Meldungen um bestimmte Hunderassen
25. August 1999 09:56

Guten Tag

Wann hört ihr endlich auf, bestimmte Hunderassen als Kampfhunde
zu benennen? Auch wenn sie teilweise nicht mit der Bezeichnung genannt wurden
sind Titel wie "typische Kampfhunderassen" doch ziemlich klar wenn
man die anderen Meldungen zu Hilfe zieht.

Ich empfehle nun noch einmal ganz dringend die ETIKETTE zum Studium.

Das Forum wurde nicht für den Zweck geschaffen um an irgendwelchen Hunderassen
herumzutreten. Wer das nun nicht versteht und die elementarsten Regeln
missachtet hat nun zwei Möglichkeiten:

1. sich in Zukunft an die Etikette zu halten,
2. oder die Konsequenzen zu ziehen und hier nicht mehr zu schreiben.

Freundliche Grüsse

Rolf



25. August 1999 23:23

: Guten Tag
:
: Wann hört ihr endlich auf, bestimmte Hunderassen als Kampfhunde
: zu benennen?

Herzlichem Dank Rolf
Hélène


26. August 1999 07:18

Guten Morgen Rolf,

Eigentlich stimme ich dir ja zu. Aber es gibt doch leider, "eine Kampfhundproblematik". Versteh mich bitte nicht falsch, mit Problematik meine ich das, eben manche Rassen als Kampfhunde denunziert werden. Und das ja auch von Offiziellen Stellen. Wenn diese Hetzte soweit führt, das selbst Hundebesitzer den "Horrorgeschichten" glauben schenken und dadurch eine Abneigung gegen bestimmte Rassen entwickeln, kann es doch nicht Schaden, wenn in einem Forum wie diesem darüber Aufgeklärt wird das diese Ängste unbegründet sind. Vielleicht lassen sich dadurch ja einige Leute überzeugen, das kein Hund nur wegen seiner Art ein "Kampfhund" ist. Ich denke, wenn hierzu geschwiegen wird und Halter , so denunzierter Hunde nicht Aufklärungsarbeit leisten. dann haben es die Behörden und die Medien es zu leicht ihre Hetze weiter zu betreiben.

Tschüß
Mario

26. August 1999 07:39

Hallo Forum,

auch auf die Gefahr hin wieder eine Flut loszutreten, ich muss es loswerden!
Warum regen sich einige hier sooo über den Begriff Kampfhunde auf? WIR wissen doch wie es gemeint ist.
Es geht lediglich darum dem Leser eine Vorstellung von den einzuornenden Hunderassen zu machen. Genauso kann ich über Hütehunde, Schlittenhunde oder Jagdhunde reden. Die Rassen die man gemeinhin darunter versteht werden auch zum Grossteil nicht entsprechend eingesetzt. (gerade bei Hütehunden). Im Grunde sind alle Hunde wohl als Familienhunde zu bezeichnen, zu mindest die über die wir hier im Forum reden, oder?
Wie soll man sie denn sonst bezeichnen? (warte auf Kreative Vorschläge) Früher wurden sie (leider wie ich hier lesen durfte wohl immer noch) zu Hundekämpfen eingesetzt. Daran ändert auch nicht, dass der überwiegende teil heute von "normalen" Menschen ordnungsgemäß geführt wird.
Wir sollten aufhören ändern zu wollen, was nicht zu ändern ist. Lasst sie Kampfhunde heissen, aber keine sein! Ich habe feststellen können, dass ein gut erzogener "Kampfhund" viel mehr in den Köpfen der Menschen bewegen kann, als der ständig wiederholte Satz "das ist kein Kampfhund, der kämpft nicht".
Was kann es uns Hundefreunden besseres passieren, dass jemand über eine der gängigen Suchmaschienen bei dem Wort Kampfhund auf das Forum stösst. Der erwartet sonst was, und liesst dann hier unsere guten Beispiele und erfährt von sorgsamen Hundebesitzern, statt von reisserrischen Zeitungsartikeln.

Wie gesagt, ich verstehe die Empfindlichkeit nicht


Gruss Juliane

PS habe selbst keinen Kampfhund, sondern einen Gebrauchshund -
brauchen tue ich ihn sicherlich - aber "gebrauchen"?

26. August 1999 11:01

Hallo,

: Warum regen sich einige hier sooo über den Begriff Kampfhunde auf?
: WIR wissen doch wie es gemeint ist.

