Hallo Susanne,
: mich stört nur dieses Dogma: Zwingerhaltung ist schlecht (und in jedem Fall, unabhängig von der Zeitdauer), Wohnungshaltung ist IMMER wunderherrlich.
Natürlich ist das pauschaliert - vielleicht sollte man auch einmal differenzieren, was man unter Zwinger versteht. Nur in den meisten Fällen trifft diese Pauschalierung zu.
Da ich mit 14 Hunden lebe (12 Hündinnen, 2 Rüden) und der Hauptanteil dieser 14 Hunde eine Rasse ist, die nicht unbedingt für Großrudelhaltung (Foxterrier) geeignet ist gibt es bei mir, wenn man so will, auch "Zwinger" - aber: ich bezeichne es lieber als Ausläufe, weil eben entsprechend ausgestattet, Wiese statt Beton, abwechslungsreich und vorallem: viel Platz. Unterbringung mindestens zu zweit. Ständiger wechsel, so dass eine Gruppe immer unmittelbar mit mir bzw. uns unterwegs ist.
: So wie manche bei Zwingerhaltung einzig und allein den Gedanken des "Wegsperren" und "Isolationshaft" in den Vordergrund stellen, könnten Zwingerbefürwörter die Perversionen der Wohnungshaltung ins Feld führen, als da wären: Hunde in der Wohnung nur im Zimmerkäfig, aus Faulheit des Besitzers nie ins Freie, Versäubern auf Zeitungen, Mißbrauch als Kindchenersatz etc..
Die von dir geschilderten Perversionen der Wohnungshaltung gibt es - aber doch eher selten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich Welpeninteressenten die keinen Garten haben, üblicherweise sehr viel mehr Gedanken darüber machen, den Bedürfnissen des Hundes gerecht zu werden. Ich habe außerdem zwei Hunde als Kind- bzw. Enkelkindersatz abgegeben - von Mißbrauch kann da allerdings keine Rede sein...
Was die Haltung in Zimmerkäfigen betrifft: die gibt es auch bei mir, meine Welpen werden ab der 2./3. Woche darauf trainiert - einfach weil es unter Umständen zum Schutz des Hundes wichtig sein kann, und üblicherweise Boxen von daran gewöhnten Hunden mehr als geliebt werden - vorausgesetzt es kommt zu keinen Mißbrauch, wie ich es von manchen Züchtern, vorallem langhaariger Hunde kenne. Bei den Skye-Terriern ist z.B. bei großen und entsprechend erfolgreichen Züchtern intensivste Boxenhaltung üblich, einfach zur Schonung des Haares...
Aber hier geht es ja um den Hund im Privathaushalt, überwiegend um den Einzelhund, und der gehört nunmal zu seiner Familie und keinesfalls weggesperrt - weder in ein Zimmer, in eine Box noch in einen Zwinger.
: Wenn ich im Dorf als nicht ganz richtig im Kopf angesehen werde, weil meine beiden großen Hunde mit im Haus leben, brauche ich Diskussionen auf dem Standpunkt "Ich habe immer recht und Ihr seid doof, weil Eure Hunde im Zwinger leben" gar nicht anzufangen. Manche Hunde wären über einen ordentlichen Zwinger schon froh.
Da kann ich dir leider nur voll und ganz zustimmen. Werde doch ich bei uns im Dorf ohnehin auch als verrückt angesehen, weil meine Hunde nicht im Zwinger - und zwar Zwinger im klassischen Sinn, klein betoniert und mit Hundehütte)- leben, sondern bei mir das Zusammenleben im Vordergrund steht. Diskussionen fange ich allerdings gar nicht erst an, die haben sich nämlich als völlig sinnlos erwiesen...
Grüße
Margot+Foxies+Dalmis