Hallo Annett,
: Der Grund: es handele sich um ein aggressives, nicht mehr vermittelbares Tier und das Tierheim sei kein Gnadenhof. Das schlimme an der ganzen Sache ist, daß Menschen über das Schicksal des armen Tieres entschieden haben, die sich nie richtig mit ihm befasst haben (nie Gassi gegangen, gefüttert, gestreichelt).
Bist Du sicher, daß Du hier objektiv urteilst???? Bist Du sicher, daß diese Leute sich nie mit dem Tier auseinandergesetzt haben????
Dann finde ich das auch schlimm, aber ich denke man muß auch mal hinter die Kulissen schauen...
: Merkwürdiger Weise hatte ich mit der Hündin nie Probleme. Sie gehorchte einwandfrei, lies sich sogar auf den Arm nehmen (Collie!!).
Das ist bei vielen Tieren so, wenn sie nur zum Gassigehen und für ein paar Stunden mit Leuten unterwegs sind... leider.
Wir haben selbst so einen Hund im Tierheim und er verhält sich ähnlich, ist er dann vermittelt und bekommt Freiheiten, die er beim Gasssigehen und im Tierheim nicht hat, dann dreht er voll auf, er ist ein dominat-aggressiver Hund und das ist für die meisten Normal-Hundehalter zu viel!!! Und Leute die mit so einem Hund umgehen können, haben zum Teil schon mehrere und können sich nicht noch so einen "Problemfall" dazunehmen.....
: Ich versteh das nicht. Eigentlich sollte doch ein Tierheim dasein um armen herrenlosen Tieren ein Heim zu geben und sie solange zu betreuen, bis ein neues Herrchen gefunden ist.
Leider kann man das (so sehr man sich das oft wünscht) nicht forcieren:
Und man muß auch mal die Augen aufmachen: wie lange solle ein Hund im Tierheim leben müssen, um dann dort doch seinen Lebensabend zu verbringen, weil sich leider Gottes NICHT für jedes Tier der passende Besitzer finden läßt...
Euthanasie ist sicher der allerletzte Weg, den man geht, aber leider muß man bei Hunden, die offensichtlich nicht zu vermitteln sind, die Entscheidung treffen, die auch für den Hund tragbar ist (und ein 5 qm Zwinger bis ans Ende des Lebens mit gelegentlichem Freilauf, wenn überhaupt kann nicht tragbar sein)...
: Wieso dürfen dann angeblich "gefährliche" Hunde einfach so eingeschläfert werden, ohne das sie mal einem Experten (Hundetrainer, Hundepsychologen) vorgestellt werden.
Das dürfen sie NICHT!!!! Bei uns entscheidet eine Komission (bestehend aus einem Vorstandsmitglied, der Tierheimleitung, des für das Tier zuständigen Pfleger, der Tierheimtierarzt und ein Amtstierarzt) über eine Euthanasie bei Tieren mit nicht behebbaren Verhaltsstörungen.
Im Vorfeld muß allerdings eine Therapie versucht worden sein (über 2 Jahre hinweg), wo auch die Unterlagen dazu vorliegen müssen. Zwei unabhängige Verhaltensexperten müssen den Hund beurteilen. Erst dann wird über Euthanasie nachgedacht.
Und so läuft es auch bei anderen Tierheimen, die dem Deutschen Tierschutzbund angeschlossen sind. Das haben auch alle Tierheime unterzeichnet und müssen sich an diese Muster-Tierheimordnung halten, ansonsten verstoßen sie gegen ihren eigenen Verband!!!!
: Das war übrigens nicht der erste Hund, der auf diese Weise in diesem Tierheim "wegrationalisiert" wurde.
: Ist es nicht traurig!!! Annett
:
Ich würde im Vorweg erst einmal prüfen, WIE über die Euthanasie entschieden wurde und ob das ganze Vorgehen unter oben genanntem Muster durchgeführt wurde. Falls ja, denke ich, kann man dem Tierheim keinen Vorwurf machen (WENN der Hund tatsächlich UNVERMITTELBAR aus Aggression etc. war).
Denn es ist auch immer eine Verantwortung, die das Tierheim trägt, wenn es einen aggressiven Hund vermittelt und die zu tragen ist in einigen Fällen NICHT möglich.
Es tut mir auf jeden Fall sehr leid um die Collie-Hündin, wenn sich die Leute nicht die notwendigen Gedanken gemacht haben...
Dann würde ich mir allerdings (auch bei negativer Außenwirkung für das TH) wirklich überlegen, ob ich an die Presse oder die Mitgleider gehe. Denn die Mitglieder halten den Verein am Leben und zahlen sicherlich nicht Beiträge für ungerechtfertigte Euthanasien...
Liebe Grüße an Dich,
Me