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Was sonst nirgends passt

In dieser Rubrik steht all das, was in den anderen Rubriken irgendwie nicht so recht reinpasst. Nicht alles lässt sich eindeutig zuordnen oder betrifft mehrere Themen gleichzeitig. Wer so ein Thema hat, ist in dieser Rubrik gut aufgehoben.  
Hundeführerschein ja oder nein
15. September 1999 08:37

Hallo Dogman,

: In Punkto deren HF's deren Hund ausserhalb des Platzes die Sau raus lassen gebe ich dir recht. Aber genau hier hat der HF versagt.

Ich gebe Euch hier auch recht. Allerdings habe ich etwas dagegen, wenn gleich gesagt wird, hier hat der HF versagt. Hunde sind Lebewesen und jeder ist anders. Ich selbst habe einen Hund, der, wie ich denke, nicht für jedermann ist. Hexe ist Angstbeißer. Wenn sie vor jemandem Angst bekommt bzw. unsicher wird, dann kann es auch passieren, daß sie sich ungebührend benimmt. Trotzdem lasse ich mir nicht nachsagen, daß ich versagt habe. Denn ich arbeite mit Hexe zusammen daran, dieses Problem in den Griff zu bekommen. Es ist machbar (in gewissen Grenzen), aber es dauert eben sehr lange. Ich denke, mir geht es nicht alleine so. Und auch dafür sollten solche Leute, die einen normalen (was ist normal?) Hund haben, Verständnis haben und Rücksicht nehmen. Das ist doch sicher nicht zu viel verlangt.

: Motto unseres Breitesportausbilders: " Die eigendeliche Ausbildung geschieht ausserhalb des Platzes. Jeden Tag 10 min beim Spaziergang konsiquenz durchgeführt."

Genau das mache ich nämlich auch. Nur oft kommt genau in diesen 10 Minuten eben niemand vorbei, der für Ablenkung sorgt. ;-) Wir üben sehr abwechslungsreich, mal hier mal dort, mal dies mal das. Trotzdem gibt es bei Hexe eben noch Momente, wo sie, bedingt durch ihr schwaches Nervenkostüm, jede Erziehung vergisst.
Das setzt für mich auch schon wieder eine neue Frage an:
Was nützt es mir, wenn ich VOR dem Hund einen Hundeführerschein gemacht habe (so wie beim Autoführerschein ja auch erst der Führerschein und dann das Auto kommt) und dann einen solchen Hund an die Leine bekomme, auf den ich das dort gelernte nicht übertragen kann, weil er vom Wesen her ganz andere Anforderungen stellt? Denn so vielfältig, daß man für jedes Problem mit einem Hund eine Antwort hat, kann ein solcher allgemeiner Kurs doch nicht sein. Oder? Also, was nützt mir ein Hundeführerschein, wenn mir das dort gelernte "Kleine 1x1" nicht hilft, wenn ich einen Hund bekomme, der mir das "Große 1x1" abverlangt? Muß ich diesen Hund dann wieder angeben? Oder muß ich eine Nachprfüung machen?

: Hund ablegen und miteinander sprechen - reine Übungssache, wir aber leider oft nicht geübt.

Da gebe ich Dir recht. Und daß es funktioniert, wenn man nur immer wieder übt, kann ich bestätigen.

: Mein Motto: Zuerst muß der Hund mir im freien einen problemlosen Spaziergang ermöglichen, dann gehts ans Eingemachte.

Was verstehst Du unter "Eingemachtem"? Wenn Ihr einen problemlosen Spaziergang unternehmen könnt, was willst Du dann noch mehr?


Viele Grüße

Yvonne und Hexe

15. September 1999 08:29

:
Hey Harr,

STATTGEGEBEN!
:
:
: 1. Ein solcher Führerschein würde eine bundesweit einheitliche
: Prüfungsverordnung voraussetzen. Solche Verordnungen werden
: von Verwaltungsjuristen gemacht, die i.d.R. keine Ahnung von der
: Materie haben. Gnade uns Gott!

Da magst Du wohl "leider" Recht haben. Aber dennoch denke ich, daß das irgendwann kommt, oder etwa eine Steuer, die kein Mensch mehr bezahlen kann. Aber irgend etwas wird passieren!
:
: 2. Wenn ich mir ansehe, wie auf den meisten Hundeplätzen "gearbeitet"
: wird, dann wird mir speiübel. Unser Hund gehorcht z.B. auf Handzeichen,
: ggf. unterstützt durch vorheriges Rufen des Namens oder bei Bedarf
: des Abbruchkommandos. In der Stadt läuft Ronja bei Fuss, obwohl
: sie das Kommando als solches gar nicht kennt. Wir haben sie halt
: so erzogen und sie "weiss", dass sie das zu machen hat.
: Soll ich so einen Hund durch eine völlig abartige Prüfung wieder
: versauen?

