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Hundeführerschein - neu definiert

geschrieben von Dogman(YCH) 
Hundeführerschein - neu definiert
16. September 1999 07:17

Guten Morgen alle miteinander,

anscheinend habe ich in ein Wespennest gestochen. Aber es ist schön, dass nicht alle der selben Meinung sind, obwohl ich manche Meinungen als abstrakt befinde.

Gut ich will den Hundeführerschein neu definieren. Und zwar als „ Sachkundenachweis zur Hundehaltung“. Mir geht es hier in erster Linie um das Wissen.

Wie viele kennen sich bei Rechtsfragen im täglichen Umgang mit dem Hund wirklich aus ? Vor allem wenn es um die Schuldzuweisung geht. Schaden vorbeugen und nicht erst den Rechtsanwalt danach zu konsultieren ist hier die Devise. Mir sträuben sich die Nackenhaare, wenn ich hier zur Antwort bekommen, es reicht, dann wenn etwas geschehen ist zum Rechtsanwalt zu gehen.

Kennt einer den Status des Diensthundes ???

Thema Erste Hilfe am Hund.

Vor allem im Bereich Vorbeugung bestehet hier anscheinend noch viel Unklarheit bei den einfachsten Dingen. Wie lässt es sich sonst erklären, dass jedes Jahr eine große Anzahl von Hunde Hitzqualen im Autos erleiden ? Warum geraden viele HF’s in wahre Hysterie, wenn ihr Liebling einfachste Verletzungen besitz.
Bereich artgerechte Tierhaltung und Ernährung: Auch hier werden sehr viele Fehler gemacht, wobei der Hund der Leittragende ist.

Sorry, aber ich empfinde es als egoistische wenn ich Antworten höre wie „Mein Hund folgt mir, das reicht mir und ich lehne das generell ab.“ Bei manchen mag das durchaus stimmen, denkt aber doch mal an all die anderen Hund !
Oft steht auch hinter solchen Aussagen eine der Naturängste der Menschheit – die Prüfungsanst.

Hab ich eigentlich je behauptet, dass bei einem „Lehrgang“ einem zwingend vorgeschrieben wird, wie er seinen Hund auszubilden hat ? Nein, ich bin der Meinung wenn, dann sollte in einem solchen Rahmen die Möglichkeiten gegeben, bzw. vorgestellt werden, die es gibt.
Wer hat schon mal von Care gehört.
Wer von Lind
Wer von Dingldei.

Zum Thema Medien. Es ärgert mich auch sehr, wie vieles hier aufgepuscht wird. Es ist halt verkaufsfördernd über eine Person zu schreiben, die durch ihren kläffenden Hund vor ein Auto gezerrt wurde und sich dabei verletzte, als wenn das fast passiert währe.

Der Vergleich hinkt vielleicht, aber es gibt auch einen vorbeugenden Brandschutz oder ich weis zwar wie man Cola und Pommes verkauft, trotzdem brauche ich einen Wirteschein. Warum dann nicht einen Sachkundeschein. Wenn ich bedenke welche Auflagen die Halter von Exoten beachten müssen auf grund des Artenschutzgesetzes und wer schütz den Hund ?

Grüße euch alle
Dogman



16. September 1999 08:18

Hallo Dogman,

Tut mir leid, aber ich finde es viel wichtiger, die Hundesprache zu verstehen, zu wissen, wie ich mich als Rudelführer verhalten muss damit mich mein Hund akzeptiert, als über Rechtsfragen in Sachen Hund Bescheid zu wissen.
Da kann man sich informieren wenn die Grundlagen für ein Zusammenleben mit dem Hund "sitzen". Die würde ich für einen Sachkundenachweis sowieso lieber vor der Anschaffung eines Hundes vermitteln. Ich lerne ja auch nicht das Bürgerliche Gesetzbuch auswendig, weil mir irgendwann ein Fall zustossen könnte, wo ich über irgendein Gesetz bescheid wissen muss.

Du hast nicht behauptet, dass zwingend eine Art vorgeschrieben wird, wie ein Hund auszubilden ist. Aber alle, die darauf eingehen haben wahrscheinlich Erfahrungswerte. Warum z.B. muss ich zur Begleithundprüfung meinem Hund einen "Gesundheitswürger" (der Name an sich ist ja schon pervers) anlegen, obwohl er so ein Ding sonst nie trägt? Glaubst Du ernstlich, dass es für einen solchen Sachkundenachweis eine lockerere "Ordnung" gibt? Ich nicht, jedenfalls nicht, wenn weiterhin die gleichen Leute diese Prüfungen oder Tests abnehmen.

Gruss, Juliane mit Emmi

16. September 1999 08:55

Dir auch einen schönen guten Morgen,
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: Gut ich will den Hundeführerschein neu definieren. Und zwar als „ Sachkundenachweis zur Hundehaltung“. Mir geht es hier in erster Linie um das Wissen.

