshund wurde von einem sog. Kampfhund ohne
Voranmeldung angefallen. Natürlich hat sich der Hund richtiggehend
in unseren Hund verbissen und nicht losgelassen.
So, und nun kommt der Unterschied zu den meisten anderen Hunderassen: Mit Schreien und treten und schlagen erreicht man
bei diesen Hunden das Gegenteil, das heisst der Hund wird angefeuert
seine Beute noch mehr anzupacken.
Also, weil ich das wusste, bin ich sofort zu dem Hund hin und habe
ihn am Halsband gepackt, habe dieses mehrmals mit der Hand gedreht,
bis der Hund keine Luft mehr bekam und von unserem kleinen Mischling
abliess.
Wenn ich nicht dazwischen gegangen wäre, würde er sicherlich nicht
mehr leben. Wir haben ihn aber durch mehrere Behandlungen beim Tierarzt wieder gut hingekriegt, gottseidank.
Ich muss noch beifügen, dass ich absolut für diese Hunderassen bin, denn ich kenne mittlerweile mehrere Amstaffs u. Bullis. Dieser Unglücksfall ist durch einen geschädigten Hund passiert, was letztendlich durch den Menschen verursacht wurde. Der Hund wurde
nach diesem Vorfall sofort eingeschläfert.

23. Juli 1999 20:32

Hallo Ihr zwei

Ich habe mir immer auch vorgestellt,was ich alles tun wuerde, wenn ein "Kampfhund" sich auf meinen Berner Sennenhund-Bobtail stuerzen wuerde. Immer hatte ich auch ein CS-Gas und ein Handy dabei. Und dann kam ein Abend, an dem ich beides nicht dabei hatte, und ein Pitbull meinen Jerry angriff. Er biss Jerry sofort in die Kehle, liess nicht mehr los, und schlug sich meinen Hund links und rechts um die Backe, schleppte ihn auf die Strasse und wieder zurueck....
Ich habe ihm in die Eier getretten, mehr als einmal, und dieser Hund hat nicht einmal zusammengezuckt, geschweige denn losgelassen. Dann habe ich versucht, ihm das Halsband umzudrehen, und ihn zu erwuergen, auch das war nicht erfolgreich, weil er ein ziemlich breites Lederhalsband anhatte, das man nicht umdrehen konnte. Das Ende war, mein Hund war tot, und den Pitbull bekam man erst von meinem Hund los, indem man ihn dreimal um die Achse drehen musste und ihm dann erst mit Hilfe eines Regenschirms das Maul oeffnen konnte.
Haette ich ein Messer bei mir gehabt,dann haette ich ihm die Kehle durchgeschnitten, aber ich hatte keines, und bis heute trage ich auch keines mit mir rum. Denn meistens ist es doch so: man kann sich noch so viele Gedanken machen, wenn dann der Fall eintritt, ist man doch nciht darauf vorbereitet.

Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob es falsch oder richtig war, was ich getan habe, oder aber ob ich nicht noch mehr haette tun muessen, um meinen Jerry zu retten. Aber alles was ich versucht habe, war fuer die Katz'.

Sorry, wenn das alles deprimiert klingt, aber Jerry fehlt mir heute noch.

Wie oben bereits ausgefuehrt: sich Gedanken machen ist sinnvoll, aber wenn's passiert, handelt man ohne sich Gedanken zu machen. In meinem Fall hatte ich auch mehr Glueck als Verstand, dass der Pitbull nicht auch mich erwischt hat, sondern nur meine Hose, aber selbst darueber macht man sich keine Gedanken.

Schoene Gruesse

PJ

P.S.: Das soll keine Hetze gegen Kampfhunde sein, sondern es war leider meine Erfahrung mit einem Pitbull.


23. Juli 1999 21:22

Hallo PJ,

Ich glaube, das Image der "Kampfhunde" und der Rummel um sie treibt viele Menschen dazu, sich diese Hunde zuzulegen, weil sie genau das toll finden, was der Hund assoziiert. Oder, weil sie Anti sind - was Vater Staat nicht will, ist ihr Ressour.
Das es mit solchen Hunden, die überwiegend von Vollidioten gehalten werden - nein, da lass ich mir nicht reinreden! - unweigerlich irgendwann zu Unfällen kommt, ist doch wenig verwunderlich.

Vor etwa 10 Jahren, ich war siebzehn, lebte ich mit meinem damaligen Freund - einem wilden "Hippi" - und meinen zwei (kleineren) Hunden etwa ein Jahr lang auf der Straße. Ich lernte ihn in Freiburg kennen, aber irgendwann verschlug es uns nach Frankfurt. Die Hunde der Punks waren überwiegend nette große Mischlinge, bei den Leuten allerdings die wirklich gefährlich waren, z.B. die Dealer, die in den U-Bahnen patroullierten, wurden Pitt u. Co gerade richtig modern. Siebzehnjährige Straßenjungen, "Zigeuner und ähnlich" (will damit sagen, sie waren dunkler, hab mir damals keine Gedanken über die Nationalität gemacht), schmückten sich mit wehrhaften Hunden oder ließen sie zumindest wenn sie passierten mit einem scharfen "Fuss!" gefährlich wirken. Einmal erlebte ich, wie solche Leute in einem Frankfurter Stadtpark einen dieser Hunde (kann heute nicht mehr beurteilen welche Rasse es genau war) vorsetzlich auf einen Mischlingshund losliessen, dessen Besitzer sein Leben gerade noch retteten, indem sie den Hund mit CS-Gas ablenkten (Außer Gefecht setzen kann man einen solchen Hund wohl nicht mal damit...) und mit dem verletzten Hund um ihr Leben rannten, während die gröhlenden "Pitt"besitzer ihre wertvollen Hund zurückholten.

