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Was sonst nirgends passt

In dieser Rubrik steht all das, was in den anderen Rubriken irgendwie nicht so recht reinpasst. Nicht alles lässt sich eindeutig zuordnen oder betrifft mehrere Themen gleichzeitig. Wer so ein Thema hat, ist in dieser Rubrik gut aufgehoben.  
Engagement gegen Kampfhunde-VO SH - Wie?
23. November 1999 09:46

: Hallo Kirsten und Max!
: Ich finde Euer Engagement für die Hunde gut,
: meine aber, dass man nicht zu einseitig diskutieren sollte und auch mit "Politikerschelte" differenzierter umgehen sollte.
: Es gibt auch eine andere Seite, die man wenigstens kennen sollte.
: Und ich hoffe, dass Euch auch bekannt ist, dass der Innenminister alle Schleswig-Holsteiner vertreten sollte, auch die,
: die aus berechtigten Gründen Angst vor einigen der aufgeführten Hunderassen haben, insbesondere vor dem Pitbull,
: den eigentlich niemand so recht braucht, es sei denn eine breite Klientel, die ihn sich zum Einschüchtern und Bedrohen von anderen Menschen hält.
:
Ich glaube, es gibt keine OBJEKTIV berechtigten Gründe, vor den angesprochenen Hunderassen
mehr Angst zu haben , als vor anderen kräftigen und/oder großen Hunden.
Einseitige Diskussionen sind immer schlecht, da hast Du allerdings recht.
Deshalb finde ich unsinnig, die Diskussion nur an der einen Seite der Hundeleine
festzumachen. Das Hauptproblem ist doch am anderen Ende, bei den Hundehaltern !

Zur Frage, ob man "diese" Hunde "braucht":

Kein Mensch auf der Welt braucht Bobtails !!! Keiner braucht Dackel, Schäferhunde,
Yorkies, keiner braucht überhaupt einen Hund (als Haustier). Dürfen wir nur das
besitzen, was wir existenziell brauchen ?



: Hamburgs Tierschützer wissen sich auch schon nicht mehr zu helfen, da es so viele gibt, die sicher auch keiner "resozialisieren" kann.
: Besser wäre es doch, sie würden gar nicht erst geboren.
: Ich finde eine solche Liste nicht gut, aber wer weiss denn ein besseres Mittel,
: damit diese potenten Hunde nicht in die falschen Hände gelangen und dann zu tickenden Zeitbomben werden?
:
: Mich erschreckt auch sehr, wie intolerant mit Menschen umgegangen wird, die die andere Seite "der Medaille" wagen zu erwähnen.
: Es ist schon traurig, wenn sich hier Forumsteilnehmer aus der Diskussion ausklinken,
: weil sie fertiggemacht werden, nur weil sie Angst vor "Kampfhunden" haben.
: Mir tun jetzt schon die freilaufenden "Kampfhunde" leid, wenn erst zur Selbstjustiz gegriffen wird.
:
:
Es soll Leute geben, die haben Angst vor Türken oder Schwarzen.
Kein vernünftiger Mensch kommt auf die Idee, ethnische Minderheiten deshalb
auszugrenzen, auszuweisen oder noch schlimmeres. Auch wenn es Türken und
Schwarze gibt, die rauben, morden, vergewaltigen etc., genauso wie Deutsche,
Linkshänder, Belgier, Vegetarier, Linksträger, St.-Pauli-Fans, Rothaarige.

:
: Schön wäre es wirklich, wenn jeder Mensch den richtigen, für ihn passenden, Hund hätte und ihn gut hielte!

Das wäre in der Tat traumhaft, ist aber leider eine Utopie. Ich bin sowieso der
Meinung, dass bei weitem zu viele Hunde bei nur unzureichend geeigneten und informierten
Menschen gehalten werden.

:
: Für mich persönlich ist der Pitbull eigentlich völlig überflüssig,

Sollte man unnütze Hunderassen, Tierarten, Pflanzenarten deshalb
ausrotten dürfen? Ich wage nicht, weiter zu denken...


