Mitleidskauf
21. September 1999 13:16

Hallo Kathi,

ich stimme Dir zu.
Nur, denke ich, daß Astas "Züchter" sowieso weiterhin Welpen verkauft, weil ja der Verband hinter ihm steht und Welpeninteressenten, die sich bei der Welpenvermittlung des Verbandes melden, auch an ihn verwiesen werden, wenn er Welpen hat.
Asta war ein halbes Jahr alt, sie war von ihren Erstbesitzer zurückgegeben worden.
Ich hätte bei diesem Züchter keinen Welpen gekauft. Da Asta aber so gar nicht dem Rassestandard entsprach, hatte ich Angst davor, was wohl mit ihr passieren würde, wenn ich sie nicht mitnehme.
Mitleid war aber nicht der ausschlaggebende Grund, sich überhaupt einen Hund anzuschaffen.
Es ist aber sehr schwer, so einen Hund bei solchen Leuten zurückzulassen, wenn man sich mit ein bißchen Phantasie ausmalen kann, was wohl dann passiert ...

Viele Grüße
Ursel + Asta

21. September 1999 13:39

Hallo!


: Der "Züchter" ist im Foxterrierverband und im VDH. Ich habe mich

Leider kann oder will der VDH seine Vorschriften nicht durchsetzen,
hast du dich auch an den VDH gewandt, z.B. mit Bezug auf folgenden Text:

[www.vdh.de]
[www.vdh.de]


Wie sieht es aus? Hat dein Hund ueberhaupt VDH-Papiere?
Denn manche Zuechter sind zwar im VDH, belegen die Huendin aber oefter
als erlaubt und stellen dann eben keine vom VDH autorisierten Papiere
aus.

Tharin

21. September 1999 14:01

Hallo Tharin,

: Wie sieht es aus? Hat dein Hund ueberhaupt VDH-Papiere?

Ja, Asta hat VDH-Papiere.
Nein, ich habe mich nicht an den VDH gewandt, weil ich damals noch dachte, daß der Foxterrier-Verband dafür zuständig ist.
Zugegebenermaßen hatte ich von diesen ganzen Verbandsgeschichten überhaupt keine Ahnung.
Ich habe es dann noch über den Tierschutz versucht, was aber wie gesagt auch nichts brachte.
Zudem war keiner der von uns konsultierten Tierärzte bereit, ein Gutachten über den Gesunheitszustand von Asta zu erstellen. So beispielsweise eine starke Unterernährung, die zusätzlich das Immunsystem in Mileidenschaft gezogen hat, so daß Asta im ersten Jahr an sämtlichen Infektionskrankheiten erkrankte, die sie nur erwischen konnte.

Erschwerend kam hinzu, daß im Bezug auf Astas Hautkrankheiten erst einige Fehldiagnosen (z.B. Räude) gestellt wurden. Als die Hautärztin dann aufgrund einer histologischen Hautuntersuchung eine massive Verseuchung mit Floheiern und Larven (keine adulten Tiere) feststellte, lag der Kauftermin schon zu weit zurück, um dem Züchter ein Fehlverhalten zu beweisen.
Die weiteren Ursachen für die Hautprobleme wurden nie einwandfrei festgestellt, es handelt sich wohl eher um eine unspezifische Neurodermitis, die wir mittlerweile durch spezielle Diäten und Akkupunktur im Griff haben. Aber auch hier ist es schwer, dem Züchter etwas nachzuweisen.

Ich habe mich schon ziemlich bemüht, den Züchter zu Verantwortung zu ziehen, habe aber das Gefühl gehabt, gegen eine Wand zu laufen. Durch die nervliche Anspannung mit dem kranken Hund habe ich vielleicht auch zu früh aufgegeben ....

Viele Grüße
Ursel + Asta



21. September 1999 13:51


: Es ist aber sehr schwer, so einen Hund bei solchen Leuten zurückzulassen, wenn man sich mit ein bißchen Phantasie ausmalen kann, was wohl dann passiert ...

