Dobermann und kleines Kind ?
06. Oktober 1999 17:16

: Hallo Peter!

: D.h. also wenn wir uns einen Landseer zulegen würden, müßten wir davon genauso überzeugt sein wie von den Dobis.

Na sicher, halbherzig darf die Entscheidung auf keinen Fall sein. Und wenn es doch ein Dobi wird, dann habt Ihr Euch das ja sicher auch gut überlegt, zumal Ihr Euch ja auch jetzt schon viele Gedanken um die Erziehung und Ausbildung macht, was immer gut ist.

: P.S.: Wann und wo können wir Dich denn mal in Dortmund antreffen ?

Ich wäre gern mal nach Dortmund gefahren, ich treibe mich schon immer zwei volle TAge in München auf der Ausstellung herum. Und in Dortmund sind dreimal mehr Hunde, das wäre schon was. Aber ich bin an dem Wochenende bei Martin Pietralla in München auf einem Clickerseminar und das ist mir viel wichtiger, weil Clickern einfach meine Leidenschaft geworden ist.

Viel Spaß auf der Ausstellung! Grüßt mit die kompletten Dobis mit Ohren und Rute, die sind für mich die Schönsten ihrer Rasse!

Schöne Grüße von Franziska und Wonda

06. Oktober 1999 17:48

: Hallo Christiane!


: Witzige Frage: frieren Deine auch so schnell?

Ich habe zwar keinen eigenen Dobi, aber eine Freundin, zu der ich bis vor kurzem sehr viel Kontakt hatte. Tequi war eine einzige Frostbeule! Die war in der Lage, im Winter nur schnell zum Pieseln zu verschwinden und dann schnurstracke wieder in die Wohnung zu sausen und sich fröhlich grinsend in ihrem Korb zu hauen, wo natürlich ein schönes, warmes Felli drin lag. Schlafen tut sie grundsätzlich unter Frauchens Bettdecke!

: Daß das Temperament auch im Alter nicht verschwindet habe ich schon von anderen Dobibesitzern gehört. (Schwitz)

Tequi ist nun bald 5 und immer noch sehr temperamentvoll.

: Ich hatte(habe) noch einige Probleme damit.
: Die Erziehung empfinde ich auch als schwierig, weil auch unserer seeehr stur ist. Er nutzt jedes Schlupfloch aus.

Falsch, Dein Hund ist nicht stur, er ist schlau! Nur schlaue Hunde nutzen Schlupflöcher in der Erziehung, und wenn man das erstmal verinnerlicht hat, dann kann man viel besser damit umgehen. Ich habe früher auch immer gedacht, Wonda (Alaskan Husky) sei stur. Nee, sie ist tatsächlich ziemlich schlau und seit ich das weiß, kann ich auch ganz anders mit ihr umgehen.

: Aber er ist sooooooooo ein Lieber! Alles was ich bisher von Dobis gedacht habe(Fernsehverseucht) trifft nicht zu.

Das, was man von Dobis hört, ist ja auch nur das, was die Auflagen oder Einschaltquoten erhöht, und das sind nun mal Horrormeldungen. Und leider gibt es doch immer noch Halter, die dieses Image toll finden. Auf der Ausstellung in München im Frühjahr war es teilweise schon grausig, was da für Typen am Ring herumstanden. Was ich wirklich abartig finde, ist, daß immer noch so viele Dobis kupierte Ohren haben! So was passiert doch nicht "aus Versehen". Ich höre immer wieder "Der war schon so, als ich ihn bekommen habe!" Ja, dann kaufe ich ihn eben nicht! Tequi ist komplett, mit Ohren und Rute, und sie ist einfach wunderschön. Sie sieht halt völlig ungefährlich aus, was manchem Besitzer nicht passen würde....

Schöne Grüße von den Dobifans Franziska und Wonda, die Dobis liebt, weil man so schön grob mit ihnen spielen kann und sie auch Ohrenziehen nicht übelnehmen.

07. Oktober 1999 11:37

Hi Christiane,

Also normalerweise habe ich meine Dobis was das Bellen anbelangt, recht gut im Griff, vorausgesetzt ich bin in der Nähe und kann - optisch genügt schon - auf die Hunde einwirken.
Im Auto bellt nur meine Erin, wenn Sie einen fremden Hund sieht, sonst sagt keiner ein Wort (Gott sein Dank, denn das nervt bei der Fahrt gewaltig). Ich spiele - wenn ich ehrlich bin - mit meinen Hunden äußerst selten in der Wohnung (meistens nur mit den Welpen), weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass normalerweise immer etwas zu Bruch geht (was nicht immer die Schuld der Hunde sein muss - ich kann das auch sehr gut).
Auf dem Hundeplatz winselt mein Danny hin und wieder, vor allen Dingen, wenn es wie aus Eimern regnet.
Das Bellen/Winseln beim Ablegen habe ich grundsätzlich von Anfang an unterbunden. Ich habe immer mit einer Leine gearbeitet, so dass ich jederzeit auf den Hund einwirken konnte, und bisher hat das immer gut geklappt.

Klar, gerade meine Seniorin, Amara, ist die geborene Frostbeule! Ich sage immer, die könnte in der Sahara sein, sie würde immer noch frieren.
Amara verabscheut auch Regen. Wenn es dann mal wieder - was im Sauerland fast immer vorkommt - regnet, steht Amara an der Tür und schaut entsetzt zum Himmel und dann mich an, so nach dem Motto "Das ist doch nicht Dein Ernst, dass ich da raus soll?!". Nun ja, sie wird trotzdem rausgeschickt, läuft natürlich unter dem Vordach, pinkelt nach Möglichkeit an einer trockenen Stelle und kommt mit Überschallgeschwindigkeit wieder herein...es ist zum Kranklachen mit ihr! Und das macht sie schon immer, und sie ist mittlerweile 8 1/2 Jahre alt!

