Servus Simone,
ganz klar gesagt ist so eine Flugreise für Hunde und Katzen Streß. Die Box, der Flughafen, der Frachtraum, die lange Reise. Doch auch für uns Zweibeiner ist das Fliegen nicht gerade ein überwältigendes Abenteuer. Lange Schlange beim Check-in, Sicherheitscheck, das Drängeln rein in den Flieger, die Enge, nicht zu vergessen der Flughafenfraß
. Doch auch wir entscheiden, ob wir die Strapazen auf uns nehmen oder auf die Reise verzichten. Sicher, wir können entscheiden, wir können verstehen, Hunde können das nicht. Sie müssen auf sich nehmen, was wir ihnen aufbürden.
Ich bin mit drei Hunden nach Amerika ausgewandert, im Winter war ich vier Wochen lang mit zwei Hunden in Deutschland zu Besuch. Aufgrund meiner Trainertätigkeit bin ich mit meinen Hunden hier in Amerika öfter per Flieger unterwegs. Jedesmal überlege ich mir erneut, ob ich meinen Hunden den Flug zumute, doch sie bei mir haben zu wollen, überwiegt meist. Sie haben auch noch nie einen Schaden daran genommen. Doch ich verfolge den Weg meiner Hunde auch ganz genau.
Hierzu einige Tipps:
Wenn du Tiere als Cargo aufgibst, musst du sie lange vor deinem Gepäck im Cargobereich des Flughafens abliefern. Meist ist der Cargobereich dann auch noch etwas weiter weg als die restlichen Flughafengebäude. Das bedeutet, dass du den Hund drei bis vier Stunden vor dem Flug abgibst und ihn auch erst einige Stunden nach dem Flug ebenfalls im entfernt liegenden Cargobereich abholen kannst. Ergo ist der Hund etwa vier bis fünf Stunden länger in der Box.
Besser ist es, den Hund als zusätzliches Gepächstück aufzugeben und entsprechend Übergepäck zu bezahlen. Somit wandert der Hund mit dem Gepäck etwa eine Stunde vor Flug davon. Auch kannst du dein Tier mit dem Gepäck abholen, also sofort nach dem Flug.
Oft hört man Geschichten, dass die Boxen eingedrückt wurden, weil zu viel Gepäck auf ihnen gestapelt wurde. Das kannst du verhindern, indem du mit Klebeband Wasserflaschen (Plastik) oben auf den Kennel befestigst
.
Denke daran, einen vernünftigen Wasserbehälter im Kennel anzubringen, der nicht umgeschubst werden oder während dem Transport sich verdrehen kann. Mach ihn jedoch nur halb voll, er muss also entsprechend groß sein. Steht der Kennel nämlich auf dem Laufband, ist er schräg und ein voller Wasserbehälter würde jetzt die Liegefläche bzw. die Decken befeuchten.
Wenn du dann endlich am Gate stehst, kannst du deinen Flieger meist schon ausmachen und dich so hinsetzen, dass du siehst, wie er mit dem Gepäck beladen wird. Wenn du Glück hast, siehst du deinen Kennel in den Frachtraum wandern. Ich persönlich steige nicht in den Flieger ein, so lange mir niemand aus dem Ladebereich bestätigt hat, dass die Hunde an Bord sind und auch im klimatisierten Frachtraum stehen! Meist sind die Stewards sehr hilfsbereit und lassen dich mithören, wenn die Bestätigung vom Frachtraum kommt. Oft ist es jedoch so, dass die Hunde als allerletztes Gepäckstück in den Flieger wandern. Dann kannst du nicht draußen warten, sonst verpasst du den Flug. Delta bietet da wirklich einen wunderbaren Service an. Sobald die Tiere verladen sind, setzt sich die Lademannschaft mit der Kabine in Verbindung und ein Steward gibt dir an deinem Sitz Bescheid, dass dein Tier da ist. Daher ist es wichtig, auf dem Kennel deine Sitznummer zu vermerken.
Du kannst auch einen zusätzlichen Aufkleber am Kennel anbringen, er sollte den Name des Tieres vermerken. Ebenfalls bringe ich noch eine Leine außen an dem Kennel an. Sie soll so kurz wie möglich sein, doch lange genug, damit im Notfall jemand deinen Hund aus dem Kennel lassen kann. Nur für den Fall der Fälle. Außerdem erleichtert so eine außen hängende kurze Leine den Transport der Kennels für die Lademannschaft.
Auf längeren Flugreisen gebe ich meinen Hunden ein Beruhigungsmittel. Zusätzlich bekommt jeder Hunde in getragenes T-Shirt von mir mit in die Box, damit mein Geruch bei ihnen ist. Auf kürzeren Flugreisen begnüge ich mich mit Rescuetropfen.
Nach der Flugreise versuche ich das Leben meiner Hunde ruhig zu halten, da viele Hunde zu streßbedingten Krankheiten tendieren, die hierdurch oft ausgelöst werden.
Nun, jede Menge Tipps, nicht wahr.
Wenn du gerne nach Südafrika willst, es dir persönlich Vorteile für dein Leben bringt, deinen Hunden aber bis auf den Flug keine Nachteile beschert, würde ich die Reise mit Tieren wagen. Doch bitte erkundige dich auch vorher, welche Lebensbedingungen in dem Zielland für die Hunde gelten.
Viele Grüße
Mina