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Was sonst nirgends passt

In dieser Rubrik steht all das, was in den anderen Rubriken irgendwie nicht so recht reinpasst. Nicht alles lässt sich eindeutig zuordnen oder betrifft mehrere Themen gleichzeitig. Wer so ein Thema hat, ist in dieser Rubrik gut aufgehoben.  
Rottweilerhündin, 10J, aus THeim holen?
19. September 1999 20:03

Liebe Nina,
auch dir vielen Dank für deine Antwort. Es ist nun leider so, daß sie mich schon gebissen hat, als ich ihr einen Trinknapf wegnehmen wollte (das würden mehrere Hunde tun, wie ich jetzt weiß). Das Tierheim rückt wenig und immer nur zu spät Infos raus. Angedeutet wurde aber, daß die Hündin während eines Aufenthaltes nach dem Tode der alten Dame wohl auch gebissen hat (vielleicht sogar bei 2 Neuhaltern). Das weiß ich aber nicht definitiv. I.ü. bin ich auch wie du der Annahme, daß das nachhausenehmen vieles verändern könnte. Dazu müßte ioch aber mehr über den Hund wissen - und eben auch: mehr über ältere Rottweiler, die eine ganz bestimmte Sozialisation und Bedingung (ältere Dame) hatten. Ich finde aber wie du es auch bedeutsam, daß sie mit einer 94-j. Dame zurecht kommen schien. Das finde ich sogar richtig irre, wenn ich die Texte über Rottis lese. Für michnachteilig könte sich aber nachteilig auswirken, daß sie sehr auf ältere Leute geprägt ist. Wie schätzt Ihr das Umgewöhnpotential der alten Hundelady ein?

ich bin gespannt auf weitere Meinungen

PS: auch wenn ich den Hund nicht nehmen sollte, möchte ich sie gerne regelmäßig ausführen. Und generell über Hunde lernen tue oich dadurch auch
PS2: schließt sich jemand der Meinung an, daß die Hundedame beim 2. Zurückbringen nach mir schnappte (3mal), weil sie enttäuscht war, daß ich sie wieder zurückbrachte? Ich bin dadurch ja vielleicht eine Verräterin, da ich sie, was mich auch ohne Ende dauerte, wieder in den Käfig zurückbrachte
PS3: ich sage der Hündin permanent, daß sie ein guter Hund ist und lobe sie, wo´s nur geht. Das kommt zwar extrem gut an, sie läuft danach wie ein Turbo auf. Aber ist das vielleicht langfristig betrachtet der falsche Weg? Ich will eigentlich gar keinen großen respekt vor einem Hund, schon gar nicht von so einem armen Tierheimwurm; aber vielleicht muß!! man ja mit dem Rottweiler respekterheischender umgehen, damit der seine Grenzen lernt? Und meine?!

Danke
Elke


19. September 1999 20:46

Liebe Elke!
Vielen Dank für Ihre Antwort!
: Wie schätzen Sie die Behauptung ein, Rottis seien sehr "unberechenbar"? Zumal ich ja wenig Erziehungseinfluß noch hätte? Zumal im Haus ein 3-jähriges Kind wohnt? Zumal das TH sagt: Sie können sich nicht mehr in der Wohnung frei bewegen?

Ich glaube, dass es nicht unbedingt eine Frage der Rasse Rottweiler ist.
Diese Rotti-Dame ist ausgewachsen und weiss, was sie will.
Lebt die alte Dame noch, so dass man sie eventuell befragen könnte?
Vielleicht ist die Hündin dort auch der Boss gewesen.
Und ich glaube, sie würde "hemmungslos" jede Ihrer Schwächen für sich ausnutzen,
was jede Rasse tun würde!
Mein Kollege musste früher warten, bis sein Dackel mit dem Frühstück fertig war, bis er sich Dinge aus dem Küchenschrank holen konnte.
Solange der Futternapf noch gefüllt war, hatte er keine Chance, an dem Dackel vorbeizugreifen. Der biss zu!