Hab nun schon des öfteren Deine Statements zu Hundeplätzen gelesen. Find ich sehr schade. Ich meine nicht, daß es die "gewöhnliche" BH-Prüfung sein sollte, sondern eine, wo bewiesen wird, daß der Hund ein gutes Sozialverhalten zu anderen Hunden hat, das ich ihn aus einer Menge von Hunden abrufen kann, daß ich mit ihm ohne Probleme an "giftenden" Hunden vorbeigehen kann usw. Denn das ist die REalität. Nicht, ob ein Hund perfekt bei Fuß geht, gerade neben mir sitzt, freudig mitläuft, das ist nicht wesentlich. Wesentlich ist nur, daß ein Hund in jeder Situation gehorchen muß, was eben nicht alle tun. Und darin liegt auch meines Erachtens die Gefahr.
Damit ist auch nicht unbedingt eine Hundeschule in Verbindung zu bringen. Wenn man über Hunde genügend weiß und Konsequenz und Lob an den Tag legt, kann jeder zu Hause seinen Hund erziehen. Ist überhaupt keine Frage. Wir geben den Leuten auch nur die Denkanstöße. Umsetzen müssen die Leute das schon selber. Lediglich die Prüfung sollte abgenommen werden, sonst nichts. Also nichts mit Pflichtstunden oder so. Das ist jedem selbst überlassen. Soll ja auch nicht zu Überflutungen bei Hundeplätzen führen.

Wenn die Prüfung nicht bestanden wird, hat man dann eben den "Leinenzwang".
:
: 3. Die Führungsqualitäten eines HF sind objektiv nicht messbar.
: Ich kenne Hunde, die auf dem Hundeplatz prima gehorchen, draussen aber
: die Sau rauslassen und ihr Herrchen hinter sich her ziehen wie
: leere Dosen an einem Hochzeitskarren.
Genau das isses. Deswegen rede ich ja von einer Veränderung der Prüfung, abgestimmt auf die Außeneinwirkungen.
:
:
: Ansonsten bin ich für alles, was die Leute aufklärt.
: Aber ohne Zwang und Verordnungen bitte.
Ich denke, das wird zwangsläufig kommen. Das wär mir noch eine der liebsten Alternativen. Mein Hund gehorcht, wieso sollte ich dann keine Prüfung ablegen können?
:
Viele Grüße
auch von Jill an Ronja
Bianca

15. September 1999 08:53

Hallo!

Leider ist mir der Unterschied zwischen abrichten und erziehen nicht ganz klar.
Ich werde eben in Zukunft das Wort erziehen verwenden. Du hast schon Recht das ein nicht
hundertprozentig erzogener Hunde eine Gefahr für sich selber ist, oder ander sind.
Manchmal passiert es eben, wenn wir auf einer Wiese gehen und sie sieht eine Katze, dass sie ihr nach läuft.
Sie tötet die Katze allerdings nicht und dreht nach hundert Meter um. In solchen Fällen reagiert sie eben nicht gleich.
Ich hab ja gar nichts gegen erziehen. Ich find es auch super, dass du es so toll hingekriegt hast. Leider habe ich es
nicht ganz geschafft. Sie ist eben ein halber Jagdhund. Und wenn sie Freilauf hat ist sicher keine Strasse in der Nähe.
Die einzigen Tiere die sie frisst sind Mäuse, die sie selber ausgräbt. ;-) Weißt du ich versuche zwar immer wieder ihr
die paar Unarten, die sie hat abzugeöhnen, aber ich mag sie auch so wie sie ist. Und sie ist ganz, ganz sicher keine Gefahr
für sich selber oder andere... Du kannst mir ruhig glauben. ;-) Wenn ich mal in Pension bin, werde ich mir wieder einen Hund
anschaffen und dann werde ich mehr Zeit für die Erziehung aufwenden.

Liebe Grüße
Tina & Jamie

15. September 1999 08:47

Ebenso Guten Morgen yawning smiley)!
:
: Das ist zwar kein richtiger Hundeführerschein, aber es nennt sich Hundeführerlizenz und dort stehen die Daten des Hundes, Name und Anschrift des Hundeführers und von der Hundeschule bestätigt, welche Kurse besucht wurden.

Wieder mal etwas dazugelernt, über Land und Leute.
Das einzige was das neue Tierschutzgesetz uns beschert hat, ist der Fähigkeitsnachweis für Ausbilder.

Was sagt eigendlich die Polizei in Östereich zum Schäferhund ?

