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Gedanken zu Tierheimmitarbeitern

geschrieben von katrin-und-zoo(YCH) 
Gedanken zu Tierheimmitarbeitern
29. März 2003 17:19

Nachdem soviele Antworten zum Thema: Hund zugelaufen kamen, viel mir einiges auf: erschreckend viele haben schlechte Erfahrungen mit manchen Tierheimmitarbeitern gemacht.

Warum?

Schildere Euch hier mal meine Erfahrungen bezüglich verschiedner Mitarbeiter.
Ich rede jetzt nicht von der Anzahl der ehrenamtlichen Mitarbeiter, oder von Jugendlichen, welche ihre Freizeit im Tierheim verbringen, so wie andere in ihrem alter im Reitstall o.ä. auch nicht von den Resozialisierungsmaßnahmen, wo " auffällig gewordene Jugendliche" Strafarbeit leisten bzw. die Handvoll, welche ihr Freiwilliges ökol. Jahr bzw. ihr Praktika im TH absolvieren.
Gott sei Dank, das es noch solche Leute gibt und mal ein Großes Dankeschön an all diese.

Was mich aber wirklich beschäftigt, ist die Tatsache, daß es immernoch Personal im TH, welches wirklich nicht genug qualifiziert bzw. ausgebildet ist, und das finde ich durchaus erschreckend! Sicher überall fehlt das Geld, besonders im TH. Erschwerdend kommt hinzu, daß TH gezwungen sind ABM Maßnahmen zu nutzen ( was sehr schön ist) nur meist sind die Leute einfach zu kurz da um sich so einzuarbeiten, wie es eigentlich nötig ist - so gehen und kommen immer wieder neue Leute, auch werden überall Stellen gekürzt und oft trifft es eine handvoll qualifizierter Leute. Leider.

Aber mir ist es so oft aufgefallen, daß THMitarbeiter, wirklich nicht in der Lage sind wertvolle Infos über ihre Insassen bzw. zu Gesetzen und Verordnungen zu bestimmten Rassen in ihrer Stadt bzw, Bundesland geben können. Auch bei der Vermittlung gibt es Kriterien, die ich in bestimmten Tierheimen zu bemängeln habe.( Da achtet keiner darauf, ob Hund bzw. anderes Tier wirklich zum Interessenten passen!)

ZB. habe ich im Bitterfelder TH solche Erfahrungen gemacht, da saß " Darius" bzw. sitzt noch immer... Ein Rottimix, ca 2 Jahre mit hohen Angstpotential , wenn nicht sogar ein Angstbeißer - stand zur vermittlung frei. Meine Freundin und ihr mann ( Jahre Hundeerfahrun, selbst 2 Rottis zu Hause) hat sich in diesen hund verliebt, trotz der Probleme, die Darius mit sich bringen würde, war sie gewillt, alle schwierigkeiten auf sich zu nehmen... nun standen wir vor dem Zwinger, wo darius wild die zähne fletschte - und versuchten vergeblich eine qulifizierte Antwort auf unsere Fragen zu bekommen ( Alter, Vorgeschichte etc.) 3 Mitarbeiter erzählten uns immer was anderes: mal war der Hund abgegeben, dann mal irgendwo eingefangen, dann kam er aus einer Zwangsenteignung... mal war es ein hund für ältere leute ( schrei!), dann der absolute Anfängerhund, dann ein hund, der sehr agressiv dominant sei ( das war er nun wirklich nicht)usw.
wir haben über 3 Monate vergeblich versucht einen Besuchstermin zu arrangieren(nur mal spazieren gehn, oder wenigstens mal Kontakt zu dem Hund auf zu nehmen - immer kamen andere Ausreden, mal war geschlossen, dann hatte er grad gefressen, dann war er gerade unterwegsm, dann war er vermittelt, dann wieder hatte er andere interessenten, dann war er krank... die liste ist lang!)
Stets verweigerten sie uns jegl. Kontakt. , meine Freundin hatte bereits ihre Wohnverhältnisse + andere Hunde angegeben, erzählt, daß sie mit Darius Agility machen wollte, da ihre beiden langsam ins Senioralter kommen usw.
Irgendwann war ich malallein im Th und habe nachgeschaut, ob hundi wirklich vermittelt war - nein, bisher kein einziger Interessent! und zu meiner Freundin wollten sie ihn nicht geben, weil sie ihnen zu " altklug" vorkam, sagt die Frau zu mir!
Ich bin bald geplatzt da! ( Sicher, meine Freundin ist Lehrerin, aber ist es denn nicht möglich sich trotzdem vorerst als TH zu informieren, obs dem hund da nicht besser geht als im TH?!)Nein, scheinbar nicht! denn wo ich mit der Mitarbeiterin disskutierte und ihr anbot, sich doch mal vor Ort zu überzeugen , kam eine "schöne, blongestylte" Frau in weiße Sachen neben den Zwinger und erzählte, sie suche einen Rottweiler. Warum? Weil sioe die Rasse schön findet, rein optisch. ( Krampf!) und ob sie denn Hundeerfahrung hätte, frag ich sie ( ganz dreißt mich mit reingehängt) Klar, ihr Vater hat einen DSH im Zwiger hinterm Haus, der darf auch mal an der Laufkette in den Garten.... ( no comment)
Ob sie gewillt ist mit dem Hund zu arbeiten? klar, sie geht 2mal mit ihm raus, und wenn ihre freunde da sind, darf er auch mal mit ins Zimmer ( zum zeigen...)
Meine Nackenhaare standen punkerartig! Denn ob ihrs glaubt, oder nicht, diese Frau empfahl ihr Darius als den Anfängerhund! Ich bald explodiert!...

