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Was sonst nirgends passt

In dieser Rubrik steht all das, was in den anderen Rubriken irgendwie nicht so recht reinpasst. Nicht alles lässt sich eindeutig zuordnen oder betrifft mehrere Themen gleichzeitig. Wer so ein Thema hat, ist in dieser Rubrik gut aufgehoben.  
Rassehund eher vor Jäger geschützt?
27. September 1999 13:04

Hi Ronja,

Du suchst den Dialog mit einem Jäger ?

Fein, und ich habe meinerseits Interesse am Dialog mit Hundehaltern
(sofern ein gewisses Niveau dabei nicht -wie im Usenet- nach kürzester Zeit unterschritten wird).

Nach meiner Erfahrung resultieren die allermeisten Probleme im Zusammenleben Jäger-Hundehalter
ganz einfach aus fehlendem Wissen über die -zugegeben teilweise recht kryptischen- rechtlichen Gegebenheiten.

Grundsätzlich sollte jeder Hundehalter (und natürlich auch jeder andere Mensch) wissen,
das daß "Jagdrecht" ein "exlusives Nutzungsrecht" darstellt, über das der Nutzungsberechtigte
genauso verfügen kann, wie zum Beispiel der Mieter einer Wohnung über seine Wohnung.

In diesem Fall ist es das alleinige Recht des -- Jagdpächters,
"...dem Wilde nachzustellen, es zu erlegen und es sich anzueignen",
verbunden mit der Pflicht, dem Wild ein -frei formuliert- "gutes Leben" im Revier zu ermöglichen.

Ich halte inzwischen die juristische Seite für recht wichtig,
da ja auch von der "Hundeseite" vermehrt auf Gesetze und Verordnungen
verwiesen wird.


Was sich hier scheinbar so banal liest, ist in der Praxis aber bereits sehr schwer umsetzbar.

Ein Beispiel:

: Mir ist auch nicht ganz nachvollziehbar,
: warum Dein Schäfer sich nicht ab und zu an einer Fährte üben soll,
: da Du ja nun wirklich kein Interesse hast das Wild bis zum äußersten
: zu verfolgen und ihm Schaden zuzufügen.

Ein klassischer Konflikt !
Der Hundehalter läßt es zu, daß sein Hund dem Wild nachstellt,
wobei es unerheblich ist, ob er (der Hundehalter) eine
tatsächliche Aneignungsabsicht hat oder nicht.
Es bleibt aber auf jedem Fall eine Störung des Wildes
(durch einen "Nichtjagdberechtigten"winking smiley, die als solches
bereits unzulässig ist.

Es gibt sogar Juristen, die sehen keinen Unterschied
zwischen dem Jagdgerät "Gewehr" und "hochläufiger Hund".
Beides ist geeignet, "Wild zu erlegen" und genausowenig wie
Herr und Frau Jedermann mit einem einsatzbreiten (!)
Gewehr im Wald spazieren gehen dürfen ("zur Jagd ausgerüstet"winking smiley
ist es eben auch -streng genommen- nicht erlaubt,
einen Hund, der in der Lage ist Wild zu erlegen,
frei (=einsatzbreit) laufen zu lassen.

Zu hart beurteilt ? Tja, so isses aber nun mal.....


: Der Witz ist jedoch, das die wenigsten Jäger sich wirklich die Mühe machen ihren Hund korrekt auszubilden.

Völlig falsch.
Der Gesetzgeber schreibt ja sogar ausdrücklich die Verwendung "geeigneter" Hunde vor.
Als "geeignet" gelten dabei regelmäßig alle geprüften (=ausgebildeten) Hunde.
Ein Jäger hat ausserdem Interesse an der Prüfung seines Hundes, weil der Hund
dadurch versicherungstechnisch deutlich besser gestellt ist.


: Aber leider kann dies in seiner Jagd der Jäger selber entscheiden,
: damit also auch ob er sich entschließt einen Hund als Wilderer abzustempeln und ihn zu erschießen.

