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Buch: Kampfhund, Schutz und Abwehr""

geschrieben von Simone(YCH) 
Buch: Kampfhund, Schutz und Abwehr""
28. Juli 1999 19:30

Dieses Buch ist in Berlin mit einer vorläufigen Auflage von 1000 Stück erschienen. Marlies Schirmer ist die Verantwortliche für den Inhalt, den der Verlag "Info und Rat" veröffentlicht hat. Sie reiht zu den Kampfhunden Rassen, wie Molosser, Dogge, Dobermann etc. ein. Ihre Begründungen für deren angebliche Aggressivität sind u.a. "der Irish Wolfhound sei gefährlich, da er wild gegen Feinde sei", "er Schäferhund würde Kinder so oft beißen, da törichte Eltern ihn zum Hüten der Kinder kauften." Als Schutzmaßnahme empfiehlt sie solch unglaubliche Dinge wie: Stiche ins Hundeauge mit Kugelschreiber oder Taschenmesser, oder in den Gehörgang oder in die Hoden. Zudem empfiehlt sie Tritte, Steinwürfe, Auskegeln der Hinterhand etc.
Ich finde es unfaßbar, was manche Leute veröffentlichen dürfen. Dies geht meiner Meinung nach über die freie Meinungsäußerung hinaus, da es Gewalt verherrlicht, Hunderassen dikreminiert und zur Tierqälerei auffordert. Wer mehr hierzu lesen möchte: www.molosser.de/dabo/99-07b.htm. Ich hoffe, daß hiergegen erfolgreich vorgegangen werden kann!


29. Juli 1999 08:01

: Ich finde es unfaßbar, was manche Leute veröffentlichen dürfen. Dies geht meiner Meinung nach über die freie Meinungsäußerung hinaus, da es Gewalt verherrlicht, Hunderassen dikreminiert und zur Tierqälerei auffordert. Wer mehr hierzu lesen möchte: www.molosser.de/dabo/99-07b.htm. Ich hoffe, daß hiergegen erfolgreich vorgegangen werden kann!
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Simone,

lebst Du in Berlin ??
Falls nicht, dann laß´ Dir sagen, daß viele die hier leben schlicht
ANGST haben !!!
Und das ist nicht unbegründet:
Erst letzte Nacht wurde wieder ein Hund ( es wurde nicht gesagt welche Rasse und es ist auch egal) auf einen Mann gehetzt, diesem wurde in den Bauch gebissen. Was hätte dieser Mann Deiner Meinung nach tun sollen ?
Wie soll er sich verteidigen ? Möglichst gewaltfrei ???;-))
Ich behaupte nicht, daß Bücher wie das von Dir angeprangerte der Weisheit letzter Schluß sind. Sie sind ein verzweifelter Versuch, den ängstlichen Menschen hier ein Gefühl zu vermitteln, sie sind nicht völlig macht- und hilflos wenn ein Hund angreift.
Wenn man selber noch einen Hund hat oder sogar ein Kind, dann hat man noch mehr Angst, und diese Angst ist oft schlimmer als die Angst um einen selber.
Ich persönlich bin "bewaffnet" wenn ich hier in Berlin auf die Straße gehe. In erster Linie um meinen Hund zu schützen, obwohl ich glaube, daß ich vor Schreck wohl nur erstarren würde und gar nichts tun KÖNNTE.
Und, by the way, ich wohne nicht im Wedding und nicht in Kreuzberg,
sondern in Charlottenburg,.--
Und es interessiert ÜBERHAUPT NICHT ***wieviele*** Beißvorfälle mit welchen Rassen es in dieser Stadt gibt. Für denjenigen den oder dessen Hund es trifft ist nämlich genau *dieser eine* Bißvorfall einer ZUVIEL !!!



29. Juli 1999 09:06

Liebe Claudia!
Ich lebe nicht in Berlin, insofern weiß ich natürlich auch nicht wie schlimm es ist. Natürlich würde ich bei einem Angriff von einem Hund auch alles versuchen. So ist es vielleicht auch ratsam ein Spray immer mitzunehmen. Aber dieses Buch richtet sich völlig unqualifiziert gegen bestimmte Hunderassen. Und Du gibst mir bestimmt recht, wenn ich sage, daß es egal ist, welche Rasse aggressiv ist. Das ist nicht von dem Hund, sondern vom Besitzer abhängig. Du schreibst ein Mann habe seinen Hund auf einen Menschen gerichtet. Also muß doch der Besitzer verurteilt werden und nicht der Hund! Und ich selbst habe einen sogenannten Kampfhund. Einen Bullmastiff. Diese Rasse ist in keinster Weise aggressiv gezüchtet. Sie wurde noch nicht einmal in der Vergangenheit zum Kampf benutzt, sondern zum Schutz vor Wilddieben. Und diese sollten dabei nicht verletzt werden. Ich finde es nicht richtig, rassen zu verurteilen, nur weil sie vor Jahrzehnten und Hunderten zum Kampf gegen z.B. Löwen oder Wölfe gezüchtet wurden. Meiner Meinung nach sollte sich jegliche Kritik gegen alle Besitzer solch aggressiver Hunde richtet, nicht gegen die Hunde an sich!

