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Hundetrainer - Qualifikationen?

geschrieben von Wiebke(YCH) 
Hundetrainer - Qualifikationen?
21. Juli 2002 08:47

Hallo zusammen,

Ich habe mal eine allgemeine Frage zu Hundetrainern und Hundeschulen.

Gibt es eigentlich irgendwelche nachprüfbaren Qualifikationen, Berufsausbildungen, Berufsabschlüsse, an denen auch ein Hundeanfänger, der selber noch nicht so viel von Hundeerziehung und -verhalten weißerkennen kann, daß er sich an eine gute, qualifizierte Hundeschule wendet??

Bisher habe ich immer den Eindruck jeder kann von heute auf morgen eine Hundeschule aufmachen ohne im geringsten irgendwelches Fachwissen unter Beweis stellen zu müssen. Irre ich mich da (wäre mir sehr recht ;o)) oder ist das wirklich so?

Ich finde es nämlich wirklich kritisch, daß viele Hundeanfänger die sich den ersten Hund anschaffen sich voller Vertrauen und mit bestem Gewissen an eine Hundeschule wenden, sich in dem festen Glauben es mit echten Fachleuten zutun zu haben an die Anweisungen halten die sie dort bekommen. Ich habe einfach immer das Gefühl, ob diese Leute, denen man ja wirklich keinen Vorwurf machen kann, an eine kompetente Hundeschule geraten, die wirklich auf dem neuesten Stand ist oder an ein absolutes "schwarzes Schaf" ist im Grunde reine Glückssache.

Wer kennt sich da aus, kann mich über Qualifikationen oder Nicht-Qualifikationen aufklären?

Danke schonmal, Grüsse, Wiebke


21. Juli 2002 09:04

Hallo,

Stimmt vollkommen in D brauchste nur nen Gewerbeschein für so 10Euro Dir zu besorgen und schon kannste Deine Hundeschule eröffnen!!!

Gruß
Jordan

21. Juli 2002 10:23

Hey Wiebke,

es ist so, wie Jordan beschreibt (allerdings kostet der Gewerbeschein 20 Euro *lach*), es gibt kein Prüfungsgremium oder eine Prüfung und das liegt m. E. daran, dass es keinen gibt, der das machen könnte, der eben von allen Trainern die volle Akzeptanz hätte. Nach welchen Kriterien oder nach welchem "System" willst Du selektieren? Welches Know-how muß man vorweisen können? Was sollte Pflicht sein und was nicht? Was ist gut und was ist schlecht? Der eine befürwortet dies, der andere das, obwohl ich meine, dass die goldene Mitte immer der richtige Weg ist. Lies Dir die Hundebücher alle durch, gegensätzlicher können sie doch nicht sein, somit gibt es immer 101 Meinungen, einige vertrete ich, einige hingegen wieder nicht und wenn ich von letzteren geprüft werden sollte, würde ich darauf verzichten wollen.

Durch die LHV gab es hier in NRW eine Prüfung vom Land, die man freiwillig machen konnte, um Anlage 2-Hunde abnehmen zu dürfen. Dieser Weg ging für mich in die richtige Richtung, dennoch ist dies auch wieder sehr theoretisch, denn schließlich muß ich den Leuten auch etwas vermitteln können und besagt letztendlich nichts über meine Arbeit.

Hier schiessen die Hundeschulen wie Pilze aus dem Boden, aber letztendlich finde ich es auch o.k., somit wird das Angebot auch breiter. Hier zeichnet sich ganz klar ab, dass Kunden in erster Linie durch Mundpropaganda kommen und ich finde schon, dass sich die Leute mittlerweile gut informieren und nachfragen nach Erfahrungswerten und sie fragen auch nach Qualifikationen. Derjenige, der sich wirklich mit der Hundewelt befasst, kann auch solche nachweisen, sei es in Form von Vereinsarbeit, Seminaren, Prüfungen und Praktikas. Mittlerweile denke ich auch, dass die Leute viele Vergleichsmöglichkeiten haben, denn ein fast jeder ist schon einmal in einer Hundeschule oder Verein gewesen und durch die Kommunikationstechnik gehen diese auch dazu über, sich mehrere Vereine/Hundeschulen anzusehen, schließlich haben sie jetzt die Vergleichsmöglichkeiten. Es liegt also in erster Linie am Kunden, zu selektieren und sich die Hilfe nach seinem Geschmack auszusuchen.

Wer nichts zu verbergen hat, gibt zudem bereitwillig Auskunft und lädt auch zu ein oder zwei Probestunden ein, dort sind ebenfalls genügend Meinungen vertreten, hellhörig würde ich werden, schon "cash" zahlen zu müssen, bevor ich mich überhaupt überzeugen konnte, ob ich mich überhaupt gut aufgehoben fühle.