Hier verstehe ich den Sinn nicht.


: Leider kenne ich kein Diskussionsforum Archiv an dem sich Jäger einmal beteiligen würden
: um solch grundlegende Verhältnisse einmal aufzuklären.

und Yorkie.ch ? :-)


:Es würde dem Verhältnis Jägerschaft-Hundebesitzer mit Sicherheit guttun
:und vielleicht würden dadurch etliche Hunde weniger im Forst erschossen.

Um gleich mal mein Lieblingsthema vorwegzunehmen:
"Im Forst" gelten die gleichen Gesetze wie "Im Feld" und "Auf der Heid'".

Und der Förster hat im Zweifel genausowenig zu sagen wie der Bauer,
denn beide sind ja für die Produktion von Holz bzw. Kartoffeln zuständig
und eben NICHT für das Wild (auch wenn das im Fernsehen immer anders gezeigt wird).

Undnochwas:

Rücksicht auf das Wild zu nehmen heisst nicht, dem Jäger einen "Gefallen" zu tun,
sondern dem Wild, dass ja paradoxer Weise heute nur noch den Jäger als "Anwalt" zu haben scheint.

Leider liegt der angestammte -aber stetig kleiner werdende- Lebensraum des Wildes
mitten im "Freizeitpark" unserer Gesellschaft.
Jeder meint ihn nach belieben (be)nutzen zu dürfen,
aber keiner bezahlt Eintritt.
Und die paar Leute, die eben doch was zahlen,
werden als Deppen und Spielverderber hingestellt.

Wo wird das enden ?