Sehr gut!
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: Wie viele kennen sich bei Rechtsfragen im täglichen Umgang mit dem Hund wirklich aus ? Vor allem wenn es um die Schuldzuweisung geht. Schaden vorbeugen und nicht erst den Rechtsanwalt danach zu konsultieren ist hier die Devise. Mir sträuben sich die Nackenhaare, wenn ich hier zur Antwort bekommen, es reicht, dann wenn etwas geschehen ist zum Rechtsanwalt zu gehen.

Also, das was ich über Rechtsfragen zum Hund weiß, da muß ich Mario recht geben. "Im Zweifel für den Angeklagten". Beim Thema Hund trifft das meines Erachtens in den meisten Fällen zu. Ich versuche immer, aktuelle Gerichtsurteile für unsere Vereinszeitschrift zu recherchieren, um die Mitglieder zu informieren.
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: Thema Erste Hilfe am Hund.
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Thema: Grannen! Frag mal die Tierärzte. Auch da könnte viel verhindert werden, würden sich die Leute informieren. Und die Zeitschriften quillen über mit diesen Informationen. Warum liest die keiner???
Thema: Zecken
Thema: HD und Co.
Thema: Ernährung
Thema: ich weiß nicht was...

Genau das ist auch bei uns im Verein angesagt. Wir versuchen die Halter zu informieren und zu erziehen, um den Hunden zu helfen. Das ist der Grundgedanke. Also, wir fangen an bei "Adam" und "Eva". Bis zum Hundesport kommen wir gar nicht, weil schon im "Ansatz" ein zu großer Bedarf besteht. Ich war am Wochenende bei einer Tierärztin, die erstmalig ein Erste-Hilfe-Seminar gegeben hat. Das war gut! Sie will diese Vortragsreihe weiterführen mit Themen wie "Gesundheit", "Krankheiten erkennen", "Verhaltensstörungen bei Hunden". Ist nur die Frage, ob Ersthundebesitzer oder die, die ein riesiges Defizit haben. dies auch in Anspruch nehmen würden. Auch das sollte "Pflicht" werden.
Ich denke aber, daß die meisten Leute das gar nicht erkennen. Der Einfachheit halber gibt es nur einen Schuldigen: DER HUND! Was wir bei uns erleben, da kann man sich nur wundern. Ein Autokauf wird besser durchdacht, ein Hundekauf ist anscheinend nur "nebensächlich" und dem wird so gut wie keine Bedeutung beigemessen.
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: Zum Thema Medien. Es ärgert mich auch sehr, wie vieles hier aufgepuscht wird. Es ist halt verkaufsfördernd über eine Person zu schreiben, die durch ihren kläffenden Hund vor ein Auto gezerrt wurde und sich dabei verletzte, als wenn das fast passiert währe.

Bianca:
Es sind nicht nur die Medien. Es sind die Mitmenschen. In Krefeld zum Beispiel gibt es jetzt eine Interessengemeinschaft, die gegen den "Leinenzwang" angehen wollen und genau das durchsetzen möchten, was ich hier angebracht habe. Die Möglichkeit zu haben, um sich bewähren zu dürfen, um dieses zu umgehen. Die anderen können ihre Hunde doch weiter angeleint lassen, nicht abgeben! Es ist doch keine großartige Änderung, lediglich die Leute zu belohnen, die ihren Hund im Griff haben. Für andere bleibt das jetzige System halt bestehen. Sicher gibt es auch Problemhunde, wie Yvonne beschrieben hat. Aber für die ändert sich doch nichts und ich habe auch nie davon gesprochen, daß bei "Nichtbestehen" einer Prüfung der Hund wieder abgegeben werden muß. Für die gilt halt dann nachwievor die Leinenpflicht. Aber der Sinn ist doch, die Leute zu motivieren, daß sie sich mit dem Hund beschäftigen MÜSSEN, um etwas zu erreichen oder um eine Erlaubnis zu erhalten. Die wenigsten Hunde sind Problemhunde, die meisten sind nur einfach in den falschen Händen. Ich denke schon, daß dies etwas bewirken würde. Die meisten, die zu uns kommen, haben einen Hund im Alter von 6 Monaten bis 1 Jahr, die angeblich Probleme machen, die ganz schnell aus der Welt sind, wenn "Halter" sich mit Thema "Hund" beschäftigt. Das "Aha"-Erlebnis kommt ganz schnell. Nicht weil wir den Hund verändern, sondern den Menschen. Was ist mit denen, die nicht kommen, aber die gleichen Probleme haben?
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Nun genug
Viele Grüße
Bianca:
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16. September 1999 08:50

Hallo Juliane,
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: Tut mir leid, aber ich finde es viel wichtiger, die Hundesprache zu verstehen, zu wissen, wie ich mich als Rudelführer verhalten muss damit mich mein Hund akzeptiert, als über Rechtsfragen in Sachen Hund Bescheid zu wissen.