Liebe Grüße, Simone.

29. Juli 1999 10:18

Hallo Claudia,

ich lebe in Berlin und - kannste glauben - ich weiß wovon die Rede ist. Mir ist es zweimal so gegangen und ich stand da wie eine Eisfigur und konnte überhaupt nichts tun. In den ersten paar Sekunden konnte ich vor Angst gar nichts denken und dann schossen mir soviele Dinge durch den Kopf, daß ich keinen Gedanken zu Ende bringen konnte und dann war es auch schon vorbei.
Ich habe mir seit dem geschworen, mich bzw. meine Hunde zu verteidigen. Zu einem "Ernstfall" ist es glüchlicherweise noch nicht gekommen. Dennoch bin ich der Meinung, gehören derartige Bücher, wie von Simone beschrieben, nicht in die Regale einer Bücherei. Zu viele Leute, gerade in Berlin, haben einen Hass auf Hunde und denen kommt so eine Anleitung "Wie quäle ich Nachbars Lumpi, der mich sowieso nervt" gerade recht. Aufklärung und einen gewissen Zwang auf die Hundehalter wäre m. E. der bessere Weg. Soll doch eingegriffen werden und den Menschen, die Hunde auf andere hetzen muß der Hund sofort abgenommen werden. Jeder Hundehalter sollte sich dafür interessieren: wie sozialisiere ich meinen Hund und wie kann ich für eine artgerechte Unterbringen (soll heißen auch das Zusammenleben der vielen vielen Hunde in der Stadt) und nicht für den hundelosen Rest der Berliner sollte die Parole sein: Wie kann ich am Besten Hunde abschlachten. (Sorry für den grassen Ausspruch)
Das dieses Buch auf die Hunderassen bezogen ist, scheint mir schon ein Indiz dafür zu sein, daß das Buch nicht von einem tierliebenden Sachverständigen geschrieben wurde und eigentlich die Angst nur schüren kann, als zu erreichen, daß sich die Menschen "sicherer" fühlen, nur weil sie nach dem Lesen nun glauben zu wissen, wie sie sich wehren können.
Na ja, ich will damit nur sagen, daß so ein Buch in meinen Augen nicht der richtige Weg ist Ängste (die ich auch habe) abzubauen. Im Gegenteil, es vermittelt hundelosen Menschen, die eigentlich ohne argwohn auf Hunde zugehen den Eindruck, sie müßten Angst haben und sich entsprechend "vorbereiten".

Gruß
Julia

29. Juli 1999 12:27

Hi Julia,
:
: ich lebe in Berlin und - kannste glauben - ich weiß wovon die Rede ist.

ich muss dir jetzt doch nochmal schreiben...auch wegen der ganzen Berlin-Diskussion.

Ich wohn ja auch in Berlin, und zwar in Friedrichshain, direkt an der Grenze zu Kreuzberg. Einige "Vorfälle", die hier (also bei mir um die Ecke) passiert sind standen schon in der Zeitung....kann mich an einen mit einem Dobermann, und an einen mit einem "Pitbull" erinnern. Den "Pitbull" und seinen Besitzer kannte ich vom hören und sehen her. Der war eine absolute Ausnahme, der unter den hiesigen Hundehaltern ziemlich verschrien war (weil immer nur besoffen und sein Hund nur an der Leine und ziemlich giftig).

Ansonsten haben hier die allermeisten Leute "Kampfhunde", die Penner, Hausbesetzer und Türken ebenso, wie ganz normale Leute. Aber trotzdem muss man vor all diesen Kampfhunden bei mir in der Gegend echt keine Angst haben, sind alle cool drauf und eigentlich überhaupt nicht aggressiv (einige Ausnahmen, die es aber genauso mit anderen Rassen gibt, mal ausgeschlossen). Ich kann hier an dieser Stelle in Berlin kein "Kampfhundproblem" erkennen, obwohl eigentlich gerade meine "Gegend" dafür "bekannt" ist (v.a. Kreuzberg, wo ich mich auch des öfteren aufhalte, und wo mir auch nichts in der Hinsicht auffällt).

Vielleicht ist es ja bei dir in der Gegend, vielleicht auch eher in den Randbezirken Berlins schlimmer, aber für Berlin allgemein kann ich kein "Kampfhundproblem" sehen, daß nicht überall anderswo mindestens genauso hoch oder gering ist.

Bis dann

Franziska