Hallo, Ursel!
Genau das wollte ich vorhin mit meiner mail an Kathi ausdrücken: wenn man vor genau dieser Situation steht, sieht man sich plötzlich mit seinem eigenen theoretischen Anspruch konfrontiert und verhält sich vielleicht doch emotionaler, als man das zuhause "vom Sessel aus" vorher gedacht hätte...Ich freue mich aber, daß Du Asta's Probleme so gut in den Griff bekommen hast!
Liebe Grüße, Amelie


21. September 1999 19:17

Hallo!

: Ich habe es dann noch über den Tierschutz versucht, was aber wie
: gesagt auch nichts brachte.

Leider sind denen auch oft die Haende gebunden. Schlimm z.B., wenn die
gesetzlichen Bedingen grade so an Rande erfuellt sind.
Allerdings gibt es natuerlich auch im Tierschutz einige, die fuer solch
unangehme Sachen zu "strack" sind, dann doch lieber ueber die armen von
den Besitzern grundlos abgegebenen Tierheimler lamentieren...

: Zudem war keiner der von uns konsultierten Tierärzte bereit, ein
: Gutachten über den Gesunheitszustand von Asta zu erstellen.

Oh. Rechnungen haben sie aber schon geschrieben, oder?
Nicht gerade ein grosse Plus fuer die Tieraerzte.

: Erschwerend kam hinzu, daß im Bezug auf Astas Hautkrankheiten erst
: einige Fehldiagnosen (z.B. Räude) gestellt wurden. Als die
: Hautärztin dann aufgrund einer histologischen Hautuntersuchung eine
: massive Verseuchung mit Floheiern und Larven (keine adulten Tiere)
: feststellte, lag der Kauftermin schon zu weit zurück, um dem Züchter
: ein Fehlverhalten zu beweisen.

Das ist - gleube ich - leider sehr oft der Fall. Wenn man dann alles
erst so richtig begriffen hat und auch ueberhaupt die Zeit und Nerven
wieder hat, ist es zum Beweisen zu spaet.

: Die weiteren Ursachen für die Hautprobleme wurden nie einwandfrei
: festgestellt, es handelt sich wohl eher um eine unspezifische
: Neurodermitis, die wir mittlerweile durch spezielle Diäten und
: Akkupunktur im Griff haben. Aber auch hier ist es schwer, dem
: Züchter etwas nachzuweisen.

Hier sehe ich keine Chance, die Ursachen solcher Neurodermitis sind
meines Wissens noch sehr ungeklaert.

: Ich habe mich schon ziemlich bemüht, den Züchter zu Verantwortung zu
: ziehen, habe aber das Gefühl gehabt, gegen eine Wand zu laufen.
: Durch die nervliche Anspannung mit dem kranken Hund habe ich
: vielleicht auch zu früh aufgegeben ....

Kann ich verstehen.
Bei uns zu Hause (Kreis Kusel) ist vor kurzem ein grosser Artikel
erschienen ueber einen Tierarzt, dessen Lebensgefaehrtin eine Zucht
betreibt und - allem Anschein nach - ernsthaft kranke Tiere abgibt.
Ich denke, durch das Aufsehen in den Medien wird sich hier vllt. etwas
tun. Perfekt ins Bild passend, fand ich die Aufzaehlung der Rassen der
Zuechterin: Labrador, Golden Retriever, West Highland White Terrier und
eine weitere Kleinhundrasse, welche ich nicht mehr weiss.

Gruss und alles Gute fuer die Zukunft von Asta,
Tharin



:
: Viele Grüße
: Ursel + Asta
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:

22. September 1999 08:56

Hallo Ursel,

das kann ich super verstehen. Natürlich weiss man vom Verstand her, dass man dort eigentlich keinen Hund kaufen sollte. Aber ich denke, bei fast jedem Hundenarr setzt in so einem Moment der Verstand so ziemlich aus. Ich fände es auch eher traurig, wenn jemand das gesehen hätte und hätte den Hund dortgelassen. Im Grossen und Ganzen gesehen unterstützt man so zwar die Massenzuchten, jedoch kommt es doch hauptsächlich gerade auf DIESEN EINEN an, den man da sitzen sieht wie ein Häufchen Elend.

Ich gratuliere Dir trotzdem zu Deiner Entscheidung!

Liebe Grüsse,

Danni