Ein menschliches Gefühl wie Dankbarkeit kann man sicher so nicht erwarten.
Das heisst nicht, dass der Rotti hart angefasst werden müsste.
Aber es dürfte ganz schön problematisch sein, wenn der H u n d bestimmt,
wer wo hingehen oder etwas anfassen darf.
Ausserdem ist die Welt nicht menschen- oder hundeleer!
Wie ist es, wenn die Rottidame Artgenossen trifft?

Ihr "junges Alter" dürfte meiner Meinung nach keine Rolle spielen, wohl aber Ihre Autorität und ruhige Gelassenheit.
Und da sehe ich eben schwarz, da Sie selber ja eine gewisse Ängstlichkeit eingestehen.

Sie haben ja schon die unterschiedlichsten Antworten bekommen.
Ich glaube, ab Montag sind noch mehr kompetente Hundekenner/innen im Forum.
Da würde ich mich an Ihrer Stelle vielleicht noch einmal melden.
Denn es sind hier auch mehrere Tierheimmitarbeiter/innen, die sich super auskennen und Ihnen bestimmt raten können.

Viele liebe Grüsse von
Iris und ERIC.



19. September 1999 21:16

Hallo Elke,


bevor ich die gestellten Fragen aus meiner Sicht beantworte:

Du schreibst im Haus wohnt ein Kind, Haus oder Haushalt? Wenn die Rottidame Dich schon gebissen hat und ein Kind im Haushalt lebt dann such Dir lieber einen anderen Tierheimhund, die habens genauso verdient ein neues Zuhause zu finden und Du kannst sorgenfreier an die Sache rangehen.

Wenn Du Angst hast vor dem Hund, dann hast Du verloren. Das hat mit der Rasse nichts zu tun, nur das ein großer Hund eben schlimmeres Anrichten könnte als ein kleiner.

Es ist immer falsch, ein Tier nur aus Mitleid zu sich zu holen. Wenn Du den Schwierigkeiten nicht gewachsen bist (so klingt Deine Meldung) dann laß es, sonst wirst Du sicherlich nicht glücklich mit ihr.

Oder Du ziehst die Sache mit Herz, Konsequenz und Verstand durch - aber leicht wird das sicher nicht.

1) Kann diese Hundedame sich (voraussichtlich) noch an mich (35) gewöhnen? Mich ernstnehmen? So, daß sie keine Beißimpulse aktiviert? (Daß man einen Napf nicht wegnehmen darf, weiß ich jetzt. Nur: sie soll auch sonst nie beißen!)

Wenn die Hund-Mensch Beziehung (Rangordnung) stimmt muß man den Napf wegnehmen können! Niemals nachgeben, Du bist der Boß!

2) was kann in bezug auf das Herzproblem wie insg. das Alter geschlossen werden? Verschlimmert sich so eine Herzkrankheit in aller Regel? Ich weise darauf hin, daß der Hund mit der alten Dame so gut wie nie rauskam. Hat sie vielleicht einen Schaden, der auf die mangelnde Bewegung (starker Rottweiler) zurückzuführen ist und sich ggfs. verringert mit rehgelmäßiger Bewegung? Wie gesagt,. der Hund war bedächtig, aber flott unterwegs (jeweils über 2,5 Stunden; nie müde, immer voll Elan und ausgeprägter Lauflust und -„Power“.)

Ein echtes Herzproblem kann warscheinlich nicht behoben werden. Aber eine mögliche Herzschwäche/Konditionsschwäche wegen Unterforderung kann sicherlich durch regelmäßigen Auslauf gemildert werden (Tierarzt fragen)

3) wie oft sind Tierarztbesuche zu erwarten bzw. nötig bei 10-Jahre altem Herzgeschädigten Hund?

Das kann man nicht pauschal beantworten. Wenns schlecht läuft kann auch bei einem junger Hund schnell mal eine 4-stellige Summe an Tierarztkosten nötig werden.

