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: Hallo Sabine!
Höre ich aus Deiner Anfrage heraus, daß Du eigentlich einen Hund haben wolltest, der zu aller Welt freundlich ist und nun hast Du Schwierigkeiten, mit dem Schutztrieb klarzukommen? Ich war neulich bei einer "Problemhundberatung" dabei, wobei es sich schnell herausstellte, daß der Hund nicht das Problem war, sondern das Bild vom Hund, das im Kopf der Besitzerin herumspukte.
Bisca verbellte jeden, der ins Haus wollte oder aufs Grundstück. Für einen Hovi sein Job. Fraule wurde nervös, und da Bisca nicht sehr selbstsicher war, sondern eigentlich mehr auf Fraules Okay wartete, ob der Besucht nun genehmigt ist oder nicht, wurde auch der Hund nervös. Außerdem stand sein Korb und auch sein Eßplatz im Flur und wer hat es schon gern, wenn jeder Besuch erstmal durchs "Schlafzimmer " trampelt. Bei der Tochter vom Fraule war Bisca anders, denn sie blieb ruhig, sagte nur kurz "Genug!" und Bisca suchte ihre Nähe und beobachtete den Fremden.
Lernen muß nun das Fraule: Beim Anschlagen ruhig zu bleiben, dem Hund Sicherheit zu geben. Lautes "Neiiin" oder Schimpfen würden die Situation nur verschärfen.
Sie muß den Hund noch besser ausbilden, aber ohne Druck, sondern mit dem Clicker.
Außerdem mußte sie die Rangordnung wieder herstellen, denn einerseits war der Hund mal nicht Chef, in anderen Situation dann aber wieder. Für den Hund verwirrend. Wir empfahlen die Drei-Wochen-Kur nach Aldington (Buch "Was tu ich bloß mit diesem Hund?", bis auf den alten Zopf Nackenschüttler wirklich zu empfehlen)
Hovis haben meiner Erfahrung nach eine relativ hohe Reizschwelle und sind für gewöhnlich nicht vorprellend aggressiv. Mir scheint eher, mit ihrem Anschlagen "rufen" sie ihren Chef, damit der dann entscheidet, ob derjenige näherkommen darf oder nicht. Er wird Fremde nicht überschwenglich begrüßen, sondern sich verziehen und die Lage weiter im Auge behalten.
Ich hoffe, ich konnte Dir damit etwas weiterhelfen.
Franziska und Wonda