Hallo Micky! Hallo Ihr Anderen!
Diese Verallgemeinerungen gehen mir langsam wirklich auf den Geist. Kein Extrem ist in Ordnung, egal wo und wer.
Und hört doch damit bitte auf, nur EURE Art der Hundehaltung, -erziehung und -pflege zur absoluten Weisheit zu erklären!! Ein bißchen mehr Toleranz und Fairneß würde manchem guttun...
Zur aktuellen Diskussion: Es gib SOWOHL unter den ganztägig Beschäftigten als auch den halbtags Beschäftigten und den Rentnern/Hausfrauen/Arbeitslosen/Millionären GUTE und SCHLECHTE Hundehalter; GUTE, die sich mit ihrem Hund beschäftigen, ihn nicht zum Mittelpunkt ihres Lebens machen aber bei denen der Hund ein sehr wichtiges Familienmitglied ist. Und SCHLECHTE Hundehalter, die ihre Zeit - egal, wieviel ihnen davon zur Verfügung steht - nicht oder nur zum mangelhaft kleinen Teil ihrem Hund widmen, warum auch immer, und das Tier vernachlässigen.
Also hört bitte auf mit dieser Pauschalisierung, das disqualifiziert nur euch selbst!
Micky, ich kenne auch einige solcher fanatischen Tierschützer, die sich darin sonnen, möglichst laut und heftig gegen andere zu wettern, dabei aber selbst nichts besseres tun. Und ich bin auch nicht der Meinung, daß nur Halbtagsbeschäftigte ihrem Hund ein gutes Leben ermöglichen.
Aber: Du solltest Dir darüber im Klaren sein, daß ein Hund zumindest in den ersten 2-3 Jahren, in der Zeit des Aufwachsens, nicht so lange allein sein darf. Ich schreibe bewußt "darf" und nicht "sollte".
Ich habe jetzt eine 1 jährige Hündin zu meinem 6 jährigen Rüden. Wenn ich nicht da bin, beschäftigen sich die Zwei sehr wohl miteinander(das sieht man meiner Wohnung nachher immer an ;o)), doch meine Kleine braucht mich und den häufigeren Auslauf noch dringend. JETZT ist der beste Zeitpunkt, sie auf mich zu prägen, sie an alles zu gewöhnen und ihr Wesen durch Erziehung zu formen. Wenn sie 3 Jahre alt ist, wird es ihr nicht mehr so viel ausmachen, wenn sie mich nur morgens und abends sieht, vielleicht mittags kurz mal raus kann. Dann kann ich sie durch lange Spaziergänge (ich gehe jetzt morgens etwa - je nach Wetter - eine dreiviertelstunde bis Stunde und dasselbe mittags und abends nochmal)müde (auch geistig müde durch Beschäftigung)kriegen. Doch ich kann sie jetzt noch nicht zu Marathonläufen oder stundenlang am Fahrrad müde rennen lassen, sie ist zwar ein Setter und daher unglaublich ausdauernd, aber zu solchen Touren einfach noch zu klein.
Das darfst Du nicht übersehen, Micky, einen jungen Hund kannst Du nicht den ganzen Tag alleine lassen! Auch nicht im Zwinger. Selbst ein zweiter Hund würde Deine Anwesenheit in dieser wichtigen Phase nicht ersetzen!
Wenn Du nicht wenigstens die ersten 1 1/2 Jahre halbtags arbeiten kannst, dann denke entweder über einen erwachsenen Hund nach oder schiebe Deinen Wunsch in die fernere Zukunft.
Du wirst mit einem Hund nicht glücklich werden, wenn Du ihn in der wichtigsten Phase seines Lebens vernachlässigst und genau das tust Du, wenn Du einen jungen Hund so lange alleine läßt. Das ist die zeit, in der er am meisten lernt, lernen muß, und das kann er nur, wenn Du Dich auch beständig mit ihm beschäftigst, sei es in der Wohnung oder draußen. Deine Gegenwart gibt ihm die Orientierung, die er braucht, weil er noch nicht "fertig" ist.
Verstehst Du, was ich meine?
Liebe Grüße
Daniela