4) kann man so einen alten Hund, der immer mit alter Dame zus. war, auch mal bis zu 3h alleine lassen? (im Moment bellt sie nicht. Kann es sein, daß sie alleinegelasse, in ein Tohuwabohu (bellen und Wohnung durcheinanderbringen oder bei Rückkehr: beißen) verfällt?

Langsam trainieren, nicht sofort 3 Stunden allein lassen. Die alte Dame war sicherlich auch nicht immer da (Arztbesuch, Friseur etc.)


PS. Die Idee mit dem Tierheimhund ist toll, aber nicht jeder Hund passt zu jedem Menschen. Es gibt so viele arme Tierheimhunde, da ist sicher einer dabei der zu dir passt.


Viele Grüße

Moni

19. September 1999 22:28

Hi liebe Elke! Hab jetzt auch die anderen Meldungen gelesen...aber ich stimme nicht mit allen ueberein...Ich denke wir muessten mal den Begriff "Beissen" hier definieren...den eines ist sicher: wenn die Dame WIRKLICH GEBISSEN haette, dann waerest Du jetzt in Krankenhaus oder mit einem genaehten Arm und die Frage holen oder nicht haette sich schon eruebrigt!...Andererseits ist es mit Sicherheit richtig,dass sie versucht die Rangordnung festzulegen...aber dies bezieht sich nicht auf alles...das ist zumindest meine Erfahrung und ich bin bestimmt ein "alter Hase" auf diesem Gebiet...Vor Jahren hatte ich einen total "versauten" Pittbull aus dem Tierheim geholt...es war die Liebe auf den ersten Blick...was ich nicht wusste - er war scharfgemacht...es war die Hoelle, aber ich habe ihn total resozialisiert und er hatte nie jemanden gebissen! Bevor ich Deutschland verliess (jetzt lebe ich in Californien) habe ich ihn an eine adelige Dame verschenkt wo ihre "Bediensteten den Hund ausfuehren) und alles ist super gut geworden, ich stehe heute noch in Tel-Verbindung mit ihr...Der "Rest der Welt" hatte mich damals fuer verrueckt erklaert und ich habe es dennoch geschafft ihm das Leben zu retten, der wie mir im TH gesagt wurde, hatte er keine Ueberlebenschancen - was mit von der deutschen Polizei Hundeschaffel und mehreren Hundevereinen bestaetigt wurde...Aber, wie gesagt ich bin ein "alter Hase" auf dem Gebiet...
Mein Bruder hat einen Rotti, von Welpe auf grossgezogen...er kann ihm auch nichts aus dem Maul nehmen...Aber schau...heute bin ich hier rumgelaufen mit meiner Nachbarin, sie sitzt im Rollstuhl, ist 84 Jahre und hat einen 2,5 Jahre alten Chihuahua (es sind die kleinsten Hunde auf der Welt) und der Hund hatte einen Huehnerknochen gefunden und es war fuer sie keine Chance ihm diesen wegzunehmen, obwohl er bei ihr auf dem Arm sass und ihn frass! Dieses spezielle Problem muss man von Anfang an trainieren...spaeter ist es zuspaet und man muss einfach damit leben...oder als alter Hase sich durchsetzen...wuerde ich Dir nicht empfehlen...Bei meinem 4 Monate alten Chi war das nicht anders...also, er hatte seinen Knochen in seiner Minischnauze und ich nahm ihn ihm weg...das einzig dumme war = ich tat es als ich ihn im Arm hielt...danach sah meine Nase aus, wie von einem Vampir gebissen :-)) Mittlerweile haben wir es im Griff :-))...
Ich weiss nicht, ich sehe bei Deinem Vorhaben nicht so schwarz...liegt vielleich in meiner optimistischen Natur...?
Und ich bin sicher, dass die Rottidame es dir nie vergessen wird, dass Du sie aus dem TH geholt hast!!!! Und irgendwie glaube ich auch, dass sie jedesmal enttaeuscht ist, wenn Du sie wieder zurueckbringst...
Manchmal spazierengehen...aber es ist nie das Gleiche...fuer sie bist Du dann nichts anderes, als alle anderen TH-angestellten...
Mein Motto ist - wenn man etwas will, hey, vierfuessig reinspringen...wird schon gutgehen!!! Aber es ist MEIN Motto...bei mir hat es immer funktioniert!
Viel Glueck
Nina und Chico

20. September 1999 09:27

Hallo Elke!