: Schade, dass er auch schon bei vielen Jugendlichen so eine Art "Statussymbol" geworden ist und fast schon "zum Outfit" gehört,
: von anderen Kreisen ganz zu schweigen.
:
Das ist in der Tat das größte unglück, was den betroffenen Hunderassen,
passieren konnte !


:
: Traurige Grüße von
: Iris und ERIC,
: Schleswig-Holsteiner,
: die auch mit den Opfern Mitleid haben und nicht nur mit den "Tätern"!

Ich habe auch grosses Mitleid mit den Opfern. Die Rasse des durchgeknallten Hundes ist
mir dabei aber egal. Und ich finde, dass unsere schon bestehenden Gesetze bei weitem nicht konsequent genug angewandt werden.

Ich glaube Du vergisst aber, dass die Täter nicht die Hunde sind, sondern
deren Besitzer. Und das lässt sich leider mit einfachen populistischen Massnahmen
schwerlich regulieren...

Grüsse

Patrick

23. November 1999 17:40

Hallo Iris!

Dein Mitdenken in Ehren. In einigen Punkten gebe ich Dir recht. Aber -
glaubst Du ernsthaft, daß eine solche VO hilfreich ist, um solche Bißunfälle
zu vermeiden?

In die meisten Vorfälle sind nämlich Mischlinge verwickelt, dicht gefolgt
vom Deutschen Schäferhund. Wo findet man diese Tatsache berücksichtigt?

Sagt Dir das Wort Sippenhaft etwas? Findest Du die vorgenommene Klassifizierung
in Ordnung? Sie soll der Sage nach im Kern von einem Schäferhund-Mann stammen ...

Mein Hund hat ein Stockmaß von 50 cm. Ist er deshalb gefährlich und immer
an der Leine zu führen? Bobtails sind doch noch größer ...

Ich bin wie Du der Meinung, daß etwas passieren muß. Aber die o. g. VO
geht einfach in die falsche Richtung.

Viele Grüsse von Kirsten & Max

23. November 1999 23:26

Hallo!

Heute (24.11.) gibt es auf N3 um 21:00h eine Sendung zum Thema "Kampfhunde" und dieser neuen Verordnung.
Die Vorschau sah ganz schon blutdrünstig aus...

Viele Grüße
Ursel + Asta





24. November 1999 11:13

Hallo Iris,

: ... indem er seinen kleinen, aber sehr kräftigen, Pitbull am ausgestreckten Arm am Halsband an uns vorbeitrug, ohne "Bodenhaftung",
damit er sich nicht auf ERIC stürzen konnte.Der Hund schrie und heulte hysterisch auf und wollte sich auf ERIC stürzen.

Ich verstehe, dass Dir / Euch in diesem Fall sehr unwohl und mulmig war. Mir ging`s vor kurzem genauso! Allerdings mit dem kleinen Unterschied, dass in unserem Fall ein Schäferhundrüde (!), wie auch von Dir beschrieben, ohne "Bodenhaftung" sich auf meine Maya (Hündin!) stürzen wollte und der Hundebesitzer auch noch blöde dabei lachte!

An dieser Stelle möchte ich betonen, dass Maya gut mit anderen Hunden (egal welche Rasse) verträglich ist. Und nun wirst Du Dich vielleicht wunder, denn Maya gehört auch in die Kategorie "Kampfhund" (wobei ich dieses Wort nicht gerne benutze), sie ist nämlich ein Am-Staff-Mischling (also mit dem von Dir so verteufelten Pitbull nahe verwandt).

Also Du siehst, so unterschiedlich können Erfahrungen ausfallen. Aber aus diesem Zwischenfall (und noch einigen anderen)ziehe ich trotzdem nicht die Bilanz, dass alle Schäferhunde schlecht sind und es besser wäre diese Rasse auszurotten. Ich bin auch schon Vertreter der verteufelten Rassen begegnet, die wirklich nicht ganz sauber getickt haben, aber ich schaue mir dann vielmehr die Besitzer solcher Hunde an (das andere Ende der Leine, wie man so schön sagt) und frage mich dann wieso solch ein "Verstrahlter" sich überhaupt einen Hund halten darf.