Im Grunde genommen also wie in allen anderen Sparten: Augen auf beim "Trainerkauf"!

Viele Grüße
Bianca

21. Juli 2002 10:25

Hallo Wiebke,

: Wer kennt sich da aus, kann mich über Qualifikationen oder Nicht-Qualifikationen aufklären?
:

Es gibt die "Interessengemeinschaft unabhängiger Hundeschulen" . Ein Zusammenschluss diverser Hundeschulen, die für sich selbst, und zukünftig beitretende Hundeschulen ein Mindestniveau festsetzen, und soweit ich weiss auch diverse Qualifikationen verlangen. Wie das dort genau abläuft, weiss ich nicht. Sind aber meines Wissens die einzigen Hundeschulen, die sich in irgendeiner Form einer Kontrolle "unterworfen" haben. Lasse mich aber gern eines Besseren belehren.
Mehr Infos findest Du vermutlich auf der Website der IG, siehe Link unten.

Gruss Cindy

21. Juli 2002 11:39

Servus Wiebke,

Es ist so, wie du befürchtest! Leider!
Aber die Frage ist für mich auch, welche sozusagen "höhere Instanz" wäre wirklich in der Lage die Qualifikation eines Hundetrainers zu beurteilen?
Es sind sich ja bei weitem nicht mal die sogenannten Experten darüber einig, wie man am Besten mit den Vierbeinern umgehen sollte!

Also schätze ich wird es für die Hundehalter - und noch viel mehr für deren Hunde- letztendlich immer Glückssache bleiben.

Über die Qualifikationen, die eine gute Hundeschule, bzw. ein guter Hundetrainer haben sollte ist kann man sicher auch trefflich streiten. Eine gute Anleitung zur Beurteilung für Interessenten findest du auf der HP der GAH.

Ich möchte noch die wichtigste Qualifikation für jeden "Lehrer" ergänzen:

"Er muss selbst die Fähigkeit zum Lernen und Weiterlernen haben. Sich selbst immer wieder auch kritisch hinterfragen können und auch seinen Schülern nicht als Alleswissender gegenübertreten!"

Liebe Grüsse

Alex





21. Juli 2002 12:33

Hi Wiebke,

: Gibt es eigentlich irgendwelche nachprüfbaren Qualifikationen, Berufsausbildungen, Berufsabschlüsse, an denen auch ein Hundeanfänger, der selber noch nicht so viel von Hundeerziehung und -verhalten weißerkennen kann, daß er sich an eine gute, qualifizierte Hundeschule wendet??

Es gibt diverse nicht staatlich anerkannte Abschlüsse aus privaten Fernstudiengängen und Ausbildungen. Inwieweit die jedoch ausreichen, um Hunde ausbilden zu können oder sogar Verhaltenstherapien vornehmen zu können ist fraglich. In der Regel reichen sie (die privaten Ausbildungen) eher nicht. Wichtiger ist die praktische Erfahrung und die kann auch unterschiedlicher Natur sein. Dazu kommt, dass derjenige einem bezüglich der praktischen Erfahrung ja "sonstwas" erzählen kann (es sei denn, er war so schlau und hat sich seine praktische Arbeit bestätigen lassen in irgendeiner Form). Oder derjenige hat sogar Biologie oder Veterinärmedizin studiert und ein paar Semester "Verhalten/Ethologie" gemacht. Aber auch das ist wiederum nur graue Theorie.

: Bisher habe ich immer den Eindruck jeder kann von heute auf morgen eine Hundeschule aufmachen ohne im geringsten irgendwelches Fachwissen unter Beweis stellen zu müssen. Irre ich mich da (wäre mir sehr recht ;o)) oder ist das wirklich so?

Da hast du recht. Das ist wirklich so.

: Ich finde es nämlich wirklich kritisch, daß viele Hundeanfänger die sich den ersten Hund anschaffen sich voller Vertrauen und mit bestem Gewissen an eine Hundeschule wenden, sich in dem festen Glauben es mit echten Fachleuten zutun zu haben an die Anweisungen halten die sie dort bekommen. Ich habe einfach immer das Gefühl, ob diese Leute, denen man ja wirklich keinen Vorwurf machen kann, an eine kompetente Hundeschule geraten, die wirklich auf dem neuesten Stand ist oder an ein absolutes "schwarzes Schaf" ist im Grunde reine Glückssache.

Einen Vorwurf machen kann man den Hundehaltern wirklich nicht. Ich denke, die beste Möglichkeit, "Stümpern" zu begegnen ist derzeit z.B. die IG-Hundeschulen oder auch Aufklärung der Hundehalter, woran man eine gute Hundeschule von einer schlechten unterscheiden kann, welche Fragen sie stellen können u.s.w., z.B. durch Artikel auf Homepages, in Hundezeitschriften ...

Viele Grüße

Franziska