Da frage ich mich wirklich, wie kann das sein? Auch auf Arbeit passierte es mir vor nicht allzu langer zeit, kam eine omi - nein ein großer kräftiger rüde kam mit omi! zum tierarzt gestürzt - gerade aus dem tierheim geholt!( omi ca 85J., Hund Doggenmix 1,5J) Sie suchte halt einen Wachhund...( schön, daß omi voller blauer flecke war, weil Dogge sie mehrmals tägl. besteigt...

Da weiß ich nicht mehr, was ich sagen soll!
Begegnen mir immer die Extremfälle? Warum stellen sich manche TH auch quer, wenn man Hilfe anbietet? ( Bin in einer Hundinitiative tätig, welche dem städt. Th angeboten hat, kostenlos sich mit TH personal zusammen zusetzen und über diese Probleme zu sprechen und gemeinsam nach lösungen zu suchen?

Muß immer erst, etwas schlimmes passieren, bevor man reagiert? Etwas planlos. (mich grade so aufgeregt, daß ich völlig vom Thema abkommen bin, grins)

Wünschte es gebe mehr TH, die darauf achten, wie ihre Schützlinge vermittelt werden!

RE: Darius ist Hund des Monats im TH Bittefeld geworden, mit dem Untertitel : Gibt es denn niemanden, der sich für mich interessiert?!
:-((

29. März 2003 18:37

Tja - es gibt sie wirklich, die netten und "guten" Tierheimmitarbeiter.

Mir persönlich begegnen aber leider mehr welche von der anderen Sorte.

Es kommt immer drauf an - gerade in der Hundevermittlung. Die Beispiele von Dir mit Dogge/Oma etc. kommen mir sehr bekannt vor.

Bei einigen Tierheimen reicht es, Geld auf den Tisch zu legen - schon hat man einen Hund.
Bei anderen muss man mindestens Haus mit 5000 qm Garten nachweisen, man darf nicht berufstätig sein, muss sich 24 Stunden am Tag ausschließlich um den Hund kümmern - sonst bekommt man keinen Hund.

Manchmal frage ich mich wirklich, ob es das denn sein kann?

Im Iserlohner Tierheim wurde z.B. (ist schon ein paar Jahre her), eine läufige Doggenmixhündin (56 kg) an eine ältere, gehbehinderte Dame vermittelt, die bereits einen Rüden zu Hause hatte.
Kaum Zuhause wollte selbiger die Hündin besteigen, also wurde die Hündin in den Garten gesperrt. Sie sprang dort über den viel zu niedrigen Zaun, irrte eine Woche lang in der Nachbarstadt herum und stand dann bei der Vorbesitzerin vor der Haustür.
Die alte Dame hat das Tierheim nicht mal über das Verschwinden des Hundes informiert - wäre ja auch nicht aufgefallen. Nachkontrollen waren ein Fremdwort.

Ein paar Tage zuvor war ich Zeuge, wie ein 2-jähriger Jack-Russell-Terrier-Mix (sehr lebhaft) an eine alte Frau vermittelt wurde (sie zückte anstandslos 350 DM). Diese Frau ging an zwei Krücken und erzählte ununterbrochen von ihren Hüftgelenksoperationen und dass ihre Tochter ihr einen Hund verboten hätte.
Der Hund wurde ihr ins Taxi getragen.

...

Gruß
tessa

29. März 2003 19:40

Hallo!

Tja, leider gibt es tatsächlich solche Tierheime, die ihre Hunde/Tiere nicht wirklich kennen und dadurch dem Tier die Chance auf ein gutes Zuhause genommen wird sad smiley.

Auch ich habe schon den ein oder anderen negativen Bericht über Tierheime gehört (auch über mein eigenes, bei dem ich ehrenamtlich helfe). Manchmal stimmen diese Berichte aber auch nicht ganz und man sollte sich immer beide Seiten anhören, doch was dir da unterfahren ist, ist wirklich nicht zu fassen.
Leider kann man dagegen nicht angehen.

