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Hundehalter=Minderheit?

geschrieben von Mario(YCH) 
Hundehalter=Minderheit?
21. November 1999 10:52

Hallo,
In manchen Meldungen wird immer wieder behauptet, das die Hundehalter eine Minderheit sind und deshalb in vielen Fällen Chancenlos. Etwa Kampfhundeverordnungen; Leinenzwänge usw.
Liegt es denn nicht eher daran, das sich die Hundehalter einfach nicht einig sind und viele eigentlich keine Hunde mögen sondern nur ihren eigenen Hund; oder eben die Rasse die sie haben? Ich verfalle jetzt bewußt in Klischee´s und bitte euch nicht alles Persönlich zu nehmen oder zu verallgemeinern. Da gibt es den Zwerghundbesitzer der große Hunde haßt. Umgekehrt natürlich der Großhundbesitzer die kleinen. Der Schäferhundbesitzer der alles andere lächerlich findet. Der, der das Glück hatte einen Hund zu haben der nicht der Inquisition zum Opfer fällt und Kampfhunde haßt, fürchtet und verboten haben will. Wie ist es mit den Angriffen, von anderen Hundehaltern, gegen Nordische Rassen; gegen Große Rassen; gegen kleine Rassen; gegen den Deutschen Schäferhund; gegen Laufhunde; Windhunde und immer so weiter. Gewiß mag einiges berechtigt sein aber kann man sich nicht wenigstens in manchen Fälllen, trotz in anderen gegenteiligen Meinungen, einfach mal einig sein? Dann wären die Hundehalter zwar immer noch eine Minderheit, aber eine die schwer zu Ignorieren ist. Die Gegener die sind sich einig, auch nur eine Minderheit aber durch einigkeit stark. Welche Möglichkeiten würden sich für die Hundehalter bieten, wenn sie nur einmal alle Querelen untereinander über Bord werfen würden. Und Geschlossen gegen Unrecht vorgingrn. Über die Hundesteuer als Druckmittel möchte ich jetzt garnicht reden. Aber ich denke das es so manchem Stadtkämmerer ganz schön Übel werden könnte, wenn er daran dächte das die Hundehalter, diese mal verweigern könnten um endlich Rechte für sich und ihre Hunde einzufordern und Unrecht wieder zu beseitigen.
Na ja das wird wohl nur ein Traum bleiben, denn auch ich bin nicht so frei von Vorurtéilen, wie ich es mir wünschen würde.

Einen schönen Sonntag noch
Mario


21. November 1999 12:34

Hallo Mario,

hier hast Du wohl den "Nagel auf den Kopf getroffen". Hunde haben keine Lobby, nicht einmal bei uns Hundehaltern. So wurden bei der letzten, durch den Kynos-Verlag ins Leben gerufenen, europaweiten Unterschriftenaktion gegen die Diskriminierung und Ausrottung bestimmter Hunderassen, gerade einmal 60.000 Beteiligte gezählt. Das sind nicht einmal 2% der in Deutschland registrierten Halter. Allein in Deutschland sind circa 5 Mio. Hunde gemeldet. Wenn man hier einen jährlichen Steuersatz von DM 200,-- zugrunde legt (ohne die Zuschläge für Mehrhundehaltung und Sondersteuern für bestimmte Rassen), so ergibt sich ein Betrag von DM 1.000.000.000,00. Eine Zahl mit vielen Nullen. Hinzu kommt, daß ganze Industriezweige und Berufsgruppen nicht schlecht von uns leben, und wir durch die Haltung unserer Hunde Arbeitsplätze sichern. Macht- und chancenlos sind wir also keinesfalls, solange wir dies nicht wollen. "Wer sich nicht wehrt, wird regiert" - so ist das halt. Mit der Solidarität der Hundehalter untereinander scheint es tatsächlich nicht weit her zu sein und es liegt wohl in der Natur des Menschen, sich erst dann für etwas zu interessieren, wenn man selbst direkt betroffen ist.

In diesem Sine fällt mir noch ein netter Spruch von Winston Churchill ein:
"Uns Menschen ist es zwar gelungen, dass Raubtier in uns auszuschalten - nicht jedoch den Esel".

Ich wünsche Euch allen noch ein schönes Wochenende und viel Spaß mit Euren Vierbeinern - solange dies noch erlaubt ist.

