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Was sonst nirgends passt

In dieser Rubrik steht all das, was in den anderen Rubriken irgendwie nicht so recht reinpasst. Nicht alles lässt sich eindeutig zuordnen oder betrifft mehrere Themen gleichzeitig. Wer so ein Thema hat, ist in dieser Rubrik gut aufgehoben.  
nochmal: Hund und Berufstätigkeit
21. Dezember 1999 07:39

Hallo Susanna

Frage : Wie und womit wird deiner Meinung nach ein Hund auf Mannschärfe gemacht ?????

Fragegruß Peter

21. Dezember 1999 08:22

: Welchen Sinn macht es, daß ein Tier auf Mannschärfe gebracht wird?
: Wenn man es ihm gar nicht zeigen würde, würde der Hund auch gar nichts davon wissen. Es liegt also an der Natur des Menschen und nicht an der Natur aller Hunde, vielleicht einzelner Hunde, aber nicht aller. Ich denke auch, daß ein Hund, wollte er Dich im entscheidenen Fall (z. B. bei einem Überfall) schützen, schon genau weiß, was er tun muß. Oftmals reicht da wirklich die äußerliche Abschreckung, d. h. die bloße Anwesenheit Deines Hundes. Da brauche ich ihn nicht auch noch Abrichten. Außerdem sind Hunde heute viel zu domestiziert gezüchtet, als das sie noch ihre "Ursprungsfunktion" innehaben. Der Vorteil bei einigen Rassen ist nur, diese sind gelehriger als andere oder kräftiger oder wendiger etc. Nur dies im negativen Sinne auszunutzen ist nicht in Ordnung, denke, ein Hund tut meistens das, was Du ihm sagst und nicht das, was er vielleicht wirklich will. Wenn er da überhaupt Entscheidungen treffen kann. Das bezweifel ich doch stark.
: Wenn ich meinen so lassen würde, wie er wollte, dann wäre die Vierte Elbtunnelröhre in Hamburg schon längst fertig, denn er würde am liebsten den ganzen Tag nur Gräben buddeln. Und das bei einem Bullterrier.
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: Viele Grüße Susanna
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Hallo Susanna,

Von klein auf lernen wir durch Märchen, Fabeln, Erzählungen, Fernsehen usw. viel Falsches über das Seelenleben der Tiere.
Für den Hund gilt dieser Nachteil in besonderem Maße. Bei ihm als Haustier werden in erster Linie seelische Fähigkeiten verwertet. Wie viel Leid kann ihm und wie viel Ärger uns erspart bleiben, wenn man ihn nach Hundeart behandelt und lernen lässt.
Unsere innige Verbundenheit zum Hund, in Verbindung mit seinen überlegenen Sinnesleistungen (Gehör, Geruch usw.) sowie seinem vortrefflichen Lernvermögen, rücken ihn in Menschennähe. Man schreibt ihm Denkvermögen, Einsicht in Menschendinge und Moral zu.
Dieses Hineinzerren des Hundes in eine ihm ewig verschlossene Welt verhindert, dass der Mensch die unüberbrückbare Kluft erkennt, welche im Geistigen zwischen Mensch und Hund besteht (Konrad Most).

Und eben von den oben genannten Sinnesleistungen und Triebarten beim Hund musst du wenig Ahnung haben, sonst hättest du das obenstehende nicht geschrieben.

Wer sich eine Maschine anschafft, liest ausführlich ihre Betriebsanleitung, studiert ihre Anwendungsmöglichkeiten mit Vor- und Nachteilen und geht sehr sorgfältig damit um. Bei Lebewesen hingegen glauben wir nur allzu oft mit einem vagen Gefühl durchzukommen. Das ist gedankenlos.

Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Hundehaltung ist Kenntnis der Materie. Einer der meist-verbreiteten Irrtümer in der Kynologie ist nämlich die Meinung, lediglich der Hund müsse gewisse Dinge lernen. Dabei ist es gerade umgekehrt: Wir selbst sind die Schüler, nicht der Hund. Bevor wir uns anmaßen, einen Hund in die Hand zu nehmen, müssen wir mehr wissen über ihn, seine Herkunft, sein Verhalten und die gegenseitige Verständigung.

Es gilt heute als gesichert, dass unser Vierbeiner vom Laufraubtier Wolf abstammt. Im Laufe der
Jahrtausende ist also aus dem Wolf welcher als Gruppenjäger eine ausgeprägte soziale Rangordnung befolgt, unser treuer Begleiter geworden. Diese Entwicklung nennt man Domestikation oder Haustierwerdung, was nicht das gleiche wie Zähmung ist. Trotz dieser Haustierwerdung trägt unser Hund noch viele in sich (TORTORA).

