Mischlingszüchter???
06. Dezember 1999 13:24

Hi Bianca,

: Bianca:
: Ja, eben. Ich kenne zwei oder drei Goldies, die meines Erachtens dem "Standard" entsprechen. Vom Verhalten her sind zwar alle o.k., aber diese sind gesundheitlich schlimm dran und da steht das Verhältnis 30 : 70 und das finde ich schlimm, weil Goldies ursprünglich tolle Hunde sind.

Das ist es. Der Goldie war einmal ein liebenswürdiger, anpassungsfähiger Apportierhund. Was hat die Mode daraus gemacht ....

: :Bianca:
: Ich dachte, Du hättest einen Zuchtrüden!

Mein Rüde ist zuchttauglich, ja. Aber ob ich ihn einsetze weiß ich noch nicht.
Für den American Akita gibt es nur unseren Club. Die Rasse ist hier in Deutschland sehr selten. Aber trotzdem lasse ich meinen Rüden nur eine Hündin belegen wenn sie seine Eigenschaften gut ergänzt. D.h. der Typ muß stimmen und die Hündin muß OK sein (Wesen, Gesundheit).
Wenn überhaupt, wird mein Rüde höchstens 2-3 mal zum Einsatz kommen, da die Zuchtbasis sehr klein ist.

: Bianca:
: Hier bei uns kann ich den Rotti nur positiv beurteilen. Er ist von der Form her etwas schlanker geworden und die, die ich kenne, sind absolut tolle Familienhunde und gesund!

Inzwischen hat sich der Rotti auch wieder erholt. Vor ca. 10 Jahren sah das aber noch ganz anders aus. Damals ging der Rotti fast täglich als "Bestie" durch die Medien.

: Bianca:
: Da hast Du natürlich Recht. Beim Hovi weiß ichs 100 %ig, da dieser Papiere hat. Diese beiden Hunde sind auch Hunde, die die Rassen noch ursprünglich verkörpern. Im Moment kenne ich einige Hovis, die vom Verhalten her nicht dem Ursprung des Hovis entsprechen. Sie sind nervös und hibbelig. Das betrifft auch einige Briards (teilweise etwas aggressiv). Auch diese Rasse ist eigentlich sonst sehr ausgeglichen und selbstbewußt (aber nicht im aggressiven Sinne). Nun habe ich aber eben zwei, die diesen "Ursprung" verkörpern und beide die gleichen Eigenschaften aufweisen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß daraus nervöse und ängstliche Hunde resultieren.

Ich meinte nicht nur die Wesensmerkmale sondern die gesundheitliche Entwicklung. Wie schon gesagt. Erbkrankheiten können generationenlang unentdeckt bleiben. Gerade beim Mischen verschiedener Rassen treten sie dann auf.
Ein gutes Beispiel für erhebliche Wesensmängel war vor einigen Jahren der sog. "Bandog". Das ist eine Mischung aus Bullterrier und verschiedenen anderen Rassen (alle möglichen nicht nur sog. "Kampfhunde"winking smiley. Der Bullterrier alleine ist eigentlich ein netter, menschenfreundlicher Hund. Aber in Kombination mit anderen Rassen kam eine regelrechte "Kampfmaschine" dabei heraus - der Bandog.
Dorit Feddersen-Petersen hat ein sehr interessantes Buch über die Vererbung von Eigenschaften geschrieben. Dort wird aud die Risiken hingewiesen.

: Wie gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, daß die Leute nicht mehr zu uns kommen würden.

Das hoffe ich für die WElpen.

: Wäre es so, wüßte ich, wie ich handeln würde. Bei uns ist genügend Platz ....

Es ist nicht unbedingt nur eine Frage des Platzes wenn man plötzlich 5 anstelle von 1 Hund hat.

Trotzdem wünsche ich Dir das beste mit Deiner zukünftigen "Familie"

Gruß
Kathi

07. Dezember 1999 07:12

Hallo Jana,

: Übrigens ist es lächerlich anzunehmen, dass beim ersten Wurf einer Hündin bis zu 18 Welpen geboren werden! Jetzt habe ich doch ganz vergessen, wer diesen Unsinn von sich gegeben hat...

Dieser "Unsinn", wie Du es (wahrscheinlich aus Unerfahrenheit?!) nennst, stammt von mir.
Eine Bekannte von mir hatte bei ihrem 1 Wurf (Bernhardiner) 18!! Welpen.
Aus Erfahrung (verschiedene Züchter in meinem Bekanntenkreis) sind bei erstgebährenden Hündinnen ähnliche Zahlen bekannt.

Gruß
Kathi

07. Dezember 1999 08:20

:
Hallo !

Auch meine Berner Sennenhündin, die zum ersten Wurf ihrer Mutter gehörte, hatte 11 Geschwister !

Gruß, Ursula, Nora & Gwen

07. Dezember 1999 11:19

Hallo Kathi,
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: : Und WARUM um Gottes Willen noch mehr Rassehunde produzieren?
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: Wenn es um Rassehunde gegangen wäre, hätte ich die Frage entsprechen formuliert.
: Die Überproduktion von Golden Retrievern, Dt. Schäferhunden, Westies und anderen Moderassen ist mir genauso zuwieder.

Dann ist es ja gut :-) Obwohl ich es nicht nur auf die moderassen beschränke. Ich neige dazu erst mal jedem zu mißtrauen. Aber, und deshalb hatte ich auch so geantwortet, nervt es mich gewaltig wenn manche rassehundezüchter immer so tun als ob sie den einzig guten und ehrbaren weg gehen. Wenn ich mir so manchen Standart ansehe...... naja ich glaube das führt hier zu weit

:
: : Oder einen der vielen Rassehunde die im Tierheim sitzen.
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: Tatsache ist, das 80% der Tierheimhunde Mischlinge sind oder Hunde mit gleichrassigen Eltern aber ohne Papiere). Rassehunde mit Eintragung in ein Zuchtbuch (egal welcher Verein) findet man eher selten.

