Züchten von Rassehunden verbieten? :: Was sonst nirgends passt

Züchten von Rassehunden verbieten?

von Porcha & Dino(YCH) am 12. September 1999 09:53

Hi Claudia aka Johanna aka....,

wieso hast Du eigentlich gestern ein Posting unter einem anderen Namen (Johanna) und dazu noch mit meiner e-m@il als Absender abgegeben oder hab' ich da was falsch verstanden?

Zu Deinen Fragen...

: ein unabhängiges, unparteiisches Kontrollorgan
Wie soll das aussehen? Welche Menschen sollen autorisiert sein?

Darüber habe ich mir im Einzelnen keine Gedanken gemacht. Ich denke, ein Kolloquium aus Veterinärmediziner, Kynologen u.a., die sich fachlich ergänzen. Jedoch keine Vereins- oder Verbandmitglieder.

: eine Meldepflicht für Züchter
Inwiefern? Vereinsintern, bei der Gemeinde... oder wo?

In erster Linie eine staatliche Meldepflicht bei der Gemeinde bzw. beim Kontrollorgan.

: ein schriftlicher Nachweis über fundierte Kenntnisse in Anatomie, Genetik, Ernährung, Aufzucht, Erziehung, Kynologie, usw.
Gibt es bei uns im Verein schon. Erst schriftlich Züchterprüfung, dann Überprüfung des Zwingers, danach darf man diese eine Rasse züchten. 1 - 2 mal im Jahr Züchterseminar. 1 x muß besucht werden, tut man dies nicht, folgt Zuchtverbot.

Es muß eine einheitliche Linie gefahren werden, und zwar bei allen Züchtern. Die gängigen Züchterprüfungen sind IMHO unzureichend.

: die Vergabe von befristeten Zucht-Lizenzen mit Option auf Verlängerung nach Überprüfung
Auch dies wird bei uns praktiziert. Unangemeldet wird die Zuchtstätte von den Zuchtwarten besucht und der Zustand der Hunde überprüft.
Bei einem Wurf natürlich noch intensiver. Wurfabnahme mit Kontrolle des Wurfes auf Gesundheit, Wesen... Wie sieht die Hündin aus, wie der Zwinger, wie verhalten sich die Tiere zum Züchter und, und, und.

Mit befristeten Zucht-Lizenzen meine ich, dass der Züchter eine Lizenz auf z.B. 2 Jahre erhält. Wenn er darüber hinaus noch züchten möchte, muß er dies beantragen. Dann wird alles nochmal eingehend überprüft. Unabhängig davon, wird der Züchter auch während der 2 Jahre regelmäßig kontrolliert.

: der Verbot von Massenzuchten
Ist bei uns in den Vereinsrichtlinien verankert. Nur so kann gewährleistet werden, daß die Tiere optimal versorgt werden.

Ich meine damit ein GESETZLICH verankertes Verbot mit einem entsprechend hohen Strafmaß, der auch in der Rechtssprechung Anwendung finden sollte (Abschreckung).

: ein Zuchtverbot (vorübergehend) bei einer zu erwartenden Populationsexplosion bestimmter Rassen ohne eine parallel steigende Nachfrage
Das ist sehr schwierig. Wer will das steuern?

Ein Deckackt muß genehmigt werden und die Würfe müssen angemeldet werden. Hunde, die importiert werden, sind ebenfalls meldepflichtig (Hundesteuer). Daraus eine Hochrechnung. Es wäre natürlich wünschenswert, wenn jeder Züchter für jeden verkauften Welpen eine Kopie des Kaufvertrages abgeben muß und der neue Hundehalter ebenfalls registriert wird. Dann müßte man sich überlegen, wie man den weiteren Verlauf - Weiterverkauf an X - kontrollieren könnte. So könnte man Verstösse gegen das TierSchG besser ahnden, z.B. wenn ein Hund ausgesetzt wird.

: ein Nachweis über Impfung/Entwurmung der Welpen
Absolute Priorität bei uns. Es werden keine Welpen tätowiert, wenn die 1. Impfung nicht vorhanden ist und wenn die Wurmkuren fehlen. Dies kann man ja über den Tierarzt nachweisen.

Nachweis an Kontrollorgan nicht nur an den Verein. Der Nachweis über die 1. Impfung reicht nicht aus. Die Folgeimpfungen bis zur Abgabe an den Welpenkäufer müssen auch angegeben werden.

