Hallo,
: Ich hatte vor einiger Zeit eine Nachricht von Dir in einem anderen Forum gelesen, wo es über die Ausbildung von Hunden in einer Hundeschule ging.
: Du hattest überhaupt keine Kennung, warum Leute mit ihren Hunden in die Hundeschule gehen, für Dich persönlich käme das überhaupt nicht in Frage und überhaupt hättest Du gewaltige Vorurteile gegen Hundeschulen. Na da war ich villeicht baff. DER Burghard *staun* der immer davon spricht, daß alle bösen bösen Menschen ihm gegenüber, bzw. seinem Hund, nur Vorurteile entgegenbrächten???? Villeicht vergleichst Du mal Deine Abneigung zu Hundeschulen mit den Ängsten der Leute vor sog. Kampfhunden und stellst fest, daß es den selben Ursprung hat und evtl. kannst Du ja sogar den einen oder anderen verstehen mit samt seiner Angst??? Du verstehst ja Deine Abneigung gegen Hundeschulen auch - unterstelle ich jetzt einfach mal - obwohl sie genauso unbegründet ist bzw. auch nur auf Deinen persönlichen Erfahrungen beruht.
???????
Wo hast Du das denn jetzt her?
Ich engagiere mich seit geraumer Zeit im Tierschutzverein Bochum, welcher angeschlossen
an sein Tierheim eine Hundeschule betreibt, in der u.a. zum Verhaltenskrueppel gequaelte
Hunde, meist das Ergebnis einer Schutzhundeausbildung auf eigene Faust, resozialisiert
werden. Dort sind die sogenannten "Kampfhunde" in der absoluten Minderheit, meist handelt
es sich um DSH oder Rotti's und deren Mischungen.
Der letzte wirklich krasse Kandidat fuer das Resozialisierungstraining war ein hochdekorierter
DSH Ruede, der im Abstand weniger Monate zwei kleinere Hunde getoetet hatte.
Meine eigener Bullterrier absolviert erfolgreich das Ausbildungsprogramm fuer die Begleithund-
pruefung und duerfte Ende des Jahres soweit sein. Im Gegensatz zu einer ganzen Reihe von reichlich
gestressten "Normal"-Hunden haben wir eine AmStaff-Huendin aus dem Tierheim in unserem F-Kurs,
die sowohl die Begleithundpruefung, wie auch (just for fun) mit ihrer Besitzerin den bayrischen
Hundefuehrerschein mit Leichtigkeit erworben hat.
Der Gipfel der Schizophrenie in der augenblicklichen "Kampfhunde"-Diskussion ist wohl die
Tatsache, dass Baxter the Bullterrier (der Kampfhund) mittlerweile als Therapiehund fuer
Menschen mit einer Hundephobie eingesetzt wird. Einen konkreten Fall kann ich Dir hier gerne
mal schildern. Ein grosser Dobermann-Hirtenhundmix hat auf der Strasse unvermittelt einen
Kinderwagen nebst Kind umgekickt und die Mutter so in den Oberarm gebissen, dass sie zur
Behandlung ins Krankenhaus musste. Da diese Rassemischung offensichtlich von den Sensations-
medien als unverkaeuflich angesehen wurde, steht dieser Vorfall selbstverstaendlich auch
in keiner Zeitung, genausowenig wie die zur Therapie verwandte Hunderasse (der gemeine Kampf-
hund) dort zu finden sein wird.
Und waehrend die prominenten Hysteriker in der Politik Kastrationszwang und Rasseausrottung
erwaegen und die kleinen Hysteriker auf der Strasse sich mit Messern und Giftspray ruesten,
darf ich mich mit meinem "Kampfhund" um das traumatisierte Opfer des "Normal"-Hundes von
nebenan kuemmern.
Ach, ich vergass zu erwaehnen. Der o.g. Dobermann-Zottelmix buesst sein Fehlverhalten nicht
mit dem Tod, vermutlich wird er bald auf ordnungsamtliche Anordnung in unserer Hundeschule
zur Verhaltensaenderung antreten. Versteht sich von selbst, dass wir diese Muehe der Umer-
ziehung bei gleichem Falle mit einem sogenannten "Kampfhund" nicht haetten, der ware sicher
abgespritzt worden.
Was bitte moechtest Du mir jetzt ueber Hundeschulen erzaehlen?
Vieleicht waere eine gut dosierte Prise "Sarkasmus, Zynismus und Verarsche" nuetzlich gewesen,
um Dich zu veranlassen meine Beitraege etwas genauer zu studieren.
Herzlichst
Burkhard