Was sonst nirgends passt

Guten Morgen, Dogman,

ich finde die Begleithundeprüfung an sich einfach zu "theoretisch", sie verfehlt ihr Ziel. Es müßte mehr "Realität" in diese Prüfung eingebracht werden, wie z. B. wie verhält sich der Hund anderen Hunden und Menschen gegenüber. Für mich ist es nicht wichtig und auch nicht reel, daß ein Hund gerade neben mir sitzt, daß er freudig mitläuft, daß er nicht hinterherhinkt, daß er "korrekt" bei Fuß geht. Wichtig ist doch, daß Hunde für KEINEN zu einer Gefahr werden. Ich z. B. kann mit meinem Hund durch eine Menge giftender Hund gehen, OHNE das sie etwas tut, das können aber die wenigsten, trotz BH-Prüfung.

Ich kenne viele Hunde, die supergut in der Unterordnung sind (alleine und auf Übungsplatz), aber wenn diese beim Spaziergang auf andere Hunde treffen, ist davon leider nichts mehr zu sehen und das kann es nicht sein, meiner Ansicht nach. Wenn ich einen Hund erziehe, erziehe ich ihn so, daß er viel mit anderen Hunden in Kontakt kommt, um Sozialverhalten zu lernen, denn das ist doch das, womit ich ständig konfrontiert werde und worin auch die Problematik liegt. Wenn mir jemand erzählt, mein Hund hat eine Prüfung abgelegt, dann muß man mir das auch erzählen können, ohne daß DIESER Hund gerade meinen "zerflücken" möchte. Das ist für mich kein Gehorsam! Und "Hand aufs Herz", das bleibt irgendwo auf der Strecke meiner Meinung nach.

Ich finde es ganz wesentlich, diesen Aspekt in die Prüfung einzubringen. Denn mal ehrlich: Warum geht ein Hund einfach grundlos auf einen anderen los??? Da läuft doch irgend etwas verkehrt!

Viele Grüße
Bianca

: 1. Ein solcher Führerschein würde eine bundesweit einheitliche
: Prüfungsverordnung voraussetzen. Solche Verordnungen werden
: von Verwaltungsjuristen gemacht, die i.d.R. keine Ahnung von der
: Materie haben. Gnade uns Gott!

Frage: Wer macht das Tierschutzgesetz ?
:
: 2. Wenn ich mir ansehe, wie auf den meisten Hundeplätzen "gearbeitet"
: wird, dann wird mir speiübel. Unser Hund gehorcht z.B. auf Handzeichen,
: ggf. unterstützt durch vorheriges Rufen des Namens oder bei Bedarf
: des Abbruchkommandos. In der Stadt läuft Ronja bei Fuss, obwohl
: sie das Kommando als solches gar nicht kennt. Wir haben sie halt
: so erzogen und sie "weiss", dass sie das zu machen hat.
: Soll ich so einen Hund durch eine völlig abartige Prüfung wieder
: versauen?

Nein, aber vervollständigen, was nütz ein Handzeichen, wenn der Hund von dir wegrennt? "Das hat er noch nie gemacht" lass ich nicht gelten, es git immer ein erstes mal !!!
Ohne Leine in der Stadt - Ergebnis oft toter Hund - habe ich selber schon erlebt. Ausgelöst durch einen Schreck ( Ursache konnte nicht genau gefunden werden ) lief der Hund auf die Strasse - vom Auto überrollt. Wäre er an der Leine gewessen würde er noch heute leben !!!
:
: 3. Die Führungsqualitäten eines HF sind objektiv nicht messbar.
: Ich kenne Hunde, die auf dem Hundeplatz prima gehorchen, draussen aber
: die Sau rauslassen und ihr Herrchen hinter sich her ziehen wie
: leere Dosen an einem Hochzeitskarren.