Gruss
thomas


28. September 1999 06:29

heiße zwar nicht ronja-bin trotzdem interessiert.
guten morgen, thomas.
ich bin halter von nordischen und täglich zu allen möglchen zeiten vorzugs-
weise im wald unterwegs.
daß die problematik jäger-hf sich auf fehlendem wissen begründet, da geb
ich dir recht. aber auch mit der toleranz ist es nicht weit her,leider.
meine hunde laufen nie frei, sonst hab ich sie gehabt, sondern brav vorm
wagen oder schlitten. hier zuhause geht es inzwischen, aber was für kämpfe
brauchte es. zu anfang bekam ich von den meisten grün- und braunberockten
einen sofortigen anschiß. nur einer sagte nett hallo, und wir kamen in ein
sehr informatives gespräch, bei dem ich gelegenheit hatte, auf einige
meiner maßnahmen aufmerksam zu machen.
1.die hunde sind "angebunden" und bei mir
2.sie kläffen nicht
3.ich bin hier zuhause, kenne auch einige der jäger/pächter. im laufe
der zeit lernt man, wo die rehe wann stehen, wo es sauen gibt....
diese plätze, einschl. der futterstellen, meide ich soweit wie möglich
zu diesn zeiten.
4.andererseits hab ich gelernt, daß zb die rehe sich nach gewöhnung an
dieses hechelnde, leicht klingelnde gefährt einen teufel um mich scheren.
die köpfe gehen hoch, aber nicht schreckhaft, sondern lediglich um zu gucken,
wo ich hinfahre. sie wissen inzwischen, daß ich auf dem weg bleibe und
das gleichmäßige geräusch treibt sie nicht hoch.anders als die freilaufenden
hunde der spaziergänger, als wild schreiende reitergruppen.
dummerweise knallts immer wieder in anderen bezirken, da ich laut gesetz
ein gespann bin und diese verbot haben. einer sagte mir, ich würde die
wege beschädigen. lachhaft. 16 pfötchen und ein wagen . aber wie ein
weg nach 16 hufen aussieht, brauch ich nicht zu sagen. die wissen das, aber
mir hilft es nicht weiter.
die tierwelt ist so an mein gespann gewöhnt, daß ich fast untergehe.
und mmein wissen sowie das , was mr erklärt wurde, wende ich auch an.
es gibt immer wieder zeiten, wo ich bereiche ganz meide, auch wenn das
meine bewegungsfähigkeit unspaßig einschränkt.
ich sehe wald und flur nicht als mein ureigenstes freizeitgebiet an, aber
ich lasse mich auch nicht aussperren. ich kenne meine verantwortung,
versuche so wenig wie möglch zu stören,der sport an sich läuft eh ohne
geschrei ab, es bleibt nichts liegen, und vor allem sehe ich mich nicht
als eindrngling und den jäger als anwalt der tiere. wenn sich manche
jäger mal die mühe machen würden, sich das anzusehen, müßten sie eigent-
lich begeistert sein. leider bin ich zu zeiten der dämmerung meist schon
weg oder noch nicht da-also laufen wir aneinander vorbei.
ich glaube nicht, daß ich das recht auf einen kostenlosen freizeitpark habe-
aber durchaus ein recht auf natur. es ist nicht die lösung, die leute
unter manchmal fadenscheinigen begründungen des waldes zu verweisen. auch
nicht rechtens. aber es wäre rechtens, grobe verstöße zu ahnden.
nun kommen wir zum kernpunkt. was ist solch ein grober verstoß?
ein freilaufenderhund? es werden hunde geschossen, die niemals ein tier reißen
könnten, aber hetzen. es werden hunde geschossen, die in unmitt. nähe des
hf sind. es werden klar auch jagende geschossen. viele werden nicht gemeldet,
und de leute rennen wochenlang in der gegend herum und suchen verzweifelt.
für mich eine sauerei, aber scheinbar wissen die jäger in diesen fällen,
daß es halt ärger gibt, aus diesem oder jenem grundd, und denken, bin
ich einfach ruhig, dann hab ich meine ruhe.
jäger gehen wortlos an wandersocken vorbei, wo sie wissen, daß fiffi nicht
hört und schlawienern geht. warum, weil die wandersocken einen teufel tun
und fiffi an die leine nehmen. so ein hund braucht seinen freilauf.
was soll jäger da tun?nichts, genau.
es werden leute angepöbelt, die hunde an der leine haben, die fürs jagen berühmt
sind, die aber nie von der leine kommen. warum?weil der frust auf beiden
seiten so groß ist, daß von normalen gesprächen nicht mehr die rede sein
kann.
wo das enden wird? keine ahnung. werde wohl in einigen jahren ein laufband
in den keller stellen mmüssen, mit ein paar tannenzweigen drumrum.tolle
zukunftsaussichten,nicht?
denn ich habe nordische, und nordische jagen-wahrscheinlich mit wagen
und halter hintendran quer durch den forst. wie das gehen soll? keine
ahnung.
mußt du die jäger fragen. habe manchmal das gefühl, einige sehen den wald
als ihr zweitwohnzimmer an, und das betreten ist so was wie hausfriedens-
bruch. das kanns doch aber auch nicht sein. dann macht ein gesetz, zäunt
das ganze ein und fertig.
auch ich hab immer wieder böse diskussionen mit jägern, die in meinen
augen da wort nicht verdinen. einen hochsitz an der futterstelle, wo
maische bis in den mai,juni hinein ausgelegt wird, empfinde ich nicht als
jagen. die können sich den jagdschein sparen-so krieg ich das auch hin.
und auch ich kenne jäger, deren hunde ab und zu durchgehen. aber hat einer
schon mal den eigenen erschossen? wüßte nicht. das problem ist doch
das gleiche wie zwischen jäger und raubzeug. konkurrenz. alleinherrschaft.
hier hab ich das sagen und ich sage, ich will euch hier nicht sehen. fertig.
ich behaupte nicht, daß es immer so ist, wie gesagt, es geht auch anders.
aber mit den leuten zu reden ist wohl ncht jedem gegeben. ich jäger, du
keine ahnung. also quatsch mich nicht voll. wundert es da, daß die anderen
auf stur schalten? und bei haltern, deren hunde quer durch den wald sauen,
wunderts da, daß der jäger kurz vorm infakrt steht?
2 parteien, 2 sich im weg stehende nutzungen. konflikt programmiert.
jeder, der durch den wald geht, ist ein störfaktor. aber es gibt solche
und solche.
ich persönlich tue, was ich kann, und nehme mir deshalb auch das recht.
denn auch der mensch gehört n den kreislauf, ich hab ihn nicht erfunden.
und auch der mensch hat en recht auf erholung


