Rottweilerhündin, 10J, aus THeim holen? :: Was sonst nirgends passt

Rottweilerhündin, 10J, aus THeim holen?

von Elke D.(YCH) am 19. September 1999 14:33

Sehr geehrte Forumsbesucher,
ich betrete dieses Forum mit folgendem Anliegen:
vor 2 Wochen entdeckte ich im Tierheim eine 10-jährige, kultivierte Rottweilerdame. ich verliebte mich sofort in dieses Tier und möchte ihr gerne ein - voraussehbares Lebensende im TH - ersparen. Beim zweimaligen Ausführen erlebte ich einen recht munteren Hund, der (volllkommen) brav und störungsfrei und doch mit Elan und großer Freude mit mir lief. Kinder und Radfahrer und Autos wie andere Hunde werden schön und nicht feindlich ignoriert. Mich nimmt das Tier nicht zu ernst. Andererseits gibt es nach 2 Stunden stärker werdende Annäherungen des Hundes wie Kopfanmichdrücken, Körperanmichdrücken und „besabbern“. Jüngst gab es mehrfach längeren, direkten Blick in meine Augen (vorher nicht). (Distanziertheit beim Hund und Angst bei mir bleiben aber).
Allerdings: beim 1. Mal biß sie mich, als ich ihr einen Trinknapf wegnehmen wolllte. Anschließend schmiegte sie sich an mich und legte zweifach die Pfote auf mein Bein. Restangst bei mir bleibt, zumal sie nach dem letzten Ausführen direkt am Tierheimeingang dreimal nach mir schnappte.

Das Tierheimpersonal sagt: der Hund hat Herzprobleme (75.- Kosten pro Monat f. Tabl.), Hüftschaden. Das Schlimmste: „Der Hund paßt nicht zu Ihnen. Er war 10 Jahre bei zuletzt 94-jähriger Dame. Er liebt alte Frauen, Sie sind viel zu jung. Der Hund nimmt Sie nicht ernst. Warum? Er hat Sie gebissen (Trinknapf). Sie werden sich in Ihrer Wohnung niemals frei bewegen können, wenn Sie mit Essen zu tun haben.“ In der Tat reagierte der Hund sehr positiv auf ältere Menschen.

Nach der Schilderung meine Fragen an Sie werte Hundefreunde:

1) Kann diese Hundedame sich (voraussichtlich) noch an mich (35) gewöhnen? Mich ernstnehmen? So, daß sie keine Beißimpulse aktiviert? (Daß man einen Napf nicht wegnehmen darf, weiß ich jetzt. Nur: sie soll auch sonst nie beißen!)
2) was kann in bezug auf das Herzproblem wie insg. das Alter geschlossen werden? Verschlimmert sich so eine Herzkrankheit in aller Regel? Ich weise darauf hin, daß der Hund mit der alten Dame so gut wie nie rauskam. Hat sie vielleicht einen Schaden, der auf die mangelnde Bewegung (starker Rottweiler) zurückzuführen ist und sich ggfs. verringert mit rehgelmäßiger Bewegung? Wie gesagt,. der Hund war bedächtig, aber flott unterwegs (jeweils über 2,5 Stunden; nie müde, immer voll Elan und ausgeprägter Lauflust und -„Power“.)
3) wie oft sind Tierarztbesuche zu erwarten bzw. nötig bei 10-Jahre altem Herzgeschädigten Hund?
4) kann man so einen alten Hund, der immer mit alter Dame zus. war, auch mal bis zu 3h alleine lassen? (im Moment bellt sie nicht. Kann es sein, daß sie alleinegelasse, in ein Tohuwabohu (bellen und Wohnung durcheinanderbringen oder bei Rückkehr: beißen) verfällt?)


Ich würde dem Hund gerne ein letztes Zuhause bieten. Daß sie ansonsten nicht mehr aus dem Tierheim herauskommt, ist absehbar. Da ich aber wieder studiere und wenig Geld habe, ist jedoch alleine die Aussicht, teure Tierarztrechnungen zu bekommen, sehr hart, da ich das schlichtweg nicht finanzieren könnte (da ist ja noch ein Hüftschaden, der mir i.Moment nicht aufzufallen scheint. mein Nachbar bezahlte gerade 6000.- für eine Operation. Wie wahrscheinlich wird ein Hüftschaden virulent u. behandlungspflichtig?)