Zum Glück gibt es auch noch verantwortungsvolle Tierheime, die sich wirklich bemühen ihre Hunde in Gute Hände zu geben und den neuen Besitzer auch sehr genau abschätzen. Ich bin froh, dass mein Tierheim wohl dazu gehört.....

Trotzdem darf man jetzt nicht alle Tierheime über einen Kamm schären, denn diese Tierheime wie du sie beschreibst gehören wohl zum Glück der minderheit an und die meisten Tierschützer sind froh, wenn sie einen sehr guten Platz für ihren Vierbeiner gefunden haben.

Ich hoffe deine Freundin hat sich trotzdem einen Hund aus einem Tierheim geholt, auch wenn sie bis zum nächsten Tierheim etwas weiter fahren musste. Und wenn sie noch keinen neuen Hund hat, bei uns sitzen auch 2 Rottis winking smiley.

Viele Grüße
Nora

30. März 2003 17:28

Hallo,
bei den beschriebenen Fällen kann man einfach nur schreien. Leider gibt es das immer wieder. Schade um die Hunde.
Gottseidank gibt es aber auch viele (und immer mehr) fähige Tierheime, in denen kompetentere Menschen arbeiten, die bereit sind, dazu zu lernen.
Grüße
josh


30. März 2003 18:13



:
: Ich hoffe deine Freundin hat sich trotzdem einen Hund aus einem Tierheim geholt, auch wenn sie bis zum nächsten Tierheim etwas weiter fahren musste. Und wenn sie noch keinen neuen Hund hat, bei uns sitzen auch 2 Rottis winking smiley.


Hat sie, Rudolf :-)) 1 total hyperaktiven Dobi Winhund ? Mix. Aus dem Tierheim Leipzig, welcher sich hervorragend macht. BH nächsten Sonntag, hoffe sie schafft es!

Wenn Rudi nicht wieder im B Tiel, alle Leute vor Freude anspringt :-))

30. März 2003 20:33

Hallo Katrin,

tut mir wirklich leid, dass Du offensichtlich so schlechte Erfahrungen mit TH gemacht hast.

Aber ich bitte Dich darum, aufgrund Deiner Erfahrungen oder aufgrund der Aussagen, die Du von anderen gehört hast, nicht allgemein schlecht von diesem oder jenem TH zu denken und zu sprechen. Bei jedem Vorfall gibt es 2 Seiten - der von Dir geschilderte Vorfall würde vom betreffenden TH sicherlich ganz anders geschildert werden.

Wünschte es gebe mehr TH, die darauf achten, wie ihre Schützlinge vermittelt werden!

Ich bin in einem TH ehrenamtlich tätig und genau das, was Du Dir wünschst, wird uns oft zum Vorwurf gemacht. Wir versuchen unser Bestes, um unsere Schützlinge an geeignete Stellen zu vermitteln - aufgrund dessen kommt es auch durchaus vor, dass Interessenten nicht das gewünschte Tier (oder auch gar kein Tier) bekommen - weil sie eben nicht geeignet sind. Naturgemäß erzählen diese Leute dann empört, die Mitarbeiter im TH wären so unfreundlich, die wollten nicht mal ihre Tiere loswerden ("Dabei hätte es der Husky doch so gut bei uns - er dürfte täglich eine Stunde spazieren gehen, am Wochenende sogar zwei. Und was geht die das denn an, ob wir im 10. Stockwerk eines Hochhauses wohnen und eigentlich gar keinen Hund halten dürften...Wir hätten doch dafür gezahlt und bei uns würde es dem Hund doch besser gehen als im TH."winking smiley Hört sich übertrieben an, was? Ist es aber nicht - genau das ist Alltag in den Tierheimen!

Auch was die Abgabe von Tieren betrifft: Man merkt schon sehr genau, ob sich jemand schweren Herzens von seinem Tier trennt, ob jemand ein Tier einfach abschieben will - und, was auch nicht selten vorkommt, ob jemand das eigene Tier als Fundtier abgibt. Nichts desto dennoch sind wir bei jeder Abgabe freundlich zu der betreffenden Person, da es mit Sicherheit nicht in unserem Interesse ist, dass das nächste Tier (und bei den meisten dieser Menschen gibt es wieder das nächste und übernächste und überübernächste Tier) irgendwo ausgesetzt wird.

Ganz ehrlich: Wenn man in einem Tierschutzverein aktiv ist und Tag für Tag mitbekommt, was Menschen Tieren antun, wird man nicht unbedingt zum Menschenfreund!

Wir zumindest geben uns Mühe, Interessenten gut zu beraten. Das Dumme ist nur, dass man dem Menschen LEIDER nur vor den Kopf schauen kann - und nicht dahinter...


Gruß

Nicola mit Sally