28. September 1999 07:20

: Hi Thomas,
:
: Du suchst den Dialog mit einem Jäger ?
: Klar suche ich den Dialog mit einem Jäger, denn wenn mit unserem Jagdpächter kein vernünftoiges Gespräch zu führen ist, müssen halt die Kollegen der grünen Zunft herhalten.
Grundsätzlich scheint bei Dir aber die Meinung vorzuherrschen, daß Spatziergänger und deren Hunde in Deiner Jagd prinzipiell nichts zu suchen haben. Ist dies vielleicht der vorherrschende Grund weshalb man die Hunde von Nichtjägern so mißtrauisch beäugt und nicht die Belästigung des Wildes durch die Hunde? Ein Waldgebiet mit einem Freizeitpark gleichzusetzen scheint mir doch etwas weit hergeholt, denn auch Eintrittspreise würden Deinen Unmut über Hunde und deren Besitzer nciht dämpfen? Prinzipiell ist es jedoch so, daß es einem Jagdpächter zur freien Auswahl steht, ob er einen Hund als Wilderer deklariert, oder nicht. Das einzige Bundesland, daß meines Wissens nach Zahlen über abgeschossenen Hunde und Katzen veröffentlicht ist das Land Hessen. 500 Hunde (nur die gemeldeten) sind meiner Meineung nach einige zuviel. Von den Katzen einmal ganz abgesehen.
Ich muß Dir leider widersprechen, wenn Du die vielen gut ausgebildeten Jagdhunde ansprichst. Es gibt derer viele, die vielleicht einmal bis zu ihrer Jagdhundegebrauchsprüfung gut ausgebildet waren. Nach dieser Prüfung wird diese Arbeit häufig nicht fortgesetzt, gerade von den "Nutzungsberechtigten", deren freilaufende Hunde in der eigenen Jagd ja auch kaum stören, das ist schon richtig. Es gibt sowohl bei Hundebesitzern als auch unter den Jägern einige schwarze Schafe und der Versuch eine Gruppe über einen Kamm zu scheren misslingt meistens gründlich. Trotzdem werden alle sich im Wald befindlichen Hunde von Jägern, die man trifft, sehr häufig sehr unhöflich behandelt. Das geht von einfachen Beschimpfungen bis zur massiven Bedrohung. Ich glaube nicht, daß ein niederläufiger Hund wie mein Terrier gleich die nächste Ricke reißt und Dir damit Dein Jagdrecht vorbehält. Viele Hunde haben einen ausgeprägten Jagdinstinkt, der nicht immer so in den Griff zu bekommen ist, wie es der Besitzer gerne hätte. Aber anstatt von seiten der Jägerschaft diesen Hundebesitzern die Möglichkeit zu geben ihre Hunde besser auszubilden, werden diese lieber erschossen. Ich möchte nicht wissen, wi viele Besitzer sich schon bei der Jägerschaft nach entsprechenden Kursen erkundigt haben. Das von den Hundesportvereinen angeboten Spektrum ist in dieser Hinsicht nicht ausreichend. Die Jägerschaft bleibt aber lieber unter sich und verweigert die Mitarbeit.
Ich werde meinem Hund mit Sicherheit so weit wie möglich alle Möglichkeiten nehmen Wild aufzuscheuchen. Sie geht sowieso im Wald fast nur an der Leine. Es kann aber vorkommen, daß ein Hund mal los geht und wenn solch ein Hund sofort erschossen wird und nicht erst wenn er x-Mal wildernd gesehen wurde, dann ist ads für mich nicht nachvollziehbar. Eine feste Regelung, die den Abschuß von Hunden festsetzt ist vonnöten. Denn was hat ein Jäger schon zu befürchten. Da die meisten Jäger selbst Hundebesitzer sind, sollte ihnen doch wohl klar sein wie sehr man einem solchen Tier hängen kann. Das kritiklose Abschießen von Hunden ist nicht mit dem Nutzungsrecht des Jägers vereinbar. Wenn Du Deinen "Freizeitpark" schützen willst, dann zieh einenZaun!

