Hallo,
: Warum regen sich einige hier sooo über den Begriff Kampfhunde auf?
: WIR wissen doch wie es gemeint ist.
"WIR" ist ein großes Wort und es wäre wirklich eine wünschenswerte
Fiktion, daß alle hier im Forum wissen was gemeint ist.
Die Realität ist aber leider nicht so. Dies wird noch jedes
mal bewiesen, wenn im Diskussionforum wieder ein völlig unproduktiver
Endlos-Thread mit dem großen "K" im Subject losgetreten wird.
: Genauso kann ich über Hütehunde, Schlittenhunde oder Jagdhunde reden.
Ich kann auch Menschen in verschiedene Kategorien einteilen, die meisten
davon harmlos, andere wiederum nicht. Es gibt z.B. Europäer, Asiaten,
Amerikaner, Afrikaner..., es gibt weiße, schwarze, rote und gelbe Menschen.
Es gibt in der Vorstellung einiger (leider viel zu vieler) Menschen aber auch
Kategorien wie "Kanacken, Kameltreiber, Asylanten etc.".
Verstehst Du den Unterschied? Die ersten Begriffe sind Wertfrei, die zweite
Kategorie ist Ausdruck übelster Propaganda.
Hast Du evtl. jemanden im Bekanntenkreis mit dunklen Taint und schwarzen
Haaren? Frag den mal, wieviel Toleranz er einer solchen Klassifizierung
entgegenbringt, obwohl ja jeder weiß was damit gemeint ist.
: Die Rassen die man gemeinhin darunter versteht werden auch zum Grossteil
: nicht entsprechend eingesetzt. (gerade bei Hütehunden).
Werden wir konkret und machen hier mal eine Rechnung über die sogenannten
"Gebrauchshunderassen" auf (in vielen Fällen wohl eher "Mißbrauchshunderassen"
.
Von allen Hunderassen in Deutschland, die für Schutzhundeaufgaben befähigt
sind, werden ca. 30% im Schutzdienst verwandt.
Von den hier beheimateten "Jagdhunderassen" werden vielleicht noch 20% zur
Jagd eingesetzt.
Auch bei den "Hütehundrassen" findet sich nur noch ein Anteil von vielleicht
2%, die ihrer ürsprünglich zugedachten Tätigkeit nachgehen.
Bei den sogenannten "Kampfhunderassen" wirst du hier in Deutschland noch
einen Bodensatz von 0,001% der Hunde finden, die zu Hundekämpfen verwandt
werden.
Bei dieser Quote ist der Gattungsbegriff "Kampfhund" nur noch Diskriminierung
und hat mit der Realität nichts mehr zu tun.
: Wie soll man sie denn sonst bezeichnen? (warte auf Kreative Vorschläge)
Wie wäre es den schlicht und einfach mit den korrekten Gattungsnamen wie
Bullhunde-Rassen oder Molosser?
: Früher wurden sie (leider wie ich hier lesen durfte wohl immer noch) zu Hundekämpfen eingesetzt.
Mag sein, daß auch heute noch Hunde bestimmter Rassen bei Hundekämpfen
mißbraucht werden, aber erstens sind das in der Subkultur dieser kriminellen
Szene schon längst nicht mehr die traditionellen "Kampfhunderassen", sondern
unscheinbare aber nichtsdestotrotz sehr "potente" Wolfshybriden (schau Dir mal
den nächsten Husky an, auch ein Kampfhund...?).
Und zweitens darf ich Dir aus meiner Arbeit im Tierschutz versichern, daß die
Zahl der sogennanten "normalen" Hunde, allen voran dem DSH, die diletantisch
von ungeeigneten Personen zu "Schutzhunden" verbogen werden sollten und dann
als Gefahr für die Allgemeinheit mit zerbrochener Hundepersönlichkeit im
Tierheim landen, unverhältnismäßig viel höher ist (bitte keine neue Diskussion
um SchH, ich spreche wirklich nur von "ungeeigneten Personen"
.
: Wir sollten aufhören ändern zu wollen, was nicht zu ändern ist.
Das sagt sich aus Deiner Perspektive leicht, denn Du bist ja (noch)
nicht betroffen.
: PS habe selbst keinen Kampfhund, sondern einen Gebrauchshund -
Hier liegt wohl der springende Punkt, Du kannst meine negativen
Erfahrungen unter dem Stichwort "Kampfhund" nicht im geringsten
nachvollziehen. Auch musst Du nicht mit der stetigen Bedrohung
leben, daß irgendwelche profilneurotischen Provinzpolitiker
beschließen Dir den Hund abzunehmen. Du stehst nach der nächsten
Landesinnenministerkonferenz im Herbst nicht vor der Wahl dein
Tier zwangskastrieren zu lassen, oder Deutschland den Rücken
zu kehren.
Burkhard