Ich hab 2 davon, obwohl bei Balu die Papiere irgendwann bei seinen vielen Umzügen extra verkauft wurden. Geh doch mal nach Weihnachten ins Tierheim, da ist dann spätestens alles im Angebot.

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: : Und jetzt bitte nicht schon wieder die Mähr vom Züchter der seine Hunde zurücknimmt.
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: Diese "Mähr" wirst Du von mir nicht höhren. In den meisten Fällen ist dies aus verschiedenen Gründen eine Utopie.

Aber ich finde es nicht seriös so etwas zu schreiben, wenn man es nicht ernst nimmt.

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: : Ich habe gerade erst eine 4jährige Neufundländerhündin (Mann abgehauen, frau mit 2 kindern und Hund und Pferd alein und muß arbeiten gehen) abgefangen und vermittelt, die sonst ins Tierheim gewandert wäre. Nein nicht vom Hundehändler sondern vom VDH Züchter der zwar laut Vertrag ein Vorkaufsrecht besitzt und den ganzen Schnickschnack. Aber den Hund natürlich nicht zurücknimmt.
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: Ich kenne auch genügend solcher Fälle. Ein Vorkaufsrecht des Züchters soll oft nur seriösität heucheln.

genau und selbst wenn er es damit ernst meint, ist die Klausel nix wert. jeder kann seinen Hund so verhökern wie und wohin er will.


: Der einzig sinnvolle Weg wäre, zusammen mit dem Züchter eine neue, geeignete Dauerstelle für den Hund zu suchen und zu finden. Als Züchter möchte man doch wissen wo die Hunde bleiben wenn der Erstkäufer sich davon trennen muß.

Bei dem Beispiel mit der Hündin, auch fehlanzeige, dem geht es am Ar... vorbei was mit dem Biest passiert.

Viele Grüße
Mario

07. Dezember 1999 11:20

hallo Daniela,

: : Oder einen der vielen Rassehunde die im Tierheim sitzen. Und jetzt bitte nicht schon wieder die Mähr vom Züchter der seine Hunde zurücknimmt. Ich habe gerade erst eine 4jährige Neufundländerhündin (Mann abgehauen, frau mit 2 kindern und Hund und Pferd alein und muß arbeiten gehen) abgefangen und vermittelt, die sonst ins Tierheim gewandert wäre. Nein nicht vom Hundehändler sondern vom VDH Züchter der zwar laut Vertrag ein Vorkaufsrecht besitzt und den ganzen Schnickschnack. Aber den Hund natürlich nicht zurücknimmt.
:
: So ein Beispiel kenne ich auch, leider. Ein VDH-Züchter der einen Setterwelpen als Zweithund abgab. Die Käufer nahmen den Hund nur mit der Option, ihn zurückgeben zu können, wenn der alte Hund den neuen nicht verkraften würde (war schon recht klapprig). Es kam wie es kommen mußte, der Alte regte sich ganz extrem auf, gesundheitlich ging es rapide bergab. Der Züchter jedoch weigerte sich, den Welpen zurückzunehmen!
: Der Hund wurde dann in der Familie der Käufer weitervermittelt.
: Sehr schade.

Na das ist ja noch toller :-((

Viele grüße
Mario

07. Dezember 1999 11:49

Hallo Mario,

ich glaube, hier kommt jetzt der Punkt, wo jeder eine Geschichte "dafür" und "dagegen" bringen kann, die er schon selbst erlebt hat.

Es ist nicht einfach, Käufer zu finden, die eine Klausel in Bezug auf ein Vorkaufsrecht akzeptieren. Und wenn diese Klausel doch in einem Vertrag steht, so ist sie meist sehr schlecht formuliert. Was bedeutet Vorkaufsrecht? Den Hund zm Welpenpreis zurückzukaufen? Zum halben Welpenpreis? Was ist, wenn der Hund 3 Jahre später das 10-fache wert ist? Dann auch der Welpenpreis? Oder der "Marktwert"?

Eher akzeptiert wird es, wenn man das Vorkaufsrecht zeitlich begrenzt (vielleicht, bis der Hund 1 Jahr alt ist, bis max. zum 1,5-fachen Welpenpreis). In den meisten Fällen, in denen ein Hund wieder abgegeben wird, "weil man sich die Sache doch ganz anders vorgestellt hat", passiert dieses innerhalb des ersten Jahres. Somit ist der Welpe weitgehend geschützt, irgendwo hin abgeschoben zu werden, ohne Wissen und Einverständnis des Züchters.

Natürlich wird es immer Züchter geben, die sich einen Teufel darum scheren, was mit "ihre" Hunde passiert. Umgedreht wird aber genauso ein Schuh daraus! Ich kenne nicht nur einen Fall, wo Züchter vergeblich versucht haben, einen "ihrer" Hunde, der vom Käufer in ein Tierheim abgeschoben worden war, zurückzubekommen, auch nicht gegen den vollen Welpenpreis! Vielmehr wurden die Züchter in diesem Fall auch noch beschimpft. Gerade weil sich so viele Schäferhunde in den Tierheimen befinden eigentlich eine Farce! Der Hund hätte nach einer Vorbereitungszeit beim seinem Züchter ohne weiteres als Diensthund an die Polizei vermittelt werden können und an seiner Stelle hätte vielleicht ein anderer Schäferhund des Tierheims als Familienhund vermittelt werden können.

Viele Grüße

Antje