Ich weiß noch, das ich völlig perplex war. Eine solche Mentalität hatte ich mir bis dato nicht vorstellen können.
Da die Spaziergänger mit dem Mischling bewaffnet (war ich auch, aber ich hatte noch keinen Gedanken an die Abwehr von Hunden verschwendent) und reaktionsschnell waren, schätze ich das es nicht der erste Vorfall dieser Art dort war. Und vermutlich ist die Situation nicht besser geworden? (Hallo Großstädter;-)?)

Seit dieser Zeit, in der ich die Drogen- und Straßenszene sozusagen hautnah kennenlernte, habe ich über gewisse Leute keine Vorurteile mehr, sondern nur noch Urteile. Und solchen Leuten mit den dazugehörigen Hunden gehe ich ganz schnell aus dem Weg, ob mit oder ohne Hund. Ich verstehe gut, das sich Leute, die in entsprechend gefährdeten Gebieten leben, Gedanken machen und finde auch den Ausdruck "Kampfhund" in diesem Fall passend. In der Hand solcher Spinner wäre vielleicht ein Rotti o.ä. ebenso gefährlich, aber der ist halt nicht hipp.

Viele Grüße, Anneke

23. Juli 1999 21:48


: Ich habe mit der Dame am Telefon gesprochen. Dort in Berlin war es leider nötig, diese Ratschläge zu veröffentlichen.

: Für die im Buch genannten und von der Dame bestätigten Zustände in Berlin trifft das sicher zu.

Hallo liebe Iris,

mich würde mal interessieren, woher du das so genau beurteilen kannst. Ich lebe zufälligerweise in Berlin und zufälligerweise auch noch in einem Bezirk, der in der Hinsicht sehr verschrien ist (Kampfhundeproblematik). Und ganz ehrlich gesagt, ich merke davon einfach nichts, das diese Hunde nun gefährlicher sein sollen, als andere. Auch auf meinen Hund sind schon sog. Kampfhunde "losgegangen". Die Folge war immer ne harmlose, kurze Keilerei ohne jegliche Verletzungen. Man muss nicht gleich die Brechstange zücken, nur wenn ein Staff knurrt...und Berlin ist hundemässig meiner Ansicht nach eine der fortschrittlichsten und prozentual gesehen, ungefährlichsten Regionen.

Bis dann

Franziska

24. Juli 1999 09:22


Hallo Alle!

Machen wir uns doch nichts vor, wenn wir sagen, dass das nur Vorurteile gegen eine bestimmte Hunderasse sind. Vorurteile müssen doch aus vorausgegangenen Erfahrungen entstanden sein und nicht aus dem blauen heraus.
Wenn man sich mal die Mühe macht und sich anschaut, was im Rassestandart der sogenannten Kampfhunde drinsteht, wird man feststellen, daß der "Kampf" genau das ist wozu diese Hunde gezüchtet wurden. Es steckt also in diesen Hunden drin. Diese Rassen sind aufgrund ihrer genetischen Anlagen also schon von vornherein anders einzustufen als bespielsweise ein Husky, dem ein Aggressivitätsgen (gegenüber dem Menschen) zB fehlt.
Hinzugehen und zu sagen, diese Hunde sind wie alle anderen auch, trifft das Problem überhaupt nicht; denn das sind sie nicht.
Was man tut, wenn einem ein Kampfhund anfällt?
Beten, würde mir da spontan einfallen.
Ich kenne da einen "Typen" der mit seinem Hund (American Staffordshire)
auf den Hundeplatz geht. Er läßt den Köter scharfmachen.
Wenn Gäste kommen, muss der Hund in die Box. Wenn die Tür nicht zu ist, stürzt sich die Töle auf alles was am Haus vorbei geht.
Vorurteile?
Ich glaube nicht.

SLP


24. Juli 1999 09:36

Hallo!

Die anderen haben ja schon viel geschrieben, dennoch hier nochmal was von mir:

Beurteilt bitte Hunde NICHT IMMER nach dem Aussehen & Rasse, ob sie aggressiv sein könnten oder nícht!!!

Nur weil ein sogenannter "Kampfhund" etwas gefährlicher aussieht als andere Hunde heisst es noch lange nicht, dass er auch gefährlich ist!

Die Besitzer und Erfahrungen, die ein Hund machen muss, machen ihn gefährlich, keinesfalls die Rasse!!!

Schaut Euch bitte diese Bilder an:

[f10.parsimony.net]
[f10.parsimony.net]

Hättet Ihr Angst vor diesem Hund?????

Wahrscheinlich nicht, wie alle...

Dieser Hund hat aber schon Menschen böse gebissen!!!!!!

Vor seiner Freundin, einer herzensguten, treudoofen Am-Staff-Hündin haben alle Angst und trauen sich nicht ran.
Sie würde NIEMALS einer Fliege etwas zu leide tun!!

Auf Siggi aber sind schon immer alle Leute zugegangen, haben ihre Kinder
ohne mich zu fragen zu ihm hingeschickt, denn er sieht ja soooooo lieb aus!!!!


Gruss,

Kine

P.S.: Die Rüden, von denen Siggi gebissen wurde, waren allesamt Mischlinge (keiner von denen dürfte "Kampf-Hund-Blut" in sich gehabt haben!!!!), und das "obwohl" es hier sooo viele sogenannte "Kampfhunde" gibt, mit denen er in Kontakt kommt!!!