Viele Grüße
Brigitte

21. November 1999 12:18

Hi Mario,

hast vollkommen recht. Ich bin schon des öfteren blöd angemacht worden, bzw. sogar körperlich bedroht worden, weil ich meinen Hund nicht an der Leine hatte. In den meisten Fällen handelte es sich um Hundebesitzer. Von den Hundebesitzern, die ich kenne, gibt es auch kaum welche, die keinerlei Vorurteile gegen die sog. Kampfhunde haben. In den meisten Fällen gebe ich bei beiden Dingen allerdings mehr oder weniger der verlogenen (sorry, aber ist so) Presse die Schuld, die z.B. u.a. ständig schreibt in Berlin gelte genereller Leinenzwang, was üerhaupt nicht wahr ist...und natürlich die "Kampfhundegeschichten".

Bis dann

Franziska

Bis dann

Franziska

21. November 1999 13:13

Hallo Mario,

also erst einmal ist ja wohl klar das jeder seinen Hund am liebsten mag. Hoffe ich jedenfalls. Ich habe mich bewußt für meine Hunde entschieden weil ich eben diese Rasse oder Mixtur besonders mag. Wir kennen viele andere Hund unterschiedlicher Rassen und Mixturen. Dabei sind einige die ich echt toll finde, aber auch einen den ich nicht so gut leiden kann. Ich mag das Wesen nicht und noch einiges anderes. Das heißt aber nicht das ich dem Hund nicht helfen würde wenn es Probleme gibt, oder auch auf ihn aufpasse. Der Hund kann ja nichts dafür das mein Geschmack eben mehr in die andere Richtung tendiert.
Ich glaube das die Menschen eben zu oft viel zu egoistisch sind. Viele denken nur an ihren eigenen Hund. Entweder sie beschützen ihn übertriebenermaßen, oder aber sie lassen alles durchgehen nach dem Motto "der stärkere muß überleben". Den Leuten ist es egal wenn sie einen kleineren Vierbeiner treffen der selber vielleicht keine Angst hat vor großen, aber Herrchen oder Frauchen vielleicht.

Rücksichtnahme ist meines Erachtens nach das Schlüsselwort das den meisten Menschen wohl abhanden gekommen ist. Erst gestern habe ich ein älteres Ehepaar mit Dackeline getroffen. Klar hatten sie Angst um die kleine als sie meine beiden gesehen haben. Besonders meinen großen schwarzen. Ich sah keine Veranlassung meine Hunde einfach auf die kleine loslaufen zu lassen. Ich rief sie und habe aber auf das Paar gewartet und gefragt ob meine zu der Dackeline dürfen. Das gefiel den beiden so sehr das sie auch nichts dagegen hatten. Und so spielten die drei ein wenig. Hinterher bedankten sie sich nochmal das ich Rücksicht genommen habe. Sowas bestärkt mich dann doch im Glauben an die Menschheit.

Trotzdem wird das wie Du sagtest die Minderheit bleiben. Solange man immer wieder enttäuscht wird von manchen Hundehaltern. Auch ich habe ein sehr großes, man könnte es Vorurteil, nennen. Nicht gegen die Rasse, aber gegen die Halter der Rasse. Noch nie habe ich auch nur einen getroffen wo es möglich war die Hunde zusammen zu lassen und der Halter sich auch artikulieren konnte. Wenn ich nur einen kennenlernen würde, dann könnte ich mein "Vorurteil" auch abbauen.

: Und Geschlossen gegen Unrecht vorgingen.

Manchmal gibt es aber einen Hoffnungsschimmer. In der Nachbarstadt wurde Leinenzwang auf allen Wegen verhängt. Und plötzlich waren sich alle Halter einig. Das geht nicht. Und sie haben etwas unternommen und siehe da der Leinenzwang wurde aufgehoben. So geschehen auch in unserer Stadt. Daran Schuld war ein Besitzer einer Hundeschule der meinte mit seinen Schülern im Wald Terror verbreiten zu können. Darauf wurde Leinenzwang verhängt, an den ich mich aber nicht hielt wie auch viele andere, und nach drei Tagen war auch dieser wieder aufgehoben. Manchmal geht es eben doch. Aber nur wenn alle davon betroffen sind. Und das ist der Punkt.