Meine Dobis legen sich auch meistens zuerst mit den Vorderteil und dann mit dem "Rest" hin. Und grundsätzlich werden die Vorderpfoten überschlagen...man ist ja schließlich ein "von...." und da muß man auf den Stil achten!

Ja, der Dobi ist ganz klar ein "Ein-Mann-Hund".
Er hat einen Besitzer, den er wirklich abgöttisch liebt und die anderen in der Familie werden halt akzeptiert. Man gehorcht auch auf sie, aber vielleicht erst beim zweiten oder dritten Kommando. Ausnahmen gibt es natürlich auch, aber in der Regel sind die Dobis auf eine Person fixiert; außer natürlich, wenn es ein Leckerli gibt. Dann bin ich sogar abgeschrieben. Ich habe - glaube ich - die verfressensten Dobermänner auf der Welt. Es ist schon bald peinlich. Gerade bei Fremden blamieren sie mich immer bis auf die Knochen. Direkt betteln tun sie nicht, das habe ich verboten. Aber sie stehen dann z. B. vor dem Tisch und starren z. B. ein belegtes Brot an, schauen dann zu dem Fremden (auf keinen Fall zu mir, weil bei mir gibt's nichts) und dann wieder zu dem Brot, und das wiederholt sich etliche Male.
Aber weder bellen noch sabbern sie oder sonstiges!

Wie Franziska (?) schon sagte: Dein Hund ist schlau! Wenn er stur wäre, würde er seinen Willen durchsetzen und z. B. sich gar nicht rühren, aber so umgeht er das, was Du von ihm willst.
Mit meiner Amara habe ich z. B. auf dem Hundeplatz das Problem gehabt. Sie freute sich auf den Hundeplatz, aber wenn es zur Unterordnung ging, klappten ihre Ohren ab, sie bekam ganz große Augen und schlich nur noch hinter mir her, so als ob ich sie prügeln würde.
Sie hatte einfach keine Lust zum Arbeiten, aber bis ich darauf gekommen bin...ich dachte immer, ich hätte ein Sensibelchen, denkste!
Ich habe dann einfach viel mehr mit ihr zwischen den Übungen gespielt und siehe da, da ging es auf einmal.

Viele Grüße

Andrea (mit Amara, Danny, Erin und Trudi)

07. Oktober 1999 13:55

:Hallo Franziska,
witzig, Sammy sucht im Winter auch Zuflucht unter der Bettdecke, geht aber nach einer Aufwärmzeit wieder, gottseidank.
Schlau ist er bestimmt, weil er wirklich seine Grenzen verdammt ausreizt.
Andrea hat auch Recht mit dem Einmannhund,deswegen habe ich wohl auch noch viel mehr Probleme mit der Erziehung als das Herrchen.
Es gibt immer wieder Machtkämpfchen zwischen uns.
Unser Sammy hat auch "Dackelohren" aber einen kupierten Schwanz.
Alle Leute sagen, der Hund sieht so wesentlich freundlicher aus.
Grüße,
Christiane

02. November 1999 10:26

Hallo Peter,

hier wurde ja vieles geschrieben, und aus eigener Erfahrung möchte ich meinen "Senf" auch mal dazugeben, und zwar aus der Sicht des Kindes (wenn man das mal so sagen). Und unter der Prämisse, dass sich ein Dobi nicht für Kinder interessiert, sondern für Katzen, Igel, was weiss ich nicht alles, und unter berücksichtigung all dessen, was die anderen geschrieben haben: Ein temperamentvoller Hund, der in der Aufregung oder Vorfreude schon mal eine Vase oder ein Kind umschmeisst, und dich eventuell mit.

Aslo ich denke dass es auch von dem Kind abhängt, und ich denke ihr soltet noch ein bis zwei Jahre warten. Unsere Tochter war drei, und ist mehrmals von Nash umgeschubst worden. Obwohl sie eine echte Nehmer-Natur ist, hat es sie am Anfang doch etwas mitgenommen, aber sie hat sich immer sehr schnell davon erholt. Natürlich sind sie ein Herz und eine Seele geworden, aber ich denke das lag auch daran, dass man Kindern mit drei Jahren schon was zeigen kann, dass sie ihnen ein leckerli geben können und so.

Was das Temperament angeht, so ist das erste Jahr das schlimmste (wenn man das so sagen kann), dann werden sie ruhiger (die Dobis, nicht die Kinder), sind aber immer noch lebhaft.

Ansonsten ist ein Dobi wie jeder Hund dieser grösse was zum erziehen, was ihm eigentlich leichtfällt. Aber das musst Du ja mit jedem Hund. Übrigens könntest Du Dich ja an einen Verein wenden, und mal einen ganzen Tag mit Dobis verbringen, nimm dein Kind mit, wirst schon sehen, es wird nicht gefressen! Ob Du/Ihr das richtige Händchen habt, wer weiss das schon vorher, wichtig ist, dass ein Dobi sensibler ist, und lernfreudiger, im Guten wie im schlechten, und ein Hund ist, der seinen Willen druckvoll umsetzt, wenn er darf bzw man ihn lässt. Das führt dann oft zu Stress. Und sie sind, richtiger Züchter und eine ruhige Erziehung vorausgesetzt, NICHT agressiv!

Noch Fragen?

Gruss

Stephan und Nash