"WIR" ist ein großes Wort und es wäre wirklich eine wünschenswerte
Fiktion, daß alle hier im Forum wissen was gemeint ist.
Die Realität ist aber leider nicht so. Dies wird noch jedes
mal bewiesen, wenn im Diskussionforum wieder ein völlig unproduktiver
Endlos-Thread mit dem großen "K" im Subject losgetreten wird.

: Genauso kann ich über Hütehunde, Schlittenhunde oder Jagdhunde reden.

Ich kann auch Menschen in verschiedene Kategorien einteilen, die meisten
davon harmlos, andere wiederum nicht. Es gibt z.B. Europäer, Asiaten,
Amerikaner, Afrikaner..., es gibt weiße, schwarze, rote und gelbe Menschen.
Es gibt in der Vorstellung einiger (leider viel zu vieler) Menschen aber auch
Kategorien wie "Kanacken, Kameltreiber, Asylanten etc.".

Verstehst Du den Unterschied? Die ersten Begriffe sind Wertfrei, die zweite
Kategorie ist Ausdruck übelster Propaganda.

Hast Du evtl. jemanden im Bekanntenkreis mit dunklen Taint und schwarzen
Haaren? Frag den mal, wieviel Toleranz er einer solchen Klassifizierung
entgegenbringt, obwohl ja jeder weiß was damit gemeint ist.

: Die Rassen die man gemeinhin darunter versteht werden auch zum Grossteil
: nicht entsprechend eingesetzt. (gerade bei Hütehunden).

Werden wir konkret und machen hier mal eine Rechnung über die sogenannten
"Gebrauchshunderassen" auf (in vielen Fällen wohl eher "Mißbrauchshunderassen"winking smiley.

Von allen Hunderassen in Deutschland, die für Schutzhundeaufgaben befähigt
sind, werden ca. 30% im Schutzdienst verwandt.

Von den hier beheimateten "Jagdhunderassen" werden vielleicht noch 20% zur
Jagd eingesetzt.

Auch bei den "Hütehundrassen" findet sich nur noch ein Anteil von vielleicht
2%, die ihrer ürsprünglich zugedachten Tätigkeit nachgehen.

Bei den sogenannten "Kampfhunderassen" wirst du hier in Deutschland noch
einen Bodensatz von 0,001% der Hunde finden, die zu Hundekämpfen verwandt
werden.

Bei dieser Quote ist der Gattungsbegriff "Kampfhund" nur noch Diskriminierung
und hat mit der Realität nichts mehr zu tun.

: Wie soll man sie denn sonst bezeichnen? (warte auf Kreative Vorschläge)

Wie wäre es den schlicht und einfach mit den korrekten Gattungsnamen wie
Bullhunde-Rassen oder Molosser?

: Früher wurden sie (leider wie ich hier lesen durfte wohl immer noch) zu Hundekämpfen eingesetzt.

Mag sein, daß auch heute noch Hunde bestimmter Rassen bei Hundekämpfen
mißbraucht werden, aber erstens sind das in der Subkultur dieser kriminellen
Szene schon längst nicht mehr die traditionellen "Kampfhunderassen", sondern
unscheinbare aber nichtsdestotrotz sehr "potente" Wolfshybriden (schau Dir mal
den nächsten Husky an, auch ein Kampfhund...?).
Und zweitens darf ich Dir aus meiner Arbeit im Tierschutz versichern, daß die
Zahl der sogennanten "normalen" Hunde, allen voran dem DSH, die diletantisch
von ungeeigneten Personen zu "Schutzhunden" verbogen werden sollten und dann
als Gefahr für die Allgemeinheit mit zerbrochener Hundepersönlichkeit im
Tierheim landen, unverhältnismäßig viel höher ist (bitte keine neue Diskussion
um SchH, ich spreche wirklich nur von "ungeeigneten Personen"winking smiley.

: Wir sollten aufhören ändern zu wollen, was nicht zu ändern ist.

Das sagt sich aus Deiner Perspektive leicht, denn Du bist ja (noch)
nicht betroffen.

: PS habe selbst keinen Kampfhund, sondern einen Gebrauchshund -

Hier liegt wohl der springende Punkt, Du kannst meine negativen
Erfahrungen unter dem Stichwort "Kampfhund" nicht im geringsten
nachvollziehen. Auch musst Du nicht mit der stetigen Bedrohung
leben, daß irgendwelche profilneurotischen Provinzpolitiker
beschließen Dir den Hund abzunehmen. Du stehst nach der nächsten
Landesinnenministerkonferenz im Herbst nicht vor der Wahl dein
Tier zwangskastrieren zu lassen, oder Deutschland den Rücken
zu kehren.