Gruß
Ronja
:
:

28. September 1999 07:52

Hi Pat,

bis hier kann ich Deine Ansichten kommentarlos teilen. :-)

: ich glaube nicht, daß ich das recht auf einen kostenlosen freizeitpark habe-
: aber durchaus ein recht auf natur.

Gut, so aus dem Bauch heraus hast Du natürlich recht, aber was heisst das
konkret: "Recht auf Natur", was soll es beinhalten und woher leitest Du dieses Recht ab ?
(Bitte nimm' das nicht persönlich, sondern verstehe das eher als ein akademische Frage.)

: ....aber es wäre rechtens, grobe verstöße zu ahnden.

....und warum nicht zu verhindern ?

: nun kommen wir zum kernpunkt. was ist solch ein grober verstoß?
: ein freilaufenderhund? es werden hunde geschossen, die niemals ein tier reißen
: könnten, aber hetzen.

Wie bitte ? ist Hetzen für Dich kein grober Verstoß ?

: es werden hunde geschossen, die in unmitt. nähe des
: hf sind.

ich meine, es werden sehr viel weniger Hunde geschossen,
als Du denkst. Wenn man den einzelnen Storys nachgeht, so hört man
immer wieder, daß es sich um irgendwo gelesenes, irgendwann gehörtes
oder schon lange zurückligene Fälle handelt, bei denen die tatsächlichen
Umstände auch tief im Dunkeln bleiben.

Ein Beispiel: Ich hatte mal eine Diskussion mit einem allg. recht uneinsichtigen HF,
der von mir wissen wollte, was ich tun würde, wenn er seinen Hund Wild hetzen lassen würde.
Ich sagte ihm damals, daß ich den Hund vermutlich totschiessen würde,
wozu ich zumindest berechtigt, wenn nicht sogar verpflichtet bin.
Was meinst Du, gehört dieser HF jetzt auch zu denjenigen, die sogerne die wilde
Story "der Jäger hat mit Hundabschiessen gedroht" verbreiten ?


: ...so ein hund braucht seinen freilauf.

Klar braucht er das.
Die Frage ist doch aber, ob sich der HF darüber vor Anschaffung des
Hundes ausreichend Gedanken gemacht hat.
Ich halte es jedenfalls für unzulässig, aus dem Bedürfnis des freiwillig angeschaffen
Hundes ein "Recht" ableiten zu wollen.

: weil der frust auf beiden
: seiten so groß ist, daß von normalen gesprächen nicht mehr die rede sein
: kann.

Ist leider oft so.

: wo das enden wird? keine ahnung. werde wohl in einigen jahren ein laufband
: in den keller stellen mmüssen, mit ein paar tannenzweigen drumrum.tolle
: zukunftsaussichten,nicht?

Yep, das ist die unausweichliche Konsequenz.
Wir können uns das doch aussuchen:
entweder wir erhalten die "Natur", oder wir verbrauchen sie.
Und "Verbrauch" entsteht auch durch Nutzung, insbesondere durch solche
Nutzung, die "vorher" nicht stattfand.


: habe manchmal das gefühl, einige sehen den wald
: als ihr zweitwohnzimmer an, und das betreten ist so was wie hausfriedens-
: bruch.

Sagen wir lieber "Ruhestörung", das trifft den Kern bessser.


: das kanns doch aber auch nicht sein. dann macht ein gesetz, zäunt
: das ganze ein und fertig.