Ich würde mich freuen, wenn sich jemand, oder mehrere Hundefreunde, frei, mit eigener Meinung, zu dem Fall äußern könnte(n).

Vielen Dank

Elke. D.

Mittlerweile geht es mir v.a. um die Frage, ob so ein altes Tier (und dazu gewöhnt an 94-j.Dame), sich umstellen kann und mir, die es gut mit ihr meint und täte, nichts Böses tut? Beim letzten langen Spaziergang war alles o.k., vor der Tierheimtür beim Abgeben dann das 3-fache Schnappen, als ich leicht am Band zog. Eingedenk aller typischen warnungen vorm Rottweiöer will ich ausschließen, daß Beißen wahrscheinlich wäre. Ich würde bei Unsicherheit dem Tier auch selbst änmgstlich begegnene, obgleich ich ansonsten groß und stattlich bin und das Tier mich durchaus ernst nehmen könnte (vom Körperbau her)



von Iris und ERIC(YCH) am 19. September 1999 16:08

Hallo liebe Elke!

Ich finde es ganz großartig, dass Sie einem älteren Tier aus dem Tierheim ein schönes Zuhause bieten wollen!
Aber ich möchte doch einiges zu bedenken geben:
1. Es werden mit allen Kosten für Futter, Versicherung, Tabletten etc. etliche Unkosten auf Sie zukommen.
2. Sie scheinen bei aller Liebe zu der Hündin etwas Angst vor ihr zu haben,
und das ist meiner Meinung nach keine gute Voraussetzung.
3. Die Frage wird sicher sein, wer nachher zuhause "das Sagen" hat.

Ich würde nichts überstürzen und erst einmal das Tier im Heim oft besuchen, um schöne Spaziergänge mit der Rottidame zu machen.
Hier im Forum sind mehrere Rottweilerzüchter/innen und -besitzer/innen, die Ihnen bestimmt noch besser raten können.

Haben Sie denn auch vor anderen Hunden ein wenig Angst? Wäre es Ihr erster Hund?

Ich persönlich würde bei solchen Voraussetzungen (Ängstlichkeit!) die Hündin nicht nehmen.
Die anderen Dinge wären in den Griff zu bekommen.
Alles Gute für Sie und auch für die Hündin!

Mit freundlichen Grüßen
Iris und ERIC.


von Elke(YCH) am 19. September 1999 16:35

Liebe/r Iris und Eric,

vielen Dank für die Antwort, ich habe mich sehr gefreut. nach meinem Frageabsenden habe ich aus diesem Forum (über Fireballsuche) jede menge Beiträge aus einer Rottidiskussion von Mai/Juni gelesen. (inkl. "Unfallberichte" m. kleinen Kindern anderswo) Ich muß sagen, die Furhct wächst.
Neinb, ich habe keinen Hund gehabt und ich bin (glaube ich) normalerweise auch nicht ängstlich vor Hunden. Was sich ggfs. hinter einem Rotti an berechtigtem Sorgenpotential verbirgt, habe ich erst allmählich mitbekommen. Eben durch gespräche und Internetstudium. Sehr fördernd für meine Angst waren nicht nur die Kampfhund-und Unberechenbarkeits-unterstellungen einiger Bekannter, sondern auch das verhalten des Hundes, das auch vom Tierheimpersonal ernst eingeschätzt wird. Der Hund kann sooooo lieb sein, er wurde auch jdesmal erkennbar relaxter und freundlich und.... außerdem hat er sich ja bei der alten dame bewährt, was was heißen muß. Nur: bei jeder gelegenheit ist ein Angstmoment gegeben und realistisch. Wenn ich das Halsband ordnen will, schnappte sie anfangs oder bleibt gespannt udn mißtrauisch. Geholfen hat auch nicht gerade das Schnappen nach dem letzten Zurückbringen. jetzt lese ich im Forum, daß schon arge Hundekenner charaktersitische Probleme mit Rottis haben. Und, daß der noch viel kräftiger zubeßen kann.