: Das sind leider die negativen Seiten der Hundehalter,
: die eben nicht verantwortungsvoll mit ihren Hunden umgehen, sondern sie missbrauchen.

Genau das!

: Selbst der Rottweiler läßt, soweit ich weiß, auch wieder los. Oder irre ich mich da?

Bei uns im Ort, hat sich ein Rottweiler in einer Kuh verbissen!
Hund wurde erschossen, Besitzer hat sich einfach `nen neuen geholt!

: Das ganze Thema ist zum Verzweifeln.

: Die Hunde an sich sind ja lieb, aber was kann aus ihnen werden?
: Klar ist der Mensch der Schuldige.

Aber was geschieht denn, wenn ein Hund auffällig wurde (Egal welche Rasse)? In schlimmen Fällen werden die Hunde erschossen, eine Geldstrafe verlangt und der Halter???, der holt sich dann den nächsten Hund ins Haus, den er wieder versauen kann. Und gerade das dürfte doch nicht sein, hier müsste man doch schon im Vorfeld Einhalt geboten werden!

Viele Grüsse
Martina & Maya

PS:
: Wohl aber, wenn ich meinen etwas "abartig" aussehenden Hund bei mir habe.

Was ist Eric den für eine Rasse, was meinst Du denn mit "abartig"?


25. November 1999 11:30

Hallo,

: Ihr habt ja alle recht, wenn Ihr sagt, dass auch andere Hunde gefährlich werden können.
: Aber der Pitbull mit seiner Terrierschärfe läßt eben nicht los,
: wenn er denn schon mal richtig zupackt.
: Was willst Du dann noch machen? Die Angriffslust erstreckt sich ja auch meistens auf Artgenossen und andere Tiere, weniger auf Menschen.
: Selbst der Rottweiler läßt, soweit ich weiß, auch wieder los. Oder irre ich mich da?

Stimmt nicht!! Es gibt ebenso andere Hunde, die nicht mehr loslassen. Habe selbst
einen Fall erlebt und von einigen gehört!! Man sollte zudem folgendes
bedenken: Wenn ein Hund stattdessen "nagelt", d.h.
immer wieder aufs neue zubeißt führt das unter Umständen zu schlimmeren
großflächigeren Verletzungen als das "Festhalten".

: Ich bin für lebenslanges Hundehaltungsverbot, wenn jemand einen Hund auf diese Art missbraucht oder nicht ordentlich hält, so dass der Hund zu einer Gefahr wird.
: Das gilt dann auch fürt Bobtail- und Pudelbesitzer und alle anderen Hundehalter auch!!!

Das wäre der richtige Ansatz!! Leider gibt es Halteverbote so gut wie nie, obwohl
die Behörden schon heute die Möglichkeiten dazu hätten!!

Verbietet man eine Rasse, wird diese für die Szene erst interessant, das
sieht man an Bayern. Dort sind Staffs und Pittis verboten, aber erst
seit dieser Zeit gibt es diese dort massenweise, vorher sah man sie selten!!
Also genau das Gegenteil dessen, was man erreichen wollte, wurde erreicht.
Nimmt man diesen speziellen Leuten diese Hunde ab, dann holen sie sich etwas
ähnliches. Es gibt ja mittlerweile genügend neue "Rassen", die man vor
einigen Jahren gar nicht kannte und wenn man genauer schaut, sind das dann
eben auch starke Hunde mit Pittieinschlag, aber man gibt dem Kind einen
anderen Namen. Wie gesagt, Rasselisten strafen die "vernünftigen" Halter
und machen die betroffenen Hunde für diejenigen interessant, denen man sie
eigentlich verbieten wollte.

