von Dogman/Peter(YCH) am 21. Dezember 1999 09:04
Hallo Susanna,
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: damit magst Du ja recht haben, aber:
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: wenn es darum geht, den Hund so zu halten, wie Du es beschreibst, im Rudel etc. dann frage ich mich immer noch, wozu die Mannschärfe gut sein soll?
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: Und wenn es darum geht, den Hund in seiner Natürlichkeit zu behalten, warum werden dann so merkwürdige Dinge angezüchtet, wie übermäßigen Faltenwurf, nach unten gerichteter Rücken (DSH), Wimpern nach innen (Bullterrier), Krause beim Pudel, das paßt dann doch nicht zur Natürlichkeit und Abstammung vom Wolf.
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Peter Da gebe ich dir vollkommen recht, damit bin ich auch nicht einverstanden. Ebensowenig wie mit dem Kupieren von Schwanz und Ohren. Aber es ist eben hier wider der Mensch, der Hund haben möchte, wie es ihm gefällt.
: Das ein Hund das Verhalten im Rudel lernen muß, Unterordnung, Spiel, etc. das ist klar, aber es werden immer Unterschiede zwischen Mensch und Tier propagiert, warum muß ein Hund dann auf den Mann gehen.. Ist der Mensch in diesem Moment ein Hund (im Sinne des Rudels) aber ansonsten ein Mensch?
: Also, ich werde weiterhin nichts davon halten.
: Mein Bully versteht sich z. B. nicht mit Rüden (ich bin allerdings bereits der Vierte Halter dieses Hundes) mit Hündinnen ist alles wunderbar.
: Natürlich wünschte ich mir, das es anders wäre, da ist in seiner Jugend leider alles versäumt worden, was Du beschrieben hast, Welpenspiel, Unterordnung etc. Allerdings glaube ich auch, daß es bei diesen Rassen leider noch in der Zucht liegt, daß solche Hunde eher zu solchen Schwierigkeiten neigen.
Peter Das stimmt nur noch zu Teil, es gibt meines Wissens nach inzwischen viele gemäßigte Zuchtlinien.
: Wenn ich meinem Hund auf den Mann scharf mache, kann ich mir dann sicher sein, daß er nur auf dem Mann geht, wenn ICH das sage? Das glaube ich nicht. Und das gilt nicht nur für meine Rasse sondern generell. Das meinte ich damit, als ich sagte, daß ich es ihm gar nicht erst zeigen sollte. Dann weiß er es eben auch nicht.
Peter Schutzdienst:
Der Wildhund musste seine Beute suchen, erjagen und erkämpfen. Unser Hund braucht und darf das nicht mehr. Er wird von uns gefüttert, gehegt und gepflegt. Trotzdem müssen wir immer wieder erleben, dass es Hunde gibt, die wildem, jagen und sich gegen ihre Umwelt aggressiv verhalten.
Mit dem kontrollierten und richtig gelernten Schutzdienst auf den Übungsplätzen können wir dem Hund etwas bieten, das seinem angeborenen Beutetrieb Rechnung trägt. Er darf kämpfen, Beute erobern und praktisch vieles tun, was seinem Naturell entspricht. Das Kämpfen um die Beute und das Siegen über den Helfer erweckt beim Hund in keiner Weise Aggressivität gegen den Menschen, sondern hat in manchen Fällen, wo eine solche vorhanden war, diese durch die Arbeit abbauen helfen.
Es gibt Hunde, die vor der Ausbildung für Menschen unumgänglich, ängstlich und sogar bissig waren, durch den nötigen Gehorsam soweit eingeordnet wurden, dass sie zu gefahrlosen Hausgenossen geworden sind.
: Denkvermögen und damit auch Entscheidungsfähigkeit in unserem Sinne schreibe ich Hunden auch ab, aber vielleicht liegt das auch nur an meinem, der ist in meinen Augen nicht besonders schlau. Gewiß gibt es Hunderassen, die "intelligenter" sind. Das allein ist schon der Unterschied zwischen Mensch und Hund, ohne jetzt sagen zu wollen, daß wir die Herrschaft aller Lebewesen sind. Ich würde mich freuen, wenn die Menschen sich nur raufen und nicht gleich töten würden, wenn es um den 1. Platz geht.
Gruß Peter