Mirtut das alles sehr leid, weil ich, als erstmalige TH-Besucherin gleich merkte, was diesem alten Hund blüht. ich bin bereit, viele gedachte Ansprüche an den Hund zu reduzieren: er muß kein Kuschelhund mehr sein, kein fahrradbegleiter..... er darf mit viel Waldlauf und Freiheiten alt werden. Er/saie darf nur eines nicht: mich beißen und mir das gefühl geben, das könnte immer mal wieder passieren. Ich würde mir nie einen Rotti holen als Anfägerin, ds weiß ich jetzt. Die Frage ist nur, ob dieses alte Tier noch eine Chance kriegen soll....
Wie schätzen Sie die Behauptung ein, Rottis seien sehr "unberechenbar"? Zumal ich ja wenig Erziehungseinfluß noch hätte? Zumal im Haus ein 3-jähriges Kind wohnt? Zumal das TH sagt: Sie können sich nicht mehr in der Wohnung frei bewegen?

Spielt es denn möglicherweise keine Rolle, daß der Hund merkt, daß ich ggfs. die einzige bin, die ihn in den letzten Wochen auf die Wiesen geführt hat? Kann diese wahrnehmung nicht alleine ein bedeutendes Bindungspotential bewirken, welches den Hund zur Räson (und Treue..) bringt und wenigstens er mir gg.über nicht unberechenbar wird?

Viele Fragen, vielleicht gibt´s nochmals nette Antworten

Danke

Elke
: Hallo liebe Elke!
:
: Ich finde es ganz großartig, dass Sie einem älteren Tier aus dem Tierheim ein schönes Zuhause bieten wollen!
: Aber ich möchte doch einiges zu bedenken geben:
: 1. Es werden mit allen Kosten für Futter, Versicherung, Tabletten etc. etliche Unkosten auf Sie zukommen.
: 2. Sie scheinen bei aller Liebe zu der Hündin etwas Angst vor ihr zu haben,
: und das ist meiner Meinung nach keine gute Voraussetzung.
: 3. Die Frage wird sicher sein, wer nachher zuhause "das Sagen" hat.
:
: Ich würde nichts überstürzen und erst einmal das Tier im Heim oft besuchen, um schöne Spaziergänge mit der Rottidame zu machen.
: Hier im Forum sind mehrere Rottweilerzüchter/innen und -besitzer/innen, die Ihnen bestimmt noch besser raten können.
:
: Haben Sie denn auch vor anderen Hunden ein wenig Angst? Wäre es Ihr erster Hund?
:
: Ich persönlich würde bei solchen Voraussetzungen (Ängstlichkeit!) die Hündin nicht nehmen.
: Die anderen Dinge wären in den Griff zu bekommen.
: Alles Gute für Sie und auch für die Hündin!
:
: Mit freundlichen Grüßen
: Iris und ERIC.
:
:

von daniela(YCH) am 19. September 1999 17:03

Hallo Elke!

: Spielt es denn möglicherweise keine Rolle, daß der Hund merkt, daß ich ggfs. die einzige bin, die ihn in den letzten Wochen auf die Wiesen geführt hat? Kann diese wahrnehmung nicht alleine ein bedeutendes Bindungspotential bewirken, welches den Hund zur Räson (und Treue..) bringt und wenigstens er mir gg.über nicht unberechenbar wird?

Verlange nicht zuviel von dem Hund! Hunde sind wesentlich intelligenter, als viele "Verhaltensforscher" behaupten, wenn sie sich darauf beziehen, daß ein Hund nur instinktgesteuert ist. Aber Deine Rottidame ist kein unbedarfter Welpe ohne Lebenserfahrung, sie ist ein erwachsner Hund, (sie würde auch nicht ohne weiteres in einem neuen Rudel fröhlich und unterwürfig wedelnd auf die anderen Rudelmitglieder zulaufen).
Es ist sehr schade für die Rottidame, aber ich glaube es ist besser für Euch beide, wenn Du Dich nach einem anderen Hund umsiehst. Wenn Du ein Tier aus dem Tierheim nehmen willst, finde ich das super von Dir, doch wähle einen Hund, der besser zu Dir paßt, die Tierheimmitarbeiter können Dir da vielleicht helfen? In der richtigen Hand ist ein Rottweiler ein super Hund, aber als Ersthund vielleicht nicht so günstig, vor allem nicht schon ein erwachsenes Tier.
Gib nicht auf, irgendwo da draußen sitzt "Dein" Hund in einem Tierheimzwinger und wartet ganz sehnsüchtig auf Dich! Du mußt ihn nur finden.