Das ist natürlich ein Hauptaspekt bei solch einem Sachkundenachweis.
Bedenke aber, wie viel Unangenähmlichkeiten man sich ersparen kann, wenn man über gewisse Rechtsfrage im voraus bescheit weis.

: Da kann man sich informieren wenn die Grundlagen für ein Zusammenleben mit dem Hund "sitzen". Die würde ich für einen Sachkundenachweis sowieso lieber vor der Anschaffung eines Hundes vermitteln. Ich lerne ja auch nicht das Bürgerliche Gesetzbuch auswendig, weil mir irgendwann ein Fall zustossen könnte, wo ich über irgendein Gesetz bescheid wissen muss.

Stimmt nicht ganz, Bedenke in Schule und Ausbildung wird dir das Wichtigste fürs Leben vermittelt.
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: Du hast nicht behauptet, dass zwingend eine Art vorgeschrieben wird, wie ein Hund auszubilden ist. Aber alle, die darauf eingehen haben wahrscheinlich Erfahrungswerte. Warum z.B. muss ich zur Begleithundprüfung meinem Hund einen "Gesundheitswürger" (der Name an sich ist ja schon pervers) anlegen, obwohl er so ein Ding sonst nie trägt? Glaubst Du ernstlich, dass es für einen solchen Sachkundenachweis eine lockerere "Ordnung" gibt? Ich nicht, jedenfalls nicht, wenn weiterhin die gleichen Leute diese Prüfungen oder Tests abnehmen.

Ja, weil bei uns ohne Stachel gearbeitet wird. Oft wird doch der Stachel doch nur dann verwendet, wenn die HF’s nicht schnell genug zum Erfolg kommen.
He, in was für Vereinen sind denn ihr zu hause ?

Gruß
Dogman mit A+D


16. September 1999 09:11

Hallo dogman,

hast ja eigentlich recht mit dem Hundeführerschein, wäre schön wenn man sich beim Zusammenleben mit dem Mitgeschöpf Hund ähnlich beschäftigen müsste, wie dies der Gesetzgeber im Umgang mit allerlei unbelebten Gegenständen auch verlangt. Aber: sieh Dir einfach mal die verschiedenen Erziehungsansätze und Ausbildungsmethoden an, die propagiert werden, wie willst Du da auf eine Linie kommen? Schau Dir einfach mal die teilweise wütenden Diskussionen hier im Forum zum Thema Erziehung an: im wesntlichen haben die nur dazu geführt, dass sich fast jeder etwas fachkundigere ob der wechselseitigen Beschimpfungen aus dem Forum zurückgezogen hat. Weiterhin: das Absolvieren einer der üblichen Ausbildung auf dem Hundeplatz gewährleistet doch nicht das wesensfeste Verhalten im Alltag. Ich habe gerade wieder mit drei aktuellen Fällen zu tun: Zwei Greyhounds wurden jeweils von Schäferhunden angefallen und übel zugerichtet, die beide Schutzhundeausbildung hinter sich haben. Der dritte Vorfall mit anschliessenden mehrfachen Tierarztbesuchen wurde durch einen Hund mit absolvierter Jagdtauglichkeitsprüfung verursacht. Die haben alle ihre jeweiligen Prüfungen bestanden. Diese Fälle sind nur exemplarsich und liessen sich beliebig fortsetzen. Für eine FRage in eineganz andere Richtung werde ich wohl entsprechend gesteinigt: Wozu müssen Privatpersonen, die ihren Hund nicht zum entsprechenden Gebrauch halten, Schutzhundausbildungen mit ihrem Vierbeiner absolvieren? Das scheint mir recht überdenkenswert, insbesondere wenn die Ausbildung auf demBeutetrieb des Hundes aufgebaut wird.

Gruß,

andreas

16. September 1999 09:42

Hallo,


: Bedenke aber, wie viel Unangenähmlichkeiten man sich ersparen kann, wenn man über gewisse Rechtsfrage im voraus bescheit weis.

Nenn doch mal ein Beispiel!


: Ja, weil bei uns ohne Stachel gearbeitet wird. Oft wird doch der Stachel doch nur dann verwendet, wenn die HF’s nicht schnell genug zum Erfolg kommen.
: He, in was für Vereinen sind denn ihr zu hause ?

Bei uns wird auch ohne Stachelhalsband gearbeitet, ich würde mir in der normalen Ausbildung sowieso nicht vorschreiben lassen, wie ich meinen Hund behandle. Aber wenn ich eine Prüfung machen will, dann muss ich dem Hund dieses Kettenhalsband anlegen. Wenn ich's nicht tue, dann kann ich nicht antreten. Und eben solche blöden Verallgemeinerungen würden bei einem Sachkundenachweis wahrscheinlich auch vorgeschrieben.
Gruss, Juliane