Gebe Dir Recht, aber gerade da hat die Ausbildung des HF versagt, oder der HF hat nicht verstanden, was Konsequnz bedeutet. Viele HF's übersehen leider, daß die eigendliche Ausbildung ausserhalb des Hundeplatzes geschieht ( analog Team-Test).
:
:
: Ansonsten bin ich für alles, was die Leute aufklärt.
: Aber ohne Zwang und Verordnungen bitte.

Leider zeigt sich oft, daß wo mehrere Leute zusammen sind, das Chaos herrscht, wenn es keine Verordnung bzw. Reglungen gibt.

Viele Grüße
Dogman

Hallo Dogman,

: Nein, aber vervollständigen, was nütz ein Handzeichen, wenn der Hund von
: dir wegrennt?

dies ist ein sehr schönes Beispiel, wie die Ansichten bzgl. Hundeerziehung
auseinandergehen können.

Was tue ich, wenn Ronja von mir wegrennt und das nicht soll?

Gebe ich da etwa ein "Platz" oder "Hier" oder "Sitz" wie es die BH-Prüfung
fordert?

Eben nicht. Es gibt einfach ein klares Abbruchkommando!
Das befolgt sie instantan, inzwischen sogar bei Rehen und anderen
Hunden und wir haben sie erst 2 Monate!
Danach (wohlgemerkt: danach) rufe ich sie ab (per Handzeichen),
oder lasse sie sitzen oder was auch immer angebracht ist.
Auf diese Weise lernt sie, sich zu benehmen.

Hunde haben ein sehr ausgeprägtes Gespür für Handlungsketten.
Wenn Ronja in der Stadt jedes Mal einen Abbruch kassiert, wenn
wie wegrennt, dann lässt sie es irgendwann, weil ihr dieses
Verhalten keinen Erfolg bringt.

Der Vorteil dieser "Methode": man braucht bald gar keine Kommandos mehr
(auch Abbruchkommandos!) und hat einen wunderbar umgänglichen Hund.
Was will man mehr?

: "Das hat er noch nie gemacht" lass ich nicht gelten,
: es git immer ein erstes mal !!!

Eben! Und deswegen nützt auch keine Prüfung.
Abbruchkommando hilft aber immer (wenn man es richtig trainiert hat).
Genau das allerdings vermisse ich bei der BH-Prüfung.

: Ohne Leine in der Stadt - Ergebnis oft toter Hund - habe ich selber
: schon erlebt. Ausgelöst durch einen Schreck
: ( Ursache konnte nicht genau gefunden werden ) lief der Hund auf
: die Strasse - vom Auto überrollt.
: Wäre er an der Leine gewessen würde er noch heute leben !!!

Da stimme ich Dir zu. Daran würde aber auch eine Prüfung nichts ändern.
Es sei denn, Du übst mit dem Hund alle möglichen brenzligen Situationen
ein. Das kann man aber nicht, weil es deren unendlich viele gibt, die
man im Vorfeld nicht kennt. Kannst Du hellsehen?

: : 3. Die Führungsqualitäten eines HF sind objektiv nicht messbar.
: : Ich kenne Hunde, die auf dem Hundeplatz prima gehorchen, draussen aber
: : die Sau rauslassen und ihr Herrchen hinter sich her ziehen wie
: : leere Dosen an einem Hochzeitskarren.
:
: Gebe Dir Recht, aber gerade da hat die Ausbildung des HF versagt,
: oder der HF hat nicht verstanden, was Konsequnz bedeutet.
: Viele HF's übersehen leider, daß die eigendliche Ausbildung ausserhalb
: des Hundeplatzes geschieht ( analog Team-Test).

Yep!
Und wie willst Du nun prüfen, ob der HF zu Hause seinen Pfiffi noch
unter Kontrolle hat?

: Leider zeigt sich oft, daß wo mehrere Leute zusammen sind,
: das Chaos herrscht, wenn es keine Verordnung bzw. Reglungen gibt.