: ein Nachweis über regelmässige Gesundheitschecks der Zuchttiere
Ergibt sich von selbst, denn Zuchthunde müssen auf Ausstellungen vorgestellt werden; bei jeder Ausstellung erfolgt ein Gesundheitscheck und da die Tiere jedes Jahr geimpft werden müssen, werden sie vorher vom Tierarzt automatisch untersucht.

Eine Massenabfertigung beim Tierarzt direkt vor der Ausstellung reicht nicht aus. Auch nicht die 3 Min. bei der jährlichen Impfung. Hier muß wiederum ein einheitlicher Rahm geschaffen werden, z.B. Was genau fällt unter dem Begriff 'Gesundheitscheck'.

: schwere Verstösse hiergegen mit Zuchtverbot belegen
Kann bis "Zuchtverbot auf Lebenszeit" gehen.
Nur leider Vereinsintern. Solche Züchter können leider trotzdem in anderen Vereinen wieder einen Zwinger anmelden.

Der Zuchtverbot sollte ebenfalls gesetzlich geregelt werden.

Wie bereits erwähnt, das Kontrollorgan soll die Züchter kontrollieren. Die Richtlinien, Regelungen, usw. der Vereine spielen keine Rolle, da sie nicht einheitlich sind und nicht unparteiisch/unabhänig sind. Das Kontrollorgan soll Vereinsklüngelei und Mißbrauch u.a. beseitigen.

: gesetzlich verankert im TschG
Wäre schön, aber....

aber.... Mit einem Aber verändert man nichts.

: Eine Rassehundezucht sollte auch nur der Verbesserung und nicht der Vermehrung der Rasse dienen. Züchter sollten überlegen, ob sie diese Anforderung erfüllen und ihre Motivation überdenken. Dabei sollte das Wohl des Hundes an erster Stelle stehen.
Wie wahr, doch leider gibt es, wie überall, schwarze Schafe.

Deshalb siehe oben, da man versuchen sollte, diese möglichst auszuschalten.

Den Rest deiner Meldung fand ich ebenfalls sehr gut.

Danke

:Hoffentlich kann man das was ändern. Aber da müssen mehr Menschen umdenken, als nur die Züchter.

Das ist wahr aber die Züchter sind an erster Stelle gefragt. Unabhängig vom Verein und vom Verband sollten sie ihrer Zucht einer strengen Prüfung unterwerfen. Es gibt Vereine, die zuchttauglich schreiben ohne HD-Auswertung. Als Züchter sollte mich das stutzig machen.

Schöne Grüsse

Porcha & Dino













von Clauida(YCH) am 12. September 1999 15:36

Hallo,
das war ich nicht!!! Bin vorher seit Wochen nicht mehr in Yorkies gewesen. Muß wohl noch jemanden geben, der Claudia heißt.
: Hi Claudia aka Johanna aka....,
:
: wieso hast Du eigentlich gestern ein Posting unter einem anderen Namen (Johanna) und dazu noch mit meiner e-m@il als Absender abgegeben oder hab' ich da was falsch verstanden?

bis dann
Claudia

von Mario(YCH) am 12. September 1999 15:54

Hallo Anette,

: ich habe schon davon gehört, aber diese Bilder sind noch viel schlimmer als meine Vorstellungen.
: Das Schlimme ist, daß man nichts dagegen tun kann !!!
: Ich würde sowieso nicht nach Spanien in den Urlaub fahren, aber man müßte doch irgendetwastun können !!!

Die Leute, die diese Seiten gemacht haben, wissen bestimmt mehr. Ich wollte ja nur deutlich machen, das es leicht fällt über das "nach deutschland holen" von ausländischen Hunden durch die Tierschutzvereine zu wettern, wenn man es nur theoretisch sieht. Ich denke helfen sollte nicht an der Staatsgrenze enden. das gilt für Tier und Mensch. Ich habe ja auch nichts gegen Züchter, nur bin ich es langsam leid, das manche Züchter einfach nicht erkennen wollen, das es zuviele Hunde gibt und sich hinter fadenscheinigen Ausreden verstecken. Unsere Tierheime quillen nicht über, weil es zuviele Importhunde gibt oder die Hundevermehrer auf dem vormarch sind. Die Tierheime quillen über weil zu viele Hunde geboren werden. Egal wie und wo.

Viele Grüße
Mario

von Antje(YCH) am 13. September 1999 14:10

Hallo Mario,

ich kann jegliche Art von Extremismus und Intoleranz nicht ausstehen.