Viele Grüße
Dogman ;-)

15. September 1999 08:59

Hallo ihr beiden,

: Ich gebe Euch hier auch recht. Allerdings habe ich etwas dagegen, wenn gleich gesagt wird, hier hat der HF versagt. Hunde sind Lebewesen und jeder ist anders. Ich selbst habe einen Hund, der, wie ich denke, nicht für jedermann ist. Hexe ist Angstbeißer. Wenn sie vor jemandem Angst bekommt bzw. unsicher wird, dann kann es auch passieren, daß sie sich ungebührend benimmt. Trotzdem lasse ich mir nicht nachsagen, daß ich versagt habe. Denn ich arbeite mit Hexe zusammen daran, dieses Problem in den Griff zu bekommen. Es ist machbar (in gewissen Grenzen), aber es dauert eben sehr lange. Ich denke, mir geht es nicht alleine so. Und auch dafür sollten solche Leute, die einen normalen (was ist normal?) Hund haben, Verständnis haben und Rücksicht nehmen. Das ist doch sicher nicht zu viel verlangt.

Respekt, du hast die Situation erkannt. Ich meine all die HF's die draussen kapitulieren, oder sich nicht die Mühe machen, das erlernte im Freien durchzusetzen.
:
Wie wärs mit Hundeführerschein a) Wissen und Praxis bei Anschafung des ersten Hundes. Oder sollte man den Hundeführerschein besser umtaufen in Fähigkeitsnachweis zur Führung eines Hundes ?
Viele neu HF wissen gar nicht worauf sie sich einlassen. Faxit Probleme mit dem Hund, Endstation leider öfters das Tierheim.
Sehe das mit den Prüfung doch nicht so eng.
Mir geht es in erster Linie um die Information des HF.

: Was verstehst Du unter "Eingemachtem"? Wenn Ihr einen problemlosen Spaziergang unternehmen könnt, was willst Du dann noch mehr?

War :-7 gemeint. Nun im Ernst, ich meine damit den Aufbau des Hundes als Sporthund.

Grüße an euch beide
Dogman


15. September 1999 09:09

Hey Tina!
:
: Leider ist mir der Unterschied zwischen abrichten und erziehen nicht ganz klar.

Also, ich kann Dir nur von unserem Verein erzählen. Wir haben alles, was 4 Beine hat, ob groß, ob klein. Wir legen viel Wert darauf, daß die Hunde untereinander viel lernen, d. h. sie können toben, schwimmen etc. Kommt es mal zu einer "Meinungsverschiedenheit", müssen die Hundehalter lernen, ihren Hund im Vorfeld abzurufen. D. h. sie müssen erkennen lernen, wann es so weit ist. Sie bekommen von uns viele Informationen über Hunde. Du glaubst gar nicht, wie viele Leute mit angeblichen Problemchen kommen, die im Endeffekt gar keine sind, lediglich Mißverständnisse. Bei uns wird viel gelacht und nicht alles so bierernst genommen. Wir haben auch viele ältere Leute bei uns mit Kleinhunden, denen es einfach Spaß macht. Geschrien wird bei uns gar nicht. Mit Schreien gewinnt man bei einem Hund gar nichts. Ein Hundeführer kann seinen Hund nur mit Überzeugung, Konsequenz und Lob erziehen. Nur damit gewinnt er die Achtung von seinem Hund. ALLE Hilfsmittel (auch Leinenzug) sind nicht erlaubt! Da müssen sich die Leute richtig was einfallen lassen und es ist auch mehr Arbeit, aber die zahlt sich aus!

: Manchmal passiert es eben, wenn wir auf einer Wiese gehen und sie sieht eine Katze, dass sie ihr nach läuft.

Mein Hund war auch nicht perfekt. Sie ist halt jetzt das Resultat einer guten und positiven Erziehung. Wenn es aber ein Problem gab (auch Katzen jagen) hab ich meinen Hund nicht angeschrien und es auch nicht hingenommen. Ich habe überlegt, was ICH falsch mache. Und ich habe einiges falsch gemacht. Wenn man das erkennt, bekommt man jeden Hund dahin. Viele haben gleichartige Probleme mit ihren Hunden. Nur: die einen gehen es an und die anderen nehmen es hin. Fehler beim Hund gibt es selten, es ist MEISTENS der Mensch. Und ich kann nur jeden dazu motivieren, Problemchen in "Angriff" zu nehmen. Ich habe einen Hütehund-Mischling und Du kannst mir glauben, die war echt nicht leicht zu erziehen. Ich hab teilweise ne Strecke gehabt, wo ich dachte, das schaff ich nie und heute .... Alle Tricks und Kniffe aus Hundebüchern funktionierten nicht. Also war Ideenreichtum gefragt. Und ich habs geschafft. So kann ich aber meine Erfahrungen eben an andere weitergeben und dadurch vielen Hundehaltern helfen. Hätte ich einen leichtführigen Hund gehabt, wär dies bestimmt nicht so.

Ich wünsch Dir noch viel, viel Spaß mit Deiner Jamie!

Viele Grüße auch von Jill (Berner-Sennen-/Briard-Hündin)
auch an Dich
Bianca