Ganz liebe Grüße
Daniela

von Blue(YCH) am 19. September 1999 17:44

Hallo Elke,

ich finde es auch toll, daß Du der Hündin helfen willst. Aber bist Du Dir sicher, daß Du überhaupt einen Hund erziehen kannst? Wenn ich so höre, daß Du hoffst, der Hund würde aus Dankbarkeit nett, zweifle ich sehr daran. Der Hund schnappt nicht, weil er böse ist, sondern weil er Dich nicht als ranghöheres Tier ansieht. Er ist sein eigener Boss. Deshalb verteidigt die Rottweilerdame ihren Napf. Solange Du es nicht schaffst, Ihr etwas wegzunehmen, ohne Gefahr zu laufen, geschnappt zu werden, solltest Du die Finger davon lassen. Das Problem ist nur, selbst wenn Du Dir einen Welpen gleich welcher Rasse zulegst, solltest Du immer darauf achten, der Chef zu bleiben. Auch Welpen versuchen im erwachsen werden, die Rangordnung zu ändern. Wenn Du aus Liebe oder Gutmütigkeit nachgibst, sieht sich der Hund in der Chefrolle und fängt an, Dich zu erziehen. Dazu gehört auch, daß Du angeknurrt oder geschnappt wirst, wenn Du etwas anfaßt, das der Hund als sein eigen betrachtet. Hunde sehen es nicht als selbstverständlich an, daß sie gehorchen. Ist das Leittier Mensch zu schwach, muß der Hund die Führung übernehmen, um den Fortbestand des Rudels zu sichern. Wenn Du also noch Interesse an der Rottidame hast, geh mit ihr möglichst täglich spazieren und vielleicht sogar in eine Hundeschule. Nur wenn Du die Rangordnung zu Deinen Gunsten ändern kannst, solltest Du den Hund nehmen. Momentan bist Du bestenfalls ein gleichwertiges Rudelmitglied, aber bestimmt nicht der Leiter des Rudels. Aber vergiß nicht, das kann Dir auch mit einem Yorkie oder Pudel passieren, wenn Du ihm zu viel erlaubst. Allerdings ist da die Verletzungsgefahr geringer. HD würde ich bei so einem alten Hund nicht mehr operieren lassen. Da ist der Streß größer als der Gewinn, da jeden Moment das nächste Problem kommen kann. Über die allgemeinen Tierarztkosten kannst Du mit dem Tierheim verhandeln. Bei schweren Fällen (alte Hunde mit Herzfehler z.B.!!) übernimmt die Kosten auch manchmal das Tierheim, damit der Hund wenigstens nicht im Heim sitzen muß. Die Kosten entzünden dem Tierheim ja auch ohne Vermittlung. Nur normale Kosten wie Impfungen, Futter, .. mußt Du dann noch zahlen.

Viele Grüße,

Blue

von Nina(YCH) am 19. September 1999 18:05

Hi Elke! Vielleicht machst Du Dir zu viele Sorgen!? Das denke ich naehmlich! Ich glaube, dass ihr beide vor einander Angst habt!!! Wenn sie Dich haette beissen wollen, dann haette sie es schon...ausserdem denke ich nicht, dass sie im Menschenalter von 70 Jahren anfangen wird zu beissen!! Sie ist eben auch misstrauisch - GENAU WIE DU!!! Echt, das glaube ich! Sie hatte bisher auch noch nie gebissen und bei einer alten Dame bisher ohne Probleme gewesen zu sein, zeigt auch, dass sie ganz lieb und ruecksichtsvoll ist!
Aber Du hast sie auch noch nicht mit nachhause genommen...fuer sie bist Du nur ein anderer Pfleger!
Viel Glueck
Nina

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