Chaos herrscht immer dann, wenn die Leute nicht gelernt haben,
ihr Gehirn zu gebrauchen.
Vielleicht sollte man statt eines Hundeführerscheins lieber
einen IQ-Test für Hundehalter vorschreiben...;-))

Viele Grüsse,
Harr.

Guten Morgen, Bianca,

Kennst du den "Team-Test" mit seinem Aussenteil ?
Hier findes du mehr von der Realität die du suchst. Sie ist zwar immer noch nicht so perfekt.

In Punkto deren HF's deren Hund ausserhalb des Platzes die Sau raus lassen gebe ich dir recht. Aber genau hier hat der HF versagt.
Motto unseres Breitesportausbilders: " Die eigendeliche Ausbildung geschieht ausserhalb des Platzes. Jeden Tag 10 min beim Spaziergang konsiquenz durchgeführt."

Hund ablegen und miteinander sprechen - reine Übungssache, wir aber leider oft nicht geübt.

Du hast recht, es läuft einiges verkehrt, aber oft habe ich erlebt, es liegt auch an der Naivität und Unbefangenheit mancher HF's.

Mein Motto: Zuerst muß der Hund mir im freien einen problemlosen Spaziergang ermöglichen, dann gehts ans Eingemachte.

Viele Grüße
Dogman

Guten Morgen )!

Das ist zwar kein richtiger Hundeführerschein, aber es nennt sich Hundeführerlizenz und dort stehen die Daten des Hundes, Name und Anschrift des Hundeführers und von der Hundeschule bestätigt, welche Kurse besucht wurden.

In der Hundeschule wurde uns gesagt, dass diese Lizenz schon mal einem Hundeführer mit einem Rottweiler von Nutzen war, der von der Polizei angesprochen wurde. (In Österreich habe ich noch keinen, Bullterrier oder dgl. gesehen, aber es genügt hier schon wenn man einen Rottweiler oder Dobermann besitzt, um von der Polizei im Auge behalten zu werden ((( )

Viele Grüße
Karin

Hallo und einen schönen guten Morgen, Tina,

: Du sprichst mir aus der Seele. Von Bianca musste ich mir allerdings ganz andere Sachen anhören. Vonwegen ein nicht perfekt abgerichteter Hund ist
: gefährlich.

Ich habe nicht geschrieben, daß ein nicht perfekt abgerichteter Hund gefährlich ist. Von ABRICHTEN ist hier nicht die Rede! Von ERZIEHUNG! Das ist ein Unterschied.

Ich will Dir überhaupt nichts, das kannst Du mir glauben. Ich habe aber sehr viel mit Hunden zu tun und auch schon gesehen, wie ein Hund vor den Zug gelaufen ist. Das fand ich nicht schön! Weißt Du warum? Er hat einen Hasen gesehen! Meinst Du, der Besitzerin hat es geholfen, daß sie argumentieren konnte, daß der Hund sonst immer hört. Das meinte ich nur damit. Ein Hund ist nicht gefährlich, wenn er nicht erzogen ist, aber er kann zu einer Gefahr werden für sich selber und für andere.

Ich mußt IMMER Herr der Lage sein. Mein Hund ist ERZOGEN mit viel Liebe und viel Geduld und viel Spaß an der Sache und nicht ABGERICHTET. Das hat ihm nicht geschadet. So bin ich aber mit ihr auf der sicheren Seite.

Ich hoffe, daß ich MIßverständnisse ausräumen konnte. Leider fällt dieses den meisten Leuten erst dann auf, wenn es zu spät ist. Und das finde ich schade. Für den Hund und für den Halter. Das hat nichts damit zu tun, daß Du einen lieben Hund hast. Das glaub ich Dir doch auch, aber darum ging es mir nicht.

Wenn Du irgendwelche Nachfragen hast, kannst Du mich gerne anmailen.

Wünsch Dir einen schönen Tag!

Viele Grüße
Bianc