Liebe Grüße

Heike, Kimba & Aaron

22. November 1999 00:51

Hi Brigitte,
:
: hier hast Du wohl den "Nagel auf den Kopf getroffen". Hunde haben keine Lobby, nicht einmal bei uns Hundehaltern. So wurden bei der letzten, durch den Kynos-Verlag ins Leben gerufenen, europaweiten Unterschriftenaktion gegen die Diskriminierung und Ausrottung bestimmter Hunderassen, gerade einmal 60.000 Beteiligte gezählt. Das sind nicht einmal 2% der in Deutschland registrierten Halter. Allein in Deutschland sind circa 5 Mio. Hunde gemeldet. Wenn man hier einen jährlichen Steuersatz von DM 200,-- zugrunde legt (ohne die Zuschläge für Mehrhundehaltung und Sondersteuern für bestimmte Rassen), so ergibt sich ein Betrag von DM 1.000.000.000,00. Eine Zahl mit vielen Nullen. Hinzu kommt, daß ganze Industriezweige und Berufsgruppen nicht schlecht von uns leben, und wir durch die Haltung unserer Hunde Arbeitsplätze sichern. Macht- und chancenlos sind wir also keinesfalls, solange wir dies nicht wollen. "Wer sich nicht wehrt, wird regiert" - so ist das halt. Mit der Solidarität der Hundehalter untereinander scheint es tatsächlich nicht weit her zu sein und es liegt wohl in der Natur des Menschen, sich erst dann für etwas zu interessieren, wenn man selbst direkt betroffen ist.

Das ist der Punkt, aber wie lange ist man denn nicht direkt betroffen? Wenn erst einmal alle jetzt verfolgten ausgerottet sind (wobei ich nicht glaube das irgendeinem Politiker daran wirklich liegt, die hohen Kampfhundesteuern sind doch schwer zu missen) dann kommen die nächsten drann erst die großen, dann die kleineren. Ich selbst würde mir keinen Hund zulegen der irgendwo als Kampfhund denunziert ist und das nur aus Angst, nein nicht Angst vor dem Hund, nein aus Angst um ´den Hund. Angst das ich ihm in 1 2 Jahren kein gutes Leben mehr ermöglichen darf, in ständig an der Leine führen muss wohlmöglich noch mit Maulkorb und gefesselten Beinen. Und Angst das ich es mir irgendwann nicht mehr leisten kann ihn zu halten. Und all denen die schlechte Erfahrungen mit einem Vertreter einer Rasse gemacht haben sei gesagt, verurteilt nicht die Rasse, sondern nur den Übeltäter selbst, ob der nun 2 oder 4 Beine hat überlasse ich euch. Kleines Beispiel: Als ich 15 war entschied ein Dobermann mit meinem Mofa und mir ein rennen zu machen, am Schluß biß er mir ein nettes Stück Wade raus, irgendwie hab ich deshalb nie Dobermänner gehaßt, aber den Beißer wohl und noch mehr seinen Zweibeinigen Hundeversauer.

:
: In diesem Sine fällt mir noch ein netter Spruch von Winston Churchill ein:
: "Uns Menschen ist es zwar gelungen, dass Raubtier in uns auszuschalten - nicht jedoch den Esel".

Churchill war schon ein weiser Mann!!

:
: Ich wünsche Euch allen noch ein schönes Wochenende und viel Spaß mit Euren Vierbeinern - solange dies noch erlaubt ist.

Viele Dank, in der Hoffnung auf noch viele schöne Wochenenden.

Mario

22. November 1999 00:51

Hi Franziska,
:In den meisten Fällen gebe ich bei beiden Dingen allerdings mehr oder weniger der verlogenen (sorry, aber ist so) Presse die Schuld, die z.B. u.a. ständig schreibt in Berlin gelte genereller Leinenzwang, was üerhaupt nicht wahr ist...und natürlich die "Kampfhundegeschichten".
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Natürlich sind die medien nicht Unschuldig, wie in vielen anderen Dingen auch. Ich wollte auch nicht sagen, das die Uneinigkeit der Hundehalter der Anstoss, war sondern das durch diese Uneinigkeit diesem Unsinn weiter vorschub geleistet wird. So etwa nach dem motto: "Blitz verschone mich und schlag lieber bei meinem Nachbarn ein, dem alten Lump". Aber es ist niemandes Hund sicher vor verfolgung, gerade die Strafsteuern für sg. Kampfhunde, wenn die Komunen erst mal richtig "Blut geleckt" haben, könnte es ihnen nicht mehr reichen ihr Säckel mit den Geldern der Staff´s; Bullterrier, Rottweiler usw, zu füllen sondern möglicherweise auf die Idee kommen, das ja jeder Hund potenziell Gefährlich ist und man da auch abkassieren könnte. Oder das viel gelobte NRW, ich lebe auch in diesem Bundesland ohne K(r)ampfhundeverordnung, aber wie lange ist N`RW noch ohne, bestimmt hat schon manch Bürgermeister nach einer Kampfhundeverordnung verlangt, damit er endlich seinen maroden Haushalt mit der Strafsteuer füllen darf.


Viele Grüße
Mario