Burkhard



26. August 1999 11:34

Hallo Burkhard,

zunächst zu meinem "Gebrauchshund" ein Rottweiler. Bin auch schon von der Kampfhundeverordnung gestreift worden... Die Versicherung bei der wir alle unsere Policen haben wollte ihn erst nicht versichern, da er bei ihnen auf der "Liste" der Kampfhunde steht. Erst eine Androhung alle Policen zu kündigen half, da hatte ich dann keine Lust mehr und habe die Versicherungen gewechselt.
Ich bin sicher, dass die Hysterie in dieser Angelegenheit in nicht alzu ferner Zeit auch Dobermann, Rottweiler und Co erreicht hat. Da hilft aber kein Lamentieren! Wenn man sich bestimmte Rassen aussucht, sollte man wissen was auf einen zukommt. Dann zu sagen "alle sind ja soo unfair" ist unrealistisch. Womit ich wieder auf die Wirkung eines gut erzogenen "Kampfhundes" komme. Bei Deinem gehe ich mal davon aus, dass er das ist. Erreichst Du nicht mehr damit wenn die Leute sehen, wie gut er hört, als Dich mit ihnen auf Endlosdiskusionen einzulassen, dass Dein Hund und DU eben nicht zu "Denen" zählen? Mit Rottweiler hat man auch nicht nur Freunde. habe selbst im Park am Image meines "Monsters" arbeiten müssen. Nun kennen die Leute ihn, und er darf mit allen spielen. Durch taten erreicht man etwas, nicht durch Gequatsche.


: Ich kann auch Menschen in verschiedene Kategorien einteilen, die meisten
: davon harmlos, andere wiederum nicht. Es gibt z.B. Europäer, Asiaten,
: Amerikaner, Afrikaner..., es gibt weiße, schwarze, rote und gelbe Menschen.
: Es gibt in der Vorstellung einiger (leider viel zu vieler) Menschen aber auch
: Kategorien wie "Kanacken, Kameltreiber, Asylanten etc.".
:
: Verstehst Du den Unterschied? Die ersten Begriffe sind Wertfrei, die zweite
: Kategorie ist Ausdruck übelster Propaganda.

Ich persönlich gehe mit dem Begriff Kampfhund so wertfrei um, wie mit dem Begriff Schlittenhund. Früher wurden die Tiere nunmal darauf gezüchtet, was ist dabei Propaganda? Töhle oder Köter sind für mich Begriffe, mit denen ich nicht kann.


: Hast Du evtl. jemanden im Bekanntenkreis mit dunklen Taint und schwarzen
: Haaren? Frag den mal, wieviel Toleranz er einer solchen Klassifizierung
: entgegenbringt, obwohl ja jeder weiß was damit gemeint ist.

Wieder Mensch = Hund? Meinem Hund ist es egal als was Du ihn bezeichnest, dem ist wohl wichtig, wie man mit ihm umgeht.




: Bei dieser Quote ist der Gattungsbegriff "Kampfhund" nur noch Diskriminierung
: und hat mit der Realität nichts mehr zu tun.
Braucht es doch auch garnicht. Ein unverkrampfterer Umgang mit dem Wort, würde vielleicht auch zu mehr Offenheit gegenüber denjenigen führen, die diese Rassen "ausmerzen" wollen.


: Hier liegt wohl der springende Punkt, Du kannst meine negativen
: Erfahrungen unter dem Stichwort "Kampfhund" nicht im geringsten
: nachvollziehen. Auch musst Du nicht mit der stetigen Bedrohung
: leben, daß irgendwelche profilneurotischen Provinzpolitiker
: beschließen Dir den Hund abzunehmen. Du stehst nach der nächsten
: Landesinnenministerkonferenz im Herbst nicht vor der Wahl dein
: Tier zwangskastrieren zu lassen, oder Deutschland den Rücken
: zu kehren.
Wie oben beschrieben, sehe ich das auch auf andere Rassen zukommen!
Mir geht es eigentlich darum den Begriff "Kampfhunde" wertfreier zu benutzen. Das war mal die Bestimmung dieser Rassen, ist aber lange vorbei! Jeder Hund kann kämpfen, genauso wie jeder Hund jagen kann, und nicht nur Jagdhunde. Das muss den Leuten klargemacht werden. Den Begriff wirst Du aus dem Kopf der Leute nicht herausbekommen, Du kannst nur versuchen ihn mit einer differenzierteren Sichtweise zu belegen. Dazu braucht man Trotz, kein Selbstmitleid.

Gruss Juliane