Hallo Claudia,
: Antje, da hast Du schon recht, das hat was mit Toleranz zu tun: es sei
: Dir/Euch "gegönnt"... Ist nur manchmal schwer, den "anderen" Standpunkt
: zu verstehen!
Es ging doch nicht um die Sache an sich (die Tierquälerei in Korea), sondern darum, daß nicht jeder gleich "durchstartet", nur weil die Sache aufgrund der Fußball-WM gerade mal wieder von einigen Medien wie Bildzeitung, Blitz-Illu usw. aufgegriffen wird. Nur kann man das nicht mehr wenn man sich schon vorher darüber fürchterlich aufgeregt hat. Das ist nun mal so: Wenn Du von einer Sauerei zum ersten Mal hörst dann regst Du Dich auf ohne Ende. Weißt Du davon aber schon länger dann fährst Du nicht mehr ganz so hoch und springst auch nicht mehr auf jede Bemerkung an, die einer zu dem Thema losläßt.
Wichtig ist doch aber, daß man irgendwo etwas tut, und sei es "nur", sich zu informieren und Beweggründe anderer zu verstehen. Die Medien hier bei uns verbreiten momentan die Sichtweise, daß jeder Koreaner ein hundemordender und -essender Barbar ist, aber das stimmt so nicht, wie ich durch Gespräche mit Koreanern und anderen Asiaten über dieses Thema gelernt habe. Ich halte es daher für falsch, ein Land auf solche Mißstände zu reduzieren. Genau wie es hier bei uns Menschen gibt, die Hühnerhaltung in Käfigen ablehnen und für unwürdig halten, gibt es in Korea Menschen, die die Praktiken in Bezug auf das Schlachten der Hunde ablehnen, und auch viele, die überhaupt kein Hundefleisch verzehren. Und wenn diejenigen, die es trotzdem tun, die Hunde dabei nicht quälen, dann muß man schon irgendwo relativieren, daß man selbst auch Tiere tötet bzw. töten läßt, um Fleisch zu essen, und man muß darüber nachdenken, wo ethisch gesehen der Unterschied liegt zwischen einem Hund und einem Schwein, einem Rind, einem Huhn, einem Kaninchen, einem Pferd usw. Insofern muß ich denjenigen hier im Forum, die so denken, recht geben. Und wenn ich überlege, wie z.B. unsere Hühner in unseren industriellen Schlachthallen geschlachtet werden, mit den Füßen in einer Schiene, mit dem Hals nach unten durch's Messer, und dann anschließend ins heiße Wasser, wo längts nicht jedes Huhn gleich tot ist, da stehe ich auf dem Standpunkt, daß wir erst einmal vor der eigenen Türe kehren sollten, da gibt es noch genug Dreck...
Viele Grüße
Antje