Hi!
Ich wohne mit meiner Hündin in einer Doppelhaushälfte. Habe die Erfahrung gemacht, daß sie sich an die normalen Aktivitäten der Nachbarn schnell gewöht und dann keinen Pieps mehr von sich gibt. Wenn bei uns niemand zu Hause ist, schlägt sie nichtmal an, wenn jemand an die Fenster klopft *g* - ob das normal ist, weiß ich allerdings nicht ;-) Haben die Nachbarn Besuch (insbesondere im Garten), schlägt sie kurz an - wenn die Nachbarn sie dann ansprechen, ist auch alles wieder i.O.. Mein Onkel hat mit seinem Hund in einem Mehrfamilienmiethaus gewohnt und ähnliche Erfahrungen gemacht.
Allgemein ist es wirklich extrem wichtig, darauf zu achten, daß man entweder eine Genehmigung zur Hundehaltung vom Vermieter bekommt oder daß zumindest im Vertrag kein Verbot der Hundehaltung steht. Ein Verbot der Tierhaltung im Allgemeinen ist übrigens zwar nichtig (d.h., in diesem Fall kann man halten, was man will, weil die Vertragsklausel durch die Formulierung "Tierhaltung" im Ganzen unwirksam wird), aber man kann ziemlich sicher sein, sich Ärger einzuhndeln, wenn man diesen Umstand ausnutzt. Man bedenke: Der Vermieter hat letztendlich immer den längeren Arm und man will ja an sich seine Ruhe haben und sich nicht dauernd in Anwaltskanzleien aufhalten). Bei Anmietung einer Wohnung, in der ich einen Hund halten darf (lt. Vermieter) würde ich trotzdem noch drauf achten, was dort für Leute wohnen und ob es da schon ein paar Hunde gibt. Denn auch, wenn Dir die Hundehaltung genehmigt wird, können pieselige Nachbarn, denen das dann trotzdem nicht paßt, ganz gehörigen Ärger machen.
Als Hundehalter in einem Mietwohnhaus sollte man sich immer noch einen Tick freundlicher, zuvorkommender, rücksichtsvoller, unauffälliger und sauberer verhalten, als alle anderen ;-). Es wird gerne gesehen, wenn man auch mal zwischendurch die Treppe macht, wenn Wuffi dort Schmuddelpfotenabrücke hinterlassen hat und es ist absolut wichtg, den Hund im Treppenhaus und auf dem zum Haus gehörenden Grundstück anleint und ihn um Himmels Willen NIEMALS auf den Rasen machen läßt! Außerdem ist es wichtig, niemals bei jemandem den Gedanken aufkommen zu lassen, daß man seinen Hund in irgendeiner Form nicht "artgerecht" behandelt oder falsch erzieht - auch bezogen auf veraltete Grundsätze der "Hundeerziehung"... Ich habe schon zu hören bekommen, daß das Hochziehen eines Hundes beim Spiel mit dem Stöckchen als "Scharfmachen" bezeichnet wurde und die Nachbarn sich wegen dieser "Kampfhundeausbildung" die Köppe heißgeredet und sich gegenseitig aufgehetzt haben... Man sollte also jegliche Arbeit und Spiel mit dem Hund nicht unbedingt unter den Augen der Nachbarn durchführen - "Tierschützer" sind genauso unangenehm, wie Tierhasser.
Beachtet man diese Punkte, ist man schon mehr oder weniger auf der sicheren Seite. Meckert trotzdem jemand, sollte man lieber zurückstecken, als gegenanzugehen - als Hundehalter hat man die meisten Prozesse schon verloren, bevor sie überhaupt angefangen haben...
Woher ich das weiß? Ich arbeite in der Vermietung eines großen Wohnungsunternehmens und kenne die Probleme, die da entstehen können. Es ist unglaublich, was Nachbarn sich so einfallen lassen, wenn ihnen Deine Nase nicht paßt oder sie ein Hundehaar auf ihrer Fußmatte finden. Da wird der Vermieter manchmal derart unter Druck gesetzt, daß er gezwungen ist, etwas zu unternehmen - ob er will, oder nicht.
In diesem Sinne wünsche ich Dir (solltest Du selbst eine Mietwohnung suchen oder Dir in einer solchen einen Hund zulegen wollen) einen netten Vermieter und freundliche Nachbarn *ggg*!
Grüßle, Silke