Viele Grüße

K. Keck

25. November 1999 16:30

Hallo Iris und Eric,

auf Deinen Beitrag habe ich mir in einer schlaflosen Nacht noch viele Gedanken
gemacht.

: Aber wie willst Du mit der Unvernunft der Menschen klarkommen????

Man darf vor der Unvernunft der Menschen nicht resignieren. Um der Menschen
und der Hunde willen.

Ich habe mir gestern auf N3 die Diskussion über den Entwurf angesehen.
Wenn ich auch die erste und zweite Kategorie ablehne und nicht als hilfreich
empfinde, finde ich die dritte durchaus diskussionswürdig, die besagt, daß
alle Hundehalter mit aggressiv auffälligen Tieren - egal, welcher Rasse - gezwungen
sind, mit ihrem Hund zu arbeiten, um um Leinen- und Maulkorbzwang herumzukommen.

Wer praktisch solche Prüfungen abnehmen können soll, ist mir noch unklar.
Den Ansatz als solchen begrüße ich.

Als zweite Maßnahme schwebt mir eine Art Sachkundeprüfung vor dem Erwerb
eines Hundes vor - um Hunde vor falschen Erwartungen zu schützen, die bei
der neuen Familie zu Enttäuschung führen müssen. Als Beispiel lobend erwähnen
muß ich eine Rottweilerzuchtvereinigung. Die Tochter unseres Nachbarn und ihr
Mann planten, weil in der Nachbarschaft in letzter Zeit vermehrt eingebrochen
worden war, einen Wachhund anzuschaffen.

Die Rottweilerfreunde interviewten sie, wie sie sich ihr künftiges Leben
mit dem Hund vorstellten. Es stellte sich heraus, daß eigentlich keiner sich
um das Tier so kümmern konnte, wie es bei einem Gebrauchshund dieses Kalibers
erforderlich ist. Man gab erstaunlicherweise keine Züchteradressen heraus,
sondern empfahl ihnen stattdessen Kauf und Einbau einer guten Alarmanlage.
Hut ab vor einer solch mutigen Entscheidung! Allen Hundezüchtern zur
Nachahmung empfohlen !!!

Hier in unserem Auslaufgebiet trifft man täglich drei extreme Beispiele
dafür, daß manche Leute vor sich selbst und Hunde vor diesen Leuten geschützt
werden müssen:

1) eine Frau mittleren Alters, superelegant, zart und (ja, Vorurteil) eher
der Pudel-Typ. Sie führt an kurzer Leine, mit Halti und Stachelhalsband,
einen riesigen Berner Sennenrüden. Das Tier darf kaum schnüffeln, Begegnungen
mit anderen Hunden versetzen sie so in Panik, daß sie in die nächste Einfahrt
oder den nächsten Weg flüchtet. Nach ihrer Meinung ist er für andere Hunde
zu "wild". Für mich ist es Tierquälerei, einem jungen vitalen Hund ein
solches Leben zuzumuten.

2) ein etwa 60jähriger Mann mit einem jungen dynamischen Rottweilerrüden.
Stachelhalsband, muß auch immer nur bei Fuß gehen. Der Mann ist mit einem
Knirpsschirm "bewaffnet", mit dem er den Hund ins Gesicht schlägt, um ihn
bei Begegnungen mit anderen Hunden zu disziplinieren.

3) ein Mann mit einem unablässig wedelnden Labradorrüden, der, wenn er Kontakt
zu anderen Hunden sucht, von seinem "Herrchen" mit einem Elektroschocker
bearbeitet wird.

Ist das keine Tierquälerei? Wer hilft diesen Tieren? Und wer ist schuld,
wenn eine dieser armen Kreaturen mal durchdreht?Ich habe leider keine
Videokamera, um diese Schweinereien zu dokumentieren. Und Leute, die bereit
sind, solche Vorfälle zu bezeugen, habe ich auch noch nicht gefunden.

viele Grüsse von der weiter angestrengt nachdenkenden
Kirsten und dem überaus harmlos dreinschauenden Max