Also Schluß mit Wild, alles rein in den Zoo ?
Sorry, DAS kann es doch auch nicht sein.


: auch ich hab immer wieder böse diskussionen mit jägern, die in meinen
: augen da wort nicht verdinen. einen hochsitz an der futterstelle, wo
: maische bis in den mai,juni hinein ausgelegt wird, empfinde ich nicht als
: jagen.

Stop !
Hier werde ich NICHT antworten, da keine Lust habe, eine
Fachdiskussion über Jagdmethoden zu führen. Sowas ist zwar sehr
interessant, aber in einem Hundeforum "Off-Topic".
(Ausserdem wirst Du hier bereits polemisch und darauf hab' ich
auch keinen Bock.)


: 2 parteien, 2 sich im weg stehende nutzungen. konflikt programmiert.

Wobei die Nutzungsform "Jagd" im Gegensatz zur Nutzung "Hundeauslauf"
einen unstrittig (Natur-)schützenden Aspekt hat, vertraglich mit den Grundeigentümern
vereinbart, Gesetzlich geregelt und zudem behördlich überwacht wird.


: jeder, der durch den wald geht, ist ein störfaktor. aber es gibt solche
: und solche.

Stimmt :-)

: ich persönlich tue, was ich kann, und nehme mir deshalb auch das recht.

Mit anderen Worten: Du hälst Dich für besser als "die anderen" und deshalb
darfst du dir "Rechte" herausnehmen ?
Wieso ?

: denn auch der mensch gehört n den kreislauf, ich hab ihn nicht erfunden.
: und auch der mensch hat en recht auf erholung

Das stimmt und ist auch unstrittig.
Die Frage ist, was diese "Erholung" beinhaltet
und ob dieses Recht auch für die Haustiere des Menschen gilt.

Gruss
Thomas



28. September 1999 08:43

Hallo Thomas
:

: konkret: "Recht auf Natur", was soll es beinhalten und woher leitest Du dieses Recht ab ?
: (Bitte nimm' das nicht persönlich, sondern verstehe das eher als ein akademische Frage.)

Wie genau ist die Nutzung von Stadt- und Privatwald geregelt ? Ich kenne aus meiner Kindheit nur Jäger, die uns im Stadtwald dauernd das Spielen verboten haben, egal wo, mit dem Hinweis, wir würden die Waldtiere stören. Gebaute Hütten würden Unfallgefahr für manche Tierarten bergen. Auch angeleinte Hunde wären beim Anblick des Wildes unberechenbar und würden sich sofort losreissen und jagen, was grundsätzlich bei jedem Hund so wäre, da angeboren und kein HF da noch Macht über sein Tier hätte.

Ich bedauere jedes Tier das von einem Hund geschädigt wird, ausser bei Selbstverteidigung ( was wohl bei Waldtieren nicht der Fall sein wird ), aber eben diese Erfahrung zeigt doch, daß meist der Zivilist in den Wälder nicht gern gesehen wird, egal ob mit oder ohne Hund.

Gruß
Peter


28. September 1999 12:25

hi thomas,danke für die antwort. laß mich zuerst einige mißverständnisse
aufklären, bevor wir weitersprechen.bei rein schriftl. kontakt kann das
nun mal erst in der nächsten antwort geschehen.
ich schrieb: es werden hunde geschossen, die nicht reißen können, aber hetzen.
du: wie bitte, ist da kein grober verstoß?
klar ist es das. was ich eigentlich meinte, ist, daß manchmal viel zu früh
hunde geschossen werden, die der jäger noch nie vorher hetzen sah und die
eigentlich nicht reißen können. sicherlich hat der hund wild eufgeschreckt, und
die folgen sind uns beiden klar, aber würde es beim 1/2x nicht langen, daß er
den halter ernsthaft ins gebet nimmt, sei es auch nur, um ihm gelegenheit zu
geben, dies zu ändern und damit nicht dieser hund, der eigentlich noch nicht
auffällig war, die zeche für zb öfter wildernde und noch nicht erwischte zahlen muß?

