Selber Hallo,
:
: daß Du Kleinhunde und Halter von Kleinhunden nicht besonders schätzt ist hier wohl unschwer zu erkennen.
Sorry Gabi, aber da irrst Du, zumindest, was die Kleinhunde selber angeht. Ich habe oft Hunde in Pflege und jetzt war wieder über zwei Wochen ein Jacky bei mir. Er ist wie viele Terrier ebenfalls ansatzweise größenwahnsinnig, aber ich kann damit besser umgehen als sein Frauchen. Sie hat nämlich wahnsinnig Angst um ihn und bei ihr ist er schon dreimal gebissen worden. Wenn er sich bei mir aufgeführt hat, wenn ein Rüde kam, dann habe ich den anderen Besitzer gefragt, ob wir sie losmachen können, ob der andere prinzipiell friedlich ist. Meistens war es okay und so machte ich meinen Mini-King-Kong von der Leine und sagte "Na, dann freß ihn mal, wenn Du kannst!" und ging einfach weg, womit ich ihm die Rückendeckung nahm, die er für seine große Klappe brauchte. Natürlich kenne ich Meiky und wußte, daß er zwar ein Maulheld ist, ansonsten aber kneift. Und genau so war es dann auch - er lief noch ein bißchen hin, winselte dann ein bißchen, ließ sich von dem anderen brav beschnuppern und trollte sich dann. Manchmal knurrte er auch, aber die anderen ließen ihn in Ruhe. Natürlich würde ich ihn nicht hinlaufen lassen, wenn ich a) den anderen Rüden als Raufer kenne und b) ich Meiky nicht so gut kennen würde, daß ich nicht sicher sein könnte, daß er klein beigibt. Die meisten Rüden waren so gelassen, daß es schon fast komisch war, wenn Meiky sich aufbrezelte. Ich denke, daß meine Gelassenheit auch dazu beigetragen hat, daß nichts passiert ist. Bitte jetzt nicht denken: Die ist aber sorglos! Ich bin äußerst darauf bedacht, daß meinen Hunden nichts passiert.
Mit den Besitern von Kleinhunden hast Du nur partiell recht. Ich kenne viele Kleinhundleute, die cool sind, ihre Hunde kennen und wissen, was geht und was nicht geht. Aber ich kenne auch genügend, die ihre Hunde generell auf den Arm reißen, wenn ein größerer Hund kommt. Wonda darf niemanden anspringen, aber jemanden, der seinen Hund auf den Arm reißt, den darf sie anspringen. Der Mensch könnte ja auch einfach sagen, ich möchte meinen Hund anleinen, dann würde ich das selbstverständlich tun. Aber viele schieben ja schon Panik, wenn sich zwei Hunde mal nur anknurren oder etwas wichtig mit Bürste umeinanderstaksen. Leider können die wenigsten Menschen die Körpersprache ihrer Hunde richtig deuten. Und wenn sie sich anmachen, dann sagen die Leute auch noch "Sei brav!", als wenn Hunde Grammatik könnten. Die hören aber bei ihrer Anmache nur das "Brav!" des Herrchens und machen dann natürlich weiter.
Um auf den Pudel zurückzukommen: Wenn der Pudel sich nicht abpfeifen ließ, sondern den Labi angreift und ihn sogar beißt, dann ist es einfach logisch, daß der Labi sich wehrt. Soll er sich etwa beißen lassen, nur weil er stärker ist und den Kleinen beim Abwehren töten könnte? Das kann man ja wohl im Ernst nicht vorschlagen. Leider ist es bei unserem Beispiel ein Pudel, die ja sowieso ein Schoßhündchen-Image haben, aber an sich großartige Hunde sind. Und eigentlich sind sie auch äußerst verträglich. Ich kann nur vermuten, daß es sich hier um einen dieser Hätschiputzis handelte, die aus falsch verstandener Tierliebe von ihren Besitzern nie angeleitet wurden, richtig mit anderen Hunden zu kommunizieren. Beim kleinen Hund geht man wohl öfter davon aus, daß sie weder Erziehung noch Kontakt zu anderen Hunden brauchen, weil sie einzig auf der Welt sind, ihren Besitzern Spielzeug zu sein. DAs ist sehr bedauerlich für diese Hunde, denn ihnen fehlt dann einiges im Leben.
: Ich habe Jack Russell Terrier, die als besonders rauflustig gelten und ich muß zugeben ich habe einen Rüden, der sich absolut nicht mit anderen Rüden versteht. Mit 9 Monaten hat er damit angefangen andere Rüden zu dominieren (egal welche Größe). Mit dieser Situation mußte ich dann erst einmal fertig werden, denn vorher hatte er sich mit allen gut verstanden. Nachdem er zwei Mal auf dem Rücken gelandet ist und zwei Mal am Kopf genäht wurde, habe ich es gelernt richtig zu reagieren. Mitlerweile hört er so gut, daß er bei mir bleibt. Trotzdem leine ich ihn immer an, wenn ein anderer Rüde kommt und warne den Hundebesitzer des anderen Hundes. Die Meißten leinen Ihre Hunde dann auch an. Doch wenn es einer nicht macht sind es meißt Hundebesitzer von großen Hunden, denn "die tun ja nichts" und so einem kleiner Racker kann dem Großen ja nicht das Wasser reichen oder "die regeln das schon unter sich". Kannst Du mir sagen, was ich tun soll, wenn der Große dann zu uns kommt?
Heißt das, daß Dein Rüde generell nicht mehr mit anderen Rüden kommunzieren darf? Wie alt ist er denn jetzt? Was würde denn passieren, wenn Dein Rüde auf einen wirklich gelassenen Rüden trifft, den Du vielleicht kennst? Würde Dein Hund wirklich beißen? Hast Du es schon mal mit dem MasterPlus versucht (Wasserdusche am Halsband mit Fernbedienung)?
: Damit will ich nur sagen, daß man nicht immer alles verallgemeinern kann. Außerdem gibt es Situationen da kannst Du deinen Hund nicht schnell genug an die Leine nehmen, da kann man dann nur hoffen, daß der andere Hund richtig reagiert (auf den Rücken legen)!
Ich glaube, das schlimmste an Rüden-Rüden-Begegnungen ist die Angst der Besitzer, daß etwas passiert. Diese spannungsgeladene Stimmung übertägt sich sofort auf die Hunde und dann rumpelt es viel eher als wenn die Besitzer gelassen sind. Natürlich regeln Hunde nicht immer alles allein, es gibt wirklich unverträgliche Hunde, zu denen ich meine Madame auch nicht lasse. Sie hat zwei Erzfeindinnen, da kann man nichts machen außer einen großen Bogen um sie. Aber alles in allem ist sie sehr instinktsicher und sozial verträglich.
Tschüß,
Franziska und Wonda