Die Forderung, das Züchten von Hunden zu unterbinden, solange Hunde in unseren Tierheimen sitzen, wird von mir mit einem, in meinen Augen teilweise auch berechtigten, Gegenargument quittiert (genauso berechtigt wie die Aussage, daß einfach zu viele Hunde unbedacht gezüchtet werden).

Natürlich sind die Zustände in vielen anderen Ländern schlimm! Natürlich kann man Hunde, die in unseren Tierheimen aufgrund ihres Alters, der Größe und dem Wesen "gut gehen", über deutsche Tierheime vermitteln. Aber man kann doch nicht alles Tierelend der ganzen Welt damit lösen. Wären unsere Tierheime leer, wenn der "Idealfall" eintreten würde (= kein in unserem Land geborenes Tier wäre mehr im Tierheim)?

Bestimmt nicht, dann wären sie voll mit südländischen Strand- und Straßenhunden, Straßenhunden aus dem Ostblock, ausragierten spanischen Windhunden. Und wenn alle diese Hunde glücklich vermittelt wären, dann würde man bestimmt die japanische Tierheimhunde und die Huskys der Eskimos holen. (In Japan kann man Hunde am Tierheim in Containerklappen, getrennt nach großen und kleinen Hunden bzw. Katzen, rund um die Uhr einfach so einwerfen wie in einen Altpapiercontainer. Nach ein paar Tagen werden diese vollautomatisch in die Verbrennungskammer geschoben, alles hochtechnisiert, hygienisch, widerlich. Und abgehalfterten Huskys werden von den Eskimos mit 4 bis 6 Jahren erschossen, weil untauglich geworden).

Ein Zuchtverbot innerhalb Deutschlands würde die Tierheimzwinger in meinen Augen nicht leeren!

Andererseits sollte jeder das Recht haben, sich seinen Vierbeiner nach eigenen Wünschen und Vorstellungen aussuchen zu dürfen. Dieses Recht gestehe ich jedem Tierschützer zu, dieses Recht will ich aber auch selbst haben. Es gibt halt Anforderungen, die ein Tierheimhund nur schwer erfüllen kann. Wenn ich einen ganz speziellen Hund haben möchte, muß ich schon großes Glück haben, ihn im Tierheim zu finden.

Ich selbst habe vor über 10 Jahren nur einen "ganz normalen" Hund gesucht mit einer bestimmten Vorstellung von Wesen, Größe, Geschlecht und Alter und bin wochenlang in sehr, sehr vielen Tierheimen gewesen. Leider habe ich "meinen Traumhund" erst sehr viel später (nach einem aus gesundheitlichen Gründen eingeschläferten Tierheimhund) beim Züchter gefunden.

Viele Grüße von einer Antje, die jedem "seinen Traumhund" gönnt, egal ob aus dem Tierheim, vom Züchter oder von einem spanischen Strand

von Antje(YCH) am 13. September 1999 14:16

: PS: Welche Rasse züchtest Du???

Schäferhunde (von denen, Gott sei Dank, bisher noch keiner mit einem Tierheim zu tun haben mußte)

Grüße

Antje

von Antje(YCH) am 13. September 1999 14:26

: ... ich denke, man kann auch Gebrauchshunde aus einer seriösen Zucht als "Gesellschaftshunde" in die Familie integrieren. Unsere beiden Malamute-Ladies lieben das Leben im Haus und sind nicht an sportlichen Aktivitäten interessiert. Das war zwar nicht unbedingt geplant, aber es hat sich so ergeben und macht uns allen viel Freude.


Hallo Brigitte,

Du hast ganz recht, Gebrauchshunde, egal welcher Rasse, können wunderbare Familienhunde sein. Es ist aber nicht nötig, mit diesen zu züchten, wenn sie nicht bewiesen haben, daß sie die wichtigen Gebrauchshundeeigenschaften ihrer Rasse in sich tragen. Das heißt aber nicht, daß Welpen aus ausgesuchter Leistungszucht nicht wiederum hervorragende Familienhunde werden können.

Auch bei leistungsgeprägter Zucht gibt es immer wieder Hunde, welche die an diese Rasse gestellten Anforderungen nicht bewältigen können und "nur" Haus- und Familienhund werden. Solche Hunde noch bewust zu vermehren halte ich für falsch, denn, wie gesagt, es gibt in den Tierheimen schon genug arbeitslose und unterbeschäfftigte Vertreter dieser Rassen, für die nur schwer ein geeignetes Pläötzchen zu finden ist.

Viele Grüße

Antje

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