ich schrieb: der hund braucht seinen freilauf. dies war nicht von mir, sondern normalerweise
sagen das die halter der freilaufenden hunde. ich selbst bin ein kleiner tierquäler, da meine
ihren freilauf nur auf umzäuntem gelände bekommen. somit erübrigt sich der rest deiner antwort
auf diesen satz.

mit dem ausklammern der angewandten jagdmethoden bin ich einverstanden,
aber polemisch wäre ganz was anderes gewesen.

so,jetzt weiter im text.
recht auf natur: es gibt privatgrund, gemeinde- und staatsgrund. nirgendwo stehen schilder, daß fußgänger
ausschließt. auch keine, daß den spaziergang mit hund verbietet.
jedes stück grün und jedes stück wald... gehören irgendjemandem. theoretisch hat also derjenige,
der keinen solchen grund besitzt, kein recht, über anderer leute grund zu latschen. praktisch kann man das
nicht einhalten. ansonsten wäre spazierengehen ein gesetzesbruch und die leute dürften die asphaltierten
wege nicht verlassen .
die meisten bereiche um die städte sind als naherholungsgebiete ausgewiesen. nicht von den bürgern, sondern
von denen weiter oben. das wort naherholungsgebiet beinhaltet eingentlich den sinn. erholung in der nähe.
wie sollte die denn dann aussehen? von der straße den wald betrachten?
wir leben in einem land, wo alles nah aufeinanderhockt. du kannst die menschen nicht aus der natur
aussperren, niemand kann das. oder erholst du dich zwischen wohnblöcken?
wie soll man die natur verstehen, wenn man sie nicht mehr betreten darf?
wenn das nutzungsrecht einigen wenigen vorbehalten ist? dann wären wir
wieder da, wo der gutsherr das all. recht hatte und schon jeder, der sich
nur im wald aufhielt, ein wilderer war.
das recht auf natur ist nicht nur ein natürliches, sondern ich nehme es
mir auch deshalb, weil ich als bürger diesen staat und deshalb auch einen
teil der zu pflegenden natur mittrage. alle zahlen die zeche und nur
einige dürfn rein? dann müsst ihr doch einen zaun ziehen.
falls du familie hast, frau oder auch kinder, was ist mit denen? waren
die noch nie im wald spazieren oder fahrrad fahren ? woher leiten die ihr
recht ab, oder deine nachbarn,freunde,da gibts doch sicher auch welche mit
hund, der ohne leine läuft.
du merkst,ich sprech jetzt nicht von mir, denn die mehrheit fährt nun mal
kein verbotenes gespann-
Abschießen von Hunden: sicherlich wird viel überzogen und vom hörensagen
verdreht.der halter, dem du sagtest, du würdest seinen wildernden hund erschießen,
gehört gewiß zu denen, die sagen, jäger sind schießwütig.
ich selbst war nur bei einem abschuß dabei, und das waren keine
50 m. der hund war am schnüffeln, aber nicht auf einer spur. fazit:
der hat eine spur verfolgt, also weg. das mädel war unvorber. und vollig fertig.
diskutieren unmöglch. wo war da die aufgabe des jägers, sich vorher zu überzeugen,
bzw nach einer anderen lösung zu suchen??? es tut mir leid, ich hab davon
nichts mitbekommen. gesehen, einen moment zugeschaut, wir sahen den mann an der
waffe nicht, und peng.
es muß aber auch dazugesagt werden, daß er ärger mit seinen vorgesetzten bekam
und einiges an problemen.
warum hat dieser mensch so reagiert? weil er sich schon über 10 andere hunde
an diesem tag gärgert hat? ist das rechtfertigung genug?und wenn du keinen zeugen
dabeihast, steht aussage gg aussage. soll man seinem hund eine vodeokamera auf
den kopf binden?
du schriebst: entw. wir erhalten die natur oder wir verbrauchen sie. Verbrauch
entsteht insbes. durch nutzung, die vorher nicht stattfand.