Deine Bemühungen um die Rotti-Hündin finde ich zwar bewundernswert,
aber nach allem was Du geschildert hast (Hundeanfänger, etwas problematische
Hündin, 3-jähriges Kind im Haus) denke bitte noch mal darüber nach,
ob Du der Hündin nicht auch anders helfen kannst.
Die Tierheime sind um jeden Helfer dankbar, der sich für ihre Tiere
einsetzt (z.B. Zeitungsartikel oder Fernsehsendungen antriggern),
weil sie selbst oft keine Zeit dafür haben. Und so dämmern
die Tiere dann langsam aber sicher ihrem Ende entgegen.
Du hast Dich offenbar bereits entschieden, Dir einen Hund zuzulegen.
Aber muss es ausgerechnet dieser Hund sein?
Du tust Dir und dem Hund keinen Gefallen, wenn sich herausstellen sollte,
dass ihr beide nicht zusammenpasst. Denke bitte auch an die
Verantwortung Deinen Mitmenschen gegenüber (z.B. das 3-jährige Kind im Haus).

: Spielt es denn möglicherweise keine Rolle, daß der Hund merkt,
: daß ich ggfs. die einzige bin, die ihn in den letzten Wochen auf
: die Wiesen geführt hat?
: Kann diese wahrnehmung nicht alleine ein bedeutendes Bindungspotential
: bewirken, welches den Hund zur Räson (und Treue..) bringt und
: wenigstens er mir gg.über nicht unberechenbar wird?

Oooops!
Treue, Vernunft, Dankbarkeit etc... sind allesamt menschliche
Kulturleistungen, mit denen Hunde leider nicht viel anfangen können.

Wenn Du Dich mit einem Hund intensiv beschäftigst, wird er
natürlich eine besondere Bindung zu Dir aufbauen. Das heisst aber
nicht, dass er Dir auch gehorchen wird, geschweige denn ein
etwaiges problematisches Verhalten (z.B. Schnappen) "Dir zuliebe"
aufgibt.

Es gibt keinen Deal mit dem Hund nach dem Motto
"ich bin gut zu Dir, also sei bitte auch gut zu mir".

Das ist übrigens der Kardinalfehler, dem viele Ersthundebesitzer
auf den Leim gehen (ich auch!).
Und am Ende haben sie einen Hund, der ihnen auf der Nase herumtanzt!

Was es gibt, ist jedoch die soziale Integration in einem Rudel, in dem
Du der Alpha bist (hoffentlich). Dort hinzukommen setzt
allerdings etwas mehr Sachverstand voraus als nur der blosse
Wille, einem Tier zu helfen. Das kann man natürlich alles lernen.
Ich habe nur so meine Zweifel, ob genau diese Rotti-Hündin als Ersthund
dafür die geeignete Wahl darstellt.

Viel Glück für Dich und "Deine" Hündin
Harr.


20. September 1999 08:23

Halli Ihr lieben Forumsbesucher,

ich betrachte Eure zahlreiche und ausführliche Meldung als ausgesprochen nett und sehr, sehr hilfreich. Ein schöner Zug der Hundeinteressierten! Mir hilft es sehr, zumal ich derzeit keinen Kontakt zu Hundebesitzern habe. Vielen Dank!!!

Ich habe soeben die Beiträge kopiert, werde sie ausführlich lesen und dann mich nochmals melden. Morgen gehe ich wieder zum Gassigehen und werde Euch dann berichten.


Einstweilen liebe Grüße

Elke