Golden Retriever in 63 m²-Wohnung?
30. September 1999 13:09


Hei, wir, d.h. mein Lebensgefährte und ich möchten uns nächstes Jahr einen Golden Retriever anschaffen. Wir haben lange überlegt, weil wir eine Wohnung haben. Diese besteht aus 3 Zimmern, Küche, Bad, Flur und einem großen Balkon. Hintenraus ist ein Wäldchen und Auslaufprobleme gibt es so gesehen garantiert nicht, weil wir sportlich sind und auch viel in Parks und Wäldern unterwegs sind, z. B. zum joggen oder spazierengehen. Ich bin Jurastudentin und überwiegend auch vormittags zu Hause, so daß wir uns zum Kauf entschlossen haben. Wir wollten nun auch keinen kleinen Hund, schon was zum kuscheln und vor allem was liebes und anpassungsfähiges. Dabei schien uns diese Rasse am geeignetsten zu sein.

Meint Ihr, es könnte gutgehen.

Danke für Eure Meinung.

Tschüß Romy

30. September 1999 14:40

Hallo Romy

Für eine Hundehaltung spielt meiner Meinung nach die Wohnungsgrösse eine untergeordnete Rolle. Auch wenn man eine 11-Zimmer Villa mit 10 ha Garten hat, entbindetet es einen keinesfalls, den Hund zu beschäftigen und für ca. 2-3 Stunden täglich spazieren zu gehen. Kein Hund benutzt die Wohnungsfläche für den Auslauf! Was hingegen eine Rolle spielt, man sollte nicht in der 3. Etage eines Hauses ohne Fahrstuhl wohnen, und einen Welpen die Treppen hoch oder noch schlechter runterlaufen lassen, da die Gelenke noch zu weich sind und Schäden nehmen könnten.

Du sagtest Du seist am vormittag daheim.. und am nachmittag??? Man einen Welpen nicht allzulang allein lassen d.h. sehr langsam daran gewöhnen und dann ab 6 Monaten kann man den Hund schon mal 2-3 Stunden allein lassen. Für einen Junghund bis 12 Monate ist dies meiner Meinung nach aber auch lang genug.

Ich würde Euch raten, Euch in einem Tierheim umzugucken, es gibt dort sicher viele tolle Hunde, die ein gutes Zuhause verdient haben. Der Vorteil eines bereits erwachsenen Hundes ist z.B. stubenrein, weiss gewisse Befehle schon, und kann, sollte man noch keine Hundeerfahrung haben, nicht mehr "allzuviel" falsch machen.

Solltet ihr noch keine "Hundeerfahrung" haben, lege ich Euch ans Herz, noch bevor Euer zukünftiger Liebling ins Haus kommt, Euch über Hundehaltung, -sozialwesen und Bedürfnisse des Hundes zu informieren, somit können viele Fehler (die fast jeder beim ersten Hund macht) vermieden werden. Ich kann Euch das Buch von Eric Aldington "was tu ich nur mit diesem Hund" wärmstens empfehlen! Ist so ziemlich das ganze Grundwissen darin enthalten, welches man wissen sollte.


Viele Grüsse & viel Glück bei der Suche

Anett Joya&Boma


30. September 1999 14:42

Hallo Romy,

die Größe der Wohnung spielt keine Rolle, WENN man sich viel draußen mit dem Hund beschäftigt. Retriever sind sehr lauffreudig, ihr ja auch, also - keinerlei Problem, oder? Eine Bitte: Wendet Euch unbedingt an einen Verein, der dem VDH angeschlossen ist, also dem Deutschen Retriever Club (DRC), der alle Retrieverrassen betreut, oder an den Golden Retriever Club (GRC -www.grc.de). Obwohl es auch hier schwarze Schafe geben wird, bin ich der Überzeugung, daß gerade bei einer Moderasse wie dem GR der VDH bzw. die ihm angeschlossenen Vereine mit ihren strengen Zuchtauflagen zu Rate gezogen werden sollten.
Grüße und viel Glück bei der Suche,
Gabriele

30. September 1999 19:01

Hallo!

Ich bin Jurastudentin und überwiegend auch vormittags zu Hause, so daß wir uns zum Kauf entschlossen haben.

Ich kann Euren Wunsch gut verstehen, ein Hund ist was Tolles. Aber bedenkt bitte: Was ist, wenn Du eine fertige Juristin bist? Wieviel Zeit ist dann für den Hund? Golden brauchen viel Beschäftigung, für die Beine und fürs Hirn! Außerdem: Durch sein Modehundschicksal ist die RAsse leider oft ziemlich "verwaschen" und viele Golden sind nur noch vom Äußerlichen her ein Golden. RAtet mal, welche Rasse z. Zt. durch die höchste Aggressivität bei Verhaltensberatern auffällt? Genau!

Wenn es wirklich ein Golden sein soll, dann wendet Euch unbedingt an den DRC, dort wird sehr viel Wert auf Gesundheit und Wesen gelegt. Ich habe aber auch gehört, daß Blindenführhundschulen immer wieder erwachsene, gut ausgebildete Hunde abgeben, die sich als Führhund dann doch nicht bewährt habe, weil sie z.B. zu verspielt sind. Das wäre doch vielleicht eine Alternative?! Einen Welpen aufziehen ist ja wirklich süß, aber auch mit viiiieeel Verantwortung verbunden.

Ich wünsche Euch eine kluge Entscheidung!

Franziska und Wonda


30. September 1999 19:25

Hallo Romy,

die Wohnungsgröße ist -fast- unerheblich. Sicherlich gibt es Hunde die seeeehr viel Platz benötigen, aber der Golden gehört wohl nicht dazu. Hauptsache mehr als 30qm Appartment:-))

Aber: Viel Zeit, Minimum 3x am Tag raus mit dem Hund und etwa 2-3 Stunden Freilauf täglich (mit anderen Hunden oder/ und am Fahrrad) sind ein Muß für den Golden. Auch ein Bach/Teich in dem er ab und wann schwimmen darf wär Super.

Wenn das für die nächsten 10-15 Jahre geboten werden kann ist die Wohnung ok, ansonsten nochmal drüber nachdenken.

Auch Hunde in Not oder Tierheimhunde sind tolle Begleiter....

Viele Grüße
Moni

PS. Eine Züchterliste vom DRC könnt ich Dir privat zumailen, falls Du Interesse hast.

30. September 1999 19:56

Hallo Romy,

ich denke auch, dass es nicht von der Größe der Wohnung abhängig ist, ob ein Hund glücklich ist und sich wohlfühlt.
Aber bitte informiert Euch gründlich über den Golden Retriever. Ich persönlich möchte so einen Hund nicht in der Wohnung haben, denn eigentlich sind diese Hunde in den seltesten Fällen wirklich "Golden", sondern eher "schlammig" oder "dreckig".
Sie wälzen sich mit Begeisterung in jeder Dreckpfütze und in jedem Schlammloch stehen sie drin. Wenn man ein Haus mit Garten hat, kann man warten bis das Zeug aus dem Fell rieselt und den Hund dann erst ins Haus lassen, aber in der Wohnung... da hat man den Dreck gleich drin oder man muss den Hund jedesmal in die Wanne stellen.
Ich bin bestimmt nicht pingelig, aber bei diesen Hunden würde das bei mir arg ins Gewicht fallen.
Am besten Ihr unterhaltet Euch mal mit Golden Retriever Haltern, die damit Erfahrung haben.
Liebe Grüße eine gute Entscheidung wünscht Euch Juliane mit Emmi