wann vorher? bevor der mensch erholung in der natur suchte? bevor der mensch
da war? da gabs auch keine jäger, außer den 4beinigen, und die hat der mensch,
also normale, jäger, viehhalter..... erfolgreich dezimiert.
wofür soll eine erhaltene natur gut sein, wenn keiner sie nutzen kann.
für die tier-u pflanzenwelt? ach, und für die jäger,förster ...
und für die nutzung des holzes. oder sollt die auch abgeschafft werden?
da wären wir wieder beim zaun. längerfristig gesehen wären wir so aber
auch ganz am ende, denn was der mensh nicht kennt, erlebt,erfährt, ist
ihm fremd und er nimmt keine rücksicht darauf. wo zeigen wir unseren
kindern ein reh-im wildgehege? wo erklärt man ihnen dann dinge wie bemoosung,
ameisenhaufen, baumarten-am straßenrand?
was macht der tourismus, jetzt egal, ob du ihn gut findest oder nicht.
alles aufgeben, arb.plätze.....?
als ich zaun schrib, meintest du, alles wild in den zoo, das könnte es
auch nicht sein.
richtig, aber alles wild im wald, und der mensch draußen, auch nicht.
sicher kann man de nutzung jagd nicht mit nutzung nhundeauslauf gleich-
setzen. aber es sind nicht alle, die mit hund im wald sind, die sie auch
gleichgültig oder aus anderen gründen laufen lassen. wer will da unter-
scheiden? es funktioniert nicht.
du schriebst, ich hielte mich für besser als die anderen und nähme mir
deshalb das recht heraus.
nicht ganz falsch. recht nehmen gilt hier wirklich nur für mich und
meinesgleichen, da wir verboten sind. die normalen gassigänger dürfen.
keines meiner tiere jagt oder hetzt, ich bemühe mich wenigstens, mich
über den bereich, den ich "störe" zu informieren, ich lasse bereiche und
zeiten aus. was soll man noch tun, die hunde verkaufen, sich ein mountain
bike zulegen und im pulk durch den wald fahren? wäre das besser?
oder sich eine andere freizeitbesch. suchen, die nicht verboten ist, ohne
hund, dafür einen heidenlärm macht? ist daas besser?
ich denke, erholung gilt auch für menschen m tier-solange sie
sich andie gesetze halten.nicht überall stht,hunde sind an der leine
zu führen. auf der anderen seite muss sich auch der jäger
daran halten.
unstrittig ist, daß es auf beiden seiten leute nicht tun. da es auch
auf beiden seiten leute gibt, die es nun mal nicht einsehen wollen,
bleibt das problem bestehen.
wo immer die lösung auch liegt, ich denke, keinesfalls darin, dem menschen
die nutzung der natur,ob mit oder ohne hund, zu verwiegern.
denn man kann hier nicht über einen kamm scheren. ein hf mit hund an der
leine oder hund der hört, ist sicherlich nicht störender als halter ohne
hund,der mit radio durchmarschiert-oder wandergruppe, die am brünnlen
vor dem tore singt, oder joggern, die abends in der dämmerung im pulk
durchrennen oder oder......
der privat mann hat ein recht auf freuzeitliche nutzung des waldes, bzw
es besteht kein verbot. ihr habt das recht, wildernde hunde zu erlegen.
oder katzen, die mehr als xm vom letzten haus entfrnt sind.
der privatmann hat mit konsequenzen zu rechnen, falls er gesetze übertritt,
die bis hin zu anzeige und waldverbot gehen können.
der jäger hat mit kons. zu rechnen, falls er seine befugnisse überschreitet.
ich behaupte noch einmal, mein gespann ist weniger störend als frei-
laufender hund, der sich dem einfluß des hf entzieht. oder als ein
dauerkläffer. oder als reiter.aber die haben halt eine andere lobby.
die nutzung des waldes ist nicht reglementiert und auch nicht
reglementierbar.lediglich die folgen.