Aus diesen Gründen benötigt der Hund Haltung, Bewegung und Nahrung wie ein domestiziertes Laufraubtier. Er kann durch einen guten menschlichen Rudelführer in die menschliche Ersatzmeute eingeordnet werden und ist als sozial lebendes Wesen zur Zusammenarbeit mit uns Ersatz-Rudelgenossen fähig. Als Folge der Domestikation hat er auch seine jugendliche Anhänglichkeit, welche bei Wölfen nur die Jungtiere zeigen, für das ganze Hundeleben beibehalten.

Dank alldem ist es möglich, dass unser Canis familiaris, wie er lateinisch heißt, zum beliebtesten Haustier und sogar zum unentbehrlichen Helfer des Menschen geworden ist. Aber - und dies muss uns ganz klar sein - diese Eigenschaften verpflichten uns Hundehalter, ihn artgerecht zu halten, zu beschäftigen und zu erziehen. (von Daniel Jung)

In diesem Sinne
Gruß Peter



21. Dezember 1999 08:21

: Hallo Peter
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: Frage : Wie und womit wird deiner Meinung nach ein Hund auf Mannschärfe gemacht ?????
:
: Fragegruß Peter

Damit habe ich mich nicht weiter beschäftigt, weil für mich das Thema außer Frage steht. Aber es bringt der Hundehalter den Hund dazu, dies zu tun und ich denke es gibt da verschiedene Methoden, je nach dem, welche Rasse der Hundehalter hat und in welchem Umfeld er sich bewegt.
Das soll hier auch kein Angriff sein. Ich selber habe ja einen sog. Kampfhund und ich habe da leider so meine Erfahrungen mit anderen Kampfhundebesitzern gemacht. Es gibt leider viele solche Tiere, die scharf gemacht worden sind. Auch das ist Mannschärfe. Ich weiß jetzt nicht, was genau das bei einem Schäferhund zu bedeuten hat, aber das Wort ansich, finde ich schon nicht schön, ich kann mich auch anders mit meinem Tier beschäftigen, als das ich es auf den Mann scharf mache, was das Wort Mannschärfe ja beinhaltet.

Gruß Susanna


21. Dezember 1999 08:45

:Hallo Peter

damit magst Du ja recht haben, aber:

wenn es darum geht, den Hund so zu halten, wie Du es beschreibst, im Rudel etc. dann frage ich mich immer noch, wozu die Mannschärfe gut sein soll?

Und wenn es darum geht, den Hund in seiner Natürlichkeit zu behalten, warum werden dann so merkwürdige Dinge angezüchtet, wie übermäßigen Faltenwurf, nach unten gerichteter Rücken (DSH), Wimpern nach innen (Bullterrier), Krause beim Pudel, das paßt dann doch nicht zur Natürlichkeit und Abstammung vom Wolf.

Das ein Hund das Verhalten im Rudel lernen muß, Unterordnung, Spiel, etc. das ist klar, aber es werden immer Unterschiede zwischen Mensch und Tier propagiert, warum muß ein Hund dann auf den Mann gehen.. Ist der Mensch in diesem Moment ein Hund (im Sinne des Rudels) aber ansonsten ein Mensch?
Also, ich werde weiterhin nichts davon halten.
Mein Bully versteht sich z. B. nicht mit Rüden (ich bin allerdings bereits der Vierte Halter dieses Hundes) mit Hündinnen ist alles wunderbar.
Natürlich wünschte ich mir, das es anders wäre, da ist in seiner Jugend leider alles versäumt worden, was Du beschrieben hast, Welpenspiel, Unterordnung etc. Allerdings glaube ich auch, daß es bei diesen Rassen leider noch in der Zucht liegt, daß solche Hunde eher zu solchen Schwierigkeiten neigen.
Wenn ich meinem Hund auf den Mann scharf mache, kann ich mir dann sicher sein, daß er nur auf dem Mann geht, wenn ICH das sage? Das glaube ich nicht. Und das gilt nicht nur für meine Rasse sondern generell. Das meinte ich damit, als ich sagte, daß ich es ihm gar nicht erst zeigen sollte. Dann weiß er es eben auch nicht.
Denkvermögen und damit auch Entscheidungsfähigkeit in unserem Sinne schreibe ich Hunden auch ab, aber vielleicht liegt das auch nur an meinem, der ist in meinen Augen nicht besonders schlau. Gewiß gibt es Hunderassen, die "intelligenter" sind. Das allein ist schon der Unterschied zwischen Mensch und Hund, ohne jetzt sagen zu wollen, daß wir die Herrschaft aller Lebewesen sind. Ich würde mich freuen, wenn die Menschen sich nur raufen und nicht gleich töten würden, wenn es um den 1. Platz geht.

Gruß Susanna


21. Dezember 1999 09:04

Hallo Susanna,
:
: damit magst Du ja recht haben, aber:
:
: wenn es darum geht, den Hund so zu halten, wie Du es beschreibst, im Rudel etc. dann frage ich mich immer noch, wozu die Mannschärfe gut sein soll?
:
: Und wenn es darum geht, den Hund in seiner Natürlichkeit zu behalten, warum werden dann so merkwürdige Dinge angezüchtet, wie übermäßigen Faltenwurf, nach unten gerichteter Rücken (DSH), Wimpern nach innen (Bullterrier), Krause beim Pudel, das paßt dann doch nicht zur Natürlichkeit und Abstammung vom Wolf.
:
Peter Da gebe ich dir vollkommen recht, damit bin ich auch nicht einverstanden. Ebensowenig wie mit dem Kupieren von Schwanz und Ohren. Aber es ist eben hier wider der Mensch, der Hund haben möchte, wie es ihm gefällt.


: Das ein Hund das Verhalten im Rudel lernen muß, Unterordnung, Spiel, etc. das ist klar, aber es werden immer Unterschiede zwischen Mensch und Tier propagiert, warum muß ein Hund dann auf den Mann gehen.. Ist der Mensch in diesem Moment ein Hund (im Sinne des Rudels) aber ansonsten ein Mensch?
: Also, ich werde weiterhin nichts davon halten.
: Mein Bully versteht sich z. B. nicht mit Rüden (ich bin allerdings bereits der Vierte Halter dieses Hundes) mit Hündinnen ist alles wunderbar.
: Natürlich wünschte ich mir, das es anders wäre, da ist in seiner Jugend leider alles versäumt worden, was Du beschrieben hast, Welpenspiel, Unterordnung etc. Allerdings glaube ich auch, daß es bei diesen Rassen leider noch in der Zucht liegt, daß solche Hunde eher zu solchen Schwierigkeiten neigen.

Peter Das stimmt nur noch zu Teil, es gibt meines Wissens nach inzwischen viele gemäßigte Zuchtlinien.


: Wenn ich meinem Hund auf den Mann scharf mache, kann ich mir dann sicher sein, daß er nur auf dem Mann geht, wenn ICH das sage? Das glaube ich nicht. Und das gilt nicht nur für meine Rasse sondern generell. Das meinte ich damit, als ich sagte, daß ich es ihm gar nicht erst zeigen sollte. Dann weiß er es eben auch nicht.

Peter Schutzdienst:

Der Wildhund musste seine Beute suchen, erjagen und erkämpfen. Unser Hund braucht und darf das nicht mehr. Er wird von uns gefüttert, gehegt und gepflegt. Trotzdem müssen wir immer wieder erleben, dass es Hunde gibt, die wildem, jagen und sich gegen ihre Umwelt aggressiv verhalten.

Mit dem kontrollierten und richtig gelernten Schutzdienst auf den Übungsplätzen können wir dem Hund etwas bieten, das seinem angeborenen Beutetrieb Rechnung trägt. Er darf kämpfen, Beute erobern und praktisch vieles tun, was seinem Naturell entspricht. Das Kämpfen um die Beute und das Siegen über den Helfer erweckt beim Hund in keiner Weise Aggressivität gegen den Menschen, sondern hat in manchen Fällen, wo eine solche vorhanden war, diese durch die Arbeit abbauen helfen.

Es gibt Hunde, die vor der Ausbildung für Menschen unumgänglich, ängstlich und sogar bissig waren, durch den nötigen Gehorsam soweit eingeordnet wurden, dass sie zu gefahrlosen Hausgenossen geworden sind.


: Denkvermögen und damit auch Entscheidungsfähigkeit in unserem Sinne schreibe ich Hunden auch ab, aber vielleicht liegt das auch nur an meinem, der ist in meinen Augen nicht besonders schlau. Gewiß gibt es Hunderassen, die "intelligenter" sind. Das allein ist schon der Unterschied zwischen Mensch und Hund, ohne jetzt sagen zu wollen, daß wir die Herrschaft aller Lebewesen sind. Ich würde mich freuen, wenn die Menschen sich nur raufen und nicht gleich töten würden, wenn es um den 1. Platz geht.

Gruß Peter


21. Dezember 1999 08:58


Hallo Susanna,


mehr über Schutzhundeausbildung kannst du unter
folgender Adresse finden